Die Diagnose

Merle's Sicht:

Als ich meine Augen öffne liege ich in einem Bett. Scheint so als ob ich im Krankenhaus wäre. Mein Rücken tut tierisch weh und auch mein Kopf ist deutlich zu spüren. Ich schaue an die Decke und die Tür vom Zimmer öffnet sich und eine Krankenschwester kommt zu mir. "Da sind Sie ja wieder. Der Arzt kommt auch gleich nochmal zu Ihnen. Kann ich noch was für Sie tun?" fragt sie. Ich frage: "Ist mein Freund hier oder mein Ziehvater?" "Nein noch ist niemand hier aber sie sind auch noch nicht lange hier." antwortet die Krankenschwester. Ich nicke und sie verlässt wieder das Zimmer. Ich versuche mich zu bewegen, aber bin noch zu schwach. Hoffentlich geht es Jan und den anderen gut... Die Tür vom Zimmer öffnet sich erneut und Eddy kommt mit einem Arzt ins Zimmer. Ich schaue zu den beiden und der Arzt meint: " Schön das Sie wieder bei uns sind. Ihre Nase ist gebrochen, Sie haben eine Gehirnerschütterung und Ihre Wirbelsäule hat einen großen Schaden im Bereich der Lendenwirbel. Wir haben in einer OP 2 Wirbel die gebrochen waren wieder fixiert, die waren sehr verrutscht. Ich würde jetzt gerne gucken ob Sie Ihre Beine bewegen können." Eddy zieht meine Decke ein Stück zur Seite und ich versuche meine Beine zu bewegen. Beim linken klappt das gut aber beim rechten tut sich nichts. "Das rechte geht nicht." meine ich leise. Der Arzt nickt und meint: "Das kann von der OP sein weil alles geschwollen ist, dadurch können Nerven eingeklemmt werden was die Lähmung verursacht." "Und was wenn das nicht davon kommt?" frage ich. Der Arzt antwortet: "Dann ist es eine dauerhafte Lähmung, weil die Nerven von der Fraktur so geschädigt sind." Die Worte kommen gar nicht richtig bei mir an... Ich hab doch so für alles gekämpft und jetzt das... Eddy redet mit dem Arzt, aber ich bin so im Tunnel das ich das Gespräch gar nicht richtig mitbekomme. Ich spüre wie Eddy meine Hand nimmt, dabei laufen Tränen über meine Wange. "Kopf hoch das wird wieder." meint Eddy leise. Ich reagiere nicht wirklich. "Soll ich dich alleine lassen." fragt er. Mein Blick wandert zu ihm und er sagt: "OK ich bleib. Du musst auch nicht reden wenn du nicht möchtest. Soll ich Jan anrufen?" "Nein... Er soll mich nicht so sehen..." flüstere ich. Eddy nickt und streichelt meine Hand. "Was wenn ich mein Bein nie wieder bewegen kann?" frage ich leise. Eddy schaut mich an und antwortet leise: "Soweit denken wir jetzt nicht. Ich kenn dich du kämpfst dich da raus." Ein kleines Lächeln kann ich mir nicht verkneifen. "Achso Nick ist wohl von der Polizei mitgenommen worden. Die werden wohl auch noch auf dich zukommen." sagt Eddy. Ich nicke und meine: "Ich werde nichts sagen." Er nickt und lächelt ein wenig. Ich gähne und er sagt: "Schlaf ein bisschen. Ich bleib noch etwas und fahr dann nach Hause. Morgen bringe ich dir dann frische Sachen mit." "Kannst du Jan ausrichten das ich ich ihn Liebe?" frage ich leise. Er nickt und zieht meine Decke etwas höher.

Eddy's Sicht:

Merle schließt ihre Augen und ich streichel weiter ihre Hand. Was würde ich dafür geben ihr ihre Schmerzen zu nehmen. Ich weiß nur zu gut wie es ist. Nach kurzer Zeit höre ich ein leises Schnarchen. Langsam und leise stehe ich auf und verlasse das Zimmer. Ich hole mein Handy raus und rufe Matze an.

[Telefongespräch]
Matze: Eddy wie geht es Merle?

Eddy: Es geht ihre Wirbelsäule hat einiges abbekommen und eventuell bleibt ein Bein taub...

Matze: Ach du scheiße... Ich werd die Tage mal bei ihr rum kommen.

Eddy: Das wäre super. Sie ist ziemlich fertig...

Matze: Also wir haben jetzt Gewissheit Nick ist bei den Bullen.

Eddy: Bernhard weiß bescheid. Wenn was ist sagt mir bescheid dann unterstützt er uns.

Matze: Super dann haben wir da schon mal eine Sorge weniger.

Eddy: Das stimmt. Ich werd jetzt wieder nach Hause. Jan ist bei uns er ist ziemlich sauer das ihr Merle zurück gelassen habt.

Matze: Die Diskussion hatte ich schon direkt nachdem Kampf mit ihm... Er wollte das nicht einsehen das wir sie zurück lassen mussten, sonst wären wir alle erwischt worden.

Eddy: Ich guck das ich nochmal mit ihm rede.

Matze: Danke und eine erholsame Nacht

Eddy: Danke dir auch.
[Telefongespräch Ende]

Ich komme bei meinem Auto an und mache mich auf den Weg nach Hause. Was für ein scheiß Tag... Es erinnert mich sehr an meinen Unfall damals es war der gleiche Gegner... Hoffentlich kommt Merle besser daraus als ich.

Als ich zu Hause ankomme und die Tür aufschließe kommt Rambo mir entgegen. Ich gehe ins Wohnzimmer wo Beate auf dem Sifa sitzt. Sie schaut mich an und ich meine: "Also Merle hat 2 gebrochene Lendenwirbel. Die haben sie operiert, aber leider ist ihr rechtes Bein taub. Ich hoffe das es nur vorübergehend ist..." "Oh nein... Ich packe ihr gleich eine Tasche. Hast sie sonst noch was gesagt?" fragt Beate. Ich schüttel den Kopf und antworte: "Nein. Sie kam, aber auch direkt aus dem OP und war noch ziemlich benebelt." Beate nickt und nimmt mich in den Arm. "Schläft Jan?'' frage ich. Beate antwortet: "Ich weiß es nicht. Er hat sich vorhin hingelegt aber war danach bestimmt noch 3 mal wieder hier oben." "Ich guck mal nach ihm." meine ich und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Ich gehe die Treppe runter und werfe einen Blick in Merles Zimmer. Jan liegt bei ihr im Bett. Leise gehe ich ins Zimmer und decke ihn zu. Rambo hüpft ins Bett und Jan schreckt hoch. "Ich wollte dich nicht wecken..." meine ich leise. Jan setzt sich auf und fragt: "Was ist mit Merle?'' Ich setze mich zu ihm und antworte: "Sie wurde sofort operiert, weil sie 2 gebrochene Lendenwirbel hat. Momentan spürt sie auch ihr rechtes Bein nicht." "Echt jetzt? Hätte ich sie doch nur mitgenommen und mich um sie gekümmert..." sagt er leise. Ich lege eine Hand auf seine Schulter und meine: "Jan das hätte doch nichts an ihren Verletzungen geändert. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Wenn du möchtest kannst du ja morgen mit ins Krankenhaus." "Ja gerne." antwortet er leise. Ich stehe auf und meine: "Und jetzt wird sich ausgeruht." Jan nickt und ich verlasse das Zimmer. Langsam gehe ich mach oben zu Beate ins Schlafzimmer. Sie sitzt im Bett und liest etwas. Ich ziehe mich um und setze mich zu ihr. "Jan macht sich immer noch Vorwürfe das er Merle zurückgelassen hat." sage ich. Beate legt ihr Buch weg und meint: "Ich verstehe ihn würde mir auch nicht anders gehen." "Aber was hätte das an ihren Verletzungen geändert?" frage ich. Beate nimmt meine Hand und antwortet: "Wahrscheinlich nichts, aber ich kann ihn Verstehen. Vorwürfe hätte ich mir auch gemacht." Sie streichelt meinen Arm und ich schließe meine Augen. Unten höre ich Geräusche. "Ich guck nochmal nach Jan." meine ich und stehe wieder auf.

Als ich die letzten Treppenstufen runter gehe spüre ich das die Tür zum Garten offen ist. Ich gehe nach draußen. Jan sitzt auf der Terasse mit einem Bier in der Hand. "Zieh dir bitte was über nur so in Trainingshose ist doch zu kalt." meine ich und hole ihm eine Decke aus dem Wohnzimmer. Vorsichtig lege ich ihm die Decke über die Schultern und setze mich zu ihm. Er nimmt ein Schluck Bier und sagt leise: "Ich bekomm die Bilder nicht aus meinem Kopf... Sie lag da wie tot und ich habe sie einfach zurück gelassen..." "Sei nicht so hart zu dir." meine ich und lege einen Hand auf seinen Rücken. Jan starrt auf den Boden und zittert leicht. Ich streichel seinen Rücken und er fragt: "Was wenn sie nie wieder laufen kann? Wenn sie nicht mehr arbeiten kann?" "Das gucken wir dann. Versuch positiv zu denken." antworte ich leise. Jan kommen die Tränen und ich nehme ihn in den Arm. So hab ich ihn nur selten gesehen... "Ist ok lass es raus." meine ich und drücke ihn an mich. Er beruhigt sich nur langsam. Nach einiger Zeit sagt er: "Danke das du für mich da bist... sonst hab ich ja niemanden mit dem ich reden kann." "Natürlich bin ich für dich da. Ich bin immer für euch da." flüstere ich. Langsam stehe ich auf und ziehe ihn hoch. Wir gehen rein und ich schließe hinter uns die Tür. Er lässt sich auf das Sofa sinken. Ich mache den Kamin an und als ich mich umdrehe liegt er mit Rambo im Arm auf dem Sofa. "Brauchst du noch was?" frage ich. Jan schüttelt mit dem Kopf und antwortet: "Zumindest nichts was du mir geben kannst." Ich nicke und setze mich zu ihm. "Ich wäre jetzt gerne bei Merle, auch wenn ich weiß das ich nichts tun könnte für sie im Moment." sagt er leise. Ich nicke und meine: "Das wäre ich auch, aber es ist schön spät du solltest bald wirklich versuchen zu schlafen." Jan nickt und ich stehe auf und meine: "Wenn was ist dann komm nach oben." Danke werd ich machen." antwortet er. Ich gehe wieder nach oben zu Beate. Ich lege mich leise neben sie. "Ich bin noch wach." sagt sie leise. Ich nehme ihre Hand und meine: "Achso ich dachte du schläfst schon. Jan schläft auf dem Sofa mit Rambo." "Hoffentlich kommt er etwas zur Ruhe." sagt sie leise und kuschelt sich an mich. Ich nicke und antworte: "Ich hoff es auch. Er wird morgen viel Kraft brauchen." Beate nickt und fragt: "Wie geht es dir damit?" "Schwierig zu beschreiben... auf der einen Seite bin ich erleichtert weil ich weiß was los ist, aber auf der anderen Seite macht es mich verrückt, weil ich ihr nicht helfen kann und ich genau weiß wie sie sich jetzt fühlt." antworte ich. Ich gähne und Bate meint: "Ruh dich aus." Ich nicke und gebe ihr einen Kuss. Zum Glück passt sie immer gut auf mich auf. Das einschlafen fällt mir schwer. Ich mache mir echt Sorgen um Merle. Sie ist doch noch so jung und hat doch noch ihr ganzes Leben vor sich. Mir schießen tausend Gedanken durch den Kopf. Ich schaue zu Beate sie guckt mich an und fragt: "Kannst du auch nicht schlafen?" Ich nicke und antworte: "Ja meine Gedanken lassen mir keine Ruhe. Ich mach mir echt Sorgen das Merle dauerhafte Schäden hat so wie es bei mir auch der Fall ist. Ich will ihr die ganzen Schmerzen und Hürden ersparen die ich hatte und immer noch hab." "Das versteh ich, aber wir können es jetzt nicht ändern und müssen alle an einem Strang ziehen." sagt Beate und nimmt meine Hand. Ich bin froh das ich sie habe. Meine Augen werden immer schwerer und ich schlafe langsam ein.

Am nächsten Morgen...

Als ich aufwache liegt Beate nicht mehr neben mir. Sie ist bestimmt schon wach. Ich ziehe mich um und mache mich frisch. Beim Blick in den Spiegel erschrecke ich mich etwas weil ich so fertig aussehe. Ich gehe runter in die Küche wo Jan und Beate schon am Tisch sitzen. "Morgen." meine ich. Beate gibt mir einen Kuss und schenkt mir Kaffee ein. "Ich werd gleich mal die Tasche packen und dann können wir von mir aus auch los." sagt sie und setzt auch wieder. Ich nicke und schaue Jan an er ist am Handy und tippt darauf rum. Plötzlich lächelt er und meint: "Also Merle ist wach. Wir haben jetzt etwas geschrieben. Sie hat immer noch starke Schmerzen aber sonst geht es ihr gut." "Die Schmerzen wird sie noch länger haben." sage ich. Jan nickt und fängt an zu essen. Ich nehme die Zeitung und öffne den Sportteil. Es wurde ausführlich von den Krawallen berichtet. Wie sich die Zeit verändert hat, als ich noch aktiv gekämpft hab waren unsere Kämpfe nicht so öffentlich. "Möchtest du nichts essen?" fragt Beate. Ich schaue sie an und antworte: "Nein ich hab nicht so den Hunger." Sie nickt und ich lese weiter die Zeitung. Dann klingelt mein Handy. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer.

[Telefongespräch]
Eddy: Hallo

Bernhard: Guten Morgen. Also ich komme gerade von der Polizei. Die haben Nick ganz schön in die Mangel genommen. Er hat leider geredet wie ein Vögelchen...

Eddy: Ach du scheiße das hat mir gerade noch gefehlt...

Bernhard: Er durfte jetzt gehen aber mach dich drauf gefasst das die Polizei demnächst dein Studio und dein Haus durchsuchen wird. Wie geht es Merle?

Eddy: Sie hat das gleiche was ich auch an der Wirbelsäule hab.

Bernhard: So ein Scheiß... grüß sie mal wenn du zu ihr fährst.

Eddy: Das mach ich.
[Telefongespräch Ende]

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top