35. México 🇲🇽 [ 1 ]

Hey ihr Lieben, hier schon mal die ersten beiden Pairs von meinen Mexico Shots, viel Spaß

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Oliver Bearman & Kimi Antonelli
(Wunsch & Idee von Fanfiktionseins & powerdizzi Ich hoffe es gefällt euch!)

Kimi
Freitag
Vor dem FP1

Der heiße mexikanische Nachmittag ist förmlich in der Luft zu spüren, und obwohl wir beide gleich das erste freie Training vor uns haben, ist die Energie noch nicht nervös sonder voller Vorfreude.

Ollie und ich stehen uns auf dem Paddelplatz gegenüber, auf der provisorischen Anlage, die die Organisatoren direkt im Paddock aufgestellt haben. Es ist surreal, hier zu sein, inmitten all dieser hektischen Betriebsamkeit, doch gleichzeitig könnte ich mir keinen besseren Ort vorstellen.

Ollie grinst mich an, sein Schläger locker in der Hand. „Bereit, für eine Lektion, Antonelli?"

„Das sagst du jedes Mal, Bearman," kontere ich, spüre, wie mir das Lächeln von den Lippen springt. Es ist, als wären wir wieder auf der Kartbahn vor all den Jahren, nur jetzt ein Schritt näher an unseren Träumen.

Wir liefern uns ein packendes Spiel, das hin und her geht, keiner von uns gibt auch nur einen Millimeter nach.

Die Zuschauer, also Mechaniker, Teammitglieder und ein paar Journalisten usw. klatschen und johlen, aber ich bemerke sie kaum. Neben Ollie kann ich die Welt um uns herum ausblenden, die Kameras und die Blicke vergessen.

Es ist erstaunlich, wie leicht es mir mit ihm fällt, mich fallen zu lassen, den Druck und die Erwartungen für einen Moment beiseitezuschieben.

In diesen Augenblicken bin ich einfach nur Kimi, nicht der zukünftige F1-Fahrer für Mercedes, nicht der Rivale, der ihm nächstes Jahr auf der Strecke gegenübersteht. Ollie holt mich zurück ins Hier und Jetzt, und ich merke, wie wichtig mir das ist.

Ein Ballwechsel wird besonders intensiv, und wir jagen den Ball hin und her, die Schläge lauter, das Lachen heller. Schließlich landet der Ball auf Ollies Seite, Punkt für mich.

Er stoppt, wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn und schüttelt leicht den Kopf. „Schon gut, genießen wir den Moment, bevor du das nächste Mal Staub schluckst, wenn ich dich überhole."

Ich lache, lege den Schläger kurz beiseite und strecke die Hand aus. Er klatscht ein, und für einen Moment ist alles ganz still, als würden nur wir beide existieren.

Wir gehen zurück zu unseren Motorhomes, und Ollie und ich tauschen zum Abschied eine kurze Umarmung. Ich atme noch einmal tief ein, nehme den vertrauten, unverkennbaren Geruch von ihm auf, eine Mischung aus Waschmittel und irgendwas, das ich nicht ganz benennen kann, aber das einfach Ollie ist.

Ein sanftes, fast unsicheres Lächeln spielt auf meinen Lippen, und als wir uns lösen, spüre ich noch seinen Blick auf mir, fast wie eine Berührung, die sich in meine Gedanken brennt.

Vorm Motorhome wartet bereits George auf mich, mein zukünftiger Teamkollege. Er grinst, und ich ahne schon, dass er wieder diesen „großer Bruder"-Blick aufgesetzt hat, den er immer draufhat, seit wir uns kennen.

„Wie war das Paddelspiel?" fragt er mit einem wissenden Funkeln in den Augen.

„Hat Spaß gemacht," antworte ich, bemühe mich, dabei locker zu klingen, obwohl mein Herz immer noch schneller schlägt.

Doch George kennt mich zu gut.

Kaum sind wir auf dem Weg zum Büro, wo gleich die Besprechung für das Training stattfindet, beginnt er auch schon mit seinem unvermeidlichen Rat.

„Du solltest Ollie endlich mal nach einem Date fragen," sagt er und grinst breit. „Das Schwärmen ist ja nicht mehr mit anzusehen."

Ich verdrehe die Augen, aber er lässt nicht locker. „George, lass es einfach, okay? Ich kann das selbst regeln."

„Klar, aber wenn du Unterstützung brauchst, kann ich auch was für euch beide organisieren," neckt er, und ich merke, wie mir ein leises Lachen entwischt, während ich abwinke. „Nein, danke. Wirklich. Ich hab das im Griff."

Je näher wir dem Besprechungsraum kommen, desto mehr spüre ich die Anspannung zurückkehren. Ich werde gleich das Auto von Lewis fahren. Der Gedanke bringt einen leichten Schauer über meine Haut.

Monza ist mir noch präsent.. das Gefühl, das Gewicht dieser Verantwortung für das Team auf den Schultern zu tragen, war intensiver, als ich es mir je vorgestellt hatte.

George bemerkt sofort, dass ich unruhiger werde, und legt mir freundschaftlich die Hand auf die Schulter. „Alles wird gut, Kimi," sagt er ruhig, und ich spüre, wie seine Worte mich tatsächlich ein bisschen beruhigen.

George hat recht, ich weiß, was ich kann, und dennoch bleibt dieser Druck. Es ist, als ob zwei Teile von mir aufeinandertreffen: der, der selbstbewusst ist, und der, der die Erwartungen spürt.

Doch mit Georges Hand auf meiner Schulter und seinen ruhigen Worten im Ohr finde ich eine neue Ruhe. „Danke," murmele ich leise und schaffe es, ihm ein kleines Lächeln zu schenken.

Das Training lief gut, besser, als ich erwartet hatte. Auch wenn ich nicht voll pushen sollte und nur verschiedene Setups getestet habe, konnte ich es dennoch genießen.

Es war ein ungewohntes Gefühl, das Auto von Lewis zu fahren, und irgendwie erfüllte mich das mit einem stillen Stolz. Ich hatte meine Aufgabe gemacht, meine Runden gedreht und das ohne Fehler.

Doch in der Nachbesprechung springt mein Blick immer wieder zu einem der Monitore, auf dem das Replay eines Vorfalls zwischen Ollie und Alex gezeigt wird. Als ich sehe, wie Alex in Ollie rutscht die Kommentatoren Alex' abschätzige Worte wiederholen, wird mir für einen Moment schlecht.

„Idiot" nennt er Ollie, und allein die Art, wie er es sagt, bringt mein Blut zum Kochen. Ich zwinge mich, ruhig zu bleiben und konzentriert weiterzuarbeiten, doch ein Teil von mir brennt innerlich vor Wut.

Kaum ist die Nachbesprechung vorbei, schnappe ich mir meinen Rucksack und bin schon halb zur Tür raus, als George mich aufhält. Er stellt sich in den Türrahmen, die Arme verschränkt und hebt fragend eine Augenbraue. „Und wohin so eilig, Kimi?" Seine Stimme hat diesen beiläufigen Ton, den er immer anschlägt, wenn er genau weiß, dass ich etwas vorhabe.

„Ich..." Ich drücke mich an ihm vorbei, doch er lässt mir gerade genug Platz, dass ich an ihm vorbei schlüpfen kann. „Ich werde Alex mal fragen, warum er glaubt, Ollie einen Idioten nennen zu müssen. Und was er überhaupt denkt, wer er ist." Die Worte kommen schärfer heraus, als ich sie beabsichtigt hatte, und ich merke, wie George ein leises Lächeln nicht unterdrücken kann.

„Das könnte ein paar seltsame Fragen aufwerfen, wenn du das machst," meint er trocken und legt mir eine Hand auf die Schulter, bevor ich tatsächlich losziehen kann. „Solltest du Ollie nicht erstmal auf ein Date ausführen, bevor du den beschützerischen Freund spielst?"

Ich verdrehe die Augen, spüre jedoch die Röte aufsteigen. „Wirklich, George? Das hilft jetzt auch nicht gerade."

„Sag's ja nur," meint er und hebt die Hände in gespielter Unschuld. Doch sein Blick zeigt mir, dass er genau weiß, wie sehr ich gerade mit mir selbst kämpfe. Seufzend merke ich, dass er recht hat mit der Sache mit Alex.

Tief durchatmend gestehe ich mir ein, dass es tatsächlich komisch käme, wenn ich Alex jetzt zur Rede stelle. „Okay, okay," murmle ich und blicke zu Boden. „Ich gehe nicht zu Alex. Du hast ja recht."

George nickt zufrieden, und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Ich wende mich schließlich doch zum Gehen, während ich mir immer noch innerlich einrede, dass es die richtige Entscheidung ist.

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Ich stehe vor dem Spiegel und trockne mir das Gesicht ab, während ich darüber nachdenke, Ollie zu fragen, was er für den Abend geplant hat. Die Vorstellung, den Tag mit ihm abzurunden, klingt geradezu perfekt.

Also greife ich nach meinem Handy und tippe ihm eine kurze Nachricht.

„Hey, was machst du heute Abend? Lust, vorbei zukommen?"

Ein paar Sekunden später erscheint seine Antwort. Ich öffne die Nachricht, aber als ich lese, was er geschrieben hat, sackt mein Herz ein kleines Stück in die Tiefe.

„Charles will irgendwas von mir, muss also nachher zu ihm aufs Zimmer, aber morgen können wir uns gern treffen."

Ich lese die Nachricht noch einmal und spüre dieses leichte Stechen. Klar, es ist nichts Besonderes, Charles braucht ihn eben für irgendwas, aber trotzdem... Ich hätte mir gewünscht, dass heute Abend klappt.

Ich lege das Handy weg, doch keine fünf Minuten später vibriert es schon wieder. Ich hebe es neugierig auf und sehe, dass diesmal George mir geschrieben hat:

„Kimi, komm in einer Stunde mal bei mir vorbei. Ist dringend. Und zieh dich schick an!"

Ich verdrehe die Augen und seufze.

Natürlich, denke ich.

Das klingt ganz nach George, wahrscheinlich wieder eine spontane Sponsor-Veranstaltung oder irgendein wichtiger Auftritt.

Es wäre auch zu typisch, dass er mich dafür in letzter Minute ins Boot holt. Trotzdem weiß ich, wie wichtig solche Events sind, also füge ich mich meinem Schicksal und ziehe mich um.

Ein bisschen schicker als sonst, aber dennoch bequem.

Während ich mich fertig mache, frage ich mich, was genau George eigentlich geplant hat. Aber naja, das werde ich wohl erst erfahren, wenn ich da bin.

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Ich komme bei George an und sehe ihn lässig in Jogginghose und T-Shirt an die Wand gelehnt. Einen Moment lang starre ich ihn ungläubig an und verschränke die Arme. „Willst du mich verarschen, George? Ich hab mich schick gemacht und du..." Ich deute kopfschüttelnd auf sein Outfit.

Doch er grinst nur und schüttelt den Kopf, als würde er genau wissen, was in mir vorgeht.„Beruhig dich," sagt er, und reicht mir eine Zimmerkarte mit einer Nummer darauf. „Geh einfach in dieses Zimmer. Da wartet eine Überraschung auf dich."

Ich blinzle ihn verwirrt an, doch er schiebt mir die Karte in die Hand und schiebt mich sanft in Richtung des Flurs. Ich habe keine Ahnung, was das alles soll, aber ich nehme die Karte und folge seiner Anweisung.

Als ich vor der Tür ankomme, klopfe ich aus Gewohnheit kurz, bevor ich die Karte benutze und die Tür öffne.

Kaum trete ich ein, bleibt mir die Luft weg. Der Raum ist in warmes, gedämpftes Licht getaucht, ein kleiner Tisch ist für zwei gedeckt, mit Kerzen und einem einfachen, aber eleganten Abendessen. Überall im Raum sind Rosen verstreut, und der Anblick ist so überraschend, dass ich erst realisieren muss, was hier passiert.

Doch dann sehe ich Ollie, der mich mit einem breiten, freudigen Lächeln ansieht, als hätte er die ganze Zeit auf mich gewartet.

Ich brauche nicht lange, um die Tür hinter mir leise ins Schloss fallen zu lassen und direkt auf ihn zuzugehen. Ohne ein Wort schlinge ich die Arme um ihn und spüre, wie Ollie mich ebenso fest umarmt.

Mein Blick wandert zu seinen warmen, braunen Augen, in denen ein sanftes Funkeln liegt, und bevor ich überhaupt etwas sagen kann, beugt er sich zu mir herunter und zieht mich in einen Kuss, voller Zärtlichkeit und Wärme.

Für einen Moment ist alles andere vergessen.

Wir sitzen etwas später am Tisch, das warme Licht der Kerzen umspielt Ollies Gesicht, und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, während ich ihn neugierig mustere. „Hast du das alles organisiert?" frage ich ihn und deute auf die Rosen und das sorgfältig gedeckte Dinner. Doch Ollie schüttelt lachend den Kopf, seine Augen funkeln vor Belustigung.

„Nicht ich. Ich schätze, da steckt jemand anders dahinter," meint er, immer noch amüsiert. Mir fällt sofort nur eine Person ein, und ich verdrehe lachend die Augen. „Natürlich. Das war bestimmt George."

Ollie grinst und nickt. „Scheint so. Charles meinte nur, dass wir uns endlich trauen sollen und dass er und George uns die Daumen drücken, dass wir es endlich hinkriegen."

Das bringt uns beide zum Lachen, und in diesem Moment spüre ich eine Welle der Erleichterung, ohne groß zu überlegen, stehe ich auf, gehe um den Tisch herum und setze mich auf Ollies Schoß, lege meine Arme um seinen Nacken.

Er lächelt mich an, und ich kann nicht widerstehen, ich ziehe ihn in einen sanften, liebevollen Kuss.

Als ich mich etwas zurücklehne, sehe ich ihm in die Augen und sage leise, „Ich fühle mich irgendwie doch jetzt ein wenig schlecht, dass wir es ihnen noch nicht gesagt haben, dass wir... seit ein paar Wochen zusammen sind." Der Gedanke nagt ein wenig an mir, aber Ollie schüttelt verständnisvoll den Kopf.

„Wir wollten es ruhig angehen. Es war schön, unsere kleine Bubble für uns zu haben," erwidert er sanft und streicht mir eine Locke aus dem Gesicht die sich dorthin verirrt hatte.

Seine Worte beruhigen mich sofort, und wir verlieren uns wieder in einem langsamen, zärtlichen Kuss.

Schließlich löse ich mich und grinse. „Aber es wäre doch eine Verschwendung, wenn wir Georges organisiertes Date nicht richtig nutzen, oder?"

Ollie lacht leise und sieht mich mit einem liebevollen Glitzern an. „Ich mag, wie du denkst."

Ich lege eine Hand auf seine Brust und lächle ihn schelmisch an. „Und ich mag dich."

Mein Herz schlägt schneller, ich kann das Kribbeln kaum unterdrücken, während ich Ollie noch einmal in die Augen sehe. Dann beuge ich mich vor, lege meine Lippen auf seine und tauche wieder in die Wärme seines Kusses ein.

In diesem Moment gibt es nichts Wichtigeres für mich, nur uns, das sanfte Licht und dieses Gefühl, das einfach perfekt ist.

🇬🇧 & 🇮🇹

Oscar Piastri & Franco Colapinto

Oscar
Samstag
Vor dem FP3

Mit jedem Schritt über die sonnenbeschienenen Pflastersteine drängt sich der Lärm der Fanmenge weiter in den Hintergrund.

Neben mir läuft Lando, entspannt wie immer, doch mein Kopf ist woanders. Der Trubel von der Fanbühne hängt mir noch nach, doch meine Gedanken hängen nicht an der Menge oder dem Jubel, sondern an Franco.

Es ist fast schon lächerlich, wie sehr ich mir inzwischen eingestehen muss, dass ich mich ein wenig in den Argentinier verguckt habe.

Franco hat diesen ganz eigenen Charme. Er ist nicht nur ein großartiger Fahrer, sondern hat auch dieses unscheinbare Lächeln, das direkt durch meine Schutzmauer schießt.

Jedes Mal, wenn wir ein paar Minuten zusammen haben.. sei es auf dem Rückweg von einer Fahrerbesprechung oder auf dem Weg zur Fahrerparade, schafft er es, dass ich die Welt um mich herum vergesse.

Das Schlimmste oder vielleicht das Beste daran?

Ich habe das Gefühl, dass er auch meine Nähe sucht, aber dann frage ich mich, ob ich mir das nur einbilde und vielleicht alles nur Wunschdenken ist.

Eigentlich sollte ich mir über ganz andere Dinge Gedanken machen. Mein Teamkollege kämpft um den WM-Titel und mein Fokus sollte ganz klar auf dem dritten freien Training liegen, auf der Strategie, auf dem richtigen Setup. Aber in meinem Kopf, zwischen jeder Rennanalyse und jeder Taktik, taucht er immer wieder auf – Franco, mit seinem weichen Lächeln und diesen flauschigen, dunklen Locken, in die ich meine Hände vergraben will. Ich kann fast spüren, wie sich seine Haare zwischen meinen Fingern anfühlen würden, wie es wäre, seine weichen Lippen zu berühren...

„Hey, Osc!" Landos Stimme reißt mich abrupt aus meiner Träumerei.

Ein schiefes Grinsen huscht über Landos Gesicht, und seine Stimme durchbricht die Stille zwischen uns. „Du warst ja gerade echt weit weg."

Ich blinzle überrascht, seine Augen funkeln vor Belustigung, und plötzlich spüre ich, wie mir heiß wird. „Äh, was? Ich hab doch nur über das Training nachgedacht," murmele ich und hoffe, dass er es mir abkauft.

„Na klar, das Training," sagt er trocken und klopft mir auf die Schulter. „Oscar, ich bin stolz auf dich."

Ich stutze. „Worauf denn?"

„Na ja, wie du auf der Bühne mit Franco geflirtet hast," fährt er fort, und mein Herz macht einen Sprung. „Das war schon ziemlich offensichtlich."

Mir stockt der Atem, und ich spüre, wie die Röte in meine Wangen schießt. „Quatsch," sage ich schnell, doch er unterbricht mich mit einem wissenden Blick.

„Oh, komm schon, das brauchst du mir nicht abzustreiten. Ich hab gesehen, wie du ihn angelächelt hast. Und das Spanisch-Ding? ‚Ich will Spanisch lernen, um Francos Interviews zu verstehen, weil die so lustig sind'?"

Er hebt eine Augenbraue, und ich wünschte, der Boden könnte mich verschlucken. „Das war... das war doch nur Spaß."

Ich winke ab, versuche es zumindest, aber Lando lässt nicht locker. „Oscar, mach dir nichts vor. Es ist offensichtlich, dass ihr beide ständig miteinander flirtet, sogar ohne Worte. Ganz ehrlich, ich glaube, wir Fahrer warten darauf, dass ihr zwei endlich mal einen Schritt aufeinander zu macht."

Ich seufze leise, merke, dass ich wohl keine Chance habe, Lando von irgendetwas anderem zu überzeugen.

Also gebe ich unauffällig nach. „Denkst du wirklich, dass Franco das auch so sieht? Dass er...naja..  meine Nähe sucht?"

Lando lacht und schüttelt den Kopf. „Oscar, gefühlt spürt man die Funken, die da zwischen euch fliegen, von Kilometer weiter Entfernung. Glaub mir, ich bin mir sicher, er wartet nur darauf, dass du ihn fragst, weil er sich selbst nicht traut."

Meine Gedanken rasen, und für einen Moment stellt sich eine seltsame Mischung aus Nervosität und Vorfreude ein. „Aber was, wenn... was, wenn er das doch nicht so sieht?"

Lando seufzt dramatisch und legt mir eine Hand auf die Schulter. „Oscar, die Saison wird nicht ewig dauern. Wer weiß, wie lange Franco noch in der Formel 1 bleibt. Du willst doch nicht, dass du's irgendwann bereust, oder? Frag ihn einfach nach einem Date. Am besten dieses Wochenende."

Ich nicke langsam, als sich eine Entschlossenheit in mir festsetzt. Vielleicht hat Lando recht. Vielleicht sollte ich endlich den Mut finden.

Denn wer weiß, wie viel Zeit uns bleibt?

Dieses Wochenende.

Ich werde Franco dieses Wochenende nach einem Date fragen.

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Oscar
Samstag
Nach der Quali

Ich schiebe die Tür des McLaren Motorhomes hinter mir zu und atme tief durch.

Das Qualifying war eine Enttäuschung, und die Nachbesprechung hat nichts besser gemacht. In meinem Kopf dreht sich alles um verpasste Chancen und das Setup, das einfach nicht gepasst hat.

Genervt stapfe ich über das Fahrerlager, den Blick nach unten gerichtet, als ich plötzlich mit jemandem zusammenstoße. Instinktiv greifen meine Hände nach den Schultern des anderen und spüren, wie seine Hände gleichzeitig nach meinen greifen, um das Gleichgewicht zu halten.

Das Parfum, dieser frische Minzduft gemischt mit einem Hauch von Leder.. ich weiß sofort, wer vor mir steht, noch bevor ich die Augen hebe. Franco.

Als ich dann den Blick nach oben richte, treffen meine Augen auf seine, und für einen Moment ist die Welt um uns herum verschwunden. Wir sehen uns an, verblüfft, dann brechen wir beide gleichzeitig in Lachen aus.

„Sorry," sage ich, grinsend und lasse langsam meine Hände sinken. „Wollte dich nicht umrennen."

„Glaub mir, ich hab schon Schlimmeres überlebt," sagt er, immer noch lächelnd, während er leicht den Kopf schüttelt.

Ein plötzlicher Impuls überkommt mich. „Sag mal, soll ich dich mit zurück zum Hotel nehmen?"

Die Worte kommen schneller, als ich nachdenken kann, und bevor mein Herz mir sagen kann, dass das eine wirklich dumme Idee ist.

Franco zögert nur einen Moment, dann nickt er. „Ja, gern. Sonst muss ich auf Alex warten."

Zusammen machen wir uns auf den Weg zum Parkplatz, die Gedanken an das enttäuschende Qualifying plötzlich irgendwie weniger wichtig.

Bald rollen wir durch das vibrierende Treiben der Straßen von Mexiko-Stadt, und die lockeren Gespräche über die unglaubliche Atmosphäre beim Mexiko-Grand-Prix füllen den Wagen.

Er erzählt von den Fans, die heute beim Qualifying unermüdlich jubelten, auch als wir beide in Q1 rausgeflogen sind.

Wir lassen das Thema, warum es nicht geklappt hat, einfach außen vor. Es tut gut, die Enttäuschung beiseitezuschieben und stattdessen über die laute, lebensfrohe Energie hier zu sprechen, die sich so von allem anderen unterscheidet.

„Weißt du," sagt Franco nach einer Weile und schaut zu mir herüber, „manchmal ist es genau das, was man braucht.. einfach mal über was anderes reden."

Ich nicke, lächle leicht. „Ja, danke. Das hier... das hier ist wirklich besser.. schöner."

Er lächelt zurück, und ich spüre, wie mein Herz wieder schneller schlägt. Der Tag mag uns beiden nicht das gebracht haben, was wir auf der Strecke erwartet hatten, aber dieser Moment hier, im Licht der untergehenden Sonne und dem Lächeln des Fahrers neben mir, fühlt sich nach einem kleinen Sieg an.

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Der Aufzug im Hotel fährt leise nach oben, und es fühlt sich an, als würden Franco und ich in einer kleinen Blase schweben, weit weg von der Welt der Formel 1 und dem morgigen Rennen.

Die Anspannung des Tages ist fast vollständig verflogen, und das warme Licht im Aufzug verstärkt dieses Gefühl der Ruhe. Neben ihm fühle ich mich überraschend wohl, und dieser Gedanke schleicht sich langsam in meinen Kopf..

Vielleicht ist jetzt der richtige Moment, um Ihm nach einem Date zu fragen.

Mein Herz pocht schneller, während ich hin- und herüberlege. Aber was, wenn er mich abweist?

Ich könnte es sicher verdrängen, morgen wieder auf die Rennstrecke gehen, mit dem gewohnten Fokus... oder etwa doch nicht? Ich merke, dass ich unbewusst an meinen Fingern knibbele, während mein Kopf das Für und Wider abwägt.

Ein sanftes Klingeln reißt mich plötzlich aus meinen Gedanken, und ich realisiere, dass wir unser Stockwerk erreicht haben. Die Aufzugtüren gleiten auf, und Franco lächelt mir freundlich zu, die Augen glitzernd im warmen Licht.

„Also, dann sehen wir uns morgen," sagt er und nickt mir zu, macht einen Schritt hinaus.

Und ohne wirklich nachzudenken, sage ich: „Franco, warte." Bevor ich es realisiere, habe ich seine Hand leicht am Handgelenk gefasst. Der Kontakt ist nur kurz, aber er reicht, um ihn zum Umdrehen zu bringen.

Fragend sieht er mich an, und in seinem Blick liegt eine Wärme, die mich fast aus der Fassung bringt.

Ich öffne den Mund, schließe ihn wieder, suche nach den richtigen Worten und merke, wie ich innerlich vor Nervosität koche. „Äh... ich... wollte fragen, ob.. ob äh.. du Lust hast, dich mal mit mir zu treffen," beginne ich schließlich, und meine Stimme klingt viel zögerlicher, als ich es mir vorgestellt hatte.

Um die Anspannung zu überspielen, schiebe ich ein schiefes Grinsen hinterher und sage: „Ich hab ja schließlich gesagt, dass ich Spanisch lernen will. Wer könnte mir das besser beibringen?"

Franco lacht, und für einen Moment sehe ich ein leichtes Aufleuchten in seinen Augen. Doch dann verändert sich etwas in seinem Blick, eine Spur von Unsicherheit. „Ein Treffen...", wiederholt er leise und sieht mich fragend an. „Was für ein Treffen wäre das dann?"

Seine leise Unsicherheit gibt mir den Mut, den ich brauche, um die Wahrheit auszusprechen. Ich atme tief durch, sehe ihm in die Augen und sage schließlich „Ein Date. Ich würde gern mit dir ausgehen. So richtig halt."

Der Moment dehnt sich, und ich halte die Luft an, unsicher, was jetzt kommen wird. Doch kaum habe ich das gesagt, weicht das Zögern in Francos Blick einem breiten Lächeln. Seine Augen leuchten, und ich weiß sofort, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

„Ja," sagt er schließlich, fast ein wenig verlegen. „Ja, sehr gern. Wie wäre es direkt nach dem Rennen am Sonntag?"

Ich atme erleichtert auf und kann mir das Lächeln nicht verkneifen. „Perfekt. Dann... Sonntag."

Er nickt noch einmal, lächelt ein letztes Mal und verlässt dann den Aufzug. Als sich die Türen langsam schließen, bleibe ich zurück, mein Herz schlägt schneller als je zuvor, aber diesmal vor Freude und Aufregung.

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Oscar
Sonntag
Nach dem Rennen

Mit schnellen Bewegungen stopfe ich meine Sachen in den Rucksack, werfe noch einen letzten Blick auf mein Handy und prüfe die Uhrzeit.

Ich will auf keinen Fall zu spät kommen. Die Besprechung hat länger gedauert als erwartet, und ich muss noch duschen und mich richtig fertig machen.. und das Franco am Ende warten muss will ich auch nicht.

Gerade als ich mir den Rucksack über die Schulter werfe, klopft es an der Tür, und Landos Kopf erscheint im Türrahmen.

„Hey, Oscahh," sagt er mit einem breiten Grinsen. „Unten steht ein gewisser Argentinier vorm Motorhome. Sieht irgendwie... unsicher aus und fragt nach dir."

Mein Herz schlägt einen Moment schneller.

Unsicher? Ein flüchtiger Gedanke schießt mir durch den Kopf... was, wenn Franco das Date absagen will?

Ich nicke Lando dankend zu und mache mich schnell auf den Weg nach unten.

Kaum bin ich draußen, entdecke ich Franco auf der anderen Seite, die Hände in den Taschen seiner Jacke vergraben, sein Blick scheint leicht verloren.

Ohne nachzudenken gehe ich auf ihn zu, und bevor ich mich bremsen kann, lege ich ihm die Arme um die Schultern und ziehe ihn in eine Umarmung. Es ist ein Bauchgefühl, und zum Glück reagiert Franco mit einem erleichterten Seufzen und lehnt sich kurz gegen mich.

Ich spüre, wie sich seine Anspannung löst, und auch ich fühle mich plötzlich viel ruhiger.

„Hey," sagt er und zieht sich ein Stück zurück, sein Blick weich und doch ein wenig zögerlich. „Ich wollte nur... nur sicherstellen, dass das heute Abend wirklich steht..."

Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, und ich schüttele den Kopf. „Natürlich steht das Date. Warum hast du gedacht, dass es vielleicht nicht mehr klappt?"

Franco blickt kurz zur Seite, bevor er mich wieder ansieht. „Na ja, wir haben heute auf der Strecke ziemlich gegeneinander gekämpft," sagt er leise und wirkt dabei fast ein wenig verlegen. „Und ich hab den Funkspruch gehört... klang ein bisschen genervt, weißt du? Ich dachte, vielleicht ist dir das zu viel geworden und du willst das Date doch nicht mehr."

Ich schüttle lachend den Kopf, kann den Gedanken kaum ernst nehmen. „Franco, das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe," erkläre ich, noch immer grinsend. „Was auf der Strecke passiert, bleibt auf der Strecke. Und das hier... das ist was ganz anderes. Ich freu mich wirklich auf unser Date."

Sofort leuchten Francos Augen auf, und ein freches Lächeln spielt um seine Lippen. „Ich freu mich auch," sagt er, und es ist eine leichte Schärfe in seinem Blick, die mich unwillkürlich zum Schmunzeln bringt. „Ich hoffe, ich darf dir heute Abend genauso nah kommen wie auf der Strecke..."

Mit einem Zwinkern dreht er sich um und macht sich auf den Weg, lässt mich allein mit einem breiten Grinsen und klopfendem Herzen zurück.

Während ich ihm nachsehe, merke ich, wie sich die Vorfreude in mir ausbreitet.

Jetzt kann ich unser Date wirklich kaum noch abwarten.

🇦🇺 & 🇦🇷

ENDE TEIL 1

So Ihr Lieben, dann sind wir mal wieder am Ende des Kapitels und ich hoffe es hat euch gefallen!🙂

Ich bin ja richtig in meinem Kimi und Ollie Fieber grade und da haben die beiden Wünsche perfekt gepasst!🥰

Oscar und Franco wollte ich unbedingt schreiben nach der Spanisch Lern Story😅 Ich bin auch langsam richtig mit Franco warm geworden und die beiden als Pair haben mir auch Spaß gemacht beim Tippen!

Wir lesen uns dann die nächsten Tage mit Teil 2

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