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Kaya wurde weniger erkannt als es bei Dylan der Fall war, was sie kaum störte und mich ebenfalls nicht. Die Tickets hatte sie bereits und da unser Flieger schon bereit stand, konnten wir sofort zum Check in. Umso näher ich dem Eingang zum Flugzeug kam, umso nervöser wurde ich. Wer fliegt denn bitte schön auf einem Samstag  Nachmittag auf einen anderen Kontinent, um seinen Verlobten davon zu überzeugen dass die Beziehung nicht vorbei war. Wenn man mal daran denkt das ich am Montag wieder Uni hatte und ich erst morgen früh dort ankommen würde war diese Idee mehr als nur hirnrissig. Ich hätte nur ein paar Stunden Zeit um mit Dylan zu reden und müsste dann gegen Mittag auch wieder zurück fliegen...schöne Bescherung! Mein Unterbewusstsein konnte darüber nur den Kopf schütteln, was ich am liebsten auch getan hätte. Wenn ich nicht die ganze Zeit darüber nachdenken müsste, was ich Dylan alles erklären sollte. In meinem Kopf ging ich jegliche Situation durch, jegliche Reaktionen oder Antworten die Dylan mir geben könnte. Am Ende würde dennoch nichts davon eintreten, dass wusste ich eh schon.  Trotzdem konnte ich nichts weiter tun als die ganze Zeit über das anstehende Gespräch nach zu denken. Eine freundliche Stewardess hollte mich jedoch mit freundlicher Stimme aus meinen Gedanken, indem sie nach meinem Ticket fragte. Sofort sprang Kaya in den Vordergrund und reichte der hübschen Blondine unsere Karten. "Herzlich Wilkommen! Sie müssen in die Private Lounge, einfach gerade aus es ist ausgeschildert" mit ihrer behandschuhten Hand deutete sie auf den Gang nach vorne. Ich nickte flüchtig und wurde von Kaya mitgezogen, die bereits los lief. "Luxus Flüge also? Wegen einem Beziehungsproblem?" Ich hob meine Augenbrauen und starrte Kaya von hinten an, sie hatte es wohl kommen sehen das ich sowas fragen würde denn sie lief einfach weiter und lachte leise. Als wir dann auf unseren Plätzen ankamen musste ich sofort breit grinsen. So viel Luxus war es dann auch nicht, scheinbar war es keine teuere Airline mit der wir flogen. "Ich glaube das beantwortet doch wohl deine Fragen oder?" Ich nickte stumm und machte es mir auf meinem Platz gemütlich. Der weiche Stoff des Sitzbezuges kitzelte an meinen Armen. Kaya setzte sich parallel zu mir auf ihren Platz und holte sofort ihr Handy raus. "Thomas fragt mich gerade ob du mitgekommen bist, scheinbar hat sich Dyl wieder verbarrikadiert" eine verbitterte Miene legte sich auf ihr Gesicht als sie eine kurze Antwort eintippte. Ein leises Ping kam von ihrem Handy aus und zeigte an das Thomas geantwortet hatte. Sofort verdüsterte sich ihr Gesicht nochmehr, kein gutes Zeichen. "Er meint das es gut ist das du kommst, denn Britt sitzt vor seiner Tür und redet auf ihn ein" Am liebsten hätte ich vor Wut etwas kaputt gemacht doch mehr machte ich mir Sorgen darüber, dass Dylan sich Britt anvertraute und ihr anfing zu glauben. Mein Herz schmerzte, in letzter Zeit hatte ich so oft Kummer gehabt wegen diesen verdammten Situationen zwischen mir und Dylan, zwischen Britt und mir und zwischen Britt und Dylan. Es schien so als wäre mein Leben uhrplötzlich so kompliziert geworden, als hätte jemand einfach einen Schalter umgelegt um es mir schwerer zu machen. Kaya tippte erneut wütend auf ihre Tastatur ein, wärend ich aus dem Fenster das graue Rollfeld betrachtete. Die Sonne verschwand so langsam hinter dem Horizont und färbte den Himmel orange, was wunderschön anzusehen war. Kurz nachdem Kaya fertig war mit schreiben, konnte man die rauschige Ansage des Piloten hören der jeden Passagier willkommen hieß und noch einmal auf die Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam machte. Kaum war das erledigt, kam die erste Stewardess an uns vorbei um uns zu fragen ob wir etwas essen oder trinken möchten. Ich lehnte ab und ließ mich tiefer in meinem Sitz sinken. Kaya bestellte sich jedoch eine Croissant mit einem Orangensaft, was bestimmt mehr als nur teuer war. Darüber musste ich mir aber keinen so großen Gedanken machen, schließlich zählte das alles hier zu einem "Meeting Flug" Als die junge Frau an uns vorbei war, genossen wir beide die Stille. Ab und zu konnte ich das tippen ihrer Finger auf ihrem Display hören, doch ansonsten war sie ruhig. Als dann auch die Ansage kam, dass der Flug nun Starten würde und Kaya's Essen gebracht wurde, verschwand ihr Handy in ihrer Hosentasche. Ich starrte einfach nur aus dem Fenster, versuchte die letzten paar Wochen Revue passieren zu lassen und genoss die Stille. Sobald sich das Flugzeug jedoch anfing zu bewegen wurde ich etwas nervös, ich liebte das fliegen doch heute machte es mir irgendwie  etwas aus. Meine Hand griff automatisch nach meinem Handy, was unter meinem ganzen Zeug in der Tasche lag und noch immer ausgeschaltet war. "Es stört dich doch nicht wenn ich Musik hören würde oder?" Mein Blick fiel auf Kaya die selbst ihre Kopfhörer in den Ohren hatte und leicht zu ihrer Musik hin und her wippte. Das deutete ich wohl als ein klares nein. Ich schaltete mein Handy ein und schon kamen mir mehrer verpasste Anrufe so wie Nachrichten entgegen. Um ehrlich zu sein wollte ich garnicht wissen was Dylan mir alles geschrieben hatte, dass würde mir nurnoch mehr weh tun. Es reicht schon aus, dass er wirklich dachte das es vorbei war. Weswegen ich auf meine Musikapp klickte und meine Kopfhöher mit meinem Handy verband. Ich steckte mir die Hörer in die Ohren und drückte auf ein beliebiges Lied. Kaum erklangen die ersten Töne von A Thousend Years schloss ich meine Augen und dachte über all die schönen Momente in meinem Leben nach. Die meisten hatte ich mit ihm verbracht, mit meinem Kollegen, meinem Freund, meinem Seelenverwandten, meiner Person,mit meinem Verlobten.Dylan. Er war der Grund warum ich lächeln konnte, warum ich so große Schmerzen in meiner Brust fühlte jetzt wo es schwierig wurde. Er war der Mensch denn ich für immer lieben wollte. Ganz langsam überschattet mich die Müdigkeit und lullte mich von Sekunde zu Sekunde mehr ein. Ein Traum voller bernsteinfarbigen Augen und lächelnden Gesichtern folgte darauf. So lange bis mich irgendwann Kaya wecken würde, bis dahin durfte ich von einer unberührten Zukunft träumen. Eine Zukunft die viel zu schön war um jemals wahr zu werden!Eine Zukunft mit Dylan.

{Würde mich echt über Feedback freuen und über Kommis so wie Sterne. Hoffe es hat euch gefallen! Würdet ihr auch mal ein paar Kapitel aus Dylan's Sicht sehen wollen?}

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