22. Sommerpause ⛱ [ 2 ]

Max
Mykonos

Die knappen drei Stunden Flug schlief ich und war dann doch deutlich besser gelaunt als wir endlich in Griechenland ankam.

Als das Taxi die enge, kurvige Straße hinauffuhr, gab es plötzlich den Blick auf die atemberaubende Villa frei, die sich auf einer Klippe über dem glitzernden, azurblauen Wasser der Ägäis erstreckte.

Ich konnte es kaum fassen, wie perfekt der Ort war. Die Villa war aus weißem Stein gebaut, typisch für Mykonos, und wurde von einem Meer aus Bougainvillea umrahmt, die in kräftigem Pink über die Wände kletterte.

Eine große Veranda erstreckte sich entlang der Vorderseite, ausgestattet mit bequemen Liegestühlen, einer Hängematte und einem langen Esstisch aus Holz, der dazu einlud, dort laue Abende zu verbringen. Vom Infinity-Pool, der scheinbar direkt ins Meer überzugehen schien, bot sich ein spektakulärer Blick auf den Sonnenuntergang.

Unsere Gruppe stieg aus dem Taxi und wurde sofort von der warmen, salzigen Brise empfangen, die vom Meer herüber wehte. "Wow!" entfuhr es Arthur, als er sich umdrehte, um mich anzusehen. "Das ist besser, als ich es mir vorgestellt habe."

Ich nickte, war selbst ein wenig sprachlos angesichts der Schönheit des Ortes.

Die Sorgen, die ich auf der Reise hierher noch gespürt hatte, schienen sich langsam aufzulösen.

Vielleicht würde der Urlaub doch besser verlaufen, als ich gedacht hatte.

Wir traten durch die große Doppeltür ein und fanden uns in einem weitläufigen, lichtdurchfluteten Wohnzimmer wieder. Das Interieur war eine perfekte Mischung aus modernem Design und traditioneller griechischer Ästhetik: weiße Wände, hohe Decken mit sichtbaren Holzbalken, bequeme Sofas in neutralen Tönen und große Fenster, die das Tageslicht hereinließen und den Blick auf das türkisfarbene Meer freigaben. Eine offene Küche schloss sich an den Raum an, ausgestattet mit allen modernen Annehmlichkeiten, die man sich wünschen konnte.

"Okay, lasst uns die Zimmer aufteilen und dann einkaufen und heute würde ich sagen steht nur ankommen an." schlug Arthur fröhlich vor und führte unsere Gruppe die Treppe hinauf, die in den oberen Stock führte.

Ich musste schmunzeln, denn seitdem ich Arthur die Unterkunft geschickt hatte, hatte er wohl mindestens tausend mal alle Bilder angeschaut da er uns hier rumführte als würde er hier selbst wohnen

"Max und ich nehmen natürlich das größte Zimmer." sagte er und ließ keinen Zweifel daran, dass man ihn vom Gegenteil überzeugen konnte.
Wir beide betraten das Schlafzimmer, das genauso beeindruckend war wie der Rest der Villa. Es war geräumig und geschmackvoll eingerichtet, mit einem riesigen Bett, das in Richtung eines Panoramafensters gerichtet war.

Von dort aus hatte man einen unglaublichen Blick auf das Meer, und die Terrassentüren führten auf einen eigenen Balkon mit bequemen Liegen. Das eigene Badezimmer war eine Oase der Entspannung, mit einer freistehenden Badewanne und einer Regendusche aus Naturstein.

Mick sah sich weiter um und entschied sich für das zweite große Schlafzimmer, das ursprünglich für ihn und seine Freundin gedacht war. Es war immer noch luxuriös, wenn auch etwas kleiner als das von mir und Arthur. "Das passt schon." meinte er und ließ sich auf sein Bett fallen.

Clement und David bekamen die beiden verbleibenden Einzelzimmer. Diese waren kleiner, aber genauso stilvoll eingerichtet, mit gemütlichen Betten und kleinen Balkonen, die ebenfalls auf das Meer hinausgingen. Clement schien zufrieden zu sein, während David mit einem schwachen Nicken zustimmte, als ihm sein Zimmer gezeigt wurde.

Nachdem sich alle eingerichtet hatten, beschlossen Mick, Arthur und David, einkaufen zu gehen, um die Vorräte für die Woche aufzustocken. Sie fuhren ins Dorf, um frische Lebensmittel, Fleisch für den Grillabend und Getränke zu besorgen.

Währenddessen blieben Ich und Clement in der Villa zurück, um die Vorbereitungen für den Abend zu treffen.

Ich fühlte mich entspannt, als ich zusammen mit Clem die Terrasse herrichtete. "Es wird bestimmt ein schöner Abend." sagte ich, während ich die Kissen auf den Liegen aufschüttelte und die Lichterketten, die über den Tisch gespannt waren, anschaltete.

Clement nickte und lächelte schwach. "Ja, das hoffe ich." Es war offensichtlich, dass ihn natürlich immer noch viel bedrückte, aber ich wollte ihn nicht drängen.

Ich war nicht gut in diesen emotionalen und einfühlsamen Gesprächen, das war wirklich eher Arthur Stärke.

Mir war aber wichtig, dass Clem sich nicht wegen mir unwohl fühlte. "Natürlich wird es das! Wir sind eine lustige Truppe und wenn ich es richtig gesehen hab bist du nicht der Einzige mit unschöner Vorgeschichte der hier ist, also bist du dahingehend auch nicht alleine."

Ich schlug mir sofort innerlich gegen die Stirn, selbst wenn ich verständnisvoll sein wollte gelang es mir wohl eher nicht so gut.

"Sorry Clem.. also so war das natürlich nicht gemeint.. ähh.." fing ich an ohne mir vorher genau zu überlegen wie ich mich ausdrücken wollte.

"Alles gut Max, wenn ich ein einfühlsames Gespräch bräuchte würde ich jetzt hier mit Arth stehen, mit dir sind die Gespräche.. naja erfrischend.. erfrischend ehrlich. Du musst dich für unsere Freundschaft genauso wenig verbiegen wie du es für Arth und deiner Beziehung tust." lächelte der Franzose das zweite mal seit dem Arthur ihn mitgebracht hatte.

Das erste mal war als er uns verknotet im Tiefschlaf vorfand und uns aus dem Bett schmiss damit wir es alle pünktlich zum Flughafen schafften.

"Mir ist nur wichtig das du weißt das nicht nur Arthur für dich da ist sondern mindestens auch ich und ich glaube auch nicht das Mick abgeneigt ist. Bei David weiß ich es nicht, wobei ihr kennt euch und wie schon gesagt macht er scheinbar grad auch etwas schweres durch. Vielleicht ergibt traurig plus traurig ja glücklich." zuckte ich meine Schultern.

"Ich meine mir hilft es oft mich auszukotzen wenn es mir nicht los geht und ich denke euch tut das auch gut anstatt es runterzuschlucken." erklärte ich noch.

"Wow das war ja schon fast ein richtiger Rat, hm?" sah mich Clem etwas lockerer an.

"Tja ich kann auch überraschen!" lächelte ich Ihn an. "Und jetzt komm sonst können wir uns gleich anhören ob wir nur gefaulenzt haben während Sie weg waren."

Wir lachten beide und machten dann weiter und konzentrierten uns darauf, die Atmosphäre so angenehm wie möglich zu gestalten.

Wir stellten den Grill auf, legten Holz und Kohlen bereit und platzierten Kerzen auf dem Tisch, deren flackerndes Licht die Umgebung in ein warmes, einladendes Leuchten tauchte.

Wir waren zufrieden mit unseren Vorbereitungen und ich fühlte, wie die Vorfreude auf einen Abend mit meinen Freunden in mir aufstieg.

Die Sonne begann langsam unterzugehen, als Mick, Arthur und David mit vollen Einkaufstüten zurückkamen.

"Wir brauchen bitte dringend Hilfe hier!" war es ein gequälter Mick. "Dein Freund hat den halben Supermarkt leer gekauft!" keuchte er fast, denn scheinbar waren die Einkäufe wirklich schwer.

"Klingt ganz nach Arthur!" lachte ich und nahm ihm die augenscheinlich schwerste Tüte ab.

Arthur kam mir gut gelaunt mit einer scheinbar deutlich leichteren Tüte entgegen und sah mich mit seinem entwaffnenden Lächeln an.

Es dauerte nicht lange, bis der Grill angefeuert und das Fleisch aufgelegt war und Mick entpuppte sich als ein richtiger Grillmeister.

Die Luft war erfüllt vom köstlichen Duft von gegrilltem Fleisch, frischem Brot und Kräutern, während der Rest der Gruppe sich um den Tisch versammelte.

Ich beobachtete, wie David und Clement, die beide zunächst in sich gekehrt gewesen waren, allmählich lockerer wurden.

David lächelte mehr, besonders nachdem Arthur ihn in ein Gespräch über seine Lieblingsrennstrecken verwickelt hatte.

Clement schien ebenfalls aufzutauen, als Mick ihm ein Glas Wein reichte und die beiden sich über alte Erinnerungen unterhielten.

Das Essen war köstlich, die Stimmung ausgelassen. Es wurde gelacht, Geschichten wurden erzählt, und selbst die Musik, die leise im Hintergrund spielte, schien perfekt zu passen.

Ich spürte, wie die Anspannung, die mich seit der Ankunft begleitet hatte, allmählich nachließ.

Der Blick auf das Meer, das nun in der Dunkelheit lag und nur noch von den Lichtern der Villa erhellt wurde, beruhigte mich aber nur halb so sehr wie Arthur der seine Hand mit meiner verschränkte und mich endgültig beruhigte und mir das Gefühl gab das hier wirklich alles runder laufen würde als ich es gedacht hätte.

Als die Nacht voranschritt und das Feuer im Grill langsam erlosch, lehnte ich mich endlich zurück und lächelte.

Vielleicht war dieser Urlaub doch nicht die Katastrophe, die ich befürchtet hatte.

Ich sah zu Arthur, der in ein Gespräch mit Mick vertieft war, und spürte eine Welle der Dankbarkeit.

Der Abend war perfekt, und ich konnte nicht anders, als zu hoffen, dass die kommenden Tage genauso schön werden würden.

Das das was ich für Arthur geplant hatte mindestens genau so schön wie in meiner Vorstellung werden würde.

Der Grillabend neigte sich dem Ende zu. Der Duft von verkohltem Holz und gegrilltem Fleisch hing noch in der Luft, während sich die Müdigkeit langsam über uns legte.

Einer nach dem anderen verabschiedeten sich ins Bett. David, der den Abend erstaunlich gut gemeistert hatte, war der Erste, der sich zurückzog. Er verabschiedete sich leise und verschwand in seinem Zimmer. Kurz darauf folgte Mick, der mit einem müden Lächeln den Rest von uns zurückließ.

Clem saß noch etwas länger am Tisch, nahm abwesend einen Schluck Wein und schaute in die Dunkelheit hinaus.

Schließlich erhob auch er sich, murmelte eine kurze Gute Nacht und schien sich auf den Weg zu seinem Zimmer zu machen.

Ich war grade noch mit dem Aufräumen bzw Stapeln der Teller beschäftigt, bemerkte den traurigen Blick, den Clement Arthur zuwarf, als dieser meiner Hand nahm.

Doch es war Arthur, der Clements glitzernde Augen sah, in denen sich die Tränen spiegelten. Arthur verstand sofort, dass Clement sich nach einer ähnlichen Liebe sehnte wie der, die er und ich gerade teilten.

Ohne zu zögern, stand Arthur auf und lief Clement hinterher, der bereits die Treppe hinaufging. "Clement, warte mal!" rief Arthur leise, um die anderen nicht auf sich aufmerksam zu machen.

Arthur

Clement blieb stehen, und als ich ihn erreichte, sah ich die Tränen, die jetzt ungehindert über dessen Wangen liefen.

"Hey!" sagte ich sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Möchtest du reden?"

Clement schüttelte den Kopf, aber ich führte ihn in Max und mein Zimmer.

Es war am abgelegensten im Haus, es musste weder Mick noch David etwas mitbekommen.

Wir setzten uns auf das große Bett. "Ich... ich fühle mich einfach so einsam.." begann Clement, seine Stimme wurde dann schnell brüchiger.

"Ich sehe, wie glücklich ihr beide seid, und ich kenne kein Paar was mir eigentlich so sehr den Glauben an die wahre Liebe zeigt wie Ihr..und ich wünsche mir so sehr.. auch so etwas zu haben... aber nach dem, was passiert ist..."

Ich wusste, worauf Clem anspielte. „Clemi, ich weiß, dass es im Moment schwer ist, das zu sehen, aber ich bin mir sicher, dass du irgendwann jemanden finden wirst, der dich wirklich liebt und zu schätzen weiß. Es gibt da draußen jemanden, der nur darauf wartet, dich kennenzulernen und zu lieben."

Er schluchzte leise, warf sich in meine Arme und wischte sich die Tränen ab. „Danke, Arthur. Es bedeutet mir viel, dass ich ungeplant mit euch in den Urlaub kommen durfte. Ich wollte einfach nicht allein zu Hause bleiben und mich weiter in meinem Kummer suhlen. In meinem Unterbewusstsein wusste ich glaube ich immer das Gabriel nicht mein für immer ist, aber irgendwie hatte ich es doch immer gehofft."

Ich zog den Franzosen in eine freundschaftliche Umarmung. "Du bist immer willkommen, hörst du? Du gehörst zur Familie, und wir sind für dich da... bis du deine für Immer Person findest und auch danach noch."

Der zwei Monate jüngere sah zu mir auf, und ein schwaches Lächeln zog über sein Gesicht. „Ihr beide seid wirklich ein tolles Paar. Ich hoffe, ich finde eines Tages auch so jemanden. Wie hast du es genannt? Für immer Person?"

„Das wirst du," antwortete ich bestimmt. ich spürte, wie Clem Körper langsam schwerer wurde, als die Erschöpfung ihn einholte. „Mach die Augen zu, okay? Ich lass dich jetzt nicht allein."

Er nickte nur, zu müde, um noch etwas zu sagen. Ich brachte uns in einen liegende Position und zog eine Decke über ihn. Clement schlief fast sofort ein, während Ich einfach bei ihm blieb und ihm beruhigend über den Rücken strich.

Max

Ich war inzwischen mit dem Aufräumen der Terrasse fertig und ging nach oben, um ins Bett zu gehen.

Ich hoffte, dass Arthur dann irgendwann zu mir ins Bett hüpfen würde wenn er mit Clem geredet hatte und ich hoffte genauso, dass es unserem gemeinsamen Freund bald besser gehen würde.

Als ich aber ins Schlafzimmer trat, blieb ich abrupt stehen. Auf dem großen Bett lag Clement, fest eingeschlafen in Arthurs Armen.

Arthur sah auf, als ich hereinkam, und ein entschuldigender Ausdruck huschte über sein Gesicht. Er legte den Finger an die Lippen und flüsterte leise: "Er ist grade erst eingeschlafen."

Ich seufzte innerlich, unterdrückte jedoch jede Spur von Unmut. Ich wollte nicht, dass Arthur sich schlecht fühlte, auch wenn die Situation nicht das war, was ich mir vorgestellt hatte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, nickte ich und ging zu meinem Freund und hauchte ihm einen Gute Nacht Kuss auf.

"Kein Problem ich leg mich dann in Clems Zimmer." Denn dazuquetschen wollte ich mich nicht und ich wusste das Clem das grade brauchte.

Ich drehte mich um und ging leise aus dem Zimmer während ich die Tür ganz leise hinter mir schloss.

Ich machte mich auf den Weg zu dem Einzelzimmer, das eigentlich für Clement vorgesehen war.

Als ich die Tür öffnete, sah ich mich in dem Raum um. Es war gemütlich, aber es war nicht das, worauf ich mich gefreut hatte. Ich ließ mich auf das Bett fallen, mein Kopf schwer von den Gedanken, die mich bedrängten.

Ich hatte mich auf eine romantische Zeit mit Arthur gefreut, auf ungestörte Momente der Zweisamkeit, in denen ich ihm endlich den Antrag machen wollte, den ich seit Monaten explizit durch geplant hatte.

Aber nun schien dieser Plan nicht nur komplett durcheinander sondern eher in weite Ferne gerückt zu sein.

Clement brauchte Arthur und vielleicht sogar mich, das verstand ich und das hatte Priorität.

Ich starrte an die Decke, meine Gedanken kreisten unaufhörlich. Wie und wann würde mein Antrag noch in den Urlaub passen?

Wäre es nicht sogar total fehl am Platz wenn man einen guten Freund mit Herzschmerz dabei hatte?

Vielleicht musste ich mich damit abfinden, dass meine Pläne einfach nicht umsetzbar waren und ich diese einfach woanders hinschieben musste..

Die Enttäuschung nagte an mir und breitete sich in meiner Brust aus, denn auch wenn ich bei dem Gedanken um Arthurs Hand anzuhalten nervös wurde hatte ich mich darauf gefreut.

Ich wusste wie sehr der Monegasse romantisch veranlagt war weshalb ich meinen Plan genau so geplant hatte, dass er das volle Programm bekommen sollte, aber ich würde nur um das umzusetzen nicht einen Freund von uns im Stich lassen.

Vielleicht konnte ich Mick mit einbinden, aber dieser schien mit seinem Cousin auch genug noch zu tun zu haben.

Wieder machte ich mir gedanklich eine Notiz morgen mit Mick zu sprechen.

*Vielleicht ist es einfach nicht der richtige Zeitpunkt* murmelte ich zu mir selbst.

Ich wusste, dass Arthur mich liebte, und das würde sich nicht ändern, ob ich nun um seine Hand anhielt oder eben erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Ich drehte mich auf die Seite, zog die Decke über mich und schloss die Augen.

Schließlich schlief ich ein, meine Träume voll von dem, was hätte sein können, und dem, was vielleicht noch kommen würde.

___

Die Sonne war gerade über den Horizont geklettert und tauchte die Villa in ein warmes, goldenes Licht, als ich murrend aufwachte.

Ich griff neben mich und wollte Arthur in meine Arme ziehen, aber dann fiel mir wieder ein das ich ja in dem Einzelbett lag.

Ich stand auf und streckte mich erstmal und sah aus dem Panorama Fenster und es haute mich noch genauso um wie gestern.

Ich schlich durchs Haus, wusste ja nicht wer schon wach war oder wer noch schlief.

Ich ging zu unserem Schlafzimmer und steckte ganz leise meinen Kopf durch einen kleinen spalt und lächelte. Ich hörte das ruhige Atmen von Arthur und Clement, die beide noch tief schliefen.

Es sah so friedlich aus, das es direkt mein Herz erwärmte, als ich sah, wie entspannt die beiden aussahen.

Leise verließ ich das Zimmer wieder, um die beiden nicht zu wecken, schlich mich über den Flur bis In die Küche und bereitete den zwei ein Frühstück vor: frische Croissants, Obst, Joghurt und etwas von dem Brot, das Arthur gestern gekauft hatte. Ich stellte alles auf ein Tablett und dieses vor Ihre Tür. Ich arrangierte die Teller und Gläser, und machte sogar frischen Kaffee, dessen Duft sich bald im Haus ausbreitete, aber fühlte Ihn in so einen Warmhaltebehälter.

Als ich fertig war, ließ ich einen erneuten kurzen Blick in das Schlafzimmer gleiten. Arthur und Clement schliefen immer noch, verschlungen in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Ich ging wieder runter und griff mir aus dem Kühlschrank nur ein Red Bull und beschloss, den Morgen allein am Pool zu verbringen.

Ich öffnete die Terrassentür, und sofort schlug mir die warme, salzige Luft entgegen.

Es war ein perfekter Morgen auf Mykonos – das Meer funkelte in der Ferne, und die weißen Wände der Villa strahlten im Sonnenlicht.

Als ich zum Pool trat, sah ich Mick, der auf einer der Liegen lag und sich offensichtlich ebenso entspannte wie ich es vorhatte.

„Hey," sagte ich, als ich mir die Liege neben Mick schnappte und mich direkt hinlegte. Mick öffnete ein Auge und hob die Sonnenbrille an die Stirn.

„Morgen, Max," murmelte er und richtete sich ein wenig auf.

Ich nahm einen Schluck von meinem eiskalten Red Bull und ließ den Blick über den glitzernden Pool schweifen, bevor ich direkt zur Sache kam. „Mick, ich muss dich was fragen. Warum ist David hier und nicht deine Laila?"

"Schön wie immer kommst du direkt zur Sache, was auch sonst!" sah er mich belustigt an und ich wusste es war kein Problem, denn.. naja so war ich halt schon immer.

Mick seufzte tief und setzte sich aufrecht hin. Natürlich wusste er , dass ich Ihm nichts von seiner zugegebener Maßen lahmen Ausrede geglaubt hatte.. ich mein ich kannte ihn seit unserer Kindheit.

"Ich wusste, dass du das fragen würdest." begann er und starrte ins Wasser, als würde er dort die Worte suchen, die er brauchte. "Es ist... es ist nicht so einfach, Max. Und eigentlich ist es auch nicht an mir dir das zu erzählen zumindest nicht in der Tiefe."

"Nichts ist einfach, Mick, aber ich kenne dich. Ich merke, wenn du mir nicht die ganze Wahrheit sagst," antwortete ich ruhig, aber bestimmt. „Und auch wenn es dich belastet.. Also, was ist wirklich los?"

Mick nahm sich einen Moment Zeit, um die richtigen Worte zu finden. „David... ihm geht's nicht gut, Max. Seine Eltern streiten sich schon seit Monaten.. ach was rede ich.. seit Jahren.. und es wird immer schlimmer. Das meiste hast du doch selbst mitbekommen und du interessierst dich kaum für Tratsch."

"Naja weil oftmals nur Müll erzählt wird, warum sollte ich mir das dann anhören wenn irgendwelche Klatschzeitschriften Tratsch verbreiten." zuckte ich unbeeindruckt mit meinen Schultern.

"Er hat mir erzählt, dass es zu Hause kaum noch auszuhalten ist. Seine Postfächer quirlen über mit Hass, dass kennst du ja selbst auch, aber er ist nicht du oder ich.. stand nie so sehr im Rampenlicht wie wir, war es nicht von Anfang an gewohnt. Ja er hatte immer auch den Nachname, aber es war eben doch anders. Ich wollte ihn nicht allein lassen, weil ich Angst hatte, was das mit ihm macht. Er hat sich in den letzten Wochen und Monate schon sehr verändert es fing schon vor Ralf s Outing an."

Selbst meine Stirn legte sich jetzt in Sorgenfalten. „Das tut mir leid zu hören, aber warum hast du mir das nicht von Anfang an gesagt? Wir hätten das anders regeln können, vielleicht einen anderen Urlaub geplant oder so oder natürlich hätte auch Laila trotzdem mitkommen können eben plus David. Clems Anwesenheit ist auch eher spontaner Natur wie du weißt, wir sind für unsere Freunde da und David zählt für mich auch zur Familie" stellte ich direkt klar.

"Weil ich dachte, dass ich das irgendwie allein hinkriege!" sagte Mick, seine Stimme leiser werdend. "David braucht jemanden, der für ihn da ist, und ich wollte ihm einen Tapetenwechsel ermöglichen, damit er mal auf andere Gedanken kommt. Laila versteht das, sie ist total in Ordnung damit. Aber ich wusste nicht, wie ich es euch erklären soll, ohne dass es den Urlaub ruiniert."

Ich nickte langsam. "Ich verstehe es jetzt besser. Du wolltest ihm einfach helfen."

Mick sah mich ernst an. "Ja, genau. Ich wusste, dass es für euch blöd ist, weil wir alle uns auf diesen Urlaub gefreut haben, aber David ist mein Cousin. Er braucht mich gerade, und ich konnte ihn nicht hängen lassen."

Ich atmete tief durch. Mein Mitgefühl für David kam sofort genauso wie und Respekt für Mick, der sich in einer schwierigen Situation für seine Familie entschieden hatte. "Das war echt eine starke Entscheidung, Mick, aber ich verstehe jetzt, warum du es so gemacht hast. Und ich schätze, wir werden das Beste daraus machen."

Mick lächelte schwach. „Danke, Max. Ich weiß, das war nicht fair gegenüber dir und Arthur nicht wenigstens vorher Bescheid zu geben, und ich hoffe wirklich, dass es den Urlaub nicht komplett kaputt macht, aber der eigentliche David ist genauso entspannt und lustig wie ich, wir müssen Ihn nur wieder raus kitzeln."

Ich legte eine Hand auf Micks Schulter. „Wir kriegen das schon hin. David scheint sich hier langsam ein bisschen wohler zu fühlen, und am Ende wird es schon werden. Wir sind immer noch hier, zusammen, und das ist, was zählt."

Mick nickte dankbar, und wir beiden schwiegen eine Weile, während wir den Morgen am Pool genossen.

Der Urlaub war vielleicht nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber mit dieser neuen Erkenntnis fühlte ich mich bereit, die Dinge so zu nehmen, wie sie kamen.

Was auch immer die kommenden Tage bringen würden, ich wusste, dass ich mit meinen Freunden das Beste daraus machen konnte.

Mission Clement und David auf andere Gedanken zu bringen begann genau jetzt.

FORTSETZUNG FOLGT...

Und schon sind wir am Ende des zweiten Kapitels und obwohl wir immer noch an Tag 1 vom Urlaub sind und eigentlich ja nicht super viel passiert ist, denke ich das ein paar wichtige Erkenntnisse gemacht wurden🙈

Eigentlich sollten es drei Teile werden.. naja was soll ich sagen.. das wird wohl eher nicht hinhauen 🥲

Wie immer bin ich super gespannt auf eure Meinung❤️

Vielen Dank für alle Views, Votes und Kommentare zum ersten Teil ❤️

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