Chapter 26

2 Wochen später

Ich ging hoch um das Wasserglas auf ihr Nachttisch zu stellen. Mein Engel schlief. Wenn ihr gebrochenes Bein geheilt war, konnte sie wieder laufen. Und ab da brauchte sie mich leider auch nicht mehr.

Wenn sie wüsste wer ich wirklich war. Wenn sie wüsste was wir beide getan hatten, vor ihrem Unfall...

Ich hörte unten eine Tür zuknallen. Wer war gekommen?

"Miss Park?", rief ich. Ich wartete auf eine Antwort. Keine kam.
Ich beschloss hinunter zu gehen, um nach zu sehen.

Langsam ging ich die Marmortreppen runter, bedacht keinen Laut zu machen.

Ich lugte ums Eck.

Jungkook stand im Flur. Mein Herz setzte kurz aus. Jetzt da ich erfahren hatte was für ein Mensch er war, sah ich ihn in einem ganz anderen Licht.

Wut stieg in mir auf, doch ich unterdrückte sie. Ruhig bleiben, Yoongi.

Er bemerkte mich nicht, und das sollte er auch nicht. Ich sprintete schnell leise hinter das Sofa und kauerte mich dahinter.

Jungkook sah kurz in meine Richtung, ging aber dann die Treppe hoch.

Ich atmete erleichtert aus. Er sollte mich nicht entdecken. Noch nicht.

Die schwere Pistole lag in meinem Hosenbund eingesteckt.

Er hat es verdient. Er hat es so sehr verdient.

Ich ging hoch und näherte mich leise der Zimmertür von Hyuhwa.

Sie war einen Spalt breit offen, ich konnte meinen Engel gut erkennen.
Jungkook lief um ihr Bett herum und setzte sich dann zu ihr. Er strich ihr sachte eine Strähne aus dem Gesicht.

Ich musste fast kotzen, so übel war mir. Ich presste mich näher an die Tür.

Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Zack- ein großer Riss in meinem Herz.
Ich konnte das nicht länger mit an sehen.

Ich machte die Tür auf und Jungkook sah mich an. Er grinste.

"Na, sie mal einer an. Unser toller Min Yoongi treibt sich ja immer noch hier herum. Willst du sie im Schlaf vergewaltigen, oder warum bist du hier?", spottete er höhnisch.

Ich biss meine Zähne zusammen, in mir kochte mein ganzer Hass.

"Sagt der richtige, Jeon Jungkook", erwiederte ich etwas ruhiger als ich war.

Er schnaubte nur. "Verpiss dich von hier, Yoongi. Du hast bei meiner Freundin nicht zu suchen", sagte er.

Mein Geduldsfaden drohte zu reißen.

"Deine Freundin? Du meinst eher die fast tote Hyuhwa", sagte ich in sein Gesicht.

Er hob die Augenbrauen. "Ach, du hast davon erfahren? Elender Kiji. Dieser Drecksack konnte sein Maul nicht halten", sagte er das letzte eher zu sich selbst.

Ich ging etwas näher zu dem Bett. Hyhuhwa schlief immer noch.

"Du hast es zu weit getrieben, Jungkook", sagte ich ruhig.

Jungkook stand auf. Er lachte trocken.

"Und du hast es mit meinem Besitz getrieben. Erst mache ich dich fertig. Dann kommt dieses Arschloch Kiji dran", drohte er mir und kam auf mich zu.

Ich spürte den Lauf im Hosenbund nun deutlicher.

Blitzschnell zog ich die Pistole aus meiner Hose und hielt sie ihm ins Gesicht. Doch er sprang wendig aus meinem Blickfeld und rannte zum Bett.

Er zog Hyuhwa unsanft aus dem Bett, sodass diese aufwachte.

Minuten später lag sie grob mit weit aufgerissenen, erschrockenen Augen in seinen Armen. Ein Messer lag an ihrem Hals.

Nein, nicht!

Ich umklammerte die Pistole fester, zielte immer noch auf ihn.

"Wage es nicht, Min Yoongi. Wenn ich sterbe, stirbt sie mit mir!", zischte er boshaft. Hyuhwa versuchte sich zu befreien, doch Jungkook schlug ihr in den Bauch. Sie sackte zusammen und biss sich auf die Lippe vor Schmerzen.

"Du bleibst hier, mein Püppchen", knurrte Jungkook und drückte das Messer tiefer in ihren Hals. Ein kleiner Bluttropfen rang ihren Hals hinunter.

"Jungkook, w-was- warum?", keuchte sie. Offenbar kannte sie nur die Lügen von ihm.

"Er wollte dich umbringen, Engel", sagte ich zu ihr. Hyuhwa sah mir in die Augen, halb vor Schmerz, halb vor Erstaunen.

Sie wollte etwas sagen, doch Jungkook drückte sie näher zu ihm, sodass sie röcheln musste. Ihr Bein war komisch verdreht, ich musste sie befreien.

"Wärst du verschwunden, hätte ich sie am Leben gelassen. Doch jetzt muss es leider anders kommen, Yoongi. Das ist schade", sagte er an mich gewandt.

Er zog nun ihr Gesicht grob an seines. "Sie ihn dir an. Ein letztes Mal, Schätzchen. Du stirbst als erstes. Dann Yoongi", zischte Jungkook.

Die Pistole zitterte in meiner Hand. Ich wollte abdrücken, doch wenn ich das tat, tötete ich meinen Engel mit.

Die Pistole klickte, ich entrigelte sie.
Jungkook sah auf.

"Oh nein, das würde ich lieber lassen, mein Guter", grinste er boshaft.
Er fuhr herum und packte Hyuhwa am Nacken. Dann knallte er sie mit voller Wucht fest an die Wand. Sie zerbrach sofort zu Boden. Eine Blutspur bahnte sich den Weg auf dem kühlen Mamorboden.

"Nein!", schrie ich. Ich rannte los und riss ihn um. Wir knallten auf den Boden, das Messer fiel ihm aus der Hand und ich drückte seinen Hals zu mit meinen Händen. Doch er schlug mit seinem Knie in meine Mitte und ich musste vor Schmerzen loslassen.

Sofort klaubte er das Messer vom Boden und stellte sich bewaffnet auf. Doch ich hatte auch noch die Pistole.

Jetzt oder nie.

Er sprang auf mich zu, ich wollte abdrücken doch er warf sich in meine Beine. Ich wurde zu Boden geschmissen, Jungkook sprang auf mich drauf. Das Messer war nun an meinem Hals. Mit seinen Beinen hielt er meine fest.

"Wie schön doch dein Blut an ihrem Hals aussehen wird, Min Yoongi", lachte er verrückt.

Ich packte seine Hände, versuchte das Messer von meinem Hals zu bekommen. Ich hob meine Hand mit der Pistole, doch er sprang weg.

Ich schoss.

Daneben!

Ich knurrte auf. Er sprang aus dem Zimmer, ich folgte ihm.

Wir lieferten uns ein Rennen, doch es wurde umgewandelt in ein Versteckspiel von ihm.

Mit einem Mal war es totenstill, ich hörte nur meinen schweren Atem.

Plötzlich hörte ich ein Gerräusch aus dem Badezimmer. Auf Zehnspitzen schlich ich hinein.

Dann machte ich die Tür sachte auf. Die Pistole lag noch schwer in meiner Hand.

Ich sah mich um. Sekunden stand ich mitten im Badezimmer, bis hinter mir etwas herunter fiel.

Ich fuhr herum, erkannte eine Sillouette in der Duschkabine.

Der zweite Schuss fiel.

Das Glas der Duschkabine zersprang in tausend Teile.

Doch ich erwischte das Monster nicht. Er rannte zur Tür hinaus, ich ihm hinterher.

Ich keuchte, wollte das es endlich endete.

Jungkook war im Wohnzimmer.

Irgendwo versteckte er sich. Irgendwo war dieses Monster.

Meine Beine waren schwer wie Blei, mein Atem ging stoßweiße.

Bitte, lass es endlich enden.

Ich sah hinter den schweren Vorhängen eine Bewegung.

Plötzlich schnellte er heraus und warf das Messer nach mir.

Ich sah es in Zeitlupe auf mich zukommen.

Ich hatte keine Kraft mehr auszuweichen. Ich konnte es einfach nicht mehr.

Und es traf mich. In der rechten Schulter.

Der Schmerz riss mich beinahe aus dieser Welt. Doch ich schöpfte Kraft.
Ich schöpfte Kraft aus dem Schmerz.

Eine Tat konnte ich noch vollbringen. Für eine Tat hatte ich noch Energie.

Jungkook lächelte schon Sieges sicher.

Ich zielte mit dem verletzen rechten Arm auf seinen Kopf.

Noch einen Atemzug.

Die letzte Patrone.















Und der Schuss hallte durch das ganze Penthouse.












Er ging zu Boden, ich bekam es kaum mit weil der Schmerz meine Sinne vernebelte.

Ich torkelte auf ihn zu, zog mir das Messer aus der Schulter und warf es auf den Boden neben mir.

Blut durchnässte meine Kleidung, doch ich beachtete es nicht.

Angekommen konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten.

Doch sehen konnte ich noch.

Treffer.

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