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"Jess schläfst du?" Seine sanfte Stimme holte mich aus meinen fünf Sekunden Schlaf. "Ehh...nein" Das traumhafte Lachen meines Verlobten hallte leise aus meinem Laptop. Ich rollte mich wieder auf die Seite, so das ich Dylan erneut auf dem Bildschirm beobachten konnte. Er saß in seinem Hotelzimmer, direkt am Set vom letzten Teil der Maze Runner Trilogie. Im Hintergrund schien die grelle Sonne durch sein Hotelzimmerfenster, wärend bei mir meine Lichterkette über dem Bett die einzigste Lichtquelle war. Es ist schon etwas schwierig mit einem 10 Stunden Zeitunterschied zu telefonieren. Meistens klappt es nur Abends, wenn er gerade Pause hat und ich kurz vorm einschlafen bin. "Du sahst echt süß beim schlafen aus" sein Grinsen wurde breiter, am liebsten hätte ich ihn jetzt geküsst doch das ging wohl schlecht. "Ich weiß aber es ist immer wieder schön,es von dir zu hören" sein Lachen wurde lauter und irgendwie schaffte ich es trotz meiner Müdigkeit mit zu lachen. "Wie spät ist es jetzt eigentlich bei dir?" Mein Blick huschte zu meiner Anzeige unten an meiner Taskliste. "Genau halbzwölf" sein Lächeln im Gesicht wurde milder. "Ich hasse es wenn ich dich immer erst so spät sehen kann und du nur wegen mir so lange wach bleibst" mehr als ein zustimmendes Brummen bekam ich nicht zustande. Ich schloss nur für zwei Sekunden meine Augen und schon schwebte ich im Land der Träume. Das passierte mir in letzter Zeit oft und jedesmal könnte ich mich dafür schlagen. Bei ihm schien die Mittagssonne und bei mir war es bereits kurz vor Mitternacht, wir hatten nur diese Zeit und ich musste unbedingt den Drang von Schlaf nachgeben. Ganz leise am Rande meines Wachzustandes hörte ich noch wie Dylan mir wie üblich süße Träume wünscht und dann war es still.

------------------6 Uhr ---------------------------

Mein Wecker holte mich aus meinen unruhigen Schlaf. Ich war mal wieder beim skypen eingeschlafen. Mir tat Dylan echt leid, schließlich hätte er in der Zeit sein Skript oder so nochmal durchgehen können oder etwas mit seinen Kumpels unternehmen können. Seufztend setzte ich mich auf und starrte auf den immer noch offenen Skype Verlauf. Dylan hatte mir tatsächlich noch eine ganze Weile beim schlafen zugeschaut und dann auch noch geschrieben. Nach und nach lass ich sie mir durch.

Dylan:
ich vermisse dich 23.50 Uhr

Muss gleich zum Set. 0.00 Uhr

Du bist meine Läuferin. 1.00 Uhr

Oder mein Liebe 1.05 Uhr

Ich schnulze wieder rum. 1.10 Uhr

Muss jetzt wirklich los. 1.13 Uhr

Liebe dich Jessie. 1.15 Uhr

Die gucken mich alle.
komisch an, weil ich
mein Leptop angrinse. 1.17 Uhr

Nur er konnte es schaffen mich so früh morgens zum lächeln zu bringen.
Ohne mir noch weiter Gedanken zu machen, schlüpfe ich aus dem Bett und gehe samt rausgelegter Klamotten ins Bad. Wo ich mich bei der sehr angenehmen Stimme von Ed Sheeran wusch und anzog. Nach einer gefühlten Ewigkeit und 4 vergangenen Lieder von dem Sänger konnte mann mich als akzeptabel betrachten. Wie immer trug ich meine Haare offen und hatte mir bequeme Sachen für meinen ersten Uni Tag rausgekramt. Mit relativ guter Laune, von der Nervösität abgesehen ging ich dann auch endlich nach unten um zu Frühstücken. Davor musste ich natürlich meinen Zwang von Ordnung nach gehen und habe mein Zimmer grob aufgeräumt. Von unten konnte ich bereits den wundervollen Duft von Pancaks riechen und wusste das Mom mich sicherlich nicht ohne Frühstück aus den Haus lassen würde. Sie war zwar traurig meinen ersten Uni Tag wegen ihrere Arbeit zu verpassen, hatte aber drei Spitzel die ein Auge auf mich haben werden. Einer davon war Tyler der wie vereinbart in genau 30 Minuten vor der Tür stehen sollte. In dieser Zeit verschlang ich beinah alle meine Pancaks und antwortete meinem zweiten Spitzel.

Mary:
Na bist du schon wach ?

Ich:
Ne ich schwimme mit Flamingos im Meer ♡

Mary war auch mit ihrer Arbeit beschäftigt, jedoch hatte sie anscheinend genug Freizeit um mir aller 10 Minuten zu schreiben und Tyler alles zu übermitteln. Wahrscheinlich waren sie mehr aufgeregt als ich.
Genau in dem Moment als ich mein Handy in meinen Beutel packte, klingelte es an der Tür. Normalerweise würde Tyler nicht klingeln, sondern einfach seinen Schlüssel benutzten also konnte das nur Spitzel Nummer drei sein. Kopfschüttelnd lief ich in den Flur und öffnete der rothaarigen die Tür. "Guten Morgen Jess!! Bist du schon aufgeregt, schließlich geht mann nicht jeden Tag einfach mal so auf eine neue Uni" Holland grinste mich breit an, mit dem Wissen das sie mich jetzt die nächsten 4 Semester an der Backe haben wird. Keine Ahnung welcher Teufel sie geritten hat auch zu studieren aber aufeinmal konnte mann sie auf der Liste in meiner Klasse sehen, wahrscheinlich drehen jetzt schon alle an der Uni wegen ihr am Rad. "Ich glaube du bist mehr aufgeregt als ich" Natürlich war sie es, Holland platzte beinah vor Aufregung und wippte nervös vor und zurück, dabei schwang ihr blaues Sommerkleid rytmisch mit. "Hat Dylan dir schon geschrieben?" Beinah automatisch nickte ich, diese Frage stellte sie mir jeden Tag sei es per WhatsApp oder persönlich. Sie liebte es uns glücklich zu sehen und sie war schließlich auch meine erste Brautjungfer die ich direkt nach seinen Briefantrag gefragt hatte. Natütlich ist Mary die nächste gewesen und dann Kartleyn. Als ich das erste mal mit Dylan nach seinen Abflug telefoniert habe, musste ich Rotz und Wasser heulen. Es dauerte eine Ewigkeit bis ich mich wieder beruhigt hatte und vor Freude lachte.
"Erde an Jess!" Natürlich musst ich genau heute wieder in Gedanken versinken. "Sorry Holland" ihr Lippen formten ein verständliches Lächeln, als würde sie schon längst wissen worin ich so verloren bin. "Tyler ist da" mit einen ihrer manikürten Finger zeigte sie auf den schwarzen Audi meines Bruders. Warum musste er auch genau dieses Auto nehmen, damit wir gleich einen bombastischen Auftritt abliefern. Ich verdrehte meine Augen beinah automatisch, als er mit seiner Lederjacke und dem typischen Brudergrinsen aussteigt. "Na meine beiden Nerds" Mit offenen Armen kam er auf uns zu und schloss erst Holland dann mich in eine kurze Umarmung. "Wo wollen sie denn hin?Tyler ist ihnen steht's zu Diensten" Er verbeugte sich dienermäßig und brachte uns alle zum lachen. "Würden sie uns zur Uni fahren?" Er nickte, immernoch in komischer Butlerhaltung und öffnete die Beifahrertür für einen von uns beiden. Ich ließ Holland den Vortritt, die jedoch mit den Augenbrauen wackelt und hinten einsteigt. Natoll also sollte ich diesen Die neue,die aus der Beifahrertür kam Auftritt bekommen. Schon zum dritten mal verdrehte ich meine Augen und stieg mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ein.
Keine Sekunde später startete Tyler den Wagen und die Stimme von Lady Gaga erfüllt den Innenraum des Autos. Obwohl mir garnicht danach war sang ich aus vollen Hals mit, Holland tat es mir gleich.

Nach der zweiten roten Ampel stieg mein Blutdruck immer weiter an. So langsam kamen wir dem Uni Gelände immer näher und mein Nervösität stieg mit jeden weiteren Meter ,denn wir zurück legten.
Holland fummelte nervös an ihrem bezaubernd Kleid rum wären ich meine Klamottenwahl bereits bereute. "Holland diese Frage ist jetzt echt unpassen aber neben dir fühle ich mich wie ein Mädchen mit einem Kartoffelsack" Keine Ahnung warum ich auf einmal das Bedürfnis hatte, meine ganzen Sorgen in die Welt hinaus zu posaunen aber es tat echt gut. Sie reagierte nicht wirklich auf mein Aussage aber Tyler tat es umso mehr, sein bösen Blick von der Seite wird man nicht wieder so schnell los aus den Gedächtnis. "Du siehst gut aus Jess, dich werden alle gleich als cool sehen und nicht als ein Mädchen das einen Kartoffelsack als Kleidung trägt. Wenn Dylan das hören würde, der würde dir sowas von das Gegenteil beweisen nur leider bin ich dein Bruder und möchte mir auch eigentlich garnicht vorstellen was ihr zusammen macht. Natoll!! jetzt habe ich schlimmes und schmutziges Kopfkino" bei dem Gedanken was Dylan sagen würde, wenn er das gerade gehört hätte schoss mir das Blut ins Gesicht. So weit war es also schon gekommen, dass ich nur bei der Erwähnung seines Namens anfange zu sabbern wie ein Hund. Er war noch nicht mal ein Monat weg, bei dem Gedanken in bald mal zu besuchen musste ich lächeln. "Hallo Jess bist du noch hier" Tyler warf mir ein versauten Blick zu, als ob ich gerade an etwas unanständiges gedacht hätte dem aber definitiv nicht so war. "Ach Jess denkt nur gerade wieder an Dylan, das tut sie schon den ganzen Tag. Es wird echt Zeit das die beiden sich wieder sehen. Alle beide sind echt wie weggetreten oder reden nur über den anderen" Holland hatte wohl ihre Sprache wieder gefunden und grinste mich von hinten an. Ich ignorierte ihren Blick und schaute zu Tyler der etwas zu ruhig wurde und in die nächste Straße einbog. Seine Augen glänzten belustigt, als hätte er bereits einen Plan. Plötzlich hielt er den Wagen an, verwirrt schaute ich aus dem Auto und erkannte das wir mitten auf dem Campusgelände standen und uns jeder anstarrt. Holland setzte ihr Kameralächeln auf und schaute zu mir. Mir jedoch war so garnicht mehr zum lächeln zu mute, am liebsten würde ich einfach im Auto sitzen bleiben und nach Hause fahren. "Jess schreib mich an,wenn ich euch abholen soll. Ich habe heute nur die ersten Vorgespräche und Meetings für einen neuen Film, die sollte schnell rum sein und jetzt raus aus diesem Auto Schwesterherz" Flüchtig gab er mir einen Kuss auf die Wange und ich griff panisch nach meinem Beutel. Okay wenn ich diesen Auftritt jetzt voll verkacke kann man ihn nicht einfach wie in der Serie rausschneiden, die Erinnerung bleibt immer in den Köpfen der anderen hängen. Holland stieg als erstes aus und keine Sekunden später ich. Die Blicke brannte sich förmlich in mein Gedächtnis, jeder einzelne starrte erst mit offenen Mund zu Holland und dann zu mir. Keiner traute sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Bis sich plötzlich ein mir allzu bekannte Person aus der Menge trat und eine ihrer rötlichen Locken hinters Ohr streicht. "Cassy?!"

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