5. Fortsetzung - Monster
Fortsetzung von Lotto für mein Geburtstagskind wohoooo \(^-^)/
Happy Birthday to youuuuuuuuuuuu, hoffe es gefällt dir! 💗
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Chen Pov
"Türen und Fenster sind alle abgeschlossen."
"Alarmanlage ist an."
"Ofen ist aus..."
"Garage ist bereitet!"
"Minseok ist gefüttert, gebadet und ins Bett gebracht... Fuck, muss ich ihm nächstes Mal auch noch ne Gute-Nacht-Geschichte erzählen und ein Schlaflied singen?? Denkst du nicht, du übertreibst?"
Seufzend wandte ich mich Luhan zu, der neben mir stand und die Fäuste geballt hatte, mir einen missbilligenden Blick gepaart mit einer hochgezogenen Augenbraue präsentierte. Fragend musterte ich ihn, provozierte schleichend es zu wagen weiterzusprechen. Der sanfte Mann atmete tief durch, schloss dabei die glänzenden Augen, bevor er sie wieder zielgerichtet öffnete, mich kurz abschätzend von oben bis unten scannte. "Er ist jetzt eine Woche hier und du hast schon einen größeren Narren an ihm gefressen, als Jongin an Kyungsoo.", bemerkte er streng und die beiden eben genannten tauschten einen schnellen Blick, bevor sie scheinheilig die Köpfe senkten.
"Und?", regte ich meinen Strategen an weiterzusprechen und zupfte gelassen an den Manschetten meines weißen Hemdes, strich die Ärmel meines Jacketts glatt. "Die Sache ist... Bist du dir sicher, dass du ihn allein lassen willst? Du wirkst jetzt schon unruhig und ich bin überzeugt davon, du bist so nicht ganz bei der Sache, wenn es hart auf hart kommt. Wenn du wenigstens Yixing-" "Luhan.", fiel ich ihm geduldig ins Wort und er stoppte sofort, sah mich stumm an. "Weißt du wie viel Methanol du verabreichen musst, um jemanden schnell und unauffällig zu töten?", rätselte ich mit ihm und schob engelsgleich lächelnd meine Hände in meine Hosentaschen.
Luhan schüttelte ebenso ruhig den Kopf, hob wieder zu sprechen an. Erneut hielt ich ihn davon ab, indem ich es vor ihm tat. "Dann weißt du vielleicht, wo die richtigen Akupunkturpunkte liegen, um jemanden laut- und beweislos zum Schweigen zu bringen?" Luhan schloss kleinlaut den Mund, sackte sichtlich in sich zusammen. "Nein.", gestand er leise und ich lächelte nachsichtig. "In diesem Fall nehme ich an, können wir nicht auf Lay verzichten. Stelle mich also nicht in Frage und tu einfach brav deine Arbeit, verstanden?" So weich meine Stimme auch klingen mochte, meine Worte waren endgültig und das wusste er. Mit einer geschlagenen Verbeugung zog er sich zurück und verstummte wieder.
"Sonst noch jemand?", fragte ich in die Runde meiner Männer und alle schwiegen sie, Jongin mit einem belustigten kleinen Lächeln auf den Lippen und ich nickte zufrieden, scheuchte sie mit einer Handbewegung auseinander. Außer Baekhyun und Jongin verschwanden sie zügig, schwarz verkleidete Gestalten in der Nacht und ich atmete die kühle Luft ein, genoss kurz die warme Frühlingsbrise auf meinem Gesicht und das Zirpen der ersten Grillen im Feld. Mein gelöster Blick wanderte nach oben, dem Anwesen entlang zu einem einzelnen Zimmer in dem noch Licht brannte und hinter dessen zugezogenen Gardinen ich die kleine Figur von Minseok erkennen konnte, wie er uns leise beobachtete, versuchte unauffällig zu sein.
Ich grinste in seine Richtung herauf und der Schatten stolperte panisch von dem kleinen Spalt zwischen den beiden Vorhängen weg, dann ging abrupt das Licht aus. Kurz auflachend wandte ich mich Baekhyun zu, der eine Mütze aufgesetzt hatte und nun einen hochgeschlossenen Trenchcoat trug. Er grinste mir amüsiert zu und machte dann eine elegante Handbewegung in Richtung wartender Limousine. "Die Herren.", lud er ein und ihm freundschaftlich auf die Schulter klopfend, schritt ich zu dem schwarzen Wagen mit den getönten Scheiben hinüber, bevor ich drinnen Platz nahm, mein Jackett zurechtrückte, als Jongin sich gegenüber von mir niederließ, ähnlich gekleidet wie ich (bloß in Beige).
Er reichte mir ein Bluetooth Headset hinüber, während der Wagen schnurrend in Bewegung kam, geschmeidig die Straße hinunterglitt. Die Beine graziös übereinanderschlagend, befestigte ich das Gerät in meinem Ohr, schaltete es mit geübter Genauigkeit an. "Du hörst mich?", erkundigte sich Joonmyeon ruhig bei mir und ich bejahte lässig, legte einen Arm auf die Sitzlehne hinter mir und beobachtete Jongin dabei, wie er seinen Aktenkoffer von unterm Sitz herauskramte, erst die darin befindlichen Waffen auf Vollständigkeit überprüfte, um dann nach weiterer Munition zu graben.
"Kim ist bereits vor Ort und beglückt die Damenschaft, du solltest darauf achten ihnen nicht zu nahe zu treten, ein kühleres Verhalten abzugeben.", erzählte Joonmyeon mir ernst an meinem linken Ohr und ich hörte ihn auf einer Tastatur tippen. "Sehun und Yifan werden gleich ankommen. Wir setzen sie wie geplant ans Buffet, noch ist alles klar." Ich nickte zufrieden, deutete aus dem Fenster, damit Jongin einen Blick auf das Feuerwerk, das sich soeben hinter ihm ausbreitete warf.
"Was tut Minseok?", fragte ich in den Raum hinein und nahm mir beiläufig einen Mitgliedsausweis vom Sitz neben mir, steckte ihn in die Innentasche meinen Jacketts.
"Er... Redet mit sich selbst. Zickt rum, aber scheint sich Sorgen um dich zu machen. Soll Baekhyun umdrehen?", neckte mein Gesprächspartner lieblich und ich lachte auf, beobachtete mit Jongin das vorbeiziehende Feuerwerk, während das Auto turbulenzenfrei die Straßen Seouls durchkreuzte. "Wir sind dann da. Noch alles klar?" "Dieser Kleine, Park Jimin lungert am Buffet rum, aber er scheint kein Problem darzustellen. Sehun sieht ziemlich ruhig aus." "Verstanden, danke."
Jongin ließ seinen Koffer zuschnappen und grinste mich an. Weg war Jongin, das war Kai. "Bereit alle mit deiner Innovation zu begeistern?", versicherte ich mich schelmisch und Kai beobachtete mich mit Feuer in den Augen. "Sicher. Bereit Park den verdammten Schädel von den Schultern zu pusten?" "Sicheer.", lächelte ich liebenswürdig und passte damit den exakten Moment ab, in dem das Auto hielt. Ich hörte Stimmen, die draußen dumpf durcheinander sprachen, sah das Blitzen von Kameras durch dunkles Glas.
Mit einem Highfive machten wir uns bereit zu gehen, setzten charmante Mienen auf, als Baekhyun uns die Tür öffnete und das Chaos begann. Reporter riefen wild durcheinander, Kameras blendeten meine Augen und der Geruch nach Essen schwängerte die unangenehme Großstadtluft. Kai stieg als Erster aus und lächelte gewinnend in die Kameras, die perfekte Rolle bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Auch ich folgte, trug seinen Koffer und spielte den verschüchterten Sekretär und Bodyguard, verbeugte mich schnell vor ein paar bekannten Zeitschriften.
Baekhyun lächelte sein hundert-Dollar-Grinsen und die Frauen fielen fast um, um einen Blick auf ihn zu erhaschen, bevor er mitsamt Limousine verschwand, Platz für den nächsten Prominenten machte. Ich folgte Kai über einen roten Teppich in das Gebäude, umging geschickt die Fragen von Reportern, ließ Kai sagen, was er sagen musste, um wie ein erfolgreicher Businessmann zu wirken. Nun, war er ja immerhin auch. Bloß in einem anderen Geschäftszweig.
Wir betraten das geräumige Gebäude und sogen den Geruch von zu viel Parfum, frischem Leder und Essen in uns auf, dankten einem höflichen Gaderobenburschen, dass nein, wir nehmen den Koffer lieber mit, vielen Dank. Der Gastgeber trat mit einem Champagnerglas zu uns, grüßte uns mit einem wohlerzogenen Enthusiasmus. Joonmyeon schnaubte am anderen Ende der Leitung belustigt auf.
"Cooler Typ, lebt nur noch zwei Stunden, sei nett zu ihm.", wies er mir ganz Gentleman an und ich nickte in Verstehen, wusste, dass er mich beobachtete und lächelte der armen Seele zu. "Irgendwas wichtiges, das Kim davon hat?", erkundigte ich mich leise, folgte Kai Richtung Buffet. "Die Ehefrau und somit Erbe und Einfluss. Die Affäre geht schon einige Zeit, aber das sollte unsere Pläne eigentlich nicht weiter stören. Eher vereinfachen." Ich nickte bloß wieder.
Kim Namjoon war der Führer einer Rivalgang, zwar genauso Mafia wie wir, aber mit anderen Bestreben. Obwohl wir von Grund auf befeindet waren, standen wir uns noch nicht einander als diese gegenüber, was wohl auch besser so war, gegen ein Genie wie ihn sah ich vermutlich ziemlich alt aus. Wir lebten also mehr oder weniger friedlich nebeneinander einher und hielten gebührenden Abstand, beließen es am Besten auch dabei.
Kai verabschiedete sich von dem Bald-Toten und wir setzten unseren Weg fort, lehnten sicherheitshalber Gläser und Häppchen ab und fanden uns schon bald bei Sehun wieder. Zusammen mit Yifan saß dieser elegant an einem Tisch und wurde sichtbar lebhafter bei unserem Anblick. Er spielte die Rolle eines Gegenspielers Kais, der ebenfalls versuchte einen großen Auftrag zu landen. Für Kameras und Show spielten die beiden immerzu die erbitterten Feinde, waren jedoch auch oft genug in dubiosen Haltungen zu sehen, die Medien wie Fans den Kopf verdrehten.
"Hey Bohnenstange, habe gehört du versuchst mal wieder dein Glück?", grüßte Kai den Jüngeren spöttisch und schlang einen Arm um die Schultern des Mannes, gönnte sich einen Schluck aus dem Glas vor ihm. "Bohnenstange. Originell.", hörte ich Joonmyeon per Headset nörgeln und lachte leise in mich hinein, genoss die Gelassenheit mit der wir den Auftrag behandeln konnten.
"Chen, Achtung. Min ist hinter dir.", warnte mich Yifan gedämpft und ich blinzelte ihm zu, als Signal gehört zu haben und nahm dann eine lockere Haltung ein, Finger fest um die Halterung des Koffers. "Ah, der böse Kim. Wir geht's, wie steht's?", erkundigte sich Min Yoongi lässig hinter mir und lächelnd wandte ich mich um, traf den Blick aus trägen Augen von denen eine tödliche Kälte ausging. "Ganz gut, euch? Braucht ihr tatsächlich die ganze Truppe für einen Mann?", hinterfragte ich mütterlich, beobachtete wie sich seine Mundwinkel amüsiert nach oben bewegten. "Dieser Typ ist nicht das Problem. Park ist es." Damit sah Yoongi sich neugierig nach dem Mann in Frage um. Ich hielt gemeinsam mit ihm Ausschau, schaffte es jedoch nicht das Opfer zu lokalisieren, da es - wie Joonmyeon so schön sagte - auf der 'potthässlichen Oberetage' war.
"Wir erwarten keine Hilfe. Aber zumindest Diskretion, damit keiner in Gefahr läuft erwischt zu werden, du weißt schon.", lächelte mir Yoongi liebenswürdig zu, zupfte überflüssig an meinem bereits perfekt sitzenden Kragen herum. "Das dürfte kein Problem sein.", beschwichtigte ich den Mann seriös und warf dann wichtig einen Blick auf meine Uhr. "In genau dieser Minute schaltet Lay nämlich seine Agenten aus, wenn du uns entschuldigst? Bestelle Namjoon meine besten Grüße." Yoongis Augen folgten mir noch kurz, als ich mit Kai meinen Abgang machte, dann wandte er sich ebenfalls ab, um seinem Geschäft nachzugehen.
Zusammen mit Kai eilte ich gen Gastgeberräume, passte den exakten Moment ab, in dem Namjoon dem Besitzer dieser eine Kugel in den Kopf jagte. Ohne Überraschung grinste der Mann mich an, ließ die Waffe sinken und gab ein unglaublich unschuldiges Bild ab mit den tiefen Grübchen und dem vielen Blut auf seinem Hemd. "Dreckspatz.", nannte ich ihn, dann ging ich weiter Richtung Hinterausgang, warf dabei mein Jackett von mir ab und klappte den Koffer auf. Mit langen Schritten glitt Kai neben mir her, ein leises Lächeln auf den Lippen, als er die Schnellfeuerpistolen zusammensetzte, danach mir und sich normale Handwaffen in die Hosen schob.
Zitao stieß auf dem Weg zu uns, berichtete uns vom plötzlichen Ausfall der Kameras ohne dass Joonmyeon damit zu tun hatte und noch alles still war. Jay Park, unser Ziel, hingegen schien Wind vom Verschwinden seiner Kameraden bekommen zu haben und war bereits auf der Flucht. Ich wank ihn fort und Joonmyeon informierte mich per Headset, dass die anderen einsatzbereit wären und nur auf mein Signal warteten.
Baekhyun hatte die Limousine taktisch geschickt vorm Hinterausgang geparkt und wir waren schnell drinnen, Kai verschwunden und ich nun durchs offene Dach stehend, sicher auf den Sitzen positioniert, die Waffen an meiner Seite.
"Schwarzes Auto mit Kennzeichen xxxx zwei Straßen weiter.", informierte Luhan per Bluetooth und Baekhyun rauschte los, während ich Gesichtsmaske und Mütze überstreifte, zwar wissend, dass alle Sicherheitskameras in der Nähe ausgeschaltet waren, aber man nie sicher genug sein konnte. Die Limousine fuhr mit verdächtiger Leichtigkeit ihre Kurven und jagte schnell und tödlich wie ein Raubtier durch die engen Straßen Seouls, dunkel weil es die ausladenderen Gassen waren, die nicht gänzlich von hellen Lichtquellen erleuchtet wurden.
Mit fast lautloser Annäherung schafften wir es an Jay Park heran und kaum in Reichweite begann ich zu feuern, schön auf die Reifen. Von links und rechts gestellten sich insgesamt genau 4 Motorräder zu uns, halfen bei dem Fall. Es dauerte nicht lange, bis das Rückfeuer eröffnet wurde und das auf die Motorräder. Die Gestalten, von denen ich wusste, dass es Zitao, Yifan, Kyungsoo und Chanyeol waren, begannen ablenkend umherzukurven, während ich aus dem Dunklen heraus schoss, es endlich schaffte die extra geschützten Reifen des Autos vor mir zu treffen.
Der Fahrer verlor auf der Stelle Kontrolle über den Wagen und mit einem Krachen landeten sie in einer Wand. Baekhyun hielt ruckartig und trat mit gezückter Waffe hinaus, die vier maskierten Fahrer blockierten den Fluchtweg. Triumphierend grinsend hob ich mich aufs Dach hoch und sprang dann hinunter, gab Park die Zeit aus seinem Auto zu krabbeln. Gerade setzte ich die Waffe an seine Stirn an, genoss den verschreckten Blick in seinen Augen, als es per Headset laut wurde.
"Nein, Luhan! Wir sagen Sehun Bescheid!", drängte Joonmyeon auf den Anderen ein und ich verharrte, schenkte Park einen warnenden Blick. "Er killt uns, wenn wir es ihm nicht sagen!", zischte Luhan zurück, offensichtlich vergessend, dass ich zuhörte. "Luhan?", fragte ich ruhig und beobachtete wie Zitao einen der beiden Männer bei Park erschoss, als der versuchte zu seiner Waffe zu greifen. "Shit, nicht Lu, du-" "Minseok ist aus dem Haus verschwunden."
Mit einem wütenden Fluch ließ ich den Schuss los.
Minseok Pov
"Opp- Hyung, bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?", fragte ich meinen Bruder etwas beunruhigt, bekam einen wahnsinnigen Blick aus einem fahlen Gesicht, das kaum noch an meinen lieben Bruder erinnerte ab. "Ja, Minseokkie. Ich habe mich um alles gekümmert. Ich habe unsere Tickets. Wir hauen ab. Sind frei. Fangen ganz von vorne an. Du wirst so etwas nie wieder durchmachen müssen, ich verspreche es." Seine Augen weiteten sich, das Weiß gruselig im fluoreszierenden Licht der Straßenlampen an unseren Seiten. "Du wirst diese Typen nie wieder treffen."
Ein kleiner Zweifel keimte in mir auf. Waren sie so übel? Obwohl sie mich töten könnten, verschonten sie mich achtsam und kümmerten sich auch mehr als ausreichend um mich, sorgten sich um mein Befinden. Aber ich musste die Gedanken wohl abschütteln, mein Bruder war gekommen und hatte mich dort hinaus geholt, nun musste ich das eben nutzen. Dann würde alles wie früher werden.
Ein irres Lachen hallte durch die Straßen, als mein Bruder loskicherte, in einem kümmerlichen Husten endete. Mir war ungut zu Mute, irgendwie war er komisch geworden seit unserem letzten Treffen. Noch eigenartiger, als wie wenn er noch gespielt hatte. Beziehungsweise er erhielt keine Fassade mehr aufrecht, die mich täuschen konnte. Entweder das hatte ich bei Chen schnell gelernt oder er war wirklich verrückt geworden.
Wie als hätte er den Gedanken gehört fuhr mein Bruder plötzlich zu mir herum, packte hart meine Schultern. Ich biss mir versehentlich auf die Zunge, als ich meinen Schrei herunterschluckte, erschrocken seine Handgelenke packte. "Hör mal Minseokkie, er wird herkommen, er wird uns finden wollen, ihm entgeht nichts. Aber du musst rennen, verstehst du? Mein Freund, Gott sei ihm gnädig, wird dich finden, okay? Du musst ihm vertrauen, ja? Du musst mit ihm mitgehen. Ich werde Chen ablenken. Jaebum bringt dich hier raus, ja? Er ist schon auf dem Weg."
Er sprach wirr, schnell und hektisch, sah sich ständig unruhig um. Schweiß perlte an seiner Stirn und seine klammen Finger bohrten sich schmerzhaft in mein Fleisch. "H-Hyung was ist los, du bist echt komisch.", fragte ich verängstigt, entsetzt ihn in einem derartigen Zustand zu sehen. Doch sein Griff wurde bloß stärker, nun auf jeden Fall Schaden anrichtend und ich wimmerte auf, versuchte mich zurückzuziehen, während er sich weiter umsah.
Ein Schuss schnitt plötzlich durch die Nachtluft und mein Bruder schrie auf, spuckte mir einen Schwall Blut ins Gesicht und fiel gegen mich. Reflexartig trat ich einen Schritt zurück und hob erschüttert eine Hand an mein Gesicht, spürte warme Flüssigkeit an meinem Kinn herabtropfen. Langsam glitt mein Blick zu meinem Bruder, mein Bauch eng mit Angst und mein Herz wie still, als ich ihn sich auf dem Boden krümmen sah, eine Hand an seinem Bein.
"Hyung?", fragte ich fast lautlos und streckte eine Hand nach ihm aus, bevor sie jedoch von der Seite ergriffen und weggezogen wurde. "Beeil dich, die Polizei ist mir auf den Fersen." Ich sah auf und fand Chen vor, die braunen Augen warm und vertraut, so ruhig im Vergleich zu dem Mann auf den Boden, der einem Zombie eher ähnelte als einem Menschen. Gelähmt stolperte ich Chen hinterher, horchte den Sirenen in der Nähe.
Chen zog mich um eine Ecke und beim Anblick eines Motorrads begann mein Herz wieder zu schlagen, überschlug sich nun fast vor Angst und vielleicht auch einem winzigen Bisschen Vorfreude. "Rauf mir dir.", wies Chen an und wank mich hinter sich auf das Gefährt, legte meine Arme um seine Hüfte. Grollend kam die Maschine zum Leben und der Wind peitschte mir abrupt ins Gesicht, als wir plötzlich fuhren, die Gassen schnell hinter uns ließen.
"Was ist mit meinem Bruder?", schrie ich durch den Druck nach vorne, bekam fast keine Luft und Chen schüttelte den Kopf. "Er hat ihnen seine Niere verkauft, aber sie haben beim Herausnehmen innere Blutungen verursacht. Er stirbt schon." Die Worte ließen mein Herz gefrieren, allein schon der Gedanke an eine fehlende Niere bereitete mir Bauchschmerzen. Seltsamerweise fühlte ich zwar Mitleid, jedoch keine akute Trauer, zu tief musste es mich getroffen haben von meinem eigenen Bruder ausgeliefert zu werden.
Schweigend hob ich mich an Chen fest, während die Sirenen hinter uns zurückblieben und wir uns wieder dem vertrauten Anwesen näherten.
Es mussten zwanzig Minuten vergangen sein, bis wir ankamen und meine Hände waren bis dahin an Chen festgefroren. Umso mehr überraschte es mich, als er mitsamt Maschine umkippte, kaum waren wir vor der Eingangstür angekommen. Ich schrie erst in Schock, dann in Schmerz auf, als wir hart auf die Seite fielen, unsere Beine unter dem Metallmonstrum begraben wurden. Tränen schossen mir in die Augen und ich schrie laut, versuchte panisch das schwere Objekt zu bewegen, während Chen bloß lag, sich nicht mehr rührte.
Meine Rettung kam in Yifan, der mit Yixing im Gefolge aus dem Haus eilte und das schwere Ding von uns zog, bevor er Chen aufsammelte und reintrug, Yixing anleitete mich zu stützen. "I-Ich weiß nicht, was passiert ist. Hyung kam und wollte gehen und dann war Chen da und hat mich gerettet und plötzlich ist er gefallen.", erklärte ich krank vor Sorge, verstand nicht, was ihn so unvorhersehbar fallen hat lassen. Yixing schwieg, tätschelte bloß beruhigend meinen Arm, bevor er mich rein schleppte, dort zuließ, dass Chanyeol mich auf seine Arme hob und davontrug.
Meine Augen suchten nach Chen, doch ich bleib erfolglos, und dann kickte der Schmerz ein. Brennend zog er durch mein Bein und ich schrie, ertastete Blut, so viel Blut, als ich nach unten griff.
Ich verlor die Besinnung.
\(°.°)/
Als ich zu mir kam lag ich weich, es war angenehm warm und etwas war eng um mein Bein gewickelt. Mein Kissen war lustig geformt und pochte mit einem angenehmen Puls gegen mein Ohr und das Licht hinter meinen Augenlidern war gedämmt. In Zufriedenheit brummend rollte ich mich herum, traf auf weitere Wärme und eine seidig glatte Oberfläche.
Und wieder kam der Schmerz. Déja-vù hoch zehn.
Mit einem Schrei fuhr ich hoch und schlug mir den Kopf an. Hart. Wimmernd fasste ich mir an die Stirn, sah kurz schwarze Punkte vor meinen inneren Auge tanzen und wog ab was schlimmer war, der quälende Schmerz in meinem Bein oder die Beule die mit 99%-iger Wahrscheinlichkeit in zehn Minuten meinen Kopf schmücken würde.
Ein schallendes Lachen riss mich aus der Grübelei und allen Schmerz vergessend, öffnete ich die Augen und sah auf, stellte fest, dass ich in einer unbekannten Umgebung saß. Die Quelle des Lärms schnell findend, entdeckte ich zwischen alten Möbeln und Schränken ein Chanyeol, das sich auf einem antiken Stuhl vor Lachen kringelte und nach Luft japste, seinen armen Oberschenkel rot schlug. Schmollend wartete ich, bis er sich wieder eingekriegt hatte und sich mir - sich Tränen aus den Augenwinkeln wischend - näherte.
"Sorry Kleiner, aber allein das war es wert euch unter die Dachschräge zu legen.", grinste er mir entgegen und lachte nochmal kurz auf, bevor er den Raum verließ, mich endlos konfus zurückließ.
"Euch?"
Suchend sah ich mich im Raum um - ein Dachboden, ich war so schlau - und gab mir Mühe eine weitere Person zu finden. Also die respektvolle Anrede war das sicherlich nicht und schwanger war ich auch nicht also... Mein Blick fiel auf den Platz neben mir und ich quietschte auf, rollte mich mit Vorsicht auf mein Bein herum. Chen lag direkt neben mir und oh Gott ich bekam keine Luft.
Das Weiß der Bettwäsche kontrastierte malerisch mit seiner gebräunten Haut und schwarzen Haaren. Und da war so viel Haut! Ein Arm war ausgestreckt und seine Brust bis hinab zum Brustkorb lag frei, dann ersetzten weiße Bandagen mein Blickfeld. Hin und her gerissen zwischen geschwungenen Lippen und friedlich geschlossenen Augen deren lange Wimpern wie dunkle Fächer auf hohen Wangenknochen zu liegen kamen und einem anbetungswürdigem Körper, der allerdings von Verbänden verschandelt wurde, sah ich an der schlafenden Figur des Mannes auf und ab, kaute unsicher auf meiner Lippe.
Das wäre die Chance ihn zu küssen und heil davon zukommen. Aber ich war auch zugegebenermaßen ziemlich neugierig was sich unter den Bandagen verbarg. War er verletzt? Neues Tattoo? Mode? Am Ende siegte der Wissensdurst und zaghaft rutschte ich näher und hob die Decke etwas an, um hinunterzulugen, nachzusehen wie tief die Verbände reichten. In spärlichen Licht erkannte ich die weiße Fläche bis runter zum Ansatz schwarzer Jogginghosen, die er trug, spürte eine perverse Art von Enttäuschung, dass es keine enge Unterwäsche oder noch weniger war.
Ein Räuspern ließ mich abrupt hochfahren, die Zähne gepeinigt zusammenbeißen, als mein Bein dabei belastet wurde.
Mein Gesicht erhitzte sich, als ich Luhan entgegensah, die sanften Züge des Mannes belustigt und eine Augenbraue lässig gehoben. "Was genau machst du da unter der Decke?", fragte er mich beiläufig, handtierte mit einem Tablett voll von Verbandszeug, Scheren, Medizin und Nadeln herum. "Uhm...", nuschelte ich geistreich und strich durch meine Haare, versuchte das Chaos zu bändigen.
"Na was wohl, Lu? Brauchst du Details?", fragte dann eine Stimme hinter mir und mein Kopf peitschte herum, um Chen ins belustigte Gesicht zu sehen, schnell merkend, dass er keineswegs schlief. "Ew, du bist wach, nein danke.", lehnte Luhan ab, rümpfte seine Nase in Ekel. Ich wurde womöglich noch roter und verbarg mein Gesicht in meinen Händen, gelähmt von der Erkenntnis, dass Chen die ganze Zeit über wach gewesen war.
"Chanyeol meinte ich sollte mal nach euch sehen, Verletzungen und so Zeug.", erklärte Luhan seine Anwesenheit und ließ sich ans Fußende des Bettes fallen, kramte in seinen Utensilien. Neben mir setzte Chen sich auf, eine Hand schützend über den Verbänden, an seiner linken Hüfte. "Wie freundlich von dir. Aber leg nächstes Mal bitte diesen Koala hier auf die andere Seite, du hast keine Ahnung, wie er klammert.", bat Chen mit einem Nicken zu mir hin und ich wünschte mir nicht mehr als ein Mauseloch, in das ich mich verkriechen könnte.
Luhan hingegen runzelte die Stirn.
"Er... Um ehrlich zu sein lag er sogar auf deiner anderen Seite, aber irgendwie..." Abschweifend kratzte er sich ratlos am Hinterkopf. "Ah, deswegen also dieser eigenartige Traum von einer Elefantenkuh plattgewälzt zu werden.", schloss Chen, leuchtete kurz in Verstehen auf. Beleidigt schnappte ich den Kopf hoch und gab ihm einen fiesen Blick, war empfindlich bezüglich meines Gewichtes. Der Schwarzhaarige hingegen aww-te mich ungeniert an, fasste meine Handgelenke, als ich sie trotzig vor der Brust verschränken wollte. "Mach dir keinen Kopf, ich ärger dich nur.", erklärte er mir lächelnd und drückte mir sorglos einen Kuss auf die Lippen, lächelte mich süß an.
Ich schmolz ein Stückchen weit dahin, der Rest von mir hielt an dem Fakt fest wie Luhan fake-würgte und den Raum verließ um "jemand Schwulen zu schicken, weil man das ja nicht aushielt". Chen beugte sich wieder näher, küsste mich ein weiteres Mal auf die Lippen, während ich wieder errötete, mein Kopf unzugänglich zu der Tatsache, dass wir schon wesentlich intimer miteinander gewesen waren. "Er schläft mit Sehun, der kleine Mistkerl.", grinste Chen an meinen Lippen, beruhigte mich damit ultimativ, weil ich Luhan von allen Leuten hier am meisten als Freund schätzte.
Chens Lippen brachten mich zurück in die wohlige Gelassenheit, nahmen mir alle Gedanken, während wir uns einfach bloß warm küssten, es noch nicht einmal darauf anlegten weiter zu gehen. Meine Gedanken schweiften für gute 5 Minuten mindestens ab und als ich wieder zu mir kam, lag ich in Chens Armen in den Kissen und er duftete wunderbar nach Orchideen, während er mein Gesicht mit Küssen bedeckte.
Aber er trug einen Verband und war offensichtlich verletzt - wenn man danach urteilen durfte, wie er am Vorabend vom Motorrad gekippt war - und das war es, was mich dazu brachte ihm auszuweichen, misstrauisch außer Reichweite zu rollen.
"Du lenkst mich ab, richtig?", stellte ich gerissen fest und er lachte auf, richtete sich auf, um sich nah über mich zu beugen. "Sollte ich das?", hinterfragte er gespielt unschuldig und ich öffnete bereits den Mund um zu antworten, als wir aus nähester Nähe etwas scheppern hörten.
"Aiyoo~", machte es von der Tür aus und ich vernahm Baekhyuns unverwechselbares Lachen, dann stolperte er gemeinsam mit Yixing in den Raum, grinste uns direkt an. "Wirst du etwa vernachlässigt, was ist los?", grinste auch Chen den Kleineren von beiden gespielt entsetzt an, als der ohne zu zögern auf seinen Schoß stieg, begann den Verband abzuwickeln und mehr goldbraune Haut freizulegen. "Ihr seid widerlich süß, wisst ihr das? Ich will euch in die Arme nehmen und nie wieder loslassen und in ein Terrarium stecken und für immer beobachten."
Pikiert starrte ich Baekhyun an, ließ zu, dass Yixing sich an meinem Bein zu schaffen machte. "Tatsächlich? Was würde Chanyeol wohl dazu sagen?", spekulierte Chen neckisch, zerstörte Baekhyuns Frisur, während der arbeitete und erhielt einen Schlag auf die Brust als Konter. Ich beugte mich etwas beunruhigt Richtung Yixing. "Er ist heute komisch, oder?", flüsterte ich fast lautlos, sah aus den Augenwinkel, wie der Mann einen Blick auf Chen warf und die Schultern zuckte. "Er ist vermutlich froh deinen Bruder loszusein. Und einen seiner Feinde. Die beiden standen ihm als einzige im Weg dich ganz sein nennen zu können."
Ich wusste nicht, wie ich auf dieses Geständnis reagieren sollte. Einerseits mit Furcht, ja. Selbst wenn es nicht Chen persönlich gewesen war, der meinen Bruder getötet hatte, so hatte ich dennoch ein (wenn auch am Ende nicht mehr besonders geliebtes) Familienmitglied verloren. Andererseits mochte ich das Gefühl des Schutzes und der Zuneigung, das er mir entgegen brachte. Ratlos schürzte ich die Lippen, beschloss abzuwarten, ob Chen so blieb oder demnächst wieder zum Eis am Stiel wurde.
"Du hast dir übrigens an einer Kante am Motorrad das Bein aufgerissen und eine Hauptader geöffnet. Dein Knöchel ist angebrochen. Es sieht schlimmer aus, als es ist.", informierte Yixing mich wieder normallaut und ich lächelte schief. "Ich will nicht wissen, wie es aussieht, okay?" Yixing lächelte mich beruhigend an, die dunklen Haare weich in seiner Stirn und die Augen träge halb geschlossen, Grübchen niedlich in seinen Mundwinkeln. Etwas gefasster lächelte ich zurück, ließ den Blick zu Chen schweifen, der aufgehört hatte herumzublödeln und mich aufmerksam betrachtete. "Und was ist mit dir?", fragte ich vorsichtig und er grinste wieder, sah auf Baekhyun hinab, der über seiner Hüfte gelehnt arbeitete.
Kein guter Winkel von mir aus, nope. Sah falsch aus. Lalalalaa Kopfkino.
Eine Hand wieder in Baekhyuns Haaren vergrabend, die andere hinter sich seinen Oberkörper stützend, beobachtete Chen das Geschehen vor ihm kurz, traf dann wieder meine Augen. "Kam in eine Rangelei mit ein paar Polizisten, wurde angeschossen.", tat er dann ab wie nichts und ich starrte ihn mit großen Augen an, unsicher ob er versuchte cool zu sein oder das tatsächlich nichts für ihn bedeutete.
"Außerdem war ein gewisser jemand zu schwach das Motorrad aufrecht zu halten... Deswegen auch noch einiges an blauen Flecken.", hängte er noch an und ich gab einen empörten Laut von mir, verschränkte trotzig die Arme. "Du hättest auch noch etwas warten können mit dem in-Ohnmacht-fallen-wie-eine-Prinzessin!", feuerte ich zurück und spürte, wie Yixings Brust an der Stelle vibrierte, an der mein Bein sie berührte und Chen gab sich seinerseits entrüstet. "Wer musste hier gerettet werden?" "Wer hat mich eingesperrt?!" "Wer ist abgehauen?!" "Wer hat-"
"Meine Fresse, das hält man ja im Kopf nicht aus!"
Erschrocken verstummten wir, sahen kleinlaut zu Baekhyun auf, der zwischen uns türmte, vernichtend auf uns hinabstarrte. "Vorhin noch klebriger als Karamell und jetzt salzig wie ein altes Ehepaar, ihr seid furchtbar!", schalt er uns drohend, die eyelinerumrandeten Augen eisig. "Ich geb euch einen guten Rat: Du" Er zeigte auf mich. "Fängst an dich etwas mehr an ihn hier ranzuwerfen, damit er himmlischen Sex mit dir hat. Dann hält er nämlich seinen Rand. Und du" Nun deutete sein richtender Finger auf Chen "bringst dem Kleinen hier mal etwas Selbstverteidigung bei, damit du nicht, obwohl Luhan immer genau Recht hat, so ein Theater abziehen musst, klar?"
Damit warf er die Haare zurück und stolzierte aus dem Raum, ließ uns mit offenen Mündern sitzen. "Was zum-", fing Chen an, brach aber ab, als Baekhyun im Treppenhaus nochmals schrie. "Und das Essen ist fertig!"
Überwältigt von seinem Auftritt starrten wir uns an, dann begann er zu grinsen und ich fing als erster an zu lachen, bevor wir in eine ganze Salve von hysterisch nach Luft schnappenden Geräuschen ausbrachen. "Okay also so viel zu Baekhyun.", kicherte Chen irgendwann laut, hielt sich den Bauch in Schmerzen, konnte allerdings auch nicht aufhören immer wieder loszugackern. Mir standen Tränen in den Augen, als ich mich beruhigte und dann zu Yixing sah, der am Bettrand saß und uns geduldig beobachtete, ein leises Lächeln auf den Lippen trug.
Jongin war es, der kurz darauf das Zimmer betrat, um Chen wie ein Baby auf seine Arme zu heben und die Treppen hinunter zu tragen, eng gefolgt von Yixing, in dessen Griff ich mich wiederfand. Es ging einiges an Wendeltreppen hinab, bevor wir die vertrauten Räumlichkeiten erreichten, ins Esszimmer gebracht wurden. Kyungsoo stand gemeinsam mit Joonmyeon am Herd und unterhielt sich lachend mit dem Anderen, Sehun saß zusammen mit Zitao am Tisch und aß bereits, erhob sich besorgt, als wir den Raum betraten.
"Chen bist du okay?", erkundigte er sich eindringlich und lehnte sich über den Mann, sobald Jongin ihn abgesetzt hatte. Ein Stich der Eifersucht bohrte sich fies in mein Herz, als Sehun die Lippen seines Anführers suchte. Chen hingegen schob den Größeren sanft, aber bestimmt weg. "Sehunnie... Ich denke es ist okay ab jetzt mit Luhan zu sein.", erlaubte er dem Mann sanft und ich sah Sehuns Augen erst in Verwirrung, dann Freude aufleuchten. Chen nickte ihm noch einmal zu und Sehun eilte los, um seinem Geliebten die Nachrichten zu überbringen, stoppte allerdings noch kurz bei mir um mir ein 'Danke' zuzuhauchen, bevor er ging.
Zitao sah ihm mit großen Augen nach.
"Ooh? Minseok, du weißt was das heißt?", fragte er mich mit Pandaaugen und ich zuckte die Achseln, ließ mich von Yixing absetzen. "Chen ist seine Konkubine los.", stellte ich nüchtern fest, schockte damit den Raum in Stille. "Du... Wusstest davon?", wollte Kyungsoo dann langsam wissen und ich lächelte ihm zu, fühlte mich größenverbunden. "Ich hab die beiden mal abends im Gang gehört, es war ziemlich offensichtlich. Ich weiß auch all eure richtigen Namen, untereinander seid ihr allgemein nicht besonders diskreet, wisst ihr?", neckte ich gelassen, irgendwie froh Sehun nicht mehr an Chens Seite sehen zu müssen.
"Tatsächlich?", hinterfragte Joonmyeon mit großen Augen und ich nickte munter, dankte Kyungsoo für das Essen, das er mir vor die Nase stellte. "Außer meinen, meinen kennt er nicht!", rief Chen aus, hob siegreich einen Arm und umfasste dann jammernd seine Seite. "Du hast einen echten Namen?", wiederholte ich verblüfft, hatte tatsächlich noch nie etwas davon gehört und Chen grinste siegessicher.
"Jup! Aber aus Sicherheitsgründen kann ich dir nicht sagen, was er ist. Du weißt ja, wie viele Tausend mir nach dem Leben trachten und überleg mal ich werde angegriffen, dann wirst du vielleicht entführt und gefoltert und alle Welt erfährt es und-"
"Er heißt Jongdae.", fiel Kyungsoo ihm ins Wort, verdrehte gelangweilt die Augen. "Hey! Was, wenn er das weitergibt?!", nörgelte Chen, nein Jongdae los und Zitao seufzte tief, verließ den Raum. "Du folgst ihm eh auf Schritt und Tritt...", bemerkte Yifan in der Tür leise, überraschte uns mit seinem Auftauchen.
"Ja, aber-" "Sieh es positiv, so kann er beim Sex deinen richtigen Namen schreien.", bemerkte Baekhyun, der ebenfalls gerade hereingeschwebt kam, um sich Essen zu suchen. Ich hingegen erstickte an meinem Bissen und war auf Kyungsoos Hilfe angewiesen, um wieder Sauerstoff zu bekommen. "Stimmt." Jongdae warf mir ein teuflisches Grinsen voller dunkler Versprechungen zu und mein Hals wurde trocken.
"Ich renn dir noch einmal weg.", drohte ich zittrig, brachte die Versammelten zum lachen. "Tust du nicht." Ich hob eine Augenbraue. "Ich habe es schon einmal getan!" "Schätzchen dein Bein ist gebrochen.", erinnerte mich Baekhyun schnippisch und Jongdae grinste breiter, lehnte sich in meine Richtung.
"Fuck. Yixing, Luhan, irgendwer, tragt mich hier weg!"
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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