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"Ich möchte bei ihm sein aber ich gehe zu Uni" meine Antwort hatte sie sicherlich erwartet, denn das einzigste was sie dazu sagte war ein Und? Eins dieser Und's die sie nur verwendet, wenn ich die Antwort eigentlich schon selbst tief in mir drin weiß. Doch dass konnte doch wirklich nicht die Lösung für meine Probleme sein. "Mom ich liebe die Uni..." ihr Ausdruck blieb immernoch gleich und sanftmütig. "Aber du liebst ihn mehr. Wenn du dir Sorgen machst wegen dem Geld,denk doch mal daran wie du davor dein Leben finanziert hast. Damals hat es dir viel mehr Spaß gemacht als heute. Schau dich doch mal, du siehst aus wie eine wandelnde Leiche mit Knutschflecken am Hals, so sahst du damals defentiv nicht aus" ihre Finger huschten zu den fast leeren Obstteller und griffen nach einer Traube. "Sei doch mal ehrlich zu dir selbst. Wann hattest du das letzte mal deine Gitarre in der Hand gehalten,hast etwas gelesen oder gezeichnet?" Gerade wollte ich meinen Mund öffnen, um zu antworten da schossen ihre Augenbrauen in die Höhe was mich sofort verstummen ließ."Na siehst du, das alles hast du vor einer Ewigkeit getan. Seid dem der gute Herr O'brien zum Set von Maze runner 3 geflogen ist, geht es dir beschissen. Ich möchte nicht wie eine Mutter rüberkommen die ihrem Kind die Uni ausreden will aber ich möchte, dass du glücklich wirst mit dem was du tust und gerade bist du nicht glücklich" Ihre Worte schnürten mir die Luft ab, doch um so länger ich darüber nach dachte um so weniger hatte ich Angst. "Gehen wir mal davon aus ich würde die Uni abbrechen, was würde ich dann tun. Ich kann Songs schreiben, wieder auf Tour gehen aber denkst du damit könnte ich mein Leben finanzieren" seuftzend lehnte ich mich ein Stück zurück, um aus dem Wohnzimmerfenster zu schauen. Winzig kleine Schneeflocken fielen vom Himmel, sie bedeckten bereits die Straße mit einer dünnen Schicht. Die ersten stehenden Autos waren leicht zugeschneit, was für die Jahres Zeit und den Monat echt ungewöhnlich war. Normalerweise schneite es im August nicht und auch so war Schnee in LA ungewöhnlich selten. In letzter Zeit ist die Temperatur jedoch stark gesunken, die Nächte wurden immer kälter und besonders hell wurde es auch nicht mehr. Der Herbst stand kurz vor der Tür.
Die ersten Kinder rannten aus den Häusern, um sich das genauer anzuschauen. Mit ihrer kindlichen Begeisterung bestaunten sie die weißen Flocken, die auf wundersamer Weise vom Himmel fielen. Früher als Kind bin ich auch jedes mal nach draußen gerannt, heute wäre dass mir viel zu lästig. Obwohl es immernoch schön anzusehen ist und bei dem ganzen Spektakel mein innerer Frieden wieder zum Vorschein kam. "Du bist gefragt Spatz. Ich habe vor zwei Tagen Kartleyn mal angerufen und gefragt wie es eigentlich so allgemein mit deinen Aufträgen aussieht und was soll ich sagen du könntest dir eigentlich jeden Musiker aussuchen, der mit dir arbeiten würde. Philipè hat auch so einige Anfragen bekommen, du würdest dein Geld schon zusammen bekommen und dass ist nicht wenig. Sie haben dir nur nichts gesagt weil du mit der Uni zu tun hattest" sie schwieg einen Moment, scheinbar suchte sie nach einem Kompromiss. Als sie weiter redte, wand ich mich ihr wieder zu und griff nach dem letzten Apfelschnitz auf dem Teller. "Du könntest es ja so machen, du rufst morgen bei deiner Schule an, sagst ihnen dass du dich für die restlichen Tage der Woche befreien lässt und rufst daraufhin Kartleyn und Phil an. Mit den tüftelst du dir einen Plan aus, wenn es dir mehr Spaß macht brichst du die Uni ab und machst dann erstmal eine Pause bei Dylan eine Woche lang. Klingt das nach einem Plan?" Meine innere Stimme, die sich in letzter Zeit verkrochen hatte nickte stumm und schien ausnahmsweise mal nichts dagegen zu haben. Mein Herz krampfte nicht mehr, tat nicht mehr weh und das wichtigste von all dem hier war, ich fühlte mich endlich seid Tagen wieder wohl. Zwar war der Schritt noch nicht getan, der Anruf noch nicht gemacht aber in Gedanken sah ich mich schon wieder freudestrahlend Lächeln. "Es klingt nach einem Plan" Ihre Hände, die davor verschränkt und ruhig auf dem Küchentrehsen geruht hatten, griffen nach meinen um mit einem sanften Druck meine Hände in ihre zu legen. "Na siehst du für alles gibt es eine Lösung, jetzt kommen wir mal zu einen schöneren Thema. Was schenk ich meinem Schwiegersohn?" Ein breites Lächeln umspielte ihre Lippen, was zur folge hatte das sich meine Mundwinkel unwillkürlich auch nach oben zogen. So lange bis sich ein Lächeln in mein Gesicht schlich. "Er ist nicht dein Schwiegersohn, noch haben wir nicht geheiratet" als Antwort verdreht sie die Augen. Sie schnappte sich den leeren Teller und stellte ihn in die Spüle, fast schon tänzelnd bewegte sie sich zum Sofa hin und deute mir ihr zu folgen. "Ich habe mir gedacht dass ich vielleicht etwas für Maggie hole" Sie klappte ihren Laptop auf, der zuvor auf dem Couchtisch lag und öffnete in Windeseile eine Seite. Ein Kauffenster öffnete sich. Die Seite auf der meine Mom war, schien mit sehr viel Liebe designt geworden zu sein. Im Hintergrund waren in regelmäßigen Abständen kleine Hundeleckerließ, Pfoten und Herzen abgebildet. Alles wurde in pastellfarbenen gehalten und machte es umso interessanter. Was jedoch am interessantesten war, war ein riesiges Hunde Bett. Maggie war ein Labrador und daher recht groß und sie liebte es in solch ein Bett zu schlafen. Obwohl sie auch oft die Couch bevorzugt, liebt sie solche Betten. Es war von Anfang an gedacht gewesen, dass Maggie zu uns kommt oder zu Dylan besser gesagt. Damals wusste ich ja noch nicht dass ich bei ihm einziehen würde. Als Britt und Dylan sich getrennt hatten, hat es eine Ewigkeit gedauert bis sie ausgezogen war. Als es dann so weit war begann der Dreh für Teen Wolf, weswegen er kaum Zeit hatte sich um Maggie zu kümmern und sie schließlich zu seinen Eltern musste. Die beiden kümmern sich bestens um die Süße aber sie sind auch der Meinung dass Maggie so schnell wie möglich zu ihren Herrchen zurück kommt. In dem Fall werde ich das wohl eine Weile übernehmen. "Und wie findest du es?" Sie schaute mich gespannt an wärend ich mir den Preis anschaute. Beinah wäre mein Herz stehn geblieben. "Bist du verrückt! Hast du dir mal den Preis angeguckt?" Und so entfachte eine wilde Diskussion über das Preisleistungsverhältnis. Am Ende gewann natürlich meine Mutter, in dem sie auf Expresslieferung und bestellen klickte. Halleluja..
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