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Die ersten beiden Schultage,waren für mich nicht sehr viel anders als meine vorherigen Schultage, außer dass ich mich morgens zusammen mit Hobi im Bad fertig machte,wir zusammen zur Schule liefen und ihn zu dem Treffpunkt brachte,an dem er sich mit seinem Kurs treffen sollte. Als ich ihn dann wieder am Nachmittag abholte,erzählte er mir ausgiebig was er heute erlebt und gesehen hatte. Beispielsweise waren sie Montag früh nach Berlin gefahren, was nicht allzu weit weg war und waren dort am Brandenburger Tor und im Reichstag,wo sie sich haben rumführen lassen.
Am Dienstag waren sie wohl noch in einem Museum,welches sich speziell auf die Geschichte Deutschlands bezog,bevor sie wieder zurück zur Schule sind.
Im Gegensatz zu diesen Tagen,war der Mittwoch ziemlich anders,denn ab diesem Tag sollte Hobi mit in die Schule. Es begann also wie zuvor damit,das wir uns gemeinsam fertig machten, frühstückten und zur Schule liefen, wobei Hobi wieder meine Hand nahm. Allerdings sollte er,anders wie bei ihm in Korea, erstmal zusammen mit seinem Kurs zu unserem Kurs in die Klasse, sodass sie da ihren Stundenplan bekamen. Allerdings hatten sie erstmal nur eine Doppelstunde mit uns Unterricht. Wir beide wurden in dieser Stunde gute Zehn Mal verwarnt, da wir zu viel redeten und wurden anschließend sogar von Frau Kien auseinander gesetzt, obwohl diese das wohl nicht so gern tat.
Meine erste Stunde war also relativ chaotisch,im Gegensatz zu der darauffolgenden Stunde Sport,die ich zusammen mit Hyuni und Celi hatte. Neben Hyuni waren noch drei weitere der Austauschschüler dabei,welche mit unseren Jungs Fussball spielen mussten, während wir Mädchen uns mit Hockey beschäftigen sollten. Anschließend mischte unser Lehrer die Gruppen nochmal,jedoch hatte ich das Glück,nochmal in das Hockeyteam zu müssen. Anschließend hatte ich noch eine Doppelstunde Deutsch,in der Hobi zu seinem Glück nicht dabei war,denn wie ich wusste,war er nicht besonders gut in Deutsch.
In den Pausen hatte ich ihn irgendwie nicht gefunden,was ich ziemlich komisch fand,denn diesen Sonnenschein sah man doch sonst immer direkt,oder man hörte ihn wenigstens.Als ich ihn dann am Ende des Schultages gefragt hatte,erhielt ich die Antwort. Da er mich leider nicht gefunden hatte,genauso wenig wie ich ihn,hat er die Pausen mit einem meine Mitschüler verbracht und sich mit diesem angefreundet.
Ich hatte also allein und mit einer super Laune in der Cafeteria gesessen und damit das nicht nochmal passierte,hatte Hobi mir einen Treffpunkt für die Pausen genannt.
Und heute am Donnerstag nun,saßen wir also gemeinsam mit Hobis neu gewonnenem Freund auf einer Bank und verglichen unsere Stundenpläne. Tatsächlich hatte er heute mit mir Erdkunde aber anschließend ohne mich Kunst Kunst,jedoch endete unser Tag hier noch nicht denn Frau Kien wollte als Abschied an die Austauschschüler ,noch ein Eis mit uns allen zusammen essen gehen,wo ich und Hobi natürlich nichts gegen hatten. So wie ich uns beide langsam kannte,würden wir uns wahrscheinlich sogar noch mehrere Kugeln von dem Eis auf unsere Kosten bestellen, auch wenn es eigentlich kalt draußen war. Eis ging schließlich immer.
„Kann ich nicht mit dir Kunst haben?",fragte Hobi mich verzweifelt.
„Damit wir nochmal auseinander gesetzt werden?",erwiderte ich belustigt. „Ich will gar nicht wissen was der Griesgram,den wir gleich haben,dazu sagen wird."
„Dann musst du eben deinen Mund halten!",schlug er vor und drückte mir seinen Zeigefinger auf vor die Lippen.
„Warum ich?",fragte ich empört und drückte ihm seinen Finger an die Lippen.
Nach der Pause dann,liefen ich und Hobi zurück zu meinem Klassenraum,in welchem wir gleich Erdkunde haben sollten, jedoch bekamen wir kurzzeitig Vertretung, obwohl es eine eher Mitbetreuung war, da wir die meiste Zeit über allein waren und wir die aufgegebenen Aufgaben,nach wenigen Minuten schon fertig hatten. Die restliche Zeit unterhielten ich und Hobi uns also und machten viel Quatsch,bis die Lehrerin aus der gegenüberliegenden Klasse uns sagte,dass wir in die Pause gehen durften.
Ich musste ehrlich sagen,dass ich nach dieser Pause wirklich lieber Kunst zusammen mit ihm gehabt hätte als Mathe,allerdings würden wir nächste Woche die Arbeit schreiben,weshalb es wohl besser war diese Stunde Mathe noch mitzumachen. Celi saß in dieser Stunde wieder neben mir und redete auch fröhlich mit mir,weswegen sie,so wie Hobi am vorherigem Tag,mehrmals ermahnt wurde und ich ihr sagte,wegen der bevorstehenden Arbeit lieber aufzupassen.
Nach wirklich langsam verstreichenden 90 Minuten war die Mathe Stunde endlich vorbei und ich machte mich zusammen mit Celi auf den Weg zu den Treffpunkt,welchen uns Frau Kien genannt hatte. Direkt an den vielen Fahrradständern stand sie auch schon zusammen mit ein paar anderen Schülern und wartete auf uns. Schnell stellten wir uns dazu,wobei ich Ausschau nach Hobi hielt,welcher gerade zusammen mit seinem Freund in unsere Richtung kam.
"Was macht Hoseok mit dem zusammen?",fragte mich Celi angeekelt,während die beiden sich immer mehr näherten und Hobi schon freudig mit etwas in seiner Hand herum wedelte,um mir zuzuwinken.
„Hier das ist für dich.",rief Hobi und drückte mir einen Zettel in die Hand. „Wir sollten etwas zeichnen,das uns inspiriert also hab ich dich gezeichnet.",erklärte er.
Mit einem leichtem Lächeln betrachtete ich seine Zeichnung. Er hatte mich als kleine Figur gezeichnet,wohl eher ein Strichmännchen,mit meiner Frisur und einem breitem Lächeln.
Ich fand es süß,dass er mich als Inspiration gewählt hatte und verstaute die Zeichnung ordentlich in meiner Schultasche,nachdem ich mich bei ihm bedankt hatte.
Celi betrachtete uns belustigt,bis allmählich alle bei dem Treffpunkt ankamen und wir uns gemeinsam auf den Weg zur naheliegenden Eisdiele machten. Frau Kien erklärte uns,dass wir eine Kugel haben durften und sie uns diese,zusammen mit Hobis Lehrerin, ausgab.
Ich nahm wie eigentlich immer Schokolade,nachdem ich nach den vielen anderen Schülern aus meinem und Hobis Kurs auch mal drankam. Dieser hingegen,nahm ganz einfach die gleiche Sorte wie ich,sobald ich dem netten alten Mann hinter der Theke gesagt hatte,dass ich Schokolade haben wollte.
Letztendlich saßen so gut wie alle,mit ihrem Eis in der Hand,auf den Bänken verteilt und warteten auf die letzten Schüler ohne Eis,bis sie gehen durften. Mein Eis war noch nicht ansatzweise aufgegessen,genauso wenig wie Hobis,da wir zu diesen letzten Schülern gehört hatten,welche nach der Verabschiedung von Frau Kien auch direkt gingen,sodass fast alle weg waren.
„Tschüss.",verabschiedeten Ich und Hobi uns von unseren Freunden und machten uns auf den Weg nach Hause.
Ich fröstelte ein wenig,da es nicht gerade schlau war ein Eis bei der Kälte zu essen,aber wahrscheinlich war Frau Kien einfach nichtsanderes eingefallen.
„Hey,du hast da was an der Wange.",sagte Hobi plötzlich und riss mich so aus meinen Gedanken. Verwirrt sah ich ihn an und fasste mir aus Reflex an die Wange,wobei ich das kalte Eis an meinen Finger bemerkte.
„Ist es weg?",fragte ich ihn,als ich das Eis so gut es ging von meiner Wange gewischt hatte.
„Nein warte.",antwortete er und kam auf mich zu. Er nahm legte seine Hand auf meine Wangeund wischte das kleine bisschen vom Eis mit dem Daumen weg,allerdings nahm er seine Hand nicht mehr weg,sondern sah mir einfach weiter in die Augen.
„Uhm H-Hobi?", stotterte ich leicht verwirrt vor mich hin,da er mit seinem Gesicht wirklichnah an meinen war,um zu überprüfen ob dasEis auch wirklich weg war. Allerdings sah ermir so vertieft in die Augen,dass ich das Gefühl hatte sie hielten mich gefangen. Ich sah ihm nur weiter verwirrt in die Augen,wobei sich mein Körper dazu entschied die Situation ins peinliche zu ziehen,indem er meine Wangen mal wieder rot werden ließ.
„Du siehst so hübsch aus,wenn deine Wangen rot werden.",meinte er plötzlich verträumt.
„Das ist eine Sache die ich an dir liebe.",sagte er so leise,dass es fast schon einem flüstern glich. Mein Herz wollte sich währenddessen einfach nicht mehr beruhigen.
„Hobi wa-?", mehr konnte ich gar nicht sagen,da lagen seine Lippen plötzlich auf meinen. Sie waren weich und noch ein bisschen kalt vom Eis, jedoch war mir ab diesem Moment kein Stück mehr kalt,sondern mir war so warm,als wäre es jetzt Sommer und 30 Grad. Nach kurzem Zögern erwiderte ich den Kuss ganz automatisch und schloss,wie er auch,die Augen,begleitet von meinem schnellem Herzschlag. Wirklich denken konnte ich aber nicht in dieser Situation,denn es war so als hätte man mir meine Denkfähigkeit genommen. Ich konnte nur noch an seine Wärme und Nähe denken,was ziemlich verstärkt wurde,als er mich dann auch noch nah an seinen warmen Körper zog.
Es war einfach nur ein schönes Gefühl,aber woher kam das? Waren die ganzen schönen Gefühle,die ich bis jetzt gefühlt hatte,etwa gewesen,weil ich mich vielleicht verliebt hatte?
Ich war noch nie verliebt gewesen,höchstens mal im Kindergarten,deshalb wusste ich nicht genau wie sich so etwas anfühlte,allerdings war ich mir nun sicher,dass es das sein musste.
Ja ich liebte Hobi und nun wurde mir klar, dass ich das schon eine längere Zeit lang getan hatte.
Und dann plötzlich stieß er mich leicht weg und löste sich leicht erschrocken von mir.
„Ally!Es...Es tut mir leid.",sagte er und hielt sich die Hände vor den Mund. „I-Ich kann dich nicht küssen.Wir können nicht zusammen sein."
Geschockt und gleichzeitig entschuldigend sah er mich an.
„W-Wieso?",fragte ich sichtlich verwirrt.
Er sah beschämt zu Boden, bevor er antwortete. „Ich...Ich habe eine Freundin."
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