Verstappen🇳🇱 x Norris🏴
Max x Lando
TW: Panikattacken
Zandvort 2024
Lando
Ja! Endlich! Heute war der Tag gekommen. Nach meinem ersten Sieg, hätte ich nicht unbedingt gedacht, dass ich diese Saison nochmal gewinnen könnte, aber hier bin ich und das mit über 20 Sekunden Vorsprung zu Max.
Klar tut es mit irgendwie auch leid, weil es eben bei ihm Zuhause ist, aber gleichzeitig gibt es für mich nichts schöneres, als meinen 2. Sieg zu holen und das ohne die Hilfe eines Safety Cars oder ähnlichem.
Ich stehe auf dem Podium. Ganz oben.
Ich bin der Erste.
Rechts von mir Max.
Er ist der Zweite.
Links von mir Charles.
Er ist der Dritte.
Die Hymne spielt.
Wir sind Erster.
Mein Vater steht unten, ich schaue ihm mehrmals tief in die Augen, welche puren Stolz und Freude widerspiegeln.
Ich weiß aber genau, was sich in meinen Augen widerspiegelt, wenn ich in den Spiegel schaue. Ich weiß genau, dass mein Lächeln, welches ich gerade aus Schutz aufsetzte, nicht ganz echt ist.
Dass all meine Gefühle gemischt und doch so geordnet sind.
Mein Kopf liegt schwer auf meinen Schultern.
Meine Ohren möchten am liebsten nichts mehr hören. Mein Mund möchte nichts mehr sagen.
Meine Beine möchten aufgeben und zusammenbrechen.
Mein Körper will nicht mehr hier sein.
Wieso sind meine schönsten Momente immer überschattet?
Wieso schafft jeder alles so einfach, nur ich nicht?
Nicht mal Logan kann man es ansehen, dass er Wahrscheinlich komplett fertig von allem ist. Sogar Carlos konnte man damals die Panik vor keinem Sitz in der F1 nicht ansehen.
Wieso also mir.
Mein Herz schmerzt so heftig, dass ich am Liebsten gar nichts fühlen will.
Ich will mit niemanden Reden.
Die Handys, welche ich unter dem Podium sehe, will ich ausschalten. Sie filmen mich, das weiß ich.
Es wird eine Momentaufnahme zu einem ewig haltenden Video gemacht.
Ich freue mich irgendwie.
Nein, ich muss mich freuen.
Ich muss Lächeln.
Ich bin schließlich Erster.
Ich bin der Gewinner.
Ich muss freundlich winken.
Ich muss es genießen.
Ich bin derjenigen, der das hier gewonnen hat.
Wieso freue ich mich also nicht?
Ich fühle mich, als hätte jemand meine ganze Energie einfach aus meinem Körper gesaugt. Ich bin schon überrascht, dass diese Energie überhaupt nicht fürs Fahren, fürs Podium und für dieses schreckliche, verlogene Lachen. Es ist nicht echt.
"22 Sekunden ist crazy, Kumpel." Ich spüre eine Hand auf meiner rechten Schulter, als ich vom Podium wieder zurück gehe. Wieso ist da jetzt eine Hand. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen und ich muss dem Drang entfliehen, diese Hand direkt wieder wegzuschlagen. Ich habe Angst, dass ich jeden Moment ausflippen würde. Wieso spricht nicht jetzt jemand an? Wo kommt die Hand her?
Und wieso sind hier plötzlich so viele Kameras? Ich will hier weg.
"Lando? Geht es dir gut." Die Stimme ertönt wieder.
Bitte gehe einfach weg.
Fass mich nicht an! Ich möchte das nicht.
"Hey! Lan, bist du bei mir?"
Er steht jetzt vor mir und mein Herz wirf langsamer. Was war nur los mit mir. Eigentlich wusste ich doch von Anfang an, dass es Max vertraute Stimme war. Dass der Niederländer mit mir ein Gespräch anfangen wollte.
Er ist mein wie mein bester Freund hier und ich fühle mich so verlogen und schlecht, dass ich diese Gedanken gerade hatte.
Er kennt mich in und auswendig. Er weiß einfach alles von mir. Bis auf eins. Er weiß, dass ich schon lange struggle, aber er weiß und soll auch nie wissen, wie hart ich mit mir selber kämpfe.
Ich kann ihn nicht in einem Kampf mitreinziehen, den er gar nicht zu kämpfen hat.
Und vor allem kann ich ihm nicht zeigen, wie schwach und mickrig ich bin.
Er sieht wie schwer es mir in diesem Moment tut und nimmt mich kurz, unauffällig in seine Arme, wobei seine Hände auf meinem Rücken hoch und runter reiben.
Wie sehr konnte man etwas brauchen, was man gar nicht will.
Wieso fühle ich so viel und doch so wenig.
***
Ich sitze hier alleine. Es ist dunkel und es ist Still. Diese endlose Stille, die mich seit Tagen, seit Wochen und wenn nicht sogar seit Monaten quält. Ich habe sie mir selber ausgesucht, indem ich alle, einschließlich Jon und jeder meiner Freunde von mir wegstoße. Meine Familie ist sowieso die meiste Zeit in England und vor meinem Vater kann ich es gut verstecken. Seit dem Tod meiner Oma, achten meine Eltern penibel darauf wie es uns Kindern geht. Cisca war einige Tage nicht in der Schule und hat tagelang geweint. All das war absehbar und trotzdem so schwer.
Flo und Oliver haben auch viel geweint, aber nicht wie Cisca, es war nicht einfach nur schluchzen. Es war wie als hätte sie innerlich geschrien. Fast 2 Stunden lag sie schluchzend in meinen Armen bevor sie sich entschied, ins Bett zu gehen.
Sogar meine Eltern verdrückten Tränen und das war hart mit anzusehen. Noch härter war es aber für mich, zu versuchen Tränen rauszulassen. ich versuchte und versuchte es. Es ging nicht. Es war alles zu viel. Wieso musste alles immer so ausgehen.
Ich will und wollte auch mit niemanden reden. "Mir geht es gut." war der typische Satz, wenn mal wieder irgendwer fragte, ob mir das nicht alles zu nah gehen würde. Wenn ich nicht alleine sein wollte, schrieb ich ein bisschen mit Max. Er ist seit Kindheitstagen mein bester Freund und wenn sich jemand mit mentaler Gesundheit auskannte, dann war er es. Aber trotz, dass ich ihm normalerweise mein Leben anvertrauen würde, verbot mir mein Kopf ihm alles zu erzählen. Zu erzählen, wie ich kurz nach dem Rennen, wo ich wieder in Monaco war, alles was im weg lag, quer durch den Raum warf.
Ich erzählte ihm nicht von meinen unendlich vielen schlaflosen Nächte, in denen ich einfach nicht alleine sein wollte. Ich erzählte ihm nicht davon, dass ich nicht einmal die Kraft hatte, den Paddock in Zandvoort zu betreten. Auf einmal fühlt sich alles einfach 500mal schwerer an.
Jon weiß natürlich auch von vielen Sachen, jedoch weiß ich, dass er sich viel zu viele Sorgen machen würde, wenn er wüsste was abgeht. Das kann ich ihm nicht antun, auch wenn er mir so verdammt viel bedeutet. Ich schäme mich für mein Verhalten. es war Vertrauensbruch. Er kennt mich schon ewig, weiß alles über mich und ich alles über ihn und trotzdem redete ich nicht offen mit ihm, sondern log die ganze Zeit, dass es mir gut gehen würde.
Nach dem Rennen habe ich mich entschieden, nicht direkt abzureisen. Heute Nacht würde ich noch in diesem kalten, einsamen Hotelzimmer schlafen, bevor es dann morgen für 2 Nächte in meine Wohnung nach Monaco geht und danach wieder weiter nach Mailand. Max wollte so gerne, dass ich mit ihm nach Monaco fliege, aber ich meinte, dass das Team noch ein bisschen feiern will und dass wir uns ja sowieso spätestens in 2 Tagen wieder sehen. Er sah ein bisschen enttäuscht aus, aber ich wusste, dass es so besser sei. Ich wollte ihm nicht den ganzen Flug vermasseln, wenn ich trotz meines Sieges so schlecht drauf bin.
Das zwischen uns ist ein bisschen komisch. Manchmal kommt es rüber, als würden wir ineinander verliebt sein und im anderen Moment waren wir einfach nur sehr gute Freunde und Arbeitskollegen. Es war wie Freundschaft Plus mit Sternchen. Aber eigentlich bin ich mir sicher: Ich bin verliebt, nach all den Jahren.
***
Donnerstag. Monza.
Wir sind dieses Wochenende wieder in Italien und vor allem für Ferrari ist es ein sehr besonderes Wochenende, aber auch für uns sind die Erwartungen, nach Ungarn und Zandvoort, sehr hoch. Wir wollten wieder gewinnen. Entweder Oscar oder ich. Irgendwie gönne ich es fast schon Oscar mehr, weil ich weiß, dass er es genießt und ich? Ich kann nicht einmal richtig die Freude spüren.
"Hey, gib uns doch mal ein Lächeln, Lan!" Die bekannte, englische Stimme gegenüber von mir, gehört zu Alex und kaum dass dieser seinen Satz zu ende spricht, bekommt er von George nicht nur einen mächtigen Todesblick sondern, der Brite treten dem Williams Fahrer so gegens Schienbein, dass Alex ein leichtes Zischen von sich gibt.
"Ist schon gut." sage ich ausdruckslos zu George. Wir drei sitzen an einem der viereckigen Tische, welche im Motorhome von Mercedes stehen. Eigentlich darf ich gar nicht hier sein und Alex ist auch kein mega gern gesehener Gast, aber das ist uns egal und den anderen Leuten hier anscheinend auch. Es beachtet uns sowieso keiner und das trotz das ich mein McLaren und Alex sein Williams Shirt anhat.
"Was läuft jetzt zwischen dir und Verstappen?" fragt Alex nun und ich muss wirklich lange darüber nachdenken, bevor ich eine Antwort parat habe.
"Ich weiß es nicht genau. Ich gehe ihm zu oft aus dem Weg." Na gut, das war nicht gerade die beste Antwort. Mit George und Alex rede ich jedoch oft über Max und mich, denn den beiden hatte ich mein Geheimnis erst anvertraut und dann erst Carlos. Nicht, weil ich ihm nicht vertraue, jedoch war es einfach aus meinem Instinkt heraus.
"Ernsthaft Norris! Wieso? Er zeigt dir das doch ganz klar, checkst du es nicht, Lan?" George stimme wirkt gespielt enttäuscht und ich weiß, dass er es nicht ernst meint und es einfach nur lustig sein sollte, aber plötzlich kommt in meinem Körper ein so schlechtes Gefühl wieder auf.
Er hat Recht. Wieso schaffe ich nichts alleine? Ich bin so inkompetent.
Meine Hände fangen an zu schwitzen und während George und Alex reden, versuche ich weiterhin einfach ein bisschen interessiert zu gucken. Ich habe keinen blassen Schimmer wo sie jetzt drüber reden, denn mein Körper zeigt mir gerade nur eine Emotion: Panik.
Plötzlich wirken diese schwarzen Wände so nah und es fühlt sich an, als würde der eigentlich so stabile Stuhl, auf dem ich gerade sitze, zusammenbrechen. Mein Herz rast und meine Augen muss ich immer wieder schließen um diese ätzenden schwarzen Flecke wegzubekommen. Unpassender Weise brummt genau dann mein Handy ganz kurz auf und versetzt meiner Panik ein weiteren Schub.
Ohne auf mein Handy zu gucken, nehme ich es in meine Hand, stehe auf, sage den Beiden, dass ich wieder zurück muss und versuche so schnell es geht hier weg zu kommen. Egal wo hin. Einfach weg.
Auf dem Weg, aus dem Paddock rausziehe ich mir die schwarze Pullover Jacke an, welche ich die ganze Zeit mit mir hatte und ziehe die Kapuze tief über meine Augen., damit nicht jeder mich gleich erkennt. Ich verschwinde auf einen komplett leeren weg, da es gerade einmal 9 Uhr ist und renne förmlich weg, während mein Atem immer stockender geht.
Ich renne
und renne
und renne
und renne
und renne.
Bis ich aufgeben muss. Ich bin in einer Gasse. Rechts und links von mir sind die Straßen wir leergefegt und ich lasse mich langsam an einer Wand runter. Mein Atem geht stoßweise und als ich auf meine Hände starre, zittern sie mehr, als nach jedem Rennen und diese riesigen schwarzen Flecken sind in meiner Visionen und spielen mit meinem Kopf. Der Schmerz in meiner Brust ist so präsent, dass ich das Gefühl habe, ich würde sterben. Als würde es mich auseinanderreißen, wenn ich es jetzt noch länger aushalten muss.
Ich möchte weinen. ich möchte schreien. Aber nichts davon passiert. Ich weiß, dass ich diese Energie einfach nicht habe. Ich bin leer. Wie eine nutzlose Batterie, die aufgebraucht ist und jeder sie wegschmeißen will.
Mein Atem und auch mein Herz höre ich in meinen Ohren schlagen und es bricht mich. Wie konnte ich nur so tief sinken.
Ich erschrecke mich fast gar nicht, als plötzlich der Umriss einer Person vor mir steht. Ich könnte schwören ich kenne diesen Geruch, welcher ein bisschen mit Schweiß gemischt ist.
"Lan? Lando Hey?" vor mir wehen zwei Hände, aber ich kann sie nicht fokussieren, da ich fast nur schwarz sehe, während ich kaum noch Luft in meine Lunge bekomme.
"Hilfe!" flüstere ich leise und es fühlt sich an, als wäre das ein Befreiungsschlag.
"Lando! Guck mich an! Du musst ruhig atmen." Ruhig atmen? Ich kann gar nicht atmen! Als würde irgendwas in meiner Luftröhre stecken.
"I-ich glaub ich s-sterbe. Max! H-hilfe!" Ich versuche es irgendwie röchelnd rauszubekommen, aber es ist schwieriger, als gedacht.
"Schatje, du stirbst nicht. Guck mich bitte an." Ich merke, dass er Tränen in den Augen hat und... und er hat mich Schatje genannt? AUs Martins Erzählungen weiß ich, dass es für Schatz steht. Liebt er mich.
"Lando bitte! DU machst mir Angst! Atme!" Er bettelt förmlich und ich würde ja auch gerne wieder atmen können, aber es geht nicht! Ich sterbe! Auf jeden Fall glaube ich das.
Ich will eigentlich Max antworten, aber es geht nicht. Ich bekomme nichts mehr von meinen Lippen. Entweder liegt es an meinem Atem, meiner Brustschmerzen oder dem Fakt, dass ich nicht mehr kann. Ich kann nicht mehr... und so ist das letzte, was ich vor meinen Augen sehe, bevor sie schlussendlich zumachen, den besten Menschen meines Lebens.
Max
***
Das grelle Licht blendet in meinen Augen, als ich sie vorsichtig und ganz langsam öffne. Auf meiner Hand liegt etwas schweres. Ich gucke dorthin und entdecke eine andere Hand auf meiner und als ich diesem Arm folge, folgt er direkt zu... Max. Er ist da, er sitzt neben mir. Aber warum? Warum sollte er warten, bis ich auf wache?
Ich zucke einmal leicht zusammen und direkt schnellt sein Kopf hoch und er fokussiert direkt meine offenen Augen.
"Lando! OMG! Zum Glück. Soll ich Jon holen? Wie fühlst du dich?" er schaut mich so besorgt an, dass er bestimmt kurz überlegen muss, ob er er oder meine Mama ist. Ich antworte aber nicht, sondern folge mit meinen Augen den Schlauch, welcher aus meiner linken Hand kommt, welche an eine Infusion angesteckt ist.
"Beruhigungs und Schmerzmittel. Nur zur Sicherheit. Jon hat dich auch an einen Monitor gekabelt." Erst jetzt sehe ich, dass mein weißes Shirt komplett aufgeschnitten ist und dort 3 Kabel zu einem Monitor führen, die meinen Herzschlag, Puls und meinen Sauerstoffhaushalt zeigen.
"Er musste dein T Shirt aufschneiden, sorry. Dein Puls und Herzschlag war viel zu schnell. Er hatte Angst, dass du irgendwelche Herzrhythmusstörungen entwickelt hast." Max Blick ist traurig und bedrückt und meiner ist verwirrt. Ich verstehe nur Bahnhof.
"Max." Meine Stimme ist ungewöhnlich tief. "W-was ist passiert?"
Sein Blick ist wieder so über besorgt und er setzt sich vorsichtig auf die Kante, meiner Liege.
"Schatje, du hattest eine ziemlich heftige Panikattacke. Wäre ich nicht mit Rupert laufen gegangen, hätte dich wahrscheinlich niemand gefunden. DU bist in meinen Armen zusammengebrochen und wir mussten so schnell wie möglich zurück zum Paddock."
Ich setzte mich leicht auf. Es war wie ein Blitzeinschlag. Alles ist wieder in meinem Kopf und ich hätte mir gewünscht, es nicht vor meinen Augen zu haben. Ich gucke Max nur noch einmal kurz, bevor ich schluchzend in seinen Armen zusammenbreche.
"Ich kann nicht mehr Max. Irgendwas in mir ist so kaputt, dass es nie mehr repariert werden kann. Was ist, wenn ich nie wieder Freude spüren kann?"
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Mal ein Paar, was ich lieb und es meiner Meinung nach, zu wenig gibt💕
Ich hoffe, es hat euch gefallen, byee
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