3. Schneewittchen

Schneewittchen mit Exo yey xD

Pairings: XiuTao, TaoChen, TaoSoo, LayTao, SuTao, BaekTao, KaiTao, ChanTao, TaoHun, TaoRis, KrisYeol

Eeeenjoy!

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Erzähler Pov

Es war einmal eine Königin. Eine weise Königin, eine gerechte Königin. Und doch eine gebrochene, herzschmerzende Königin. Die tiefe Trauer über den frühen Tod ihres geliebten Ehemannes lastete zu schwer auf ihre schmalen Schultern und sie verlor in bodenloser Depression Seele und Verstand. Sich ihren geschwächten Zustand zu Nutzen machend, schlich sich ein anderer Mann an ihre Seite und überredete sie geduldsam ihn zum neuen Gemahl zu nehmen.

Sie sah nicht das Böse in seinem selbstsüchtigen Herzen.

Schon bald später verstarb die Königin, ob der neue Gemahl Schuld daran trug oder nicht, wurde totgeschwiegen, wo doch er nun der rechtmäßige Herrscher über das trauernde Reich war.

Was hinter der Königin verblieb, war ihr einziger Sohn, der vom neuen König zutiefst gehasster, kindlicher Thronfolger.

Huang Zitao mit seinem zarten Alter von acht Jahren war ein Problem für den machtgierigen König. Und er würde entsorgt werden.

Der König ließ den Jungen also wegsperren. In das düsterste, finsterste Verließ im ganzen Schloss. Zusammen mit einer alten Witwe die auf ihn acht geben sollte, mehr bekam er nicht. Die Welt sollte seine Existenz vergessen.

Der stolze König trat hiernach zufrieden vor seinen größten Schatz. Einen magischen Spiegel von dem einzig und allein er wusste. Der Spiegel war geheim und alles was der grausame König schätzte und für wertvoll befand.

"Spieglein, Spieglein an der Wand.", hob er jung und überlegen an. "Wer ist der Schönste im ganzen Land?" Kurz darauf erschien nach und nach ein Gesicht in der kalten, glatten Fläche. Anfangs fast ganz transparent gewann es immer mehr an Festigkeit und Farbe, bevor ein junges, fast schon weiblich zartes Jungengesicht dem arroganten König entgegenblinzelte.

"Ihr, mein König, seid der Schönste hier.", säuselte er dann charmant und ein zufriedenes Grinsen zierte das schöne, aber von Arroganz verzerrte Gesicht des Herrschers. "Ganz meine Meinung, Luhan. Geh nun." Der Junge im Spiegel verbeugte sich gehorsam und verblasste wieder. Befriedigt wandte der protzige König namens Yifan sich seinem hart erkämpftem Thron zu.

10 Jahre später

Die Jahre zogen ins Land und wie der nicht erschwachende Yifan es sich gewünscht hatte, vergaß das unterdrückte Volk den eigentlichen Thronfolger, als der König selbst das Kind einer Konkubine mit in das Schloss kommen ließ und der junge Prinz dort akzeptiert wurde. So mancher dachte sogar er sei der Sohn der verstorbenen Königin, das Alter stimmte. Und auch Yifan selbst vergaß ihn, verlor jegliche Erinnerung an den weggesperrten Jungen im Verließ so voreingenommen war er mit seinem Drang das leidende Reich noch mehr auszubeuten. Bis zu einem schicksalshaften Tag...

"Spieglein, Spieglein an der Wand.", erhob er ein weiteres Mal die Stimme. Auch weiterhin war sie reich und stark, seine Kraft zu zerstören unermüdlich. "Ihr, mein König, seid Schönste hier.", versicherte der ebenfalls erwachsen und schön gewordener Junge im Spiegel und protzig wandte Yifan sich wieder ab, doch der Junge machte keine Anstalten zu verblassen. Aber Zitao, der Thronfolger, ist tausend mal schöner als Ihr!", endete der Junge selbst überrascht von seiner Antwort leise. Langsam, drohend drehte König Yifan sich nach und nach zurück zu dem Spiegel.

"Was sagst du da?", hinterfragte er bedrohlich leise und der Junge im Spiegel schluckte schwer. "Es ist wahr.", wiederholte er sich zaghaft und ein hartes, unerbittliches Lachen schallte durch den Raum. Dann schenkte der König dem Spiegel keinen einzigen Blick mehr und schnipste ein einziges Mal gebieterisch mit den Fingern der linken Hand.

Noch während der Junge erleichtert verblasste, eilte ein hektischer Diener in den prunkvollen Thronsaal. "Bringt mir den Jäger.", befahl Yifan ihm gefährlich und eingeschüchtert von den dunklen Augen seines Herrschers, rannte der bleiche Mann sofort los um ihm Folge zu leisten. Ungeduldig schritt Yifan auf und ab wie ein Tier im Käfig.

"Mein König, Ihr ließet mich rufen?", erschien kurz darauf ein junger, stattlicher Mann in bequemen, grünen Klamotten und mit einem eleganten Bogen über der starken Schulter in der Tür. "Man nennt dich Chanyeol, richtig?", sprach der König auf der Stelle und legte dem nur etwas kleinerem Mann ungut grinsend eine Hand auf die Schulter.

"So ist es, mein Herr.", bestätigte der Braunhaarige glücklich und ein stolzes Grinsen spaltete sein Gesicht entzwei, während der König ihm ein wohlwollendes Lächeln schenkte das das einer Schlange war. "Huang Zitao." Bringe ihn in den Wald und kehre mit seinem Herz zurück." Er konnte den Thronfolger nicht öffentlich hinrichten lassen, er musste auf Nummer sicher gehen. Doch der junge Jäger erbleichte sichtbar und erstarrte unter dem klammen Griff Yifans. Er konnte Tiere töten, ja. Aber einen Menschen? Noch dazu einen der denselben Namen wie die verstorbene Königin trug? Das konnte er nur schwer tun.

"Du sollst reich belohnt werden."

Chanyeol war nicht interessiert an Reichtum. Doch in den Augen seines Königs sah er, dass entweder Huang Zitao oder er selbst starb. Aus Furcht vor dem Tod willigte er vorsichtig ein.

"Dann geh. Du findest Zitao im tiefsten, düstersten Verließ hier.", entließ ihn der König zufrieden und wie betäubt tat Chanyeol, der Jäger, wie es ihm befohlen worden war. Fast eine Stunde lang suchte er den beschriebenen Ort um den bald toten, armen Feind Yifans zu finden.

Und als er dann die schwere, alte Tür aufstemmte, blieb ihm der Atem in der Kehle stecken.

Huang Zitao kam ganz nach seiner Mutter.

Obwohl noch nie Sonnenlicht gesehen, behielt seine Haut stur die Farbe von einem goldenen Bronzeton, dunkler als die Haut des Restes der Hofschaft. Sein kurzes, seidig schwarzes Haar war wild, jedoch nicht ungepflegt. Seine dunklen, mandelförmigen Augen strahlten mit einer majestätischen Intensität obwohl er nichts weiter tat als an dem einzigen, schmalen Strohbett zu knien und seine alte, schwache Beobachterin zu pflegen.

Ein harter Kloß bildete sich in der trockenen Kehle des Jägers sobald er wieder Luft bekam.

"Halte bitte noch etwas weiter durch. Ich bin mir sicher, sie werden dir bald ein Heilmittel geben." , flehte der junge Mann in einem ungewohnt attraktivem und melodischem Chinesisch und der gebrechliche Körper seiner Amme wurde von Hustenkrämpfen geschüttelt, während sie ihre faltigen Hände zittrig nach ihrem Freund ausstreckte. Er ergriff sie fest, seine Hände schlossen die ihren komplett ein. "Sorge dich..." wieder Husten. "Sorge dich nicht um mich.", bat die alte Frau mit einem schwachen Lächeln und Zitao musste sich über sie beugen um ihre geflüsterten Worte verstehen zu können.

Der Jäger biss betreten die Zähne aufeinander. Wozu einen solch fürsorglichen Mann töten?

Er fasste einen riskanten Beschluss.

Mit einem tiefen Räuspern machte Chanyeol auf sich aufmerksam und der Kopf des verbannten Prinzen schnellte zu ihm herum, während die Frau zu kraftlos für eine Bewegung liegen blieb. "Huang Zitao.", zwang der Jäger sich zu einer neutralen Stimme und starrte gefühlslos in misstrauische Augen. "Komm mit mir."

Als der Befehl unbefolgt aus dem Fenster flog, trat Chanyeol bloß entschlossen in die kleine Kammer hinein, packte Zitao an den Schultern und zwang ihn mit Gewalt weg von dem Bett, aus dem Zimmer hinaus. Schnell erfasste der Prinz die Situation und begann sich zur Wehr zu setzen.

"Nein! Lass mich los! Was soll das, lass mich gefälligst gehen!", rief er wütend aus und kämpfte nach Kräften gegen den stählernen Griff der ihn hielt. "Yoonhee! Ich bin sofort wieder zurück, bleib ganz ruhig!", beeilte er sich in den sich entfernenden Raum zu schreien, bevor er wieder begann zu versuchen den Jäger wegzudrücken. "Wer zur Hölle bist du?! Und was willst du? Lass mich gehen!"

Dass er keine Chance stehen konnte und dem Jäger kurz darauf gebunden zu Pferde über dem Sattel lag, war unvermeidbar.

"Lass mich endlich!" So fern für ihn möglich, wand Zitao sich in seinen Fesseln und fiel beinahe vom Pferd, Chanyeol musste ihn festhalten. "Mach nicht so einen Lärm, sonst muss ich dich zum Schweigen zwingen.", murmelte er sich schlecht fühlend, dass er den panischen, jungen Mann so überfallen hatte und warf einen nervösen Blick auf den König der mit einer weißen Katze im Arm an einem Turmfenster stand und das Geschehen im Hinterhof aufmerksam beobachtete.

Ihm salutierend ritt Chanyeol los, während Yifan grinsend das seidige Fell des Tieres kraulte.

Zitao Pov

Ich wusste nicht wie mir geschah als der fremde Jäger im Galopp mit mir auf dem Sattel in den Wald pretschte. Hin und her gerissen zwischen meiner Angst um die alte Yoonhee die meine Hilfe brauchte und dem Staunen das der Wald den ich bisher nur selten gesehen hatte in mir auslöste, blieb ich nur still bis er irgendwann stoppte, das Pferd - ebenfalls wieder neu und ungewohnt für mich - schnaubend und mit Schweiß tropfend unruhig auf der Stelle tänzelnd.

Mit einem harten Stoß landete ich auf dem feuchten, kalten Waldboden der überwältigend viele Gerüche und Geräusche in sich barg und der junge Jäger war über mir.

Wieder versuchte ich ihn erschrocken von mir zu kriegen, seine Absichten unklar, doch er schaffte es mich zu halten. "Halt still! Ich will dir nur helfen.", bat der Mann fast schon verzweifelt und bei dem Anblick eines Dolches in seiner rechten Hand erstarrte mein kompletter Körper in Angst. Mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen als das scharfe Messer näher kam und ängstlich schloss ich die Augen als ich etwas schneiden hörte.

Doch es kam kein Schmerz.

Verwundert öffnete ich erst ein Auge, dann das Andere und hob dann bis zum Ende verwirrt meine Hände die frei von den strammen Fesseln waren. Fragend sah ich in die sanften, braunen Augen des Jägers der kaum älter als ich selbst sein konnte. "Dein Hemd.", bat er. "Gib es mir."

Ich wollte ihn nicht in Frage stellen, er schien mich nicht verletzen zu wollen, weswegen ich mich fügte und den alten Leinenstoff über meinen Kopf streifte. Nur kurz spürte ich warme Augen meinen entblößten Oberkörper hinabgleiten, dann erhob sich der Jäger von seinem Platz auf meinen Hüften und schnitt dabei meine Beine los. "Geh. Du bist frei." Ich traute meinen Ohren nicht.

"W-Warum?", fragte ich verblüfft und richtete mich auf, nasse Blätter klebten an meinem Rücken. "Ich kann dich nicht töten. Verschwinde von hier. Und kehre nie wieder zurück.", trug der Jäger mir auf und befestigte mein Hemd an seinem Sattel, bevor er sich zum Gehen wandte. "W-Warte!", rief ich aus, zwar konfus und allein, aber nicht gewillt jemanden der mir geholfen und mein Leben verschont hatte so einfach gehen zu lassen.

Aber ich hatte nichts, was ich ihm geben konnte.

Also machte ich es so, wie mir Yoonhee erklärt hatte, dass man Zuneigung und Dankbarkeit zeigte.

Ich küsste ihn.

Er verharrte bloß, überrascht von der Plötzlichkeit mit der ich sein Gesicht gegriffen und meine Lippen auf seine gelegt hatte. Und als ich ihn dann kurz später losließ, stand ihm die Röte ins Gesicht geschrieben. "N-Nimm meinen Umhang.", stotterte er liebenswürdig und ich lächelte als er mir den grünen Stoff um die Schultern legte und mir einen zaghaften Kuss auf die Stirn drückte, bevor er sich umdrehte. "Viel Glück.", wünschte er mir noch, dann verschwand er - das Pferd an den Zügeln führend - zwischen den Bäumen.

Desorientiert sah ich mich in dem düsteren Wald um.

Ich beschloss in die entgegengesetzte Richtung von unserem Herweg zu gehen.

\(^-^)/

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war in der ich mutterseelenallein durch den gruseligen Wald gewandert war. Ich sah gelbe Augen die mich im Dunkeln beobachteten, hörte das Flüstern der Bäume und handgroße Insekten die eine Zeit lang auf meinem Umhang mit mir reisten. Aber was ich nicht sah, war ein Ende der Dunkelheit. Auch die Kälte kroch durch meine nur spärlich bekleideten Beine und alles was mich vorm Erfrieren bewahrte, war der Umhang des gutherzigen Jägers der mir tröstliche Wärme schenkte.

Und nach stundenlangen Umherirren, Schmerz in den untrainierten Füßen, Angst um Yoonhee und um das eigene Leben, fand ich dann endlich etwas. Eine Lichtung. Mit einem Haus darauf das von dem sanften Licht des erst jetzt sichtbar gewordenen Mondes angestrahlt wurde. Erleichtert trat ich ein.

Chanyeol Pov

Kalter Schweiß benetzte meine Stirn als ich mit dem blutigen Bündel unter meinem Arm durch die langen Gänge des Schlosses schlich die sich immer schier endlos anfühlten, heute jedoch nach viel zu kurzer Zeit endeten. Schluckend stand ich vor dem Tor des Thronsaals und starrte überwältigt auf die großen Türen. Erstarrt, unfähig anzuklopfen. Dann senkte ich kurz den Kopf, sandte ein Gebet gen Himmel und klopfte dann kurz und entschlossen an das dunkle Holz.

Ich musste gar nicht auf das 'Herein' warten.

Hinter mir fiel das schwere Portal krachend und endgültig ins Schloss, während ich mit erzwungen stetigen, kraftvollen Schritten auf den Thron zuging auf dem der König saß und mich aus dunklen Augen beobachtete. Mich, oder eher das kalte Bündel unter meinem Arm. Seine arrogante Katze schlich geschmeidig um seine Beine herum, ihr Blick nicht minder beängstigend als der seine. Ich hoffte bloß meinen Kopf behalten zu dürfen.

Still durchatmend ging ich vor dem Thron in die Knie und verbeugte mich tief vor Yifan. "Mein König. Ich bringe Euch Zitaos Herz wie ihr es verlangt habt.", berichtete ich untergeben und zwang mich nicht zu zittern, als ich ihm das Herz des Rehs das ich geschossen hatte darbrachte. Wortlos erhob er sich und ich sah seine Füße näher kommen, dann schlug er das Tuch in meinen ausgestreckten Händen zurück und betrachtete das rote, tote Gebilde darin.

Spannungsgeladene Sekunden verstrichen, vor meinen gestressten Augen tanzten Sterne.

"Sehr gut.", lobte Yifan dann sanft, doch ich hörte sein verborgenes Grinsen. Das Gewicht verschwand aus meinen Händen und das Herz landete mit einem widerwärtigem Klatschen auf dem Boden wo sich sofort die Katze des Königs darüber hermachte. Ich wandte angewidert den Blick ab.

"Gehen wir gleich zum ersten Teil deiner Belohnung über, tapferer Chanyeol.", sagte Yifan daraufhin über mir und eine Hand mit spitzen Nägeln glitt unter mein Kinn um meinen Blick nach oben zu dirigieren. Ich schluckte hart als ich den verschlossenen Blick sah mit dem er auf mich hinabblickte.

Mit seinen Fingern bewegte er mich langsam auf die Füße, meine Beine zitternd vor Anstrengung, dann nahm er sanft meine Hand. "Es wird dir gefallen.", versicherte er grinsend, dann begann er mich in Richtung seines Schlafgemachs zu ziehen. Mit rasendem Herzen schluckte ich ein weiteres Mal die Angst vor dem was mich erwartete herunter.

Minseok Pov

"Gute Arbeit heute!", lauschte ich den Worten unseres Anführers während ich ebenfalls höchst zufrieden die Tür zum Stollen verschloss. Es war finsterste Nacht aber niemand würde sich beschweren, jeder stolz auf die Arbeit die wir heute verrichtet hatten. "Lasst uns heimgehen, ich sterbe noch vor Hunger.", schlug ich wimmernd vor und wie auf's Stichwort gab mein Magen ein kampflustiges Grollen von sich, was meine sechs Freunde dazu brachte herzlich über mich zu lachen. "Schon richtig, lasst uns gehen.", lächelte auch Kyungsoo - der Held der Stunde der überhaupt mal auf die Uhr geguckt und ein Ende für heute gefordert hatte und mein Verbündeter - mütterlich und eilig packten wir alle unseren Spitzhacken, Eimer, Taschen, alles Andere und machten uns abreisebereit.

Im Gänsemarsch dackelten wir alle hinter unserem Leader Joonmyeon hinterher, zu müde den Weg selber zu suchen und vorschnell heimzurennen und als Erster zu essen. "Hey, halt mal kurz.", bat mich mein bester Freund Jongdae kurz später und ich öffnete träge meine halb zugefallenen Augen um zu sehen wie er mir seine Spitzhacke entgegenstreckte. Gähnend übernahm ich sie und lehnte sie neben meine an meine Schulter, bevor ich müde weitertrottete, während Jongdae neben mir in seiner Tasche kramte. "Da!", jubelte er dann nicht gerade leise und einige unserer schlafwandelnden Mitläufer erwachten erschrocken und warfen uns verwunderte Blicke zu. Ich entgegen lenkte meinen weiter an meinen schwarzhaarigen Freund der siegreich grinsend eine Schachtel mit selbstgebackenen Keksen aus seiner Tasche hervorgezaubert hatte. Meine Augen weiteten sich.

"Cheeeennie?", setzte ich ihn beim Arbeitsnamen nennend süß an. "Weißt du eigentlich wie liiieeeb ich dich haab?" Ich klimperte dem Kameldinosaurier mit meinen Wimpern zu. "Lieber als alle anderen.", grinste er siegreich und hielt mir großzügig die Schachtel hin. Grinsend nahm ich mir drei Kekse und begann sie fröhlich zu essen, während auch die Anderen nun begannen den Keksmeister beliebzuäugeln und er gab ihnen mit einem breiten Grinsen im verschmutzten Gesicht ebenfalls etwas ab. Bald schon war die Packung leer und Jongdae verstaute sie wieder, bevor er mir die Spitzhacke wieder abnahm.

Schon etwas wacher und mit neuen Kräften marschierten wir weiter, weniger Zombie-like sondern schon belebter. Vollkommen chaotisch und durcheinander begann jeder ein "Wanderlied" zu singen und disharmonisch hallten unsere Stimmen durch den Wald und schreckten Vögel auf.

"...zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch...", trällerte ich gut gelaunt, dann knallte ich plötzlich unsanft gegen den Rücken meines Vordermannes Jongin der vollkommen unvorhersehbar eine Vollbremsung gemacht hatte. Mein Atem entfloh meinen Lungen als Jongdae in meinen Rücken krachte und ich zwischen beiden eingequetscht wurde. "Leute... Luft...", röchelte ich nach Atem ringend und der Druck hinter mir löste sich, woraufhin ich mich von Jongins kräftigem Rücken herunterkratzte und nach Luft schnappte. "Was ist los?", fragte ich verwirrt und noch nach Luft ringend, mich hin und her lehnend. "Leute, ich seh hier nichts, ich bin der Kleinste.", erinnerte ich meine Freunde genervt, woraufhin ich plötzlich von Jongin vom Boden und auf seine Schultern gerissen wurde.

Meine Sitzhacke auf Jongdaes Fuß fallen lassend, der daraufhin laut fluchte (Jongdae, nicht der Fuß), griff ich erschrocken quietschend in Jongins Haare und atmete erleichtert auf, als er mich nicht fallen ließ. Zufrieden mit meiner neuen Position über allen sah ich auf die Anderen hinab. Joonmyeon ganz vorne als unser Führer, danach Kyungsoo der sich mit großen Eulenaugen verwirrt umsah (er sah auch nichts), dann ich auf Jongin der seine Finger in meine Oberschenkel gegraben hatte um mich zu halten, hinter mir Jongdae der sich gerade den Spaß machte meinen Hintern zu piksen, hinter ihm Yixing der sich gar nicht die Mühe machte den Kopf von der Schulter seines Vordermannes zu heben, sondern einfach dort weiterschlief und ganz hinten Baekhyun unser Schlusslicht, das sich verwirrt umsah.

Stimmt, warum standen wir hier nochmal?

Neugierig wandte ich meinen Blick wieder nach vorne und suchte nach einem Grund für die Aufruhr, wobei ich unser kleines Haus entdeckte. Und in unserem kleinen Haus brannte Licht. "Ähm. Jongdae? Versuchst du uns wiedermal Angst zu machen?", erkundigte ich mich ratlos und die Hand an meinem Hintern verschwind, während der KD (Kameldinosaurier) ernst verneinte. Verwundert sah ich wieder zu dem Haus das noch immer da stand und in dem noch immer Licht brannte. "Gehen wir nachsehen.", beschloss Joonmyeon mutig und packte seine Spitzhacke fester bevor er uns voranführte.

Ich durfte auf Jongin sitzen bleiben.

Auf alles heruntersehend wie auf Insekten beobachtete ich aufmerksam wie Joonmyeon vorsichtig die Tür zu unserem Häuschen öffnete und uns dann zu sich wank, als die Luft rein zu sein schien. Nach und nach traten wir ein, wobei Jongin vergaß, dass er mich trug. Meine Warnung kam zu spät.

Hart krachte ich gegen die Hauswand und entglitt seinem Griff. Sterne sehend fiel ich nach hinten, landete jedoch wohlbehalten in Baekhyuns Armen der einen Satz nach vorne gemacht hatte um mich zu fangen. Er zwinkerte mir zu als er mich auf den Boden setzte und ich mit einer fetten Beule auf der Stirn dem sich panisch entschuldigendem Jongin hinterhertaumelte. Alle drinnen, wank ich dem Mann ab und sah mich dann um, während alle ausschwärmten um unsere Besitztümer zu untersuchen.

Schon mal einer dran gedacht, dass das hier nicht der einzige Raum war? Ich wanderte Richtung Schlafzimmer, während hinter mir alle durcheinanderriefen. Auf der Hut spähte ich in den Raum hinein und bemerkte erschrocken, dass da tatsächlich jemand war. In meinem Bett lag jemand. Ich sah schwarze Haare unter der Decke herausschauen. "Leute?", fragte ich nervös und zog mich besorgt wieder etwas zurück. Was wenn das ein Räuber war der uns alle umnieten wollte?

"Wer hat meine Küche missbraucht?!", kreischte Kyungsoo panisch von der Küche aus. Ich wurde ignoriert. "Und wer hat meinen Lieblingsteller benutzt?", weinte Yixing auf einmal sehr wach. "Leute.", versuchte ich es nochmal, traf jedoch auf taube Ohren. "Mein schön gehacktes Feuerholz hat er auch benutzt.", stellte Joonmyeon sachlich vom Ofen aus fest. Ich konnte nichtmal nochmal rufen, da jammerte Baekhyun schon los. "ER HAT MEINEN KOHLESTIFT GEFUNDEN, WIR SIND VERLOREN, FREUNDE!!", kreischte er und starb theatralisch. "Ähm-", ich hob die Hand, aber es ging noch weiter. "Wer saß auf meinem Platz?", wunderte sich Jongin und zündete noch ein paar Kerzen zusätzlich zu der einen an seinem Platz an. "Und wer hat seinen dreckenden Mantel auf meinen schönen Stuhl geschmissen?", schnaubte Jongdae mit den Nerven am Ende und wischte einen Grünen Mantel von seiner Stuhllehne, bevor er beruhigend das Holz umarmte und ihm gut zusprach.

"Leute!", zischte ich nun mit einer harten Stimme und sofort sahen alle auf, erschrocken was los war, da ich sonst eher nett sprach. "Derjenige liegt in meinem Bett, also wenn ihr vielleicht eure Klappen halten wollt?", schlug ich liebenswürdig vor, aber mit meinen Augen erdolchte ich alle. Schluckend schwiegen sie und trippelten leise näher um mit mir in den Raum zu spähen wo der Körper weiterhin unbeeindruckt schlief. Ich sah Füße über den Bettrand lugen, er musste größer sein als wir. Ich war der erste der einen Schritt in seine Richtung machte. Nach und nach trauten wir uns alle näher und versammelten uns so gut wie möglich um das Bett wo es doch an zwei Seiten an die Wand und an der dritten an das nächste Bett grenzte.

"Oh mein Gott er ist schön.", stellte Baekhyun staunend fest und streckte ungläubig eine Hand nach dem Mann aus, bis ich sie wegschlug. "Spinnst du? Pfoten weg.", flüsterte ich entsetzt und Baekhyun schmollte trotzig. "Und jetzt?" Ratlos warfen wir uns Blicke zu, bis einer von uns sich aus der Gruppe löste und wegwanderte. Verblüfft beobachteten wir wie Yixing über die Betten krabbelte, dabei seine schmutzigen Klamotten auszog und auf uns warf, bis er sich bloß in seiner Unterhose in das Bett neben der schlafenden Schönheit kuschelte und binnen Sekunden schlief. Gespannt starrten wir die beiden an, doch nichts geschah, weswegen wir bloß unsere Schultern zuckten und ebenfalls zu Bett gingen.

\(^-^)/

Zitao Pov

Nachdem ich gestern etwas in dem mysteriösen Haus gegessen und die Betten gesehen hatte, war ich bloß noch in eines hineingefallen und eingeschlafen, weswegen ich am nächsten Tag mit den Vögeln erwachte. Wie eine Katze streckte ich mich und stieß mir dabei prompt den Kopf an der Wand. Wimmernd rollte ich mich wieder zusammen und drehte mich trotzig von der Wand weg, wobei ich auf etwas neben mir stieß. Etwas Warmes was sich samtig aber irgendwie auch hart anfühlte. Ohne meine Augen zu öffnen, tastete ich verwirrt darüber höher, wo sich nichts änderte, tiefer wo ich wieder Stoff ertastete. Die Decke?

Ich erwartete es nicht plötzlich gegriffen und herumgerissen zu werden, jemand über mir, während ich nur einem Herzinfarkt nahe in ein gutaussehendes Gesicht mit müden Augen hinaufsah, meine Hand noch immer an den Muskeln an seinem Bauch. "Ähm...", murmelte ich geistreich, da ich nicht wusste wer er war, er meiner Meinung nach allerdings auch nicht gefährlich aussah. Dann öffnete er den Mund und sagte etwas doch ich verstand seine Worte nicht, er sprach kein chinesisch. Nun vollendet verwirrt starrte ich ihn verwirrt an, während er langsam aufwachte. Ohne mich aus den Augen zu lassen, wandte er sich zu unserer linken Seite und rief etwas.

Experimentell versuchte ich mich unter ihm hervorzuwackeln, doch er griff bloß meine Hände, drückte sie aufs Bett und warf mir einen warnenden Blick zu. Ich war verwirrt und hungrig, jedoch nicht verängstigt. Als sich dann jedoch plötzlich mehrere Körper von Links näherten, wurde mir etwas mulmig. Sieben paar Augen musterten mich wissbegierig. "Oh Gott bitte hilf mir.", murmelte ich unsicher was geschehen würde und die Augen der Männer weiteten sich als sie mich sprechen hörten. "Du bist Chinese?", fragte dann jedoch der Mann auf mir und mein Kopf fuhr zu ihm herum. "D-Du auch?", fragte ich staunend und er schenkte mir ein Lächeln, bevor er meine Arme losließ.

Bewegung kam in den Stapel Männer und einer von ihnen brach zwischen den Anderen heraus und krabbelte so nah an mich heran, dass ich überrascht zurückzuckte. Sein Blick war so dunkel, gefährlich, aber voller Spiel und Schalk. "Du sprichst chinesisch?", fragte er auf chinesisch und zaghaft nickte ich, woraufhin er dem Mann auf mir deutete von mir runterzugehen. "Er ist Chinese, er ist cool.", versicherte er ihm lässig und ich lächelte vorsichtig bei der Feststellung. Einer der Anderen, mit sehr markanten Gesichtszügen und Sorgenfalten an der Stirn, fragte den Mann vor mir etwas und der antwortete ihm wieder in der anderen Sprache.

Nach einem kurzen, aufgeregten Gespräch in dem der Mann an meiner Seite einmal etwas seltsam grinste und dafür ein Kissen ins Gesicht bekam, waren alle Blicke wieder auf mir. Ich schluckte, wartete auf ein Urteil. "Wenn du helfen kannst, kannst du bleiben.", informierte der kamelhafte Mann mich dann und ich atmete erleichtert auf. "Aber woher-?", fing ich konfus an, doch der Mann - das Kamel? - wank ab. "Es ist ziemlich klar dass du Hilfe brauchst.", stellte er nüchtern fest und ich errötete etwas wegen meiner Offensichtlichkeit. "Ich kann putzen. Und nähen. Spinnen auch. Früher hab ich auch viel im Garten geholfen. Nur das mit dem kochen müsste man mir beibringen.", zählte ich schüchtern auf, mein Glück kaum fassen könnend und gewillt nach Kräften zu helfen.

Der Mann neben mir machte lachend eine Bemerkung die ich nicht verstand und einer der Anderen Typen - einer mit dunklen, gruseligen Augen - warf ihm ein weiteres Kissen ins Gesicht. Wieder übersetzte er und sie diskutierten kurz, dann nickten sie einstimmig. "Gut, du kannst bleiben.", teilte mein Dolmetscher mir dann mir und dankbar fiel ich ihm um den Hals, bevor ich ihn - wie ich es gelernt hatte - kurz auf die Lippen küsste. Erst war er überrascht, dann grinste er wieder so seltsam und strich über meinen Rücken, während aus allen Richtungen Kissen geflogen kamen. Sie schienen sehr nett zu sein.

Nachdem ich mich von dem Kamel gelöst hatte, warf ich einen neugierigen Blick in die Runde. Da war ein Mann mit einem süßen, jugendlichen Gesicht und wie zum Kneifen gemachten Wangen; das Kamel vor mir das sich gerade mit Ersterem eine Kissenschlacht lieferte; der Mann mit den eigenartigen, großen Augen die mich an ein weiteres Tier erinnerten, dicken Augenbrauen und vollen Lippen; die Schlafmütze die vorher auf mir gesessen hatte und schon wieder schlief; der anscheinende Anführer mit den dunklen Haaren und der hohen Stirn; ein verspielt wirkender Mann mit spitzen Gesichtszügen und honigfarbenen Haar und ein Mann mit Haut die ähnlich dunkel meiner war und vollen Lippen. Und sie waren alle gutaussehend. Ich fragte mich ob es auf der Welt nur gut aussehende, junge Männer gab und mein Vater, der alte Gärtner des Schlosses und die Könige in meinen wenigen Büchern die einzigen Ausnahmen waren.

"Hast du einen Namen?", erkundigte sich dann das Kamel plötzlich bei mir und ich nickte zaghaft, etwas überwältigt von den vielen neuen Leuten wo ich doch so lange niemanden mehr kennengelernt hatte. "Huang Zitao." Ich beobachtete wie die Männer ein weiteres Mal Blicke tauschten, wusste aber nicht ob sie etwas gutes, oder etwas schlechtes bedeuteten. "Gut, wir kürzen das etwas ab. Ist es okay für dich wenn wir dich ab jetzt nur Tao nennen?" Ich dachte kurz darüber nach und stellte fest, dass es mir tatsächlich gefiel, weswegen ich glücklich über meinen ersten Spitznamen nickte. "Sehr schön. Ich gebe dir eine kurze Einführung, ja?" Wieder ein Nicken, das Kamel grinste breit.

"Das da ist Minseok. Er ist der Älteste hier und fürs Essen und süß sein verantwortlich.", begann er und der Junge mit den knuffigen Wangen wank mir fröhlich zu. "Dann natürlich meine Wenigkeit, ich bin Jongdae und sowas wie der Streichespieler hier.", flüsterte er geheimnistuerisch und zwinkerte mir verspielt zu. Ich mochte ihn. "Dann haben wir hier unser Eulchen Kyungsoo, zu dem du immer gehen kannst, wenn du Hunger hast. Er kümmert sich hier um alle." Das war der Mann mit den creepy Augen der mich reglos anstarrte. "Die Schnarchkappe ist Yixing, er ist eigentlich nur fürs Schlafen da, erwarte nicht zu viel von ihm.", lachte Jongdae ansteckend und deutete auf den schlafenden Mann weiter hinten. "Unser Daddy Joonmyeon, er hilft dir bei allerlei Problemen und weiß alles." 'Daddy Joonmyeon' grüßte mich höflich, was ich schüchtern erwiderte (wir verstanden die Sprache des Anderen nicht). "Baeki, ärger ihn nicht mit seinen Kohlestiften. Ansonsten flirtet er nur mit allen." Ich nickte dem Mann mit den dunkel umrandeten Augen zaghaft zu, bevor ich Jongdae fragte was 'flirten' war. Er grinste bloß wieder seltsam. "Und das ist Jongin. Immer am tanzen.", redete er einfach weiter und der Mann lächelte mich an, woraufhin mein Herz einen Salto schlug weil er so schön war und ich schüchtern zurücklächelte.

Wir verharrten und starrten uns einige (viele) Augenblicke dämlich in die Augen.

Bis Kyungsoo sich vernehmlich räusperte.

Beide schnappten wir aus unserer Trance. Ich sah verwirrt was gerade geschehen war zu dem Kleineren auf, während Jongin still in sich hineinlächelte und den Raum verließ. "Küche.", ordnete der Mann mit den großen Augen mir nur in gebrochenem Chinesisch an und folgte danach dem Dunkelhaarigen. Mich schnell wieder sammelnd, erhob ich mich um ihm hinterherzukommen, als ich plötzlich am Handgelenk gefasst und aufgehalten wurde. Jongdae gestikulierte lächelnd an meinem Körper auf und ab, während nach und nach alle der Männer den Raum verließen und ich mit dem schlafenden Yixing und Jongdae allein blieb.

"Hmm so heiß ich dich auch finde, Kyungsoo köpft dich, wenn du so in die Küche spazierst.", stellte er bedauernd fest und ich rieb verlegen meinen Nacken bei dem... Kompliment?, während das Kamel über die Betten hopste bis er schwerfällig auf eines hinfloppte um eine Truhe am Fuße dieses zu öffnen. "Ah, das mit den Hosen ist doof, du bist einfach riesig... aber momeeeent...Da!" Triumphierend riss er etwas weißes aus der Kiste und hob es in die Höhe. "Darf ich vorstellen? Jongins Riesenshirt." Ich nahm es ehrfürchtig entgegen. Es war aus leichtem Satin, einem Stoff den ich seit gefühlten Unendlichkeiten nicht mehr gespürt hatte. Lächelnd strich ich über das Kleidungsstück.

"Ich denke es ist okay wenn du es trägst. Nachher, wenn du Zeit hast, kannst du dir einfach eine unserer Hosen umnähen, aber für's erste genügt es.", versicherte Jongdae mir nachdrücklich auf meinen unsicheren Blick hin. "Ich helf dir.", bot er auch noch freundlicherweise an, als ich ungeschickt begann Anfang und Ende des Hemdes zu suchen. Jongdae grinste breit als er mir ins Hemd half und praktisch in meinen Schoß kletterte um die Knöpfe zu schließen.

"Perfekt. Socken." Er warf mir ein paar ebenfalls weiße Strümpfe zu und ich streifte sie dankbar über. "Die Hose ist ein Fall für die Ratten, ich geb dir nachher eine andere, aber für jetzt solltest du die Viecher da drinnen schleunigst entsorgen.", widerholte er nochmals angewidert und seinen Rat befolgend streifte ich das was von meiner Hose nach meinem nächtlichen Ausflug noch übrig geblieben war ab.

Jongdaes Blick glitt über meine Beine, die schönen Mundwinkel nach oben gehoben, dann nickte er zufrieden und nahm mich bei der Hand - seine Finger warm und schlank in meinen - und zog mich nach draußen. "Gut, dann erklären wir dir jetzt ein paar grundlegende Sachen..."

Erzähler Pov

Zur selben Zeit in der der junge Flüchtige Zitao bei den sieben Erzgräbern aufgenommen wurde, trat der selbstverliebte, kalte König Yifan Lob ersuchend in seinem Thronsaal vor seinen magischen Spiegel.

"Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist der Schönste im ganzen Land?" Luhan materialisierte sich gemütlich. "Ihr, mein König, seid der Schönste hier.", sprach er und hätte Yifan genau aufgepasst, hätte er die gelangweilte Melodie und das Glitzern in seinen Augen gesehen. "Aber Zitao, hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen ist tausendmal schöner als Ihr!", rief er fast schon höhnisch aus, die Furcht vor dem gebieterischen Herrscher mit dem finsteren Gesicht längst vergessen.

Yifans Augen weiteten sich in Unglauben und die große Hand an seiner Seite ballte sich zur wütenden Faust. Er wusste plötzlich warum der Jäger es so eilig gehabt hatte sein Reich zu verlassen. "Verschwinde!", zischte Yifan dem Spiegel zu, ohnmächtig vor Eifersucht und Wut und grinsend wurde der Junge Luhan wieder zur spiegelnden Fläche. "Ich werde mich ihm persönlich annehmen.", waren die letzten boshaften Worte die er vernahm.

Tao Pov

Summend glitt ich durch die Küche und trocknete das eben gesäuberte Geschirr ab. Nach einem genauestens von Kyungsoo überwachtem Frühstück zubereiten, hatten wir gegessen - die Stimmung gelöst und entspannt - und die Sieben waren zur Arbeit aufgebrochen, ich war mit meinen Arbeiten zurückgeblieben. Aber ich hatte keine Probleme damit. Sie alle - vor allem Joonmyeon mit seiner Fürsorge für mich, den er kaum kannte - erinnerten mich mit ihrer Zuneigung und Nächstenliebe an die alte Yoonhee von der ich fast alles was ich wusste gelernt hatte. Die Erinnerungen an sie und meine offensichtliche Hilflosigkeit waren es, die mich hier hielten. Ich fühlte mich wohl, die Bedrohung von zuvor fast schon wieder vergessen.

Der Tag verging schnell. Bis ich die nachhängenden Hausarbeiten für die die Zwerge keine Zeit gehabt hatten erledigt hatte, dämmerte es bereits und es würde schon bald wieder die Zeit ihrer Ankunft sein. Eilig Putzwasser und den zugehörigen Lappen wegräumend, wusch ich meine pochenden Hände und schlitterte dann voller Elan in die Küche um das zu kochen, was mir Kyungsoo am Morgen genauestens eingebläut hatte. Peinlich genau darauf achtend was ich tat, beugte ich die Knie um auf Augenhöhe mit dem Rand des brodelnden Topfes zu sein um meine Gewürze hinzuzufügen. Ich war zu verwickelt in meinem Verlangen alles perfekt zu machen, damit die Zwerge mich akzeptieren würden, dass ich nicht bemerkte wie die Tür aufging.

Warme Arme um meine Hüften zogen mich gerade noch so vom Topf weg, bevor ich mit der Nase dagegengefallen wäre, weil ich zu nah war.

"Wie ich sehe warst du gegen eine Hose.", stellte derjenige der hinter mir aufgetaucht war auf chinesisch belustigt fest und freudig, dass sie wieder da waren, drehte ich mich zu Yixing um. "Die Zeit war knapp. Wie war die Arbeit?", fragte ich aufgeregt und seine Finger entließen mich aus ihrem festen Griff an meinen Hüften. "Ah ganz gut. Ich hatte schon befürchtet dass alle nur vor sich hinschlafen, weil sie dich vermissen.", gestand der Mann mit einem trägen Lächeln. Er machte sich Sorgen dass alle schliefen? Was tat er dann die ganze Zeit? "Aber es war okay.", lächelte er unbesorgt und ich lächelte ebenfalls, sein verschlafenes Grinsen mit den tiefen Grübchen ansteckend.

"Gut! Sagst du den anderen, dass das Essen" Ich warf einen Blick in meinen Topf. "Gleich fertig ist?" Yixing nickte mit halb geschlossenen Augen und verschwand aus der Küche bevor ich ihn nochmal abfangen konnte um ihm zu danken. Summend kochte ich weiter zu Ende und schleppte dann den schweren Topf mit Curry zum Tisch wo sich die anderen bereits versammelt hatten. Baekhyuns Kopf lag reglos auf dem Tisch, weswegen ich ihm lächelnd durch die Haare strich bevor ich losging um den Reis zu holen. Sein Schnurren brachte alle zum lachen.

Sobald auch der Reis auf dem Tisch stand, setzte ich Baekhyun auf damit er nicht in seinem Curry lag und bereitete mich dann vor selbst Platz zu nehmen, als Joonmyeons Stimme mich zurückhielt. "Moment, Tao. Komm mal kurz her, ich hab was für dich.", lockte er mich und aufgeregt sprang ich auf ihn zu, neugierig zu wissen was es denn war. Ich bekam nie Geschenke! Und freute mich zu wissen, dass auch er etwas Chinesisch sprechen konnte.

Bevor ich jedoch bei Joonmyeon ankam, stolperte ich über etwas am Boden und landete unsanft im Schoß des Leaders, wurde auch noch von ihm vorm Kuss mit dem Curry bewahrt. "Baekhyun.", grollte er warnend, eigenartig rot im Gesicht, während er mich mit einer Hand davon bewahrte von seinem Körper zu fallen, mit der anderen hatte er den Tisch gepackt. Baekhyun pfiff bloß scheinheilig und zog seinen Fuß wieder unter seinen Stuhl, während die anderen ihr Lachen verdrückten.

Etwas überrascht schaffte ich es mich aus meinem Schreck zu lösen und mich selbst aufrecht zu halten, wurde jedoch weiterhin von Joonmyeon auf dessen Beinen gefangen gehalten. "Zurück zum Thema.", räusperte der sich und warf Baekhyun einen letzten strafenden Blick zu, zu dem er nur eine herausgestreckte Zunge zurückbekam. "Wir sind gar nicht so schlechte Schmiede und als ich Pause hatte, dachte ich mir, ich bau dir eine Kleinigkeit. So als... Willkommensgeschenk.", erklärte er verlegen und zauberte dann eine etwas Silbernes aus seiner Tasche hervor. Eine Hand landete auf meinem nackten Oberschenkel und ich zuckte bei dem ulkigen Gefühl in meinem Bauch zusammen, während die Jungs sich näherbeugten.

"Ah, das hat er also die ganze Zeit vor uns versteckt.", stellte Kyungsoo anerkennend fest als Joonmyeon die silberne Kette mit dem kunstvoll verarbeitetem Anhänger vor uns entfaltete. Die Finger an den Innenseite meiner Schenkel gruben sich tiefer in meine Haut als Jongdae sich näher beugte um einen näheren Blick auf die Kette zu werfen. Meine Finger zuckten plötzlich, irgendetwas wollte ich tun, weswegen ich sie erschrocken vor meinem Bauch faltete und versuchte dem Gespräch zu folgen.

Alle quietschten durcheinander, wollten auch so eine Kette, während Jongdaes Hand gefährlich weit nach oben glitt, mein Atem flacher werdend bei dem Gefühl seiner warmen Haut auf meiner, so nahe an der Stelle die es immer schwerer wurde zu kontrollieren. Ich wusste nichtmal was ich da kontrollierte. Panisch sah ich mich um, suchte nach Hilfe, da ich nicht wusste was los war, und es mich verunsicherte. Hinter mir fand ich meine Rettung.

Jongins dunkle Augen sahen rätselhaft auf mich herunter, er musste bemerkt haben, dass etwas nicht stimmte. Ein einziger, verzweifelter Blick in sein Gesicht genügte und Jongdae flog unsanft vom Stuhl. Kurze geschockte Stille folgte, dann brachen alle in Gelächter aus, während ich mich sichtlich entspannte und dankbar zu Jongin aufsah der bloß lächelte. "Argh wer war das? Ich habe doch gar nichts getan!", stellte Jongdae schmollend fest und ich beugte mich herab um ihm aufzuhelfen, als sich plötzlich etwas kaltes um meinen Hals legte und mich zurückzwang.

"Shh, lass ihn liegen.", murmelte Joonmyeon beruhigend nahe meines Ohres als er meinen Schrecken bemerkte und ich lockerte mich wieder etwas, während er den Verschluss der Kette in meinem Nacken schloss. Kurz sah ich an mir herunter, bewunderte den Drachen und das Schwert die der verschlungene Anhänger darstellte und drehte mich dann glücklich zu Joonmyeon um. "Danke!", freute ich mich ehrlich, mein Herz ganz warm bei dem Gedanken dass sie an mich gedacht hatten und verschränkte die Hände im Nacken des Älteren um kurz meine Lippen auf seine zu pressen. Er lächelte, als ich von ihm abließ.

"Leute? Das Essen wird kalt.", stellte dann Yixing - als schon wieder alle wegen irgendwas was sie auch wollten (vermutlich wieder die Kette) durcheinanderriefen - sachlich fest, schon bei der zweiten Portion seines Currys und unbeeindruckt von dem Chaos vor sich hinfutternd. Nach und nach kehrten alle auf ihre Plätze zurück und auch ich durfte aufstehen und gehen. Endlich konnten wir alle beruhigt essen.

\(^-^)/

Am nächsten Tag verlief alles ähnlich wie zuvor, nur schaffte ich es dieses Mal eine alte Hose von Baekhyun umzunähen, sodass ich sie tragen konnte. Danach arbeitete ich wieder fröhlich weiter, fütterte Vögel, Rehe und Eichhörnchen die an meinem Fenster auftauchten. Und irgendwann gegen Mittag klopfte es sogar an der Tür. Ich warf mein Handtuch auf die Anrichte und eilte dann los um zu öffnen. "Guten Tag!", grüßte ich den Händler auf chinesisch, vergessend dass ich in einem anderen Land war. Doch der ältere Mann mit den freundlichen Lachfältchen und dem unter seiner schweren Last gebeugten Rücken lächelte sanft. "Sei gegrüßt, mein Sohn.", antwortete er mit einem schweren Akzent, aber verständlich für mich. Ich lächelte erleichtert.

"Ich verkaufe lindernde Kräutertränke. Hast du Interesse an einem?", erkundigte er sich freundlich und zog ein paar Tinkturen hervor um sie mir zu zeigen. "Ah, es tut mir leid.", murmelte ich als mir ein entschiedenes Detail auffiel. "Ich habe kein Geld." Der alte Mann lachte leise. "Dann will ich dir zumindest etwas Kleines schenken, du wirkst so angestrengt.", bemerkte er besorgt und ich verbeugte mich dankbar, nahm das schmale Fläschchen das er mir reichte entgegen. "Tu es des Abends in das Wasser deines Bades nd alle Verspannungen werden gelöst werden. Du wirst dich unglaublich locker fühlen.", schwor er stolz und erfreut nahm ich es, es gerade brauchend.

Den Händler verabschiedend, beschloss ich jetzt schon ein Bad zu nehmen um nicht später die Wanne zu blockieren. Wasser über dem Feuer erhitzend, gab ich die grüne Mischung in das Wasser sobald es fertig war, entkleidete mich und ließ mich in die Wanne sinken. Entspannt seufzend lehnte ich mich zurück, genoss das warme Wasser auf meinen verkrampften Muskeln und spürte ein angenehmes Kribbeln meine Beine hinaufziehen. Mir nichts dabei denkend, behielt ich meine Augen geschlossen, während das Kribbeln weiter nach oben zog und sich über meinen ganzen Körper verteilte.

Erst als es bei meinem Hals ankam der nichtmal im Wasser war, öffnete ich meine Lider verwundert nur um zu bemerken, dass mein ganzer Körper von etwas eigenartig grauem bedeckt war. Ich versuchte es anzufassen, konnte jedoch meine Finger nicht bewegen. Als ich den Mund öffnen wollte, ging es nicht und panisch kniff ich die Augen zusammen um sie schützen, dann war ich auch schon komplett eingewickelt und verlor langsam das Bewusstsein.

Xiumin Pov

"Wir sind wieder daaaaa! Taaao!", quietschte KD neben mir auf chinesisch als wir am Abend heimkamen, doch das Haus blieb still, kein begeisterter Panda schlitterte auf uns zu. "Tao?", rief auch ich - verwirrt - und kickte meine Stiefel weg um noch mit der Spitzhacke auf der Schulter nach dem Jungen suchen zu gehen. Rufend und durcheinander gingen wir durch das Haus, fanden noch seine Spuren in der Küche, waren noch konfuser, gingen hektischer umher, bis wir jemanden kreischen hörten.

Zusammen mit den Anderen eilte ich in die Richtung aus der der Laut der ganz klar von Baekhyun gekommen war stammte. Zu sechst platzten wir ins Badezimmer.

"Tao! Tao! Sag was! Was ist los?", fragte Baekhyun panisch auf koreanisch und klopfte etwas grauem in der Badewanne auf die Schulter. Hinter Kai zu klein um mehr zu sehen, ging ich um den Mann herum um mehr zu sehen. Mein Mund fiel auf als ich Tao - unseren Tao - erstarrt und grau in der Badewanne sitzen sah, das Gesicht ängstlich verzogen. "Hyung! Tu was, er ist wie aus Stein!", bat Baekhyun mich mit Tränen in den Augen und gelähmt stand ich da, die Gedanken rasend was geschehen sein könnte. Mir wurde immer unwohler, als auch die anderen begannen nach Tao zu rufen und auch in Jongins Augen Tränen glänzen sah.

"J-Jungs! Beruhigt euch mal etwas, uns fällt schon was ein.", beeilte ich mich zu sagen und dachte fieberhaft darüber nach wie wir Tao helfen könnten. Aber er war offensichtlich verzaubert worden und ich hatte keinen blassen Schimmer von Magie. Gestresst fuhr ich mir durch die Haare, als plötzlich ein schweres Gewicht meine Schulter verließ. Die Hand noch in meinen Haaren, sah ich überrascht auf Kyungsoo hinab der meine Spitzhacke genommen hatte und damit seicht gegen die Statue von Tao klopfte. Sieben Atemzüge stoppten Mitten in der Ausführung als der Stein Risse bekam und begann zu bröckeln. Geistesanwesend packte ich den Stein und zerre ihn aus dem Wasser, legte ihn auf den Biden, während meine Freunde sich fassten und begannen das Wasser an dem Stein abzutupfen und dabei den Stein mitabzulösen. Nach und nach wurde Taos goldene Haut sichtbar.

Suho kniete an seinem Kopf, löste vorsichtig die Splitter in seinem Gesicht von seiner Visage und kurz später lag Tao wie immer nur nackt und bewusstlos vor uns. Lay war so dezent und warf ein Handtuch über seinen Beckenbereich. "Tao?", fragte Jongdae vorsichtig, aber der Genannte rührte sich nicht. Auch ich lehnte mich langsam nach vorne, überprüfte ob er atmete, doch da war nichts. Wild entschlossen griff ich sein Gesicht und zwang seine Lippen auf - sie waren von Stein zusammengehalten worden - und presste meine eigenen auf die seinen, unternahm den verzweifelten Versuch ihm wieder Leben einzuhauchen.

Und tatsächlich.

Tao zuckte unter mir zusammen, seine Hände gruben sich plötzlich in meine Schultern und sein schmaler Körper bäumte sich unter meinem auf. Sofort fuhr ich zurück und hustend rollte er sich in meinem Schoß zusammen, seine Finger noch immer meine Oberarme umklammernd. "Minseok.", keuchte er atemlos, dann hob er eine Hand um etwas an seiner Nase zu machen. Ah, sie war ebenfalls von Stein verschlossen gewesen, er hatte nicht atmen können. "Tao!", quietschte Baekhyun laut und auf der Stelle versammelten sich alle um Tao der noch um Atem kämpfte, während ich beruhigend seinen Rücken streichelte.

"Bist du okay?", erkundigte ich mich leise an seinem Ohr bei ihm, auf klarem Chinesisch, keinem verschlucktem das Jongdae gerade nuschelte. "I-Ich dachte ich sterbe...", murmelte er zurück und mitfühlend drückte ich ihm einen schüchternen Kuss auf den Kopf. "Du bist okay, wir sind da.", versicherte ich ihm und umarmte seinen zitternden Körper fester. Unmittelbar hob er den Kopf und unsere Gesichter waren noch bloße Zentimeter voneinander entfernt. Aber was wichtiger war als das, waren die Tränen die auf Taos Wangen schimmerten. Instinktiv beide Hände zu seinem Gesicht hebend, strich ich mit den Daumen über die weiche Haut seines Gesichts, befreite es von den Tränen. Und als er sich mir entgegenneigte um mich zu küssen, hatte ich nichts dagegen.

Seine Lippen zitterten noch etwas von dem Schock aber ich hielt ihn fest, küsste die Angst weg, ließ zu, dass er auf meinen Schoß kletterte und sich an mich klammerte wie ein Koala. Frische Tränen, diesmal der Erleichterung benetzten seine Wangen und schmeckten salzig auf meinen Lippen als ich sie wegküsste. "Nicht weinen, Tao.", murmelte ich gegen seine Haut und zog den verängstigten Jungen womöglich noch näher an mich um ihm Wärme und Sicherheit zu spenden. Ich sah nicht auf, als jemand ein großes Handtuch um Taos Schultern legte, sondern zog es bloß enger um ihn, wickelte ihn darin ein ohne zu vergessen ihn zu küssen. Ich bemerkte wie die Anderen den Raum verließen und mich jemand an der Schulter tippte.

Yixing ein fast unmerkliches Nicken signalisierend, erhob ich mich mit seiner Hilfe und behielt dabei Tao der nichtmal jetzt losließ in meinen Armen, während der Jüngere von meinen Lippen abließ um den Kopf in meinem Hals zu vergraben. Yixing strich ihm besorgt durch die Haare, während wir ins Schlafzimmer wanderten und ich mit Tao in eines der Betten krabbelte, der Junge noch immer zitternd und mich nicht gehen lassend. Yixing breitete zwei Decken über uns beide und mich an Tao kuschelnd, küsste ich ihn, flüsterte dass alles gut war und wachte über ihn bis er endlich eingeschlafen war. Erst dann fand auch ich Ruhe.

\(^x^)/

"Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist der Schönste im ganzen Land?" "Ihr, mein König, seid der Schönste hier. Aber Zitao hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen ist tausendmal schöner als Ihr."

Yixing Pov

Gähnend wanderte ich am nächsten Morgen in die Küche, ließ mir vor Kyungsoo etwas zu essen aufzwingen selbst wenn ich keinen Hunger hatte. Nachdem ich die halbe lang wachgelegen hatte um Tao zu beobachten wie er immer wieder mit Atemproblemen in den Armen des vollkommen erschöpften Minseoks erwachte und kurz darauf wieder einschlief, war ich noch müder als sonst weswegen Joonmyeon kurzen Prozess mit mir machte.

"Du bleibst heute bei Tao und passt auf ihn auf. Heute Abend ist alles gemacht und ihr beide lebt noch, verstanden?", fragte er eindringlich nach und ich nickte müde von meinem Platz auf dem Tisch aus, wo ich mit dem Gesicht zur Seite lag und Brot kaute. "Und lieg nicht rum wie ein Wiederkäuer, du bist kein Rind.", schalt er mich zusätzlich und seufzend richtete ich mich too fat to fly auf und kaute halb schlafend weiter, meine Gedanken bereits wieder im Traumreich. Nur um sofort hellwach zu sein, als ich hörte wie eine gebrochene, leise Stimme Joonmyeon einen guten Morgen wünschte.

Meine Augen suchten Tao und fanden ihn vor Suho der sanft zu ihm herauflächelte und den Gruß erwiderte - nach jahrelangem Zusammenleben mit drei Chinesen nicht verwunderlich. Nunja, zumindest bei Joonmyeon nicht. Fürsorglich nahm er sich Tao an, während ich mich erhob um Minseok zu wecken. Er schlief noch, die Glieder in die beiden Decken verwickelt und klein und verloren in den vielen aneinandergereihten Betten aussehend.

"Minseokkie.", murmelte ich, während ich über die Betten zu ihm hinüberkroch. "Wach auf.", murmelte ich leise und kuschelte mich an seine Seite, wohl wissend, dass noch etwas Zeit war, aber die Weichheit der Betten zu anziehend finden um ihr widerstehen zu können. "Minseok..." Ich war eingeschlafen bevor ich ihn hatte aufwecken können.

\(^-^)/

Mit dem zweiten Erwachen kam das schreckliche Gefühl dass etwas nicht stimmte.

Das erste was ich bemerkte, war dass ich allein war. Minseok war weg und das Bett war kalt neben mir. Das nächste was mir auffiel, war dass es verdächtig still im Haus war. Sollte Tao nicht irgendwo Krach machen? Es war fast wie am Abend zuvor und das war es was mich aus den Federn trieb, die kranke Sorge um den Jüngeren Mann.

Unruhig verließ ich das Schlafzimmer und sah mich aufmerksam im Esszimmer um. Tao hatte bereits angesichts des nahenden Abends den Tisch angerichtet, nur das Essen fehlte. Das Essen, das ich in der Küche überkochen hörte. Eiligen Schrittes ging ich zur Küche, je näher ich der Tür kam, desto unruhiger wurde ich und desto drängender wurde das Krampfen in meinem Bauch. Ich musste etwas geschehen sein.

Die Tür knallte unsanft an die Tür als ich sie aufstieß und eilig stellte ich das Essen von der Feuerstelle hinab, bevor ich mich neben Tao kniete, der reglos am Boden lag. "Tao?", flüsterte ich unruhig, stur hoffend, dass er sich nur zum Schlafen hingelegt hatte. "Tao?" Und nochmal. Dann zog ich ihn sanft in meine Arme, starrte auf die geschlossenen Augen hinab und mit einem Mal griff eine eiskalte Hand nach meinem Herz. Ich wusste plötzlich, dass es keinen Zweck hatte ihn auf Verletzungen abzusuchen. Dass sein Atem nicht wieder einhauchbar war. Etwas sagte mir, dass es diesmal tatsächlich zu spät für ihn war.

Weinend zog ich ihn an meine Brust und schluchzte in seine weichen Haare, sein Körper längst erkaltet, während ich geschlafen hatte.

Erzähler Pov

Und so fanden die Zwerge ihren Kameraden vor. Den Körper geschüttelt von trockenen Schluchzern, nach all der Zeit keine Tränen mehr in seinen geröteten Augen die er verweinen konnte. Der Jüngste von ihnen - Jongin - war der erste der sein Schluchzen mit der Hand erstickte als er seinen herzgebrochenen Kameraden über dem Körper des toten Freundes sah, wie er ihn im Tod wiegte. Er verließ den Raum, taumelte nach draußen, erbrach sich dort so einen Hass und Abscheu empfand er auf den Verantwortlichen. Der Zweite - Kyungsoo - brach wimmernd über Zitao selbst zusammen, verzweifelt versuchend ihm sein eigenes Leben zu schenken. Jongdae sackte wo er gerade stand zu Boden. Ungläubige Tränen nässten seine Wangen. Baekhyun ging in eine Ecke, setzte sich, zog die Knie an, schlang die Arme um sie und vergrub den Kopf in der Lücke zwischen seinem Körper und seinen Beinen, sein Körper geschüttelt von Heulkrämpfen.

Der Leader und Minseok waren es die stehen blieben wo sie waren, wären einzelne Tränen über ihre Wangen rannen. Beide kämpfend mit der Schuld und dem Gefühl versagt zu haben. Stumm starrten sie nur auf den reglosen Körper des Jungen herab der zuvor noch so zutraulich und süß mit ihnen umgegangen war. Was konnte er getan haben um dies zu verdienen?

"Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist der Schönste im ganzen Land?" "Ihr, mein König, seid der Schönste hier."

\(o.o)/

Die Trauer lag schwer über den Zwergen.

Drei ganze Tage lang verließen sie das Haus nicht, vegetierten wortlos und seellos vor sich hin, innerlich so tot wie Tao.

Erst dann begannen sie schweigend mit der Arbeit. Kein Wort wurde gesprochen, jeder zu beschäftigt sich selbst die Schuld zu geben um zu versuchen zu genesen. Sie bauten einen Sarg. Aus Glas und Gold und betteten den wie schlafend aussehenden Jungen hinein. Sodann begannen sie ihm eine Ruhestätte zu errichten und bis diese fertig war, hatte Tao sich nicht verändert. Er verweste nicht, sondern lag still als schlafende Schönheit in dem Sarg. Und dann machten sie alles bereit den Sarg der Erde zu überlassen.

Jeder standen sie stumm und starr, ohne übrige Tränen zum Weinen mit Blumen in den Händen um die Stätte und beteten ihre letzten Wünsche. Und so kam es, dass aus drei Seiten zugleich Reisende zu ihnen gelangen und stumm auf das Grab starrten.

Der Erste war Chanyeol, der Jäger, der gekommen war um nach dem Rechten zu sehen und der selbst begann zu weinen, als er sah was mit dem freundlichen und guten Thronfolger geschehen war.

Der Zweite war Sehun, der Sohn Yifans der sich auf einer Reise zum König Koreas verirrt hatte. "Wer ist er?", fragte er fasziniert von der Schönheit des Jungen und sank neben dem Grabe auf die Knie. "Warum ist er tot? Was geschah hier?"

Und der Dritte war Yifan selbst, der sicher gehen wollte, dass Zitao tatsächlich tot war und der Spiegel nicht log. Aber als er den toten Jungen sah, wie er da so still und trotzdem so wunderschön in den Kissen lag, dämmerte ihm, dass er einen Fehler begangen hatte. Einen, den er nicht wieder rückgängig machen werden könne.

Und so kam es zum Kampf zwischen Vater und Sohn auf dem kleinen Hügel, der sich einsam im Herbstwald erhob. Sehun schäumend vor Wut über das, was sein Vater getan hatte und Yifan entsetzt über den Hass seines eigenen Sohnes, selbst wenn er bloß ein Bastardsohn war.

Und wie sie da fochten und kämpften, stieß einer von ihnen gegen den Sarg, der daraufhin kippte und aufflog, Tao purzelte heraus und den Hügel herunter. Rufend und schlitternd eilten die Zwerge dem Körper nach nur um festzustellen, dass er gar nicht mehr leblos war.

Jongin Pov

Gelähmt und auf der Stelle verwurzelt stehend, beobachteten wir wie Tao such aufsetzte, sich mit konfusen Augen umsah und dann würgte, bevor er etwas Grünes ausspie. Der Jäger - wer auch immer er war - war der Erste, der reagierte. Seine Wasserflasche öffnend, bot er sie Tao an, damit er seinen Mund auswaschen konnte und dumm beobachteten wir weiter, wie er das Grüne Ding unter die Lupe nahm. "Broccoli.", murmelte er dann mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Das Giftigste Gemüse der Welt.", endete Kyungsoo wissend und seine Stimme war es, die mich aus meiner Trance holte.

Langsam, dann immer schneller stolperte ich auf Tao zu, lieferte mir ein Wettrennen mit den anderen, wer ihn zuerst in die Arme schloss.

Es war am Ende egal, als wir alle auf einem Haufen landeten. Weinend, schluchzend, zitternd, glücklich.

Wir wussten nicht wie lange wir dort verweilten, den Schmerz herausließen und der Freude Platz machten. Irgendwann gesellte sich Sehun zu uns, ein Prinz dem wir oft Schmuck verkauften, jedoch nicht wussten, dass er der Sohn des Übeltäters war. Er steckte sein blutverschmiertes Schert weg.

"Er ist geflohen und wird nie wieder kommen. Lasst und in Zitaos Reich zurückkehren.", schlug er vor und kniete vor dem Jungen nieder. Wir taten ihm gleich und auch der Jäger schloss sich an.

Tao wurde danach König und wir lebten bei ihm. König Yifan wurde nie wieder gesehen. Und somit lebten wir glücklich bis an unser Lebensende.

Und da wir nicht gestorben sind, leben wir noch heute.


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