Die Flucht
Ein paar Wochen später...
Merles Sicht:
Die letzten Wochen waren echt die Hölle... Kai hat mich bei jeder Gelegenheit begrabscht oder ähnliches. Zum Glück hat er mein Handy noch nicht einkassiert. Heute sind seine 2 Freunde wieder zu Besuch... Die drei betrinken sich mal wieder und ich muss sie bedienen. "Los hol neues Bier." meint Kai und ich hole aus der Küche 3 neue Bier. Ich hab es so satt... Bei der nächsten Gelegenheit zur Flucht werde ich gehen. "Ey Schlampe komm her!" schreit Kai und ich gehe zu ihm. Er zieht mich auf seinen Schoß und greift mit seinen Händen in meine Hose. "Bro komm lass uns auch mal." sagt sein einer Freund. Kai küsst meinen Hals und meint: "Ich Teil sie nicht." "Ich Zahl auch." sagt der andere und legt einen 100€ Schein auf den Tisch. Kai schubst mich zu ihm und er beginnt sofort mich zu küssen und mich zu befummeln. Ich will ihn wegdrücken doch Kai schaut mich ernst an. Zum Glück bleibt es erstmal beim fummeln. Der 2. Freund ist eingeschlafen und auch Kai fallen die Augen zu. "Süßer komm doch mit ins Schlafzimmer." flüstere ich. Er nickt und folgt mir. Das ist meine Chance. "Komm im Bad mag ich es am liebsten." meine ich und zwinker. Er geht ins Bad und ich schließe die Tür hinter ihm und verschließe sie. Schnell nehme ich meine Tasche und gehe zur Wohnungstür. Vorsichtig will ich sie öffnen doch mich packt eine Hand am Hals. Scheiße Kai ist wach... "Du bleibst hier." sagt er und zieht mich zurück. Ich schlage zu und treffe voll seine Nase. Er schlägt zurück aber trifft mich zum Glück nicht. Ich trete ihm in die Magengegend und er beginnt zu taumeln. Schnell öffne ich die Tür und spüre wie er mir eine Flasche über den Schädel ziehen will, doch er trifft nur meine Schulter. Ich laufe so schnell ich kann die Treppen nach unten. Ein paar mal stolpere ich und falle hin. Unten angekommen reiße ich die Tür auf und laufe aus dem Haus. Ich laufe immer weiter bis ich nicht mehr wirklich kann... Wo soll ich hin? Mir kommen die Tränen und ich nehme mein Handy.
[Telefongespräch]
Matze: Hey Merle
Merle: Matze bitte... Ich... Ich brauche deine Hilfe
Matze: Was ist los?
Merle: Ich war die letzten 2 Wochen bei einem Typen der mich als Putzfrau gehalten hat...
Matze: Wo bist du?
Merle: In Frankfurt
Matze: Hat er dich angefasst?
Merle: Ja nicht nur das...
Matze: Geh in ein Krankenhaus und lass Beate anrufen ich komme mit ihr dahin.
Merle: Matze ich blute... Das Baby...
Matze: Merle hör mir zu beruhig dich. Schau dich um was siehst du?
Merle: Hier ist eine Bushaltestelle, ein kleiner Park
Matze: Straßenschilder?
Merle: Ja und da ist ein Krankenhaus Zeichen.
Matze: Sehr gut. Du legst jetzt auf und gehst dahin. Merle und denk dran lass Beate anrufen.
Merle: Ja mach ich.
Matze: Ich mach mich mit ihr auf den Weg.
[Telefongespräch Ende]
So eine scheiße wo kommen die Blutungen her? Ich nehme meine Tasche und gehe Richtung Krankenhaus. Meine Beine sind ein wenig wackelig. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich an. Vorsichtig gehe ich in die Notaufnahme. Eine Krankenschwester guckt mich an und fragt: "Brauchen sie Hilfe?" "Ja... Ich bin von meinem gewalttätigen Partner weg und ich bin schwanger und hab Blutungen..." antworte ich. Sie stützt mich und bringt mich in ein Behandlungszimmer. "Sollen wir jemanden anrufen?" fragt sie. Ich nicke und antworte: "Ja warten sie." Ich suche die Nummer vom Beate raus und noch mehr Krankenschwestern kommen ins Zimmer. Sie helfen mir mich auszuziehen. Erst jetzt fällt mir auf das ich eine große Scherbe in der Schulter stecken hab. "Ich hab ihren Notfallkontakt informiert." sagt die eine. Ich nicke und zittert leicht. Sofort bekomm ich eine Decke. Ein Arzt betritt den Raum und macht einen Ultraschall. Er schaut mich an und meint: "Ich weiß ja nicht was sie durchgemacht haben aber ich weiß nicht ob ihr Baby durchkommt... und die Scherbe in ihrer Schulter werden wir in einer kleinen OP herausziehen und die Wunde nähen." "Bitte kümmern Sie sich um mein Baby..." murmel ich und fange an zu weinen. Der Arzt nickt und sagt: "Das machen wir. Sie bekommen etwas zur Beruhigung und dann machen wir noch ein Röntgen von der Schulter." Ich nicke und spüre wie man mir einen Zugang an der Hand legt.
Nachdem Röntgen meint der Arzt zu mir: "Mit der Scherbe haben sie nochmal Glück gehabt es wurden keine Nerven oder Blutgefäße verletzt." "Und das Baby?" frage ich. Er antwortet: "Wenn die Blutungen heute noch aufhören sieht es gut aus sonst werden sie das Kind verlieren." Ich nicke und starre an die Decke. Hoffentlich sind Beate und Matze bald hier... Ich will nach Hause zu Eddy und Beate... Eine Krankenschwester kommt zu mir und meint: "Dann bereiten wir sie mal auf den kleinen Eingriff vor. Danach bringen wir sie auf ein Zimmer." Ich nicke und sie nimmt die Kompressen von der Scherbe und spritzt mir noch ein Medikament. Mir fallen kurze Zeit später die Augen zu. Als ich wieder zu mir komme bin ich auf einem Zimmer, außerdem bin ich ziemlich verkabelt. Meine Schulter schmerzt immer noch. Ich lasse mir meine Tasche geben und hole mein Handy raus. Matze hat mich wieder in die Hools Gruppe hinzugefügt... Mir kommen die Tränen und ein kleines Lächeln kommt über meine Lippen. Eine Krankenschwester kommt rein und schreibt meine Werte auf. Sie schaut mich an und fragt: "Brauchen sie noch was?" "Etwas zu trinken wäre toll." Sie nickt und bringt mir etwas Wasser. Wieder schue ich auf mein Handy und muss wieder lächeln, weil die Jungs sich alle freuen das ich wieder in der Gruppe bin.
Matzes Sicht:
Ich fahre wie ein irrer nur um so schnell wie möglich zu Merle zu kommen. Als ich mit Beate nach einer gefühlten Ewigkeit in Frankfurt ankommen steigen wir aus dem Auto und laufen ins Krankenhaus. Beate fragt wo wir Merle finden und ich folge ihr. Wir stehen vor dem Zimmer wo Merle liegt und ein Arzt kommt auf uns zu. Wir schauen ihn an und er meint: "Sie hatte eine große Scherbe in der Schulter stecken, die konnten wir entfernen. Desweiteren hat sie viele Prellungen und Abwehrspuren. Was das Baby angeht kann ich ihnen noch nichts genaues sagen. Wenn die Blutungen heute noch aufhören sieht es gut aus sonst wird das wohl nichts." Beate kommen die Tränen und ich halte sie fest. Vorsichtig öffne ich die Tür. Merle sieht uns und wir gehen ins Zimmer. Beate nimmt ihre Hand und meint: "Jetzt wird alles wieder gut." "Ich hoffe es." murmelt Merle und ihre Augen füllen sich mit Tränen. So hab ich sie noch nie gesehen... Sie ist so kraftlos und hat überall blaue Flecken... "Wer war das?" frage ich. Merke senkt den Kopf und antwortet: "Er heißt Kai... Ich hab so Angst das er hier her kommt." "Wenn er hier aufkreutzt lernt der Wichser mich kennen. Versprochen." sage ich und nehme ihre andere Hand. "Was ist mit Eddy?" fragt Merle leise. Beate schaut sie an und antwortet: "Er hat sich ziemlich aufgeregt darüber wie alles gelaufen ist und der ganze Stress der letzten Zeit waren wohl zu viel für ihn... Er ist im Studio zusammengebrochen und ist mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus gekommen, aber Eddy ist zäh du kennst ihn ja. Er wird es wohl ohne Schäden überstehen." Merle nickt und murmelt: "Alles meine Schuld." "Quatsch. Die letzte Zeit war einfach beschissen. Dein Unfall, Jan's Verurteilung und dann der Stress im Studio." sage ich und setze mich zu ihr. Ich lege vorsichtig einen Arm um Merle. Sie schaut auf ihr Handy und meint: "Kai hat geschrieben... Er kommt her da er mein Handy geortet hat." "Dann soll er kommen. Wird er sehen was er davon hat." sage ich und drücke Merle leicht an mich. Beate schaut uns an und meint: "Sobald wir dich mitnehmen können fahren wir zurück nach Hamburg, da bist du in Sicherheit." Merle nickt und sagt: "Danke."
Nach einiger Zeit öffnet sich die Tür und wir hören: "Los komm wir gehen nach Hause." Ich stehe vom Bett auf und verschränke die Arme. "Und du bist also das Schwein was ihr das angetan hat?" frage ich. Kai antwortet: "Das hat sie sich selber zuzuschreiben. Jetzt verpisst euch." "Pass mal auf Kollege. Du drehst jetzt wieder um und gehst. Ich gebe dir 5 Sekunden." Kai zieht sein Messer und rennt auf mich zu. Mit einem gekonnten Tritt lässt er das Messer fallen. Ich drücke ihn gegen die Wand und sage in einem ernsten Ton: "Solltest du es auch nur wagen Merle noch einmal schief anzugucken dann haben wir beide ein echtes Problem." Kai will sich losreißen, aber ich verpasse ihm einen Kopfstoß. "Ist ja gut. Du kannst die Schlampe behalten die hört eh nicht wenn man ihr was sagt." mault Kai. Ich scheife ihn zur Tür und meine: "Komm Abflug. Verpiss dich und lass dich nie wieder blicken." Merle und Beate sitzen beide im Bett und starren mich an. "So der kommt nicht mehr wieder." sage ich und gehe wieder zum Bett. "Danke Matze." murmelt Merle. Ich nicke und setze mich auch zu ihr. Der Arzt kommt mit einer Krankenschwester rein und meint: "Ihre Werte werden schlechter. Dem Baby können wir nicht mehr helfen..." Merle fängt an zu weinen und klammert sich an Beate. "Wir werden alles in die Wege leiten, damit Sie das Kind möglichst schonend verlieren." sagt der Arzt. Merle nickt und Beate und ich stehen vom Bett auf. "Wartet ihr?" fragt Merle. Ich antworte: "Natürlich." Als Merle aus dem Zimmer ist meint Beate: "Ich hoffe Merle wird sich davon erholen." "Das hoffe ich auch. Merle war immer so lebensfroh und kämpferisch, aber das wird sie so hart brechen..." sage ich. Beate nickt und ich nehme sie in den Arm.
Die Zeit vergeht so gar nicht und es fühlt sich an wie eine Ewigkeit bis Merle wieder ins Zimmer gebracht wird. Sie schläft. "Also das Kind haben wir abgesaugt. Dafür hat sie eine Nakose bekommen die dürfte noch ein wenig anhalten." Sagt der Arzt. Beate nickt und fragt: "Wann können wir sie mitnehmen?" "Wenn sie morgen stabil ist dann können sie morgen nach Hause fahren." antwortet der Arzt. Ein Glück ich will Merle so schnell wie möglich mit nach Hamburg nehmen. Beate hält ihre Hand und ich gehe zum Fenster und schaue nach draußen. "Was ist los Matze?" fragt Beate. Ich starre in die Ferne und antworte: "Ich bin immer noch sauer auf diesen Kai... und ich bin sauer wie alles gelaufen ist. Vielleicht sollten wir unsere Regeln nochmal überdenken damit sowas nicht nochmal passiert." "Jetzt geb dir doch nicht die Schuld. Für die Zukunft seit ihr schlauer." sagt Beate. Langsam drehe ich mich um und sehe das Merle langsam wach wird. Sie blinzelt und streckt ihren Arm nach mir aus. Ich gehe zum Bett und nehme ihre Hand. "Ruh dich aus. Matze und ich bleiben über Nacht hier." meint Beate leise. Merle nickt und klopft neben sich aufs Bett, dabei schaut sie mich an. Ich lege mich zu ihr und sie murmelt: "Jetzt fühle ich mich sicher." "Dann nimm du das andere Bett Beate. Ich schlaf hier bei Merle." meine ich leise. Beate nickt und geht zum leeren Bett. Merle kuschelt sich an mich und ich streiche ihr über den Rücken. "Schlaf gut." sage ich leise und Merle nickt und schließt ihre Augen. Ich merke wie schnell sie einschläft. Meine Augen werden zwar auch langsam müde, aber ich komm einfach nicht zur Ruhe... Als ich dann doch fast eingeschlafen bin schreckt Merle hoch und schnappt nach Luft. "Hey ganz ruhig. Merle ich bin da. Hey. Beruhig dich." meine ich leise und drücke sie an mich. Sie weint leicht und beruhigt sich langsam. "Ich hab so Angst das er wiederkommt..." murmelt Merle. Ich nicke und sage: "Ich pass auf dich auf. Er wird dir nie wieder wehtun. Versprochen." Merle nickt und ich ziehe ihre Decke höher. Langsam schläft sie wieder ein. Endlich kann auch ich einschlafen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top