Chapter 5

Wieder fing uns unsere Lehrerin an, mit ihrem Gelaber vollzustopfen.
Ich hatte es satt, ich wollte einfach nur nach Hause. Ich müsste eigentlich später gar nicht arbeiten. Wir hatten ja genug Geld um uns für Jahrhunderte zu versorgen, deshalb musste ich nicht in der Schule sitzen. Mit meinen 17 Jahren konnte ich was besseres anfangen. Aber naja, total dumm wollte ich auch nicht sein.

"Yah! HyuHwa!", rief jemand hinter mir. Es war Jungkook. Ich tat so als hätte ich ihn nicht gehört und lief schneller durch den Innenhof, auf die Bibliothek zu. Es war einer dieser kalten Regentage. Doch ich konnte ihm nicht entkommen. Lästige Kakerlake.

Er hohlte mich ein und stellte sich vor mich. Ich sah an ihm vorbei und versuchte ihn zu umgehen, doch er bemerkte was ich vor hatte und blockierte mir sofort den Weg. "Jetzt warte doch mal", forderte er mich auf. Ich schloss die Augen und zählte langsam bis 5 und versuchte mich zu beruhigen. Dieser miese, kleine, dreckige...

Ich öffnete die Augen und musste ihm ins Gesicht sehen. Er hob den Finger. "Geh bitte nur ein Mal mit mir aus. Bitte nur ein Mal", bettelte er.
"Nein", sagte ich kurz und knapp.
"Du wirst es nicht bereuen, glaub mir bitte", flehte er weiter. Puhhh. Der Junge hat es wohl noch nicht kapiert, das er meine Aufmerksamkeit nie kriegen wird.
"Ich bereue es schon, dir ins Gesicht gesehen zu haben", konterte ich. Er lachte auf. "Für ein hübsches kleines Ding bist du aber echt giftig, weißt du das?", fragte er mit einem Grinsen. Ich schüttelte nur genervt den Kopf und rauschte an ihm vorbei.

"HABT IHR ES SCHÖN MITEINANDER GETRIEBEN, WAS?", rief Jungkook mir hinterher. Ich lief weiter und ignorierte ihn. "HAT ES DIR GEFALLEN? HAST DU ES IHM SCHÖN BESORGT?", rief er weiter spottend. Ich eilte über den Platz, meine Füße flogen über den Asphalt.
"EINES TAGES KRIEGE ICH DICH! DU WIRST MIR GEHÖREN! DIESER ELENDE VERSAGER YOONGI WIRD BITTER UM DICH HEULEN, DASS SCHWÖRE ICH DIR, DU EMOTIONSLOSES MISTSTÜCK!", schrie er ein letztes Mal wütend. Danach kam nichts mehr. Mir wurde unscharf vor Augen. Ich eilte atemlos in die Bibliothek zu meiner Ecke und rieb mir mit beiden Händen über mein Gesicht. Scheiss auf das Make Up.

EsIstMirEgalEsIstMirEgalEsIstMirEgalEsIstMirEgalEsIstMirEgal...
Ich versuchte es mir so gut es ging einzureden.
Irgendwann hatte ich wieder einen kontrollierten Atemzug und war beruhigt.

Einfach weiterleben, HyhuHwa, einfach wieder weiterleben.

Diesmal hatte ich Angst aufs Dach zu gehen. Ich wusste dass Yoongi nicht wusste, was Jungkook gesagt hatte, aber ich fürchtete mein Blick könnte es verraten, obwohl ich wusste das das Schwachsinn war.
Außerdem war er mir seit seinem Besuch bei mir zu Hause nicht mehr geheuer. Mann, ich hätte knallhart handeln sollen...

In der Pause ging ich mit einem mulmigen Gefühl aufs Dach. Ich wusste das er dort war, er war immer dort. Doch heute betete ich, er wäre nicht da. Diesmal hatte ich nicht vor mich neben ihn zu setzten. Meine Angst, dass er mich noch einmal berührte, war zu groß. Ich setzte mich so unnaufällig wie möglich auf die andere Seite der Abgasrohre hin und hoffte das er mich nicht gehört hatte. Lange Zeit war es ruhig und ich sah mich halb geschlossenen Augen in den Himmel. Doch plötzlich ginf die Tür einige Meter vor mir auf. Bevor ich überhaupt wusste was ich tun sollte, wurde ich schon mit einem Ruck von der Seite nach hinten gezogen.

Ich lag in seinen Armen, gepresst an seinem Oberkörper und er hielt mir mit seiner duftenden Hand meinen Mund zu. Ich hatte den Instinkt sofort weg zu rennen und zappelte mit den Füßen. Doch er presste mich noch weiter an ihn und ich konnte seinen muskulösen Oberkörper an mir spüren und auch seine Hüfte and meiner. Mir wurde augenblicklich ganz heiss.

Wir hörten von der Tür her Schritte die umherliefen und öfters stoppten. Dann schlug die Tür wieder zu. Er ließ locker und ich zuckte sofort weg von ihm und versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen.
"Das war knapp", flüsterte er atemlos und raufte sich durch die Kaugummi Haare. Als er es bemerkte, versuchte er sie wieder in Position zu bringen. Er hatte einen konzentrierten Blick aufgesetzt, was zuckersüß an ihm aussah. Mir war immer noch ganz heiss, wehalb ich einige Zentimeter weiter weg von ihm rutschte.
Wenn ich vor etwas Angst hatte, lief ich einfach weg. Eine Taktik die bis jetzt immer funktionierte.

Er bemerkte natürlich dass ich angespannt war. "Was? Habe ich dir irgendetwas angetan?", fragte er mich mit einem leichten schiefen Grinsen. Es war so leicht angedeutet, dass ich es kaum bemerkte, hätte ich seine Lippen nicht so angestarrt.


Ich schüttelte den Kopf und zwang mich auf meine Beine zu schauen, als hätte ich dort irgendetwas interessantes ausfindig gemacht.
"Hast du etwa gedacht, dass das am Abend bei dir Ernst gemeint war?", merkte er mit einem Seitenblick auf mich an. Ich schüttelte wieder den Kopf. Klar wusste ich, dass er es nicht ernst gemeint hatte. Aber die Art wie er mir am Abend ins Ohr geflüstert hatte, ließ mich ein wenig zweifeln.

"Ich wollte nur wissen ob du die Art von Mädchen bist. Außerden war es lustig mit an zu sehen", erkläre er.
Oho, jetzt gab es schon Tests von denen ich nichts wusste. Wie extrem lustig es doch war einfach jemanden zu verarschen. Ich könnte kotzen vor Lachen, so lustig war es definitiv NICHT.

"Habe ich am Anfang nicht klar genug gemacht, dass ich keine Lust auf euch alle habe?", fuhr ich ihn an. Er fixierte ein Hochhaus in der Ferne.
"Du hast es uns sogar gezeigt", gab er mir Recht.
"Also weißt du auch das ich diese Art von Mädchen nicht bin. Ich stehe nicht so auf One Night Stands und schon gar nicht auf eine unnötige Beziehung oder Freundschaft, mit der ich nur meine Zeit verschwende", machte ich ihm klar.

Er schüttelte den Kopf. "Nicht mal mit mir? Bin ich dir keinen One Night Stand wert? Wenn es nach Jungkook ginge, hätten wir es schon längst 100 Mal auf der Toilette getrieben, nur weil wir uns überhaupt kennen", erzählte er.
Ich drehte mich finster zu ihm um. "Jungkook ist mir scheiss egal. Und nein, einen One Night Stand habe ich nicht nötig. Nicht einmal mit dir", sagte ich schnippisch und wandte mich wieder meinen Beinen zu.

"Er ist lächerlich. Und Habgierig. Denkt ich würde dich im wegschnappen. Tut so als wärst du sein Besitz und er hätte Anspruch auf dich. Du bist erst 4 Wochen hier und schon bist du seine Beute. Vielleicht war es doch besser braune Augen zu haben", erklärte er und spielte mit seinen Fingern herum. Wunderschöne Hände hatte er ja. Perfekte Hände. Wie aus weißem Zucker gemeißelt. Was die wohl mit einem anstellen könnten...

Ich starrte ihn verwirrt an. "Was zur Hölle hat das alles mit meinen verkackten Augen zu tun?", wollte ich wissen.

Er sah wieder in die Ferne. "Sie sind wunderschön. Und jeder will etwas Wunderschönes Besitzen, um damit seine Macht zu demonstrieren, Engel", sagte er leise und sah mir bei seinem letzten Satz in die Augen. Was seine Wirkung auf mich noch verstärkte. Peinlich sah ich weg. Wehe das würde jetzt ein Streit werden um mich. Ich würde sofort von der Schule abhauen, so war das nicht geplant gewesen.
Statdessen saß ich hier oben mit dem Kaugummi Junge und musste mir Geschichten über meine Augen anhören. Na, super.

Ich wollte hier anonym durch das Schuljahr kommen, nicht umkämpft von einem Arsch und Kaugummi, an dem ich mir eh die Finger verklebte.


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