20. Spa Francorchamps 🇧🇪 Fortsetzungen

Hey Ihr Lieben, jaaaaa Ihr seht richtig. Tatsächlich kommen hier noch die Spa Fortsetzungen die schon fast aus meinem Kopf verschwunden waren🙈

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Richard Verschoor & Juan Manuel Correa

Richard 

Der Abend nach dem Rennen war endlich da, und das Gefühl der Erleichterung, das ich mit Juan teilte, war spürbar. 

Endlich weg von der Strecke, die uns in der Vergangenheit mehr Kummer gebracht hat als alles andere.

Wir hatten es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht, und Juan lag entspannt auf meiner Brust. Es war ein Moment der Ruhe, nach einem Wochenende voller emotionaler Achterbahnfahrten.

Das Gefühl von Juans weichem Haar unter meinen Fingern war angenehm, und ich merkte, wie ich mich immer mehr in der Vertrautheit dieses Moments verlor. 

Ich entspannte mich total und fühlte mich endlich zur Ruhe gekommen und wohl. Ein bekanntes Gefühl machte sich in mir breit, was ich zuerst garnicht so richtig zuordnen konnte.

Doch je mehr ich mich entspannte, desto klarer wurde mir, wie stark sich meine Gefühle aufgrund der Person in meinen Arm aufwirbelten.  

Es war nicht nur die physische Nähe, die mich tröstete, sondern auch die emotionale Tiefe, die ich in unserem Zusammensein spürte.

Plötzlich überkam mich eine Welle der Angst. Wie konnte ich mich so nah an jemanden heranlassen? Hatte ich mir doch geschworen mein Herz nie wieder auf diese Art zu verlieren.

Es erinnerte mich schmerzhaft an Dilano, und ich fragte mich, ob ich bereit war, diese Art von Nähe und Intimität wieder zuzulassen. 

Die Angst, mich erneut von der Liebe verletzen zu lassen, durchflutete mich, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.

Juan bemerkte meine plötzliche Verunsicherung und richtete sich besorgt auf. „Richard, ist alles okay?", fragte er mit einem verständnisvollen Blick, der mich noch mehr in meinen inneren Konflikt stürzte. 

Seine Fürsorge war ein beruhigender Anker in diesem Sturm von Gefühlen, doch gleichzeitig ließ sie mich auch kämpfen.

„Es ist nur..." begann ich, meine Stimme stockte. „Es fühlt sich so vertraut an, und ich habe Angst. Angst, mich wieder so nah an jemanden heranzulassen." 

Ich versuchte, meine Gedanken in Worte zu fassen, während ich mich von seiner Nähe gleichzeitig getröstet und überwältigt fühlte.

Juan zog mich sanft in seine Arme, und ich spürte sofort die Wärme und Sicherheit seiner Umarmung. Es war, als ob seine Präsenz alle Unsicherheiten und Ängste, die in mir brodelten, ein wenig dämpfte. „Ich verstehe, Richard", sagte er ruhig. „Es ist nicht einfach, diese Nähe zuzulassen, besonders wenn man schon einmal sowas einschneidendes erlebt hat wie du."

Seine Worte waren wie ein sanfter Regen, der die trockene Erde meines Herzens befeuchtete. Ich erkannte, dass ich tatsächlich Gefühle für Juan hatte, die über Freundschaft hinausgingen. 

Diese Erkenntnis brachte eine Mischung aus Erleichterung und Angst mit sich. Es war, als ob ich mich auf einem schmalen Grat bewegte, zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst vor erneuter Verletzung.

„Ich glaube, dass sich da mehr für dich entwickelt", begann ich vorsichtig. „Und ich möchte dir gegenüber ehrlich sein." Diese Worte kamen aus tiefstem Herzen, und es fiel mir schwer, mich dem vollständigen Ausmaß meiner Gefühle zu stellen.

Zu meiner Überraschung schien Juan vorbereitet zu sein. „Ich habe schon vermutet, dass da mehr zwischen uns sein könnte", gestand er ruhig. „Aber ich wollte dich nicht unter Druck setzen. Ich wollte dir die Zeit geben, die du brauchst." Diese Offenheit und Geduld von Juan trösteten mich und halfen mir, einen Schritt weiterzugehen.

„Darf ich etwas versuchen?", fragte ich und schaute ihn nervös an, mein Herz klopfte wild. Der Wunsch, diesen Schritt zu wagen, war stark, doch die Angst vor dem Unbekannten machte mir noch immer zu schaffen.

Juan nickte sanft. „Ja, probier es aus."

Mit einem tiefen Atemzug näherte ich mich ihm und küsste ihn sanft. Als unsere Lippen sich berührten, war es ein Moment der Klarheit und des Nervenkitzels zugleich. 

Die Zärtlichkeit dieses Kusses war eine Bestätigung, dass es sich richtig anfühlte, auch wenn die Angst vor Verletzlichkeit immer noch in mir schwebte.

„Lass uns das ganz langsam angehen", schlug Juan vor. „Wir müssen nichts überstürzen. Lass uns sehen, wohin das führt." Seine Worte waren wie ein sanfter Wind, der die stürmische See meines Gefühlslebens beruhigte.

Wir legten uns wieder auf das Sofa, diesmal noch enger aneinandergekuschelt. Die Wärme und Nähe, die ich nun intensiver spürte, waren für mich mehr als nur Trost. Es war ein Gefühl von Zugehörigkeit, von etwas, das deutlich mehr sein könnte als nur Freundschaft.

Es war der Beginn von etwas Neuem und Wunderschönem, und ich wusste, dass ich bereit war, mich den Gefühlen zu öffnen, die zwischen uns entstanden waren. 

Während wir uns auf der Couch kuschelten, fühlte ich mich sicher und geborgen. Und obwohl die Angst noch immer ein Teil von mir war, wusste ich, dass ich diesen Weg gemeinsam mit Juan gehen wollte.

🤍 & 💙

George Russell & Oscar Piastri

George

Als Alex an der Tür klopfte zuckte ich sofort zurück, was ich sofort in der nächsten Sekunde bereute. 

Um die Situation nicht noch unangenehmer zu machen ging ich zur Tür und öffnete diese, aber, mein Kopf war voll von den Gefühlen, die Oscar in mir geweckt hatte. Ich versuchte, mich zusammenzureißen, aber das Bild von Oscar, wie er sich ebenfalls abrupt von mir entfernt hatte, schmerzte.

"So also hier wird kein Trübsal geblasen ich hab deinen Lieblingssüssigkeiten und eine Flasche Wein, da diesen einen komischen den du gern magst und mir machen jetzt ..." erst jetzt bemerkte Alex Oscar. 

"Oh hey.. Oscar?" sah er erst zu ihm und dann zu mir.

Oscar räusperte sich. "Ja.. dann ähm.. euch einen schönen Abend! Wir sehen uns Jungs!" stürmte er beinahe aus dem Zimmer.

„Was ist los? Du siehst aus, als hättest du gerade den größten Schlag deines Lebens bekommen und mal davon abgesehen... was war das für ein Abgang von Oscar?" fragte Alex, seine Augen voller Neugier und Besorgnis.

„Das... das war nichts", versuchte ich, lässig zu wirken, obwohl die Enttäuschung mich wie eine Welle überrollte. 

Alex ließ sich nicht abwimmeln. „George, du scheinst wirklich betroffen zu sein. Und ich hab dich jetzt gesehen – war das wirklich ein Kuss-Moment, den ich da unterbrochen habe?" analysierte er wohl direkt richtig. 

Ich seufzte tief und ließ die Schultern hängen. „Ja, es war... es war der Moment, als ich es wirklich gespürt habe. Wir wollten uns, glaube ich, gerade küssen, als du gekommen bist."

Alex starrte mich an, als wäre ihm gerade ein Licht aufgegangen. „Warte mal, das heißt, du hattest gerade diesen Moment, auf den du gefühlt seit Wochen wartest, und jetzt stehst du hier bei mir, anstatt zu Oscar zu rennen?" zog er eine Augenbraue hoch.

„Ich... ich wusste nicht, was ich tun sollte", gestand ich, die Frustration und Verwirrung in meiner Stimme deutlich zu hören. „Es fühlt sich alles so... chaotisch an."

„George, du bist in der Lage, das hier klar zu sehen", sagte Alex mit einem ernsten Ton. „Wenn du wirklich so fühlst, wie du sagst, dann lauf ihm nach! Was hält dich hier auf? Du weißt, was du willst. Also mach was daraus!"

Seine Worte durchbrachen die Wolken von Selbstzweifeln, die mich umgaben. Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitzschlag. Alex hatte recht. Ich konnte nicht einfach abwarten und mich in Selbstmitleid suhlen. 

Wenn ich wirklich etwas verändern wollte, musste ich handeln.

„Verdammt, du hast recht", murmelte ich, während ich mich umdrehte und zur Tür stürmte. „Ich muss zu ihm."

Alex hielt mich am Arm, bevor ich die Tür erreichen konnte. „George, du weißt, dass ich dir immer zur Seite stehe. Aber sei dir sicher, was du tust. Wenn du wirklich denkst, dass Oscar das gleiche für dich empfindet, dann kämpf darum und zieh nicht wieder kurz vorher den Schwanz ein."

„Ich werde es", sagte ich mit neuer Entschlossenheit in der Stimme. „Danke, Alex."

Als ich aus dem Zimmer stürmte und die Treppen hinunterlief, war mein Herz ein wildes Durcheinander aus Nervosität und Hoffnung. Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf, während ich mich beeilte, zu Oscars Zimmer zu gelangen.

Vor der Tür angekommen, klopfte ich hastig bevor ich es mir wieder anders überlegen konnte.

Die letzten Minuten fühlten sich wie Stunden an. Ich musste ihn sehen, ihm sagen, was ich schon länger wirklich fühlte.

Als sich die Tür langsam öffnete, hielt ich den Atem an und sah Oscar, der mich mit einem Blick ansah, der Fragen aufwarf.

„Oscar, ich muss mit dir reden.. das grade..", begann ich, als ich den Raum betrat und den Schmerz in seinen Augen sah. „Es tut mir leid, dass ich... dass ich dich habe gehen lassen. Ich wollte nicht, dass die Situation so endet.."

Oscar sah mich an, sein Blick zwischen Verwirrung und einem Hauch von Hoffnung hin- und herpendelnd. „George, ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll."

„Du musst nichts sagen", antwortete ich, während ich näher trat und meine Gefühle klarer ausdrückte. „Ich will einfach nur wissen, wie es weitergeht. Ich will dir zeigen, dass es nicht nur ein Moment war, sondern etwas, das ich wirklich will. Ich... ich mag dich wirklich sehr."

„Es tut mir leid, dass ich Alex hereingelassen habe", sagte ich, meine Stimme fest und bestimmt. „Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass dieser Moment zwischen uns so endet. Es war... es war das schönste, was an diesem Tag hätte passieren können."

Oscar sah mich zunächst verwirrt an, dann schien ein Verständnis in seinen Augen aufzuleuchten. 

Bevor er noch etwas sagen konnte, trat ich einen Schritt auf ihn zu und zog ihn in einen Kuss. Es war ein impulsiver, leidenschaftlicher Kuss, der all die Gefühle ausdrückte, die ich bis jetzt zurückgehalten hatte.

Die Welt schien um uns herum zu verschwinden. Als unsere Lippen sich trafen, explodierten die Emotionen in mir wie ein Feuerwerk. Ich fühlte mich wie im Himmel, als ich Oscars Wärme und Nähe spürte. Es war der Moment, den ich mir so oft gewünscht hatte, und endlich war er Realität geworden.

Als ich mich langsam von ihm löste, überwältigte mich die Unsicherheit erneut. „War das... war das okay?" fragte ich, die Angst in meiner Stimme nicht verbergen könnend. „Ich wollte nicht, dass wieder irgendwas den Moment zerstören kann..."

Oscar lächelte breit, sein Gesicht strahlte vor Glück. „War das okay?" wiederholte er, als wäre er überrascht, dass ich überhaupt darüber nachdachte. „Das war mehr als okay, George. Das war perfekt. Lass uns das noch mal tun."

Und mit diesen Worten zog er mich erneut zu sich, und wir küssten uns noch einmal, diesmal sanfter und gleichzeitig intensiver. 

Die Welt um uns herum schien zu verschwinden, während wir uns in diesem Moment verloren. Es war ein Kuss voller Hoffnung und Liebe, der uns beide glücklich machte.

Wir lösten uns erneut voneinander, lächelnd und Hand in Hand. 

In diesem Moment fühlte es sich an, als hätten wir endlich den Platz gefunden, an dem wir beide hingehörten. 

💚 & 🧡

Dino Beganovic & Oliver Bearman 

(Fortsetzung zu 16. Hungaroring 🇭🇺 
+ 17. Hungaroring 🇭🇺 Fortsetzungen + 19. Spa Francorchamps 🇧🇪 [ 2 ])

Dino

Ich saß mit Paul und Kimi an einem der Tische, während um uns herum die Feierlichkeiten in vollem Gange waren. 

Das Prema-Team war ausgelassen, und das Geräusch von Lachen, Klirren und Musik füllte die Luft. 

Paul und Kimi stichelten sich gegenseitig wie immer, schmissen sich Kommentare zu, die mal spöttisch, mal voller Zuneigung waren. Ich beobachtete sie, und ein kleiner Teil von mir war erleichtert. 

Paul, trug normalerweise jede Enttäuschung in sich hinein, doch seit er mit Kimi zusammen war, öffnete er sich mehr. Ich konnte sehen, wie viel ihm das bedeutete, wie Kimi ihm half, die Lasten zu teilen. Es war schön, das zu sehen.

Ich zwang mich zu lächeln und lachte sogar bei einigen ihrer Witze, aber mein Blick wanderte immer wieder durch den Raum, suchte nach ihm. 

Nach Ollie.

Er stand auf der anderen Seite des Raumes, umgeben von einigen seiner Teamkollegen aus der Formel 2, ein gezwungenes Lächeln auf den Lippen. 

Sein Gesicht verriet nichts von dem, was er durchmachen musste, nach dem Unfall heute. Ein selbstverschuldeter Crash. Ich wusste, dass er sich die Schuld dafür gab, auch wenn jeder Fahrer manchmal solche Momente hatte. 

Doch Ollie war anders. Er trug jede Erwartung, jede Enttäuschung wie einen Mantel aus Blei auf seinen Schultern. Ich kannte diesen Blick, den er hatte, wenn er innerlich zerrissen war, auch wenn er es niemandem zeigte. 

Nur mir. 

Früher.

Mein Herz zog sich zusammen, als ich daran dachte, wie wir damals hier gesessen hatten, Seite an Seite. Lächelnd, miteinander redend. Es fühlte sich an, als wäre das alles so weit weg, und doch war es erst vor ein paar Wochen. 

Er hatte gesagt, ich würde ihn nicht genug unterstützen. Dass er mich brauchte, gerade jetzt, wo er für sein Cockpit in der Formel 1 kämpfte. Und ich... ich hatte es nicht gesehen, hatte nicht verstanden, wie tief sein Schmerz ging, wie allein er sich fühlte. Als er sich trennte, war es wie ein Schlag in die Magengrube. Seitdem hatten wir uns zwar gesehen aber viele unausgesprochenen Worte hingen wie eine Mauer zwischen uns.

Paul und Kimi lachten laut neben mir, doch ihre Stimmen verschwammen, als mein Blick wieder zu Ollie wanderte. Ich konnte nicht anders. 

Es war, als ob mein Herz immer noch zu ihm hingezogen wurde, egal wie sehr ich versuchte, loszulassen.

Mein Atem stockte kurz, als ich sah, dass Pepe zu ihm hinüberging. Die beiden unterhielten sich, scheinbar über den Crash von heute. Ich konnte die Geste erkennen, wie Pepe Ollie kurz auf die Schulter klopfte, und Ollie lächelte leicht, sichtlich erleichtert. Das beruhigte mich. Pepe war nach dem Unfall sichtlich genervt gewesen, vor allem, weil auch er dadurch rausgeflogen war. Doch jetzt schien die Sache geklärt. Es tat gut zu sehen, dass Ollie wenigstens mit ihm Frieden schließen konnte.

Aber dann kam dieser Stich, diese Erinnerung, die mich plötzlich traf. Ich sah Pepe und Ollie zusammen und wurde an etwas erinnert, das mich unruhig machte. Es war am Anfang des Wochenendes gewesen, als ich auf Pepe eifersüchtig reagiert hatte. 

Ohne Grund. 

Paul hatte es sofort bemerkt und mich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Ich hatte das damals abgetan, als Stress, als irgendeinen Moment von Schwäche. Aber jetzt... je länger ich darüber nachdachte, desto mehr schockierte mich mein eigenes Verhalten.

Das war doch nicht ich. 

Ich war nie eifersüchtig gewesen, schon gar nicht auf jemanden wie Pepe, der ein guter Freund von uns beiden war. 

Hatte der Druck der Saison, die ständige Ungewissheit über meine Zukunft im Rennsport, mich wirklich so verändert? 

War ich so besessen davon geworden, alles richtig zu machen, dass ich die Menschen um mich herum, vor allem Ollie, nicht mehr so sah?

Ich spürte, wie meine Brust sich verengte, und schüttelte leicht den Kopf. Als ich wieder zu Paul und Kimi schaute, bemerkte ich erst jetzt, dass sie nicht mehr alleine waren. Gabriele und auch Arvid hatten sich dazugesetzt, und sie unterhielten sich angeregt über irgendetwas, wahrscheinlich über das Rennen oder die Arbeit für die nächste Saison. 

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie dazugekommen waren. Ich war so tief in meinen eigenen Gedanken gewesen, dass ich die Welt um mich herum kaum noch wahrnahm.

Mein Blick wanderte zu Kimi, der sanft mit seiner Hand über Pauls Arm strich. Es war eine kleine, beruhigende Geste, aber sie sprach Bände. Diese Intimität, dieses stille Verständnis... 

Ich erinnerte mich daran, dass Ollie und ich früher auch so gewesen waren. Kleine Gesten, die zeigten, wie nah wir uns waren. 

Aber wann hatten wir das das letzte Mal getan? 

Wann hatten wir uns das letzte Mal auf diese Weise berührt, ohne dass ein Streit oder der Druck der Rennsaison im Raum stand?

Ich musste raus. Ich brauchte frische Luft, Abstand. 

Das alles war mir plötzlich viel zu viel.

Langsam erhob ich mich vom Tisch, versuchte, unauffällig zu bleiben. Doch Paul bemerkte es sofort und griff nach meinem Handgelenk. „Soll ich mitkommen?", fragte er, seine Augen voll Sorge.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, alles gut. Ich... ich brauch nur kurz frische Luft."

Paul sah mich lange an, als ob er in meinem Gesicht nach Antworten suchte. Doch dann nickte er langsam und ließ mich los. „Okay", sagte er leise, „aber wenn was ist, sag Bescheid." Ich schenkte ihm ein kurzes, dankbares Lächeln und ging Richtung Ausgang, froh, dass er verstand. Ich brauchte diesen Moment allein.

___

Der Weg zur Strecke war still und menschenleer. 

Anders als noch vor ein paar Stunden, als der Lärm der Motoren und das Jubeln der Fans die Luft erfüllt hatten. 

Jetzt war es ruhig, fast gespenstisch ruhig. Aber genau das brauchte ich. Die Stille beruhigte mich irgendwie, auch wenn ich tief in mir drin spürte, dass es nicht ausreichte, um das Chaos in meinem Kopf zu ordnen.

Ich ging den Hang hinauf, setzte mich ganz oben in die Eau Rouge-Kurve und ließ den Blick in Richtung Boxengasse schweifen. Es war einer dieser Momente, in denen ich normalerweise zur Ruhe kommen würde, aber heute fühlte es sich anders an. 

Unruhig. 

Zerrissen.

Meine Gedanken kreisten. 

Immer wieder musste ich an Ollie denken. An das, was wir hatten und an das, was jetzt zwischen uns lag. 

Es war schwer, damit klarzukommen, obwohl ich wusste, dass er mich verlassen hatte, weil er mich brauchte und ich nicht da war. 

Als ich mich gerade tief in diesen Gedanken verlor, hörte ich Schritte hinter mir. Jemand setzte sich neben mich, und ich wusste sofort, wer es war. Ich musste nicht einmal hinsehen. 

Ollie. 

Ich erkannte seinen Duft, diese Wärme, die er immer mitbrachte, wenn er in meiner Nähe war.

Für einen Moment schwiegen wir beide. Wir saßen einfach da, schauten auf die Strecke, die mittlerweile im Dunkeln lag, nur spärlich von den wenigen Lichtern entlang der Boxengasse beleuchtet. 

Es war friedlich, und gleichzeitig tobte in mir ein Sturm.

„Was machst du hier?" fragte ich schließlich leise, fast zögerlich. Ich hatte die Frage schon im Kopf, bevor ich realisierte, dass sie doppeldeutig war.

Ollie seufzte leise und antwortete: „Ich hab gesehen, dass du rausgegangen bist. Ich wollte sicherstellen, dass es dir gut geht." Seine Stimme war sanft, fast zerbrechlich, und zum ersten Mal hörte ich, wie sehr auch er unter unserer Trennung litt. Das hatte ich vorher nicht so deutlich wahrgenommen. Es traf mich tief.

Ich schluckte und versuchte, das, was in mir brodelte, zu sortieren. „Ich meinte nicht... ich meinte nicht, warum du hier bei mir bist." Ich hielt inne und starrte auf die Strecke hinunter. „Ich meine... was machen wir hier? Mit uns? Mit dieser ganzen Situation?"

Er schien kurz zu überlegen, als würde er versuchen, meine Worte zu verstehen. 

Mein Blick wanderte in die Ferne, und die Erinnerungen fluteten mich plötzlich. „Erinnerst du dich an unsere erste Prema-Party?" fragte ich, ohne ihn anzusehen.

Ollie lächelte traurig. „Natürlich erinnere ich mich daran. Ich werde das nie vergessen. Du hast meine Hand den ganzen Abend nicht losgelassen. Du warst so stolz, so selbstbewusst und standest zu unsere Beziehung. Ich dachte, ich hätte den besten Freund und Partner an meiner Seite und mit dir bei mir kann nichts schief gehen."

Ich musste bitter lächeln. „Ich hab damals nur so getan, als wäre ich selbstbewusst." Meine Stimme klang rauer, als ich beabsichtigt hatte. „Ich hab's dir vorgespielt, weil ich wollte, dass du dich sicher fühlst... dass du das Gefühl hast, dass ich an deiner Seite bin."

Er schwieg, und ich wusste, dass er genau verstand, was ich meinte. Wir hatten so viele Momente geteilt, in denen ich versucht hatte, stark zu sein – für uns beide. 

Doch irgendwann hatte ich angefangen, den Druck in mich hineinzufressen.

„Es tut mir leid, Ollie", flüsterte ich schließlich. „Für alles. Für die letzten Monate, für mein Verhalten. Ich weiß nicht mal mehr, wann wir das letzte Mal so eng beieinander waren wie auf dieser Party." 

Ich spürte, wie meine Brust schwerer wurde, und die Worte, die ich sagen musste, brannten mir auf der Seele. „Heute habe ich endlich verstanden, warum du Schluss gemacht hast."

Er sah mich an, überrascht, und ich konnte erkennen, dass er nicht erwartet hatte, dass ich das sage. „Was meinst du?"

Ich atmete tief ein und zwang mich, die Wahrheit auszusprechen. „Ich hab alles in mich reingefressen. Den Druck, die Unsicherheit, die Angst... und du hast das Echo davon abbekommen. Immer. Ich hab dich nicht mehr unterstützt, weil ich selbst nicht wusste, wie ich mit dem Druck umgehen soll. Es tut mir alles so leid."

Ollie schwieg, sah mich einfach nur an, seine Augen voller Fragen, aber auch voller Schmerz. Ich wusste, dass er die Antwort bereits kannte, doch er wollte es von mir hören.

„Ich verstehe, warum du Schluss gemacht hast", wiederholte ich. „Und du hattest recht. Vielleicht war es das Richtige."

Er zögerte, bevor er leise sagte: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Aber ich will, dass du weißt, dass ich auch unter der Trennung leide." Seine Stimme war leise, verletzlich, und es fühlte sich an, als würde etwas in mir zerbrechen, als ich ihn das sagen hörte.

Ich nickte langsam, blickte wieder auf die Strecke. „Das weiß ich." Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Und ich würde auch um dich kämpfen... wenn es Sinn macht."

„Wie meinst du das?" fragte er, und ich sah den Schmerz und die Unsicherheit in seinen Augen.

Ich fasste einen Entschluss.

„Ich will die Sommerpause nutzen, um mich selbst wiederzufinden", erklärte ich leise. „Weil ich das Gefühl habe, dass ich die Person, die du mal geliebt hast, irgendwo auf dem Weg verloren habe. Wenn ich sie zurückfinde, und wenn du dann noch Gefühle für mich hast... dann werde ich für dich.. für uns kämpfen." 

Eine Träne rollte mir über die Wange, und ich wischte sie hastig weg. „Aber wenn du in der Zeit jemanden findest, der dich glücklicher macht... dann werde ich dir das von Herzen gönnen. Und ich werde unsere Zeit für immer an einem besonderes Fleck in meinem Herzen tragen."

Ich spürte, wie mir die Luft zum Atmen fehlte, und stand auf. Ich wollte weg, bevor es zu viel wurde, bevor ich die Kontrolle über meine Gefühle verlor. 

Doch Ollie griff nach meiner Hand, hielt mich fest, und ich spürte, wie hin und her gerissen er selbst war.

„Ich liebe dich, Ollie", flüsterte ich, meine Stimme voller Tränen, die ich nicht mehr zurückhalten konnte. „Aber genau deshalb muss ich dich loslassen. Zumindest für jetzt." Ich beugte mich zu ihm hinunter, strich ihm sanft über die Wange und sah ihm tief in die Augen. „Genieß deine Sommerpause. Ich bin so unglaublich stolz auf dich, nicht nur wegen Haas, sondern wegen allem."

Dann ließ ich ihn los, drehte mich um und ging, auch wenn mein Herz schrie, bei ihm zu bleiben.

❤️ & ❤️

Ja das sind wir am Ende dieses Kapitels, aber vielleicht ja noch nicht am Ende von Dino & Ollie. Das hab ich selbst noch nicht so richtig entschieden und langsam frage ich mich, ob ich nicht hätte ein Buch drauf machen sollen, aber ich glaube ich bin mit den beiden noch nicht fertig 🙈

Ich bin schon sehr auf eure Meinungen gespannt! ❤️

Wie immer vielen lieben Dank für alle Views, Votes & Kommentare❤️


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