Zurück im Alltag
Merle's Sicht:
Die letzten Tage bin ich wieder gut zu Hause angekommen. Ich komme auch jeden Tag wieder mehr zu Kräften. Heute haben wir Auswärtsspiel in Düsseldorf. Ich bin lieber noch zu Hause geblieben, aber sitze mit Eddy vorm Fernseher. "Juckt es dir in den Fingern?" fragt Eddy. Ich nicke und antworte: "Ein bisschen." Eddy grinst und meint: "Kenn ich zu gut." Wir lachen beide und Beate bringt uns was zu trinken und meint: "Ich bin weg die Mädels warten." Meine Augen kleben am Fernseher und ich nehme ein Schluck Bier. Eddy schaut mich an und grinst. Ich lächel auch und wir stoßen an. Während das Spiel läuft bin ich wie im Tunnel und konzentriere mich mur darauf. Irgendwann stehe ich ganz aus Reflex auf und gucke im stehen. Als ich in der Halbzeit auf mein Handy gucke sehe ich das Eddy ein Foto von mir gemacht hat und in die Hools Gruppe gestellt hat. "Vielleicht solltest du nächstes Heinspiel wieder mit den Jungs ins Stadion." sagt Eddy und schaut mich an. Ich meine skeptisch: "Ich bin mir so unsicher..." "Warum? Was soll passieren?" fragt Eddy. Ich antworte: "Keine Ahnung..." Er legt einen einen Arm um mich und flüstert: "Also nächstes Heimspiel bist du dabei." Ich fange an zu grinsen und nicke. Eddy weiß auch jedes mal wir er meine Stimmung aufheitern kann. Eddy holt uns noch Bier und meint: "Nächstes Heimspiel sollte ja auch nicht viel passieren. Die Hools von Regensburg wissen auch noch nicht ob sie mitfahren die haben bisschen Stress untereinander." "Dann werde ich es versuchen." murmel ich. Nachdem Spiel räume ich unsere leeren Flaschen weg. Eddy steht auf einmal mit Bernhard in der Küche. "Es gibt Neuigkeiten wegen Jan." sagt Eddy etwas aufgeregt. Bernhard schaut mich an und meint: "Also der ganze Prozess gegen Jan ist ein reiner Indizienprozess. Bis auf einen Zeugen haben sie nicht viel. Wir werden sagen das Jan aufgrund seiner Vergangenheit weggesperrt wurde und das mit Vorurteilen von Seiten des Gerichtes in den Prozess gegangen wurde." "Also kommt er bald frei?" frage ich. Bernhard antwortet: "Ich will es nicht versprechen aber es könnte gut sein." Nickend gehe ich an den beiden vorbei und gehe ins Wohnzimmer. Ein bisschen Angst hab ich vor dem Tag wo Jan rauskommt ja schon... Schließlich hab ich ihn ja einfach fallen lassen. Mein Handy vibriert. Matze hat Fotos geschickt die Jungs haben gewonnen gegen die Düsseldorfer.
Abends bin ich nochmal kurz im Studio bisschen was vorbereiten. Gerade als ich dabei bin die Handtücher aufzufallen höre ich das jemand reinkommt. Vorsichtig komme ich aus der Umkleide und schaue mich um. Ich bin erleichtert, da es Sam und Matze sind. "Was macht ihr hier?" frage ich. Sam legt einen Arm um mich und Matze antwortet: "Du kommst mit. Wir wollen noch was trinken gehen." "Ne Jungs da bin ich raus... Morgen ist wieder ein langer Tag im Studio." sage ich und verschränke die Arme. Sam flüstert mir ins Ohr: "Ein oder zwei kleine Bier sind doch wohl drinne. Du wirst es nicht bereuen. Mein Bett wäre auch frei." Ich fange an zu lachen und meine: "Na gut. Ein oder zwei Bier sind ok." Wir gehen zu Sam. "Habt ihr das schon mit Jan gehört?" frage ich. Matze nicke und antwortet: "Ja das wäre wirklich mega wenn das klappt. Wir brauchen ihn." "Ich hab aber auch etwas Angst vor dem Tag... Ich hab Jan einfach so fallengelassen..." murmel ich und mir kommen die Tränen. Matze legt einen Arm um mich und sagt: "Merle er wird das verstehen. Er freut dich so darauf dich zu sehen und jedes mal wenn wir ihn besuchen oder telefonieren sagt er das er mit dir reden möchte um alles vernünftig zu klären." Ich nicke und wische mir die Tränen weg. "Und jetzt wird hier nicht mehr geweint." meint Sam und piekst mir in die Seite. Langsam fange ich an zu lachen. Nach ein paar Bier geht Matze und Sam und ich sitzen auf dem Sofa. "Willst du hier schlafen?" fragt Sam. Ich antworte: "Aber nur wenn ich mir morgen was von dir zum anziehen leihen kann." "Klar bedien dich einfach." sagt Sam. Ich nicke und schreibe Eddy das ich bei Sam bleibe. Sam gähnt und ich meine: "Na los ab ins Bett." Wir gehen ins Bett und ich nehme mir ein Oberteil von Sam zum schlafen. Sam schläft ziemlich schnell ein, aber ich bleibe wach und 1000 Gedanken gehen mir durch den Kopf. Vorsichtig kuschel ich mich an Sam. Er brummt leise und ich halte seinen Arm fest. Endlich kann ich auch einschlafen.
Als ich aufwache schläft Sam noch tief und fest. Ich befreie mich lamgsam aus seinem Arm und stehe auf. Langsam gehe ich in die Küche. Beim öffnen des Kühlschranks frage ich mich von was sich Sam so ernährt er hat kaum was zu essen da. Dann hol ich mir später beim Bäcker was. Ich schaue auf die Uhr erst 7 Uhr na da kann ich mich ja nochmal hinlegen. Als ich mich wieder ins Bett lege schaue ich zu Sam. Er brummt leise und nuschelt was unverständliches. Mein Blick wandert an die Decke und meine Gedanken beginnen wieder zu kreisen. Wie wird es wenn Jan entlassen wird? Schaffen wir es vernünftig miteinander zu reden? Bekomme ich bei ihm wirklich noch eine Chance? Wird es wieder wie vor diesen ganzen Ereignissen? Mir kommen die Tränen und ich drehe mich mit dem Rücken zu Sam. Ich nehme mein Handy und schaue mir Bilder von den Hools und Jan an. Was waren wir glücklich... Ich werde aus meinen Gedanken gerissen weil Sam fragt: "Weinst du?" Ich kann nicht antworten und ziehe meine Beine an meinen Bauch. Sam umarmt mich und meint: "Ist ok. Lass es raus. Ich bin für dich da." "Ich hab so eine beschissene Angst vor dem Tag wenn Jan entlassen wird... Was wenn er mich nicht mehr will?" murmel ich. Sam sagt leise: "Jan liebt dich immer noch. Er redet wirklich total oft von dir oder schreibt in seinen Briefen von dir. Ihr beide werdet wieder zueinander finden. Klar es wird Zeit brauchen, aber ihr schafft das definitiv." "Was macht dich da so sicher?" frage ich. Er antwortet: "Ich kenne euch beide und wenn ihr tief in euch schaut wisst ihr beide das ihr euch noch liebt." Ich nicke und beruhige mich langsam. Sam hält mich noch etwas fester im Arm und küsst meinen Nacken. Ich drehe mich zu ihm um und er wischt mir noch ein paar Tränen weg. Mein Handy vibriert ein paar mal und Sam fragt: "Willst du nicht mal gucken?" "Ne ist entweder die Hoolsgruppe oder E-Mails." antworte ich. Er nickt und wir schauen uns in die Augen. "Was ist?" fragt er. Ich antworte: "Nichts." Wir fangen beide an zu lachen und er richtet sich langsam auf. Einen kurzen Blick auf mein Handy werfe ich dann doch. "Ich geh eben duschen." meint Sam und steht auf. Er verschwindet im Bad. Ich stehe auch auf und öffne seinen Schrank. Was nehme ich mir denn? Ein T-Shirt und einen Pulli wäre ideal. Sam hat so eine große Auswahl. Meine Wahl fällt auf ein schlichtes schwarzes Oberteil und einen HSV Pulli.
Gegen Mittag komme ich im Studio an. Eddy begrüßt mich und sagt: "Also heute steht ein Kinderkurs an und danach ist freies Training für alle die wollen. Wäre super wenn du später dazu kommst vielleicht ein bisschen Buchhaltung zu machen. Einige Rechnungen müssten noch fertig gemacht werden." "Das bekomm ich hin." meine ich. Eddy und ich gehen ins Büro. "Du bist in letzter Zeit oft bei Sam." meint Eddy und schaut mich an. Ich antworte: " Es ist nicht so wie du denkst. Sam versteht mich total gut und unterstützt mich. Es läuft nichts zwischen uns." "Liebst du Jan noch?" fragt Eddy. Ich setze mich auf den Schreibtisch und antworte mit gesenktem Kopf: "Ist doch egal was ich fühle er wird mir eh keine zweite Chance geben..." "Das seh ich anders. Jan hat mir letztens einen echt langen und emotionalen Breif geschrieben. Er hat mehrmals geschrieben das er dich vermisst. Falls du mir nicht glaubst lies selbst." meint Eddy und holt aus der Schublade einen Umschlag. Er legt ihn auf den Schreibtisch und nimmt mich in den Arm. Ich lege meinen Kopf an seine Brust und sage: "Wenn ich ehrlich bin will ich nichts lieber als ihn wieder im Arm zu halten." "Das glaub ich dir." meint Eddy und lässt mich langsam los. Wir hören leises Kinder lachen und Eddy sagt: "Dann bringen wir den Kindern mal was bei." Ich nicke und er verlässt das Büro. Mein Blick wandert zum Umschlag. Ich nehme ihn in die Hand und setze mich auf den Schreibtischstuhl. Nein ich lese ihn nicht! Er ist nicht für mich sondern für Eddy. Vorsichtig lege ich den Umschalg wieder auf den Schreibtisch. Ich hole ein paar Umschläge und fange an die Rechnungen einzupacken. Schnell noch die Adressen und Briefmarken drauf. Als ich ein paar Unterlagen hoch nehme fällt der Umschlag runter und der Brief guckt raus. Ich hebe ihn auf und klappe die Zettel auseinander. Es fühlt sich etwas flasch an den Brief zu lesen...
Lieber Eddy,
Die Tage vergehen hier drinne leider so gar nicht... Ich fühle mich so dermaßen eingeengt. Kein Schritt und keine Bewegung ohne das dich jemand anguckt egal ob Mithäftling oder Wärter. Ich hoffe sehr das Bernhard eine Möglichkeit findet mich hier rauszuholen.
Ich hoffe bei dir und den Hools ist alles gut? Leider bekomme ich hier drinne nicht so viel mit... Mir wird zwar immer fleißig berichtet egal ob schriftlich oder bei den Besuchen, aber trotzdem geht wohl viel an mir vorbei.
Was macht Merle? Wie geht es ihr? Dein letzter Brief hat mir ein paar schlaflose Nächte bereitet. Ich weiß die letzten Wochen waren sehr hart, aber warum ist sie einfach gegangen? Ich hab so gehofft sie nochmal zu sehen... Bei jedem Besuchstag hoffe ich das sie da ist. Hoffentlich sehe ich sie bald mal wieder. Ich liebe sie immer noch richtig doll und möchte so gerne mit ihr reden und sie fragen ob ich noch eine zweite Chance bekomme. Ich würde ihr gerne einen Brief schreiben, aber irgendwie traue ich mich nicht... Kannst du vielleicht mal mkt ihr reden und sie fragen ob sie mir mal schreiben könnte? Pass bitte gut auf sie auf!
Weißt du was das schlimmste ist? Diese Zeit in der du nichts zu tun hast und mit deinen Gedanken alleine bist. So oft werde ich nachts wach von Albträumen oder wenn ich alleine in meine Zelle sitze schießen mir die Bilder von dem Rostocker in den Kopf wie er dort lag... Dann wird der Wunsch Merle bei mir zu haben noch stärker denn dann könnte ich mich in ihre Arme kuscheln.
Ich gebe trotz aller Umstände nicht auf! Bleibt auch ihr stark!
Jan
Mir kommen die Tränen. Ihm scheint es echt scheiße zu gehen... Eddy steht auf einmal vorm Schreibtisch und meint: "Du hast ihn ja doch gelesen." "Warum hat mir niemand gesagt das es Jan so schlecht geht?" frage ich. Eddy kommt um den Schreibtisch und antwortet: "Ich wollte das du erst wieder einigermaßen fit bist bis du davon hörst. Du wärst sonst nur noch mehr fertig gewesen." "Er möchte das ich ihm einen Brief schreibe. Was soll ich denn nur schreiben?" frage ich. Eddy legt eine Hand auf meine Schulter und antwortet: "Schreib ihm wie du dich fühlst. Sprich ihm Mut zu und versuch nicht alles im Brief zu erklären was so die letzten Wochen passiert ist." Ich nicke und lege den Brief auf den Schreibtisch. "Aber in ein paar Tagen ist es der Termin wegen der Entscheidung ob Jan rauskommt oder nicht." sagt Eddy. Ich frage: "Kann man da auch dabei sein?" "Ich glaub ja." antwortet Eddy. Ich nicke und meine: "Wenn man dabei sein kann werde ich hingehen das bin ich Jan schuldig." Eddy nickt und nimmt die Dokumente und sortiert sie ein. Ich schaue in den Mail Account vom Studio und sage: "Eddy hier ist eine Einladung und ein Anmeldebogen für eine Fight Night hier in Hamburg." "Das klingt interessant." meint Eddy und liest sich das durch. Ich schaue ihn an und sage: "Meld mich an." "Sicher?" fragt er leicht skeptisch. Ich nicke und antworte: "Auf jeden Fall. Ich wollte das letzte mal unbedingt. Ja ich hab noch nicht so viel Training und bin auch vielleicht noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber ich möchte unbedingt zeigen was ich kann." "Na gut dann füll die Anmeldung aus und dann sehen wir weiter." sagt Eddy und sortiert weiter die Dokumente ein. Ich klicke auf den Link und fülle den Anmeldebogen aus. "So erledigt." meine ich und lehne mich zurück. Eddy schaut mich an und sagt: " Ich werde deinen Trainingsplan ein bisschen umstellen und optimieren. Du sollst so gut es geht auf den Kmapf vorbereitet sein." Ich nicke und schaue auf den Bildschirm vom Computer. Eddy fragt: "Was starrt du da so drauf?" "Du hast eine Mail bekommen. Ein Angebot für ein anderes Studio." antworte ich. Eddy liest sich die Mail durch und sagt: "Das wäre eine Möglichkeit sich zu vergrößern. Ich werde erstmal mit Beate darüber reden." Ich nicke und wir schauen uns die Bilder von den leeren Raümen an. Die Räume sind so schön groß und hell, da hätte man total viele Möglichkeiten was daraus zu machen. Ich bin gespannt wie Beate und Eddy entscheiden.
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