Die Rache

Merle's Sicht:

Die letzten Tage waren lang. Ich bin die ganze Zeit damit beschäftigt Preise zu vergleichen für die Einrichtung vom neuen Studio. Als ich heute uns Studio komme meint Eddy: "Also der Makler hat sich gemeldet." "Und?" frage ich und stelle meine Tasche ab. Eddy hält einen Stapel Zettel in der Hand und antwortet: "Wir bekommen das Studio." Ich falle Eddy erleichtert um den Hals und meine: "Das ist ja wunderbar. Dann können wir ja jetzt in die vollen gehen was die Planung angeht." "Ja das können wir. Ich leg dir den Brief mit dem Mietvertrag ins Büro dann kannst du ihn später ausfüllen." sagt Eddy. Ich nicke und gehe in die Umkleide. Während ich mich umziehe kommt Paula in die Umkleide und fragt: "Was grinst du denn so?" "Wir haben die Zusage für das neue Studio." antworte ich. Paula grinst und sagt: "Glückwunsch." Ich nehme meine Flasche und gehe aus der Umkleide. Während ich mich warm mache kommt der Rest der Hools ins Studio. Nach einiger Zeit kommt Jan auf mich zu und fragt: "Hast du später Zeit damit wir reden können?" "Klar komm später einfach ins Büro ich muss da eh noch einiges erledigen." antworte ich. Jan nickt und beginnt sich auch warm zu machen. Während wir trainieren stürmen plötzlich mehrere vermumnte ins Studio. Sofort greifen sie uns an. Ich bekomme einen heftigen Schlag gegen die Rippen ab und gehe zu Boden. Auf mich wird heftig eingetreten, aber zum Glück nur kurz. Irgendwie raffe ich mich auf. Einer der Typen packt mich und schleudert mich durch die Gegend. Ich liege etwas benommen am Boden, kämpfe mich aber wieder hoch. Taumelnd laufe ich wieder ins Geschehen. Ich habe mir einen Typen ausgeguckt dem ich ein paar Schläge verpasse. Plötzlich höre ich einen Schuss und alle stehen wie angewurzelt da. "Los verpisst euch! Das ist mein Studio! Wenn ihr Stress wollt dann kommt her!" brüllt Eddy und steht mit einer Pistole in der Hand in seiner Bürotür. Die Angreifer ergreifen die Flucht. "Wo hast du die Pistole her?" frage ich wütend und stürme auf Eddy zu. Er tut sie wieder in seine Schreibtischschublade und antwortet: "Beruhig dich. Woher ich die habe ist doch egal wichtig ist das diese Typen weg sind." Matze kommt ins Büro und sagt: "Wir sind alle bis auf ein paar leichte Dinger glimpflich davon gekommen." "Konntet ihr erkennen wer es war?" fragt Eddy. Matze nickt und antwortet: "Pauli. Bestimmt Rache Aktion für das Grafiti letztens." Eddy nickt und ich sage etwas lauter: "Können wir vielleicht mal drüber reden das Eddy eine Waffe hier einfach so rumliegen hat!" "Merle er hat uns den Arsch damit gerettet." meint Matze und schaut mich an. Ich stürme entsetzt aus dem Büro und laufe in die Umkleide. Wie kann Matze nur Eddy in Schutz nehmen. Schnell ziehe ich mich um. Paula will mit mir reden, aber ich schiebe sie zur Seite und meine: "Lass mich ich bin raus." Als ich das Studio verlassen will sehe ich das die Typen auf dem Parkplatz sind. Ich drehe mich um und meine: "Wir sitzen fest. Die warten draußen." Alle machen sich kampfbereit und Eddy holt seinen Baseballschläger aus dem Büro und sagt: "Dann zeigen wir denen mal wer hier das sagen hat." "Eddy leg das Ding weg. Du weißt das es keine gute Idee ist." meine ich. Er schüttelt den Kopf und sagt: "Ich lasse mir nicht kampflos das wegnehmen wo all mein Herzblut drinne steckt." Die Jungs und Eddy stürmen nach draußen. Ich höre Geschrei und Gebrüll von draußen.

Kopfschüttelnd reiße ich die Tür auf und haue sofort einen der Typen um. Mein Blick wandert zu Eddy er schlägt sich gar nicht so schlecht. Plötzlich knallt Jan vor mir auf den Boden. Zwei Typen schlagen auf ihn ein. Mit ordentlich Auflauf springe ich auf den Rücken von einem und schlage ihm auf den Kopf. Er taumelt und ich reiße ihn zu Boden. Nun werde auch ich unsanft zu Boden gedrückt. Ich komm gegen den Typen nicht an er ist zu stark. Ich höre ein Auto und die Typen laufen weg. Beate springt aus dem Auto und fragt: "Was ist hier los?" "Racheaktion." antwortet Eddy. Sie nickt und umarmt ihn. Langsam spüre ich wie die Schmerzen in meinen Körper schießen. Kevin hilft mir hoch. "Seit ihr ok?" fragt Eddy. "Es geht so. Die einen mehr die anderen weniger." antwortet Sam. Beate schaut sich um und meint: "Falls jemand ins Krankenhaus möchte dann steigt ein ich fahre euch." Jan, Matze und Karl steigen ein. Kevin schaut mich am und sagt: "Du solltest deine Kratzer auch abklären lassen und so wie du stehst hat es deine Rippen auch erwischt." Ich nicke und schleppe mich zum Auto. Beate steigt ein und wir fahren los. Jan schaut mich an und nimmt meine Hand. "Ich fahr euch auch danach nach Hause." meint Beate und fährt los. In mir brodelt es gewaltig. Warum verheimlicht Eddy mir die Waffe? Wieso ist niemand sauer oder besorgt? Als wir am Krankenhaus ankommen und in die Notaufnahme kommen wird sich sofort um uns gekümmert. Meine Wunden werden gesäubert und genäht oder es kommt einfach nur ein Pflaster drauf. Der Ultraschall vom Bauch ist zwar total unangenehm, aber glücklicherweise sind die Rippen nur angebrochen und alle Organe sind heil. Mein Kopf brummt immer noch heftig. Langsam gehe ich wieder zu den anderen. Jan umarmt mich und ich flüster: "Alles nur halb so wild." Er nickt und wir gehen mit Beate und Matze zum Auto. Auf der Fahrt mache ich leise Musik an. Nachdem wir die Jungs weggebracht haben fahren wir nach Hause.

Als ich ins Wohnzimmer komme sitzt Eddy mit Paula auf dem Sofa. Die beiden schauen mich an und Eddy sagt: "Lass mich bitte die Sache mit der Waffe erklären." "Ok." meine ich und verschränke die Arme. Er atmet tief ein und sagt: "Ich habe die schon ewig lange.  Hauptsächlich falls einer das Studio ausrauben möchte. Das war auch das erste mal das ich sie benutzen musste. Sonst ist sie immer gut versteckt." "Und warum hast du mir nie was darüber erzählt?" frage ich. Eddy zuckt mit den Schultern. Sein Blick sagt mir das er gerade selbst nicht weiß wie er das erklären soll. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und wir umarmen uns. Ihm kommen ein paar Tränen und er murmelt: "Tut mir echt leid." Ich nicke und drücke ihn an mich. Wir setzen uns aufs Sofa und Eddy fragt: "Und wie schlimm ist es?" "Die Rippen sind angebrochen und ich hab eine starke Gehirnerschütterung aber sonst geht's einigermaßen." antworte ich. Er nickt und sagt: "Zum Glück." "Ich hoffe die lassen uns jetzt in Ruhe." meint Paula. Ich nicke und sage: "Das hoffe ich auch." Ich schaue auf mein Handy und meine: "Ich werd mich morgen an die genaue Planung machen was im Studio wohin soll. Wann bekommen wir die Schlüssel?" "Wenn wir den Mietvertrag ausgefüllt und abgegeben haben. Das ist heute völlig untergegangen. Ich hab das Studio für morgen geschlossen dann können wir in Ruhe aufräumen." antwortet Eddy. Ich schaue ihn an und sage: "Du ruhst dich aus ich mach das. Die Jungs helfen mir bestimmt." Er nickt und lehnt sich ein wenig zurück und verzieht dabei das Gesicht. Mein Handy vibriert und ich sage: "Die Jungs haben gerade geschrieben das einige morgen helfen beim aufräumen, dann kannst du doch wirklich ausruhen." "Wie ihr wollt." meint Eddy.

Als ich später in meinem Zimmer sitze und auf den Grundriss vom Studio gucke habe ich sofort total viele Ideen. Ich nehme meinen Laptop und einen Block und recherchiere etwas und schreibe schon mal einige Sachen auf die ich gerne haben möchte. Mein Handy klingelt auf einmal.

[Telefongespräch]
Merle: Hey.

Jan: Hi. Wie geht's dir?

Merle: Es geht und dir?

Jan: Geht so. Meinst du wir bekommen das morgen beim aufräumen hin miteinander zu reden?

Merle: Ich denke das sollten wir schaffen.

Jan: Gut. Ich will damit nicht nerven oder so aber mir ist es wichtig das zwischen uns keine Missverständnisse oder ähnliches sind.

Merle: Kann ich voll verstehen und du nervst damit doch überhaupt nicht.

Jan: Das freut mich zu hören. Was machst du gerade?

Merle: Ich guck ein bisschen nach Einrichtung für das neue Studio.

Jan: Ah ok und bist du schon fündig geworden?

Merle: Ja ich hab schon Spinde für die Umkleiden gefunden.

Jan: Das ist doch schon mal ein guter Anfang.

Merle: Definitv. Was machst du?

Jan: Ich kann nicht schlafen... Die nächste seit der Entlassung sind echt die Hölle...

Merle: Oha klingt ja gar nicht gut... Kann ich dir irgendwie helfen?

Jan: Keine Ahnung... Vielleicht würde es helfen wenn ich nicht alleine schlafen würde.

Merle: Dann komm doch vorbei.

Jan: Echt?

Merle: Klar. Mein Bett ist doch groß genug.

Jan: Dann bis gleich.
[Telefongespräch Ende]

Ich klappe den Laptop zu und stelle ihn zur Seite. Schnell fange ich an mein Bett neu zu beziehen und sauge auch noch schnell durch. Gerade als ich die benutze Bettwäsche in die Wäsche tue klingelt es an der Tür. Ich gehe sofort hin und öffne. Jan steht lächelnd vor mir. Wir umarmen unsbund gehen nach unten. "Dann mach es dir mal bequem." sage ich und werfe mich ins Bett. Er legt sich neben mich und meint: "Ich hoffe ich kann jetzt schlafen." Ich gebe ihm vorsichtig einen Kuss auf die Wange und streichel seinen Arm. Er dreht seinen Kopf zu mir und fragt: "Warum warst du nie zu Besuch im Gefängnis?" "Ich hatte es mir fest vorgenommen, aber ich hatte auch so viel Angst... Ich wusste nicht ob ich mit dem Anblick fertig geworden wäre... Dann gab es Stress hier zu Hause und dann ist viel scheiße passiert..." antworte ich leise. Jan nickt und meint: "In den Briefen die ich bekommen hab und bei den besuchen von den Jungs hatte hab ich immer gefragt wie es dir geht und dann hab ich die ganze scheiße gehört..." Ich nicke und richte mich etwas auf. Jan tut das auch und ich sage: "Ich weiß ja nicht was sie dir alles erzählt haben. Wenn du möchtest kann ich dir gerne alles erzählen." "Ja gerne, aber nur wenn du möchtest." meint Jan und nimmt meine Hand. Ich nicke und sage: "Ein paar Tage nach deiner Verhandlung ging es los. Die Stimmung war komisch. Alle waren angespannt und teilweise auch wütend über das Urteil. Eddy Beate und ich hatten dann auch Stress und ich bin zu Sam geflüchtet. Dort war ich aber auch nicht lange, denn ich hab rausgefunden das ich schwanger war..." Mir kommen die Tränen und Jan meint: "Das hat Sam erzählt er meinte auch es wäre von Clemens..." "Ja das stimmt... Das Kind war von ihm..." murmel ich leise. Jan nickt und senkt den Kopf. Ich schaue ihn an und sage: "Aber ich kam nicht darauf klar und hab dann mit den Jungs Stress deswegen bekommen. Dann hab ich hingeschmissen und bin zu Clemens nach Frankfurt. Ich wollte da neu anfangen, aber kam so gar nicht klar. Wir hatten Stress und ich bin ins Hotel. Durch einen Zufall hab ich einen Mann kennengelernt. Erst war er total nett, doch dann kam der Psycho in ihm durch. Er... Er hat mich wie eine Sklavin behandelt... Nach ein paar Wochen konnte ich fliehen. Dann hab ich Matze angerufen der hat mich dann mit Beate wieder nach Hamburg gebracht." "Oha... Merle das ist krass... Wie kommst du damit klar? Was ist mit dem Baby passiert?" fragt Jan und legt einen Arm um mich. Ich antworte: "Seit ich in Hamburg bin komm ich gut damit klar. Die Jungs und das ganze Umfeld geben mir halt. Das Kind hab ich verloren." Jan drückt mich an sich und küsst meine Stirn. Ein paar Tränen laufen über mein Gesicht. Er wischt sie mir vorsichtig weg und meint: "Du bist so verdammt stark. Daran wären viele kaputt gegangen." Ich nicke und frage: "Und wie ist es dir ergangen?" "Ich war einsam. Richtig Anschluss findest du ja nicht. Jeder macht sein Ding und fertig. Die Besuche und Briefe waren der einzige Lichtblick. Jetzt wo ich raus bin komm ich nicht klar. Mich überkommen Panikattacken und Unsicherheiten. Ich habe Angst zu versagen jetzt wo ich wieder frei bin. Die Bilder von dem Rostocker gehen mir immer noch nicht aus dem Kopf... Ich komm damit nicht klar..." antwortet Jan. Ich nicke und küsse ihn vorsichtig. "Ich will einfach abschließen mit der Sache." murmelt er. Ich nehme seine Hand und sage: "Das glaub ich dir. Ich werde dir helfen so gut ich kann, aber jetzt versuchen wir zu schlafen. Es war ein harter Tag." Wir legen uns wieder hin und kuscheln dabei. Jan fallen langsam die Augen zu und er schläft ein. Nach einiger Zeit schlafe ich auch fast ein, als Jan plötzlich hoch schreckt und total panisch ist. Ich nehme seine Hand und schaue ihn an. Er atmet total schnell und ich sage leise: "Hey Jan alles gut." Er umarmt mich und bricht in Tränen aus. Ich drücke ihn an mich und streichel seinen Rücken. Er beruhigt sich langsam und murmelt: "Jede Nacht das selbe... Immer die gleichen Bilder..." "Vielleicht solltest du damit mal zum Arzt der kann dir vielleicht einen Psychologen empfehlen." meine ich. Jan nickt und legt sich wieder hin. Ich kuschel mich an ihn und küsse seine Wange. Langsam schlafen wir wieder ein.

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