Krankenhaus die zweite

Jan's Sicht:

Heute besuche ich Merle im Krankenhaus. Ich hab sogar gute Nachrichten dabei. Gestern war mein Gerichtstermin und ich muss nicht mehr ins Gefängnis und die restliche Strafe wird auf Bewährung umgewandelt. Als ich bei Merle ins Zimmer komme meine ich: "Hallo." Sie schaut mich nur an und schweigt. "Was ist los?" frage ich und setze mich zu ihr. Sie murmelt: "Ich fühl mich so beschissen... wieder die gleiche scheiße..." Ich nicke und nehme ihre Hand. "Ich hab so gekämpft und dann kam die Krönung mit dem Studio und nun sowas.." mault sie. Ich nicke und meine: "Merle das wichtigste ist das du wieder fit wirst. Alles andere ist jetzt nebensächlich." Sie nickt und ihr kommen die Tränen. Vorsichtig nehme ich sie in den Arm. Sie lehnt sich an mich und ich hauche leise: "Du bist stark du schaffst das." Mit großen Tränen in den Augen schaut sie mich an. Sie tut mir so leid... "Kann ich was machen das es dir besser geht?" frage ich leise. Sie antwortet: "Sei einfach für mich da." Ich nicke und küsste sanft ihre Stirn. Ich ziehe meine Schuhe aus und kuschel mich mit unter ihre Decke. "Ich will nach Hause." murmelt sie. Ich frage: "Wie lange musst du noch hierbleiben?" "Ein paar Tage noch und dann wieder zur Reha..." meint sie. Ich nicke und sage: "Das packst du." "Kommst du mich dann in der Reha besuchen?" fragt Merle und schaut mich an. Ich nicke und antworte: "Hey aber natürlich." Ein kleines Lächeln zeichnet sich auf ihren Lippen ab. "Ich hab übrigens noch gute Nachrichten. Gestern war der Termin vor Gericht wegen meiner Verurteilung und ich muss nicht mehr ins Gefängnis. Der Rest der Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt." sage ich stolz. Jetzt strahlt Merle übers ganze Gesicht und meint: "Wow das sind gute Neuigkeiten." Ich nicke und sie nimmt meine Hand. Eine Krankenschwester bringt das Mittagessen. Ich setze mich wieder auf die Bettkante. Merle schaut das essen an und schüttelt den Kopf. Ich schaue sie an und meine: "Du musst was essen." "Keinen Hunger..." murmelt sie. Ich schüttel den Kopf und frage: "Und wie willst du dann zu Kräften kommen?" "Für was soll ich denn wieder zu Kräften kommen? Die Ärzte meinten ich sollte nicht mehr kämpfen..." meint sie etwas lauter. Ich sage leise: "Für die Jungs und für mich. Du bist uns wichtig egal ob du mitkämpfst oder nicht." Merle schaut mich an und ich nicke ihr zu. Sie nimmt die Gabel in die Hand und fängt an zu essen. Ich lächel und sie meint: "Schmeckt gar nicht so schlecht." Nachdem Merle aufgegessen hat frage ich: "Lust etwas zu laufen?" "Ja gerne." antwortet Merle und steht langsam auf. Wie gehen etwas den Flur entlang als uns zwei Männer in Pauli Klamotten entgegen kommen. Merle trägt ihren HSV Hools Pulli. Beide gucken und grimmig an und murmeln etwas unverständliches. Ich bin bereit Merle zu verteidigen wenn es sein muss. "Scheiße..." murmelt Merle und nimmt meine Hand. Ich schaue sie an und meine: "Keine Sorge ich beschütze dich." Sie nickt und wir gehen an denke vorbei. Wir setzen uns an ein Fenster und Merle meint: "Ich glaub die Reha mach ich diesesmal in Hamburg dann könnt ihr mich immer besuchen." "Das wäre natürlich mega, aber wie wäre es wenn du Reha dort machst wo sie am besten ist?" frage ich. Merle schaut mich an und antwortet: "Dann müsste ich wieder nach Frankfurt." Ich nicke nur und schaue aus dem Fenster. Möchte nichts aufwirbeln was Merle noch nicht verarbeitet hat. Nach einiger Zeit gehen wir zurück in ihr Zimmer. Sie legt sich hin und ich decke sie zu. "Ich muss bald wieder los." sage ich. Merle nickt und meint: "Danke das du da warst." "Aber klar doch. Ich komm die Tage auch nochmal rum." sage ich. Merle grinst und meint: "Ja gerne." Ich umarme sie zum Abschied. Gerade als wir uns lösen zieht sie mich nochmal zu sich ran und küsst mich. Ich erwiedere den Kuss und sie meint: "Pass auf dich auf." "Klar. Mach dir keine Sorgen."sage ich und streiche ihr durchs Gesicht. Sie nickt und ich gehe zur Tür. "Warte." meint Merle. Ich drehe mich um und schaue sie an. Sie streckt ihre Hand aus und sagt: "Ich..." Ihr kommen ein paar Tränen und ich gehe zu ihr und umarme sie. "Was ist los?" frage ich. Merle murmelt: "Jan ich liebe dich..." "Merle die letzten Moante waren hart... Es war ein auf und ab und ich fange mich gerade wieder. Gib mir etwas Zeit wenn sich alles etwas beruhigt hat dann können wir es nochmal versuchen." sage ich leise. Sie nickt und murmelt: "Aber ich bin dir noch wichtig?" "Natürlich. Das hab ich vorhin doch schon gesagt." meine ich und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Merle lächelt ein wenig und sagt: "Du wolltest doch los." "Ja aber erst wenn ich weiß das es dir gut geht." meine ich. Sie nickt und sagt: "Ja jetzt ist es besser." "Gut dann geh ich jetzt?" meine ich. Sie nickt und ich bekomme noch einen Kuss auf die Stirn zum Abschied.

Merle's Sicht:

Jan verlässt das Zimmer. Ich bin erleichtert das Jan mir noch eine Chance geben würde. Eine Krankenschwester kommt rein und bringt mir einen Snack zum Kaffee. Mein Handy vibriert ein paar mal. Ich gucke während des Essens drauf und lächel ein wenig da die Jungs in der Hools Gruppe ein paar Bilder vom Training geschickt haben. Es klopft an meine Tür und Clemens betritt den Raum. "Na wie ist die Lage?" fragt er. Ich antworte: "Ach es geht so. Bisschen schwer Motivation zu finden." Clemens setzt sich zu mir und fragt: "Wieso das denn?" "Ich dachte ich wäre durch mit der ganzen scheiße und nun sowas... Die Ärzte haben gesagt ich soll nicht mehr kämpfen... Was soll ich dann machen? Die Hools und der Sport sind mein Leben." antworte ich leise. Er nickt und meint: "Aber du kannst doch bestimmt trotzdem ins Stadion und als Trainerin kannst du doch trotzdem noch arbeiten." "Ja schon aber das ist nicht das gleiche." sage ich leise. Clemens schaut mich an und meint: "Es gibt immer einen Weg und eine Lösung." "Vielleicht." murmel ich und kuschel mich in meine Decke. Er legt die Hand auf mein Bein und ich schüttle den Kopf. "Soll ich wieder gehen?" fragt er leise. Ich nicke und er geht aus dem Zimmer. Das ist irgendwie zu viel gerade... Wie soll ich das alles nochmal schaffen? Was wenn ich nie wieder kämpfen kann? Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, weil der Arzt ins Zimmer kommt. "Also wir machen noch ein CT und ein paar Untersuchungen und wenn alles passt dann können sie morgen nach Hause." sagt der Arzt. Ich frage: "Wie geht es dann weiter?" "Dann würden sie in ein bis zwei Wochen in die Reha gehen." antwortet der Arzt. Ich nicke und frage: "Welche Reha können Sie denn empfehlen?" "Frankfurt oder Hamburg sind beide sehr gut. Da man Sie ja in Frankfurt schon kennt würde ich empfehlen das sie da auch wieder hingehen." antwortet der Arzt. Ich nicke und sage: "Ich werde mir das genau überlegen." "Machen Sie das. Eine Schwester wird sie gleich abholen." Ich nicke und er verlässt den Raum.

Nachdem CT und der Untersuchung rufe ich Eddy an.

[Telefongespräch]
Eddy: Hallo Merle. Ich mach dich mal auf laut. So schieß los.

Merle: Ihr könnt mich morgen abholen.

Beate: Ach wie schön.

Eddy: Schön.

Merle: Und der Arzt meinte ich soll mir überlegen ob Hamburg oder Frankfurt an Reha. Er würde Frankfurt bevorzugen...

Beate: Oh... Das können wir ja nochmal in Ruhe besprechen.

Eddy: Das machen wir auf jeden Fall.

Beate: Können wir nochwas machen für dich?

Merle: Ne alles gut.

Eddy: Dann sehen wir uns morgen.

Merle: Ja das tun wir. Schlaft gut.

Beate: Du auch.
[Telefongespräch Ende]

Ich lege mein Handy weg und gucke an die Decke. Wie das wohl wird wieder in der Reha... Meine Gedanken kreisen und langsam fallen mir die Augen zu.

Am nächsten Morgen...

Als ich wach werde strecke ich mich etwas und spüre gleich wieder einen Schmerz. Vorsichtig richte ich mich auf und stehe langsam auf. Ich gehe zum Schrank und nehme mir frische Sachen. Dann gehe ich ins Bad und mach mich frisch. Als ich aus dem Bad komme öffnet sich die Zimmertür und Eddy kommt mit Beate rein. "Ihr seit ja schon da." meine ich. Beate nickt und meint: "Ja wir sind ein bisschen früher losgefahren." "Ich muss nur noch auf dem Arzt warten dann können wir los." sage ich und setze mich wieder aufs Bett. Eddy schaut mich an und meint: "Ich hab die Eröffnung erstmal auf Eis gelegt bis du dich fot genug fühlst." "Ist es sehr schlimm?" frage ich. Eddy antwortet: "Billig ist es nicht aber wir haben keine andere Wahl. Es ist dein Studio." "Nein dann eröffne und mach Kurse du brauchst das Geld. Die Party können wir machen wenn ich fit bin." murmel ich. Eddy schüttelt den Kopf und sagt: "Kommt nicht in die Tüte. Du hast so viel Arbeit darin gesteckt dann sollst du auch die Früchte dafür ernten." "Ich will aber nicht das es dich in den finanziellen Ruin treibt..." murmel ich leise. Eddy nimmt meine Hand und meint: "Merle Geld ist nicht alles. Familie und Freunde sind neben der Gesundheit das wichtigste." Ich nicke und wische mir ein paar Tränen weg. Er umarmt mich und flüstert: "Wir bekommen das hin." "Danke." meine ich und klammere mich an ihn. Die Tür öffnet sich und der Arzt kommt ins Zimmer. "Also die Ergbnisse sind ja gestern alle positiv gewesen. Wir entlassen sie heute. Machen sie die nächsten ein bis zwei Wochen ruhig und dann entscheiden sie sich in welche Reha sie wollen." Ich nicke und frage: "Muss ich sonst was beachten?" "Kurze Strecken dürfen sie ohne Krücken laufen längere nur mit Krücken." antwortet der Arzt. Ich nicke und stehe langsam vom Bett auf. Der Arzt verabschiedet sich und ich helfe Beate meine Tasche zu packen. "So kommt jetzt aber schnell nach Hause." sage ich und nehme meine Krücken. Wir gehen zum Auto. Ich bin so froh das ich mach Hause kann.

Zu Hause angekommen setze ich mich ins Wohnzimmer und kuschel erstmal mit Rambo. Eddy kommt zu mir uns fragt: "Brauchst du noch was?" "Ne alles gut." antworte ich. Eddy nickt und sagt: "Du wirkst heute viel positiver wie gestern." "Jan war gestern bei mir. Wir haben geredet und er kann sich vorstellen wenn er sich wieder gefangen hat mir noch eine Chance zu geben." meine ich. Eddy sagt erstaunt: "Oh ja das hab ich nicht erwartet aber gut. Freut mich für dich." "Danke." meine ich und lächel.

Nachts schrecke ich hoch und habe Tränen in den Augen. Scheiße war das ein blöder Traum. Ich stehe auf und gehe auf Krücken zum Schlafzimmer von Eddy und Beate. Vorsichtig öffne ich die Tür und Beate wacht sofort auf und fragt: "Was ist los?" "Ich hatte einen schrecklichen Traum..." antworte ich. Nun wacht auch Eddy auf und murmelt: "Dann komm her." Er hebt seine Decke und ich ich lege mich mit drunter. Vorsichtig kuschel ich mich an ihn, dabei legt er seinen Arm um mich. "Was hast du denn geträumt?" fragt Eddy. Ich antworte: "Das ich nie wieder kämpfen konnte. Außerdem ging das neue Studio auch pleite." "Selbst wenn du nicht mehr kämpfen kannst werden die Jungs immer für sich da sein und du wirst immer ein Teil von ihnen bleiben und das neue Studio kannst du trotzdem führen." sagt Eddy. Ich kuschel mich noch fester an ihn und schließe meine Augen. Schnell höre ich sein brummen was mich total beruhigt. Kurze Zeit später schlafe auch ich ein.

Am nächsten Morgen...

Als ich aufwache liege ich immer noch bei Eddy im Arm. Er schläft noch und ich ziehe die Decke etwas höher und drehe mich nochmal um. Langsam scheint Eddy aufzuwachen da er sich etwas bewegt und laut brummt. Beate kommt mit einem Tablett ins Schlafzimmer und meint: "Guten Morgen. Ich wecke euch ja nur ungern, aber Eddy du hast später deinen Termin beim Arzt." Eddy setzt sich auf und schaut mich an. "Danke das ich hier schlafen durfte." murmel ich. Eddy streichelt meinen Arm und meint: "Jederzeit wieder." Ich nicke und richte mich auch auf. Eddy nimmt sich einen Kafee und schaut in die Zeitung. Vorsichtig stehe ich auf und frage: "Beate kannst du mir frische Sachen holen?" "Na klar." antwortet sie und geht aus dem Zimmer. Ich gehe langsam mit den Krücken ins Bad. Beate kommt mit einem paar Sachen ins Badezimmer und fragt: "Brauchst du hilfe?" "Ne danke das sollte passen." antworte ich. Sie nickt und geht aus dem Bad. Ich mach mich frisch und ziehe mir die Sachen an. Meine Haare binde ich zusammen und nehme dann meine Zahnbürste. Danach gehe ich wieder ins Schlafzimmer. "Könntest du später im Studio ein Auge auf die Kämpfer haben?" fragt Eddy. Ich nicke und antworte: "Natürlich." "Danke. Wenn ich beim Arzt fertig bin komme ich auch dahin." meint Eddy. Ich sage: "Ja kein Stress ich schaff das schon." "Aber übernimm dich nicht." meint Beate und schaut etwas besorgt. Ich meine leise: "Nein alles gut, aber es muss weiter gehen."

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