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Ich konnte eine lange Zeit nicht schlafen und lag wach in meinem Bett. Oft hatte ich die Überlegung rüber zu Hobi zu gehen,jedoch wusste ich nicht ob er schon schlief,denn er hatte einen anstrengenden Flug hinter sich und sah dementsprechend ziemlich müde aus. Aus diesem Grund hatte ich ihm auch nur einen kurzen Rundgang in unserem Haus gegeben,sodass er möglichst schnell ins Bett konnte. Immerhin war es zu diesem Zeitpunkt auch schon fast 23 Uhr gewesen und auch wenn morgen Samstag sein würde,musste er ausgeschlafen sein,damit wir die wenige Zeit gut nutzen konnten.

Mittlerweile war es jedoch kurz nach Mitternacht und ich lag immer noch wach im Bett. Kurzerhand stand ich einfach auf um nach Hobi zu sehen,denn wer wusste schon ob er vielleicht Heimweh hatte? Dann hatte ich die Aufgabe ihn zu trösten,also musste ich doch nach ihm sehen!

Schnell stand ich auf, lief mit leisen Schritten auf meine Tür zu und drückte die Türklinke so leise,wie es mir möglich war,herunter,um niemanden zu wecken. Langsam öffnete ich meine Tür, damit diese keine Geräusche von sich gab und lief den Flur in kleinen Schritten entlang, bis zu der Ecke, hinter der das Gästezimmer lag. Aber gerade als ich um die Ecke gehen wollte,stellte sich mir jemand in den Weg,der sich mindestens genauso sehr erschreckte wie ich. Ich wusste gar nicht,dass Hobi so laut schreien konnte und das auch noch obwohl er sich nur vor mir erschrocken hatte.

Nachdem er,durch seinen legendären Sprung nach hinten,auf seinen Hintern gefallen war,sah er von unten verwirrt zu mir hoch und rappelte sich schnell wieder auf.
„Du bist noch wach?",fragten wir gleichzeitig und im Flüsterton,obwohl meine Mutter nach diesem Schrei hundertprozentig wach war.
„Ja,ich wollte zu dir.",antworteten wir wieder synchron und mussten dann leicht lachen.
„Ich konnte nicht schlafen.",gab ich zu und biss mir leicht nervös auf die Lippe.
„Ich auch nicht",antwortete er und lachte leicht.
„Uhm...kommst du dann mit in mein Zimmer?".,fragte ich zögerlich und deutete in die Richtung,aus der ich gekommen war.
Er nickte einmal leicht,bevor er schmunzelnd an mir vorbei und in mein Zimmer lief. Ich lief ihm schnell hinterher, doch kaum betrat ich mein Zimmer, hatte er sich schon in mein Bett gekuschelt und lag unter meiner warmen Decke.

„Ich darf davon aber auch noch was haben,oder?",fragte ich ihn und zog eine Augenbraue hoch,während ich auf die Decke zeigte.
„Komm her!",rief Hobi,sobald ich die Tür geschlossen hatte und hob die Decke ein Stück an,was mich dazu einladen sollte,mich neben ihn zu legen. Ich fühlte mich ein wenig komisch,als ich auf ihn zuging und mich vorsichtig zu ihm legte,denn es war lange her seitdem ich wir so nebeneinander gelegen hatten. Als ich allerdings wieder unter der warmen Bettdecke lag und mich gleich pudelwohl fühlte, kuschelte ich mich mit klopfendem Herzen direkt wieder an Hobi,von dem eine schöne Wärme ausging.

„Das hat mir gefehlt.",murmelte er,während er einen Arm um mich legte.
„Mir auch.",stimmte ich ihm seufzend zu und schloss meine Augen.
„Wir sollten uns nicht mehr trennen."sagte Hobi plötzlich.
„Das kannst du leider nicht vermeiden Hobi.",erinnerte ich ihn und rückte ein Stück näher an ihn ran.
„Komm doch einfach mit zu mir.",scherzte er leicht lachend,allerdings konnte ich auch heraushören, dass er mindestens einen Teil davon ernst meinte.
„Das geht leider nicht.",antwortete ich leicht geknickt.

Um die unangenehme Stimmung,welche durch dieses kleine Gespräch aufgekommen war,zu vertreiben,fragte Hobi mich direkt was wir morgen machen würden.
„Da wir euch ja eigentlich eher unseren Alltag zeigen sollen,hab ich mir gedacht,dass wir vielleicht zu Celi gehen.",fing ich an.
„Das wäre kein Problem.",antwortete Hobi und lachte leicht.
„Da gibt es aber ein Problem.",erwiderte ich leicht nervös.
„Oha jetzt kommt's."
„Celi hat Hyuni heute gefragt was diese gerne machen würde,wenn wir da sind und sie wollte gerne in ein Einkaufszentrum mit uns,deswegen gehen wir morgen in diese Shoppingmall.",erklärte ich.
„Ist das ein Problem?",fragte er verwirrt. „Ich dachte du findest das vielleicht langweilig...wir können auch was anderes machen."
„Nein natürlich nicht,solange du dabei bist finde ich nichts langweilig."

-

„Celi nein!",rief ich empört."Da gehen wir nicht rein und schon gar nicht mit Hobi!"
„Aber Hyuni möchte da gerne rein und das mit uns beiden,sonst bleibt er einfach draußen.",verteidigte sich Celi und zeigte auf den Laden vor uns, der für Unterwäsche gedacht war.
„Nein ich darf ihn nicht alleine lassen.",protestierte ich.
„Dann kommt er eben mit."
„Ganz sicher nicht!"
Celi sah mich beleidigt an und verschränkte ihre Arme. „Guck nicht so,oder würdest du mit diesem Mike hier reingehen?",stellte ich ihr eine Frage, bereute diese allerdings wieder direkt.
Wir waren hier schon zusammen drin.",antwortete sie,während sie ihre Augenbrauen hochzog.
„Gut ich gehe dann mit ihm woanders hin.",meinte ich stur,löste mich aus unserem Zweiergespräch und lief zu Hobi,welcher sich gerade mit Hyuni unterhielt.
„Komm wir gehen woanders hin,solange die da drin sind.",klärte ich ihn auf,während Celi Hyuni an der Hand nahm und sie mit sich zog.

„Du hättest auch mitgehen können.",sagte Hobi. „Ich will nicht,dass du wegen mir nicht gehst."
„Ach ich wollte sowieso nicht."
„Du machst sowas wie Shopping nicht gerne oder?",fragte er leicht schmunzelnd,während wir durch die Mall schlenderten.
„Doch eigentlich schon aber manchmal ist es mit Celi besonders anstrengend.",erklärte ich und zog ein leidendes Gesicht.
„Wieso das denn?"
„Sie will in jeden einzelnen Laden,da komm ich einfach nicht hinterher.",beschwerte ich mich.
„Ich kann deine Schmerzen durch deinen Blick schon praktisch spüren.",lachte Hobi und wuschelte mir einmal durch die Haare.

Wir liefen zwar an etlichen Läden vorbei ,allerdings fanden wir nichts wo wir gerne hineinwollten und so fanden wir uns ein paar Minuten später vor dem Ausgang dieses großen Einkaufszentrum wieder.
„Und was machen wir jetzt?",fragte ich leicht überfordert und lief, mit Hobi im Schlepptau,einfach weiter hinaus.
„Keine Ahnung lass uns einfach weiterlaufen,dann seh ich auch was von der Stadt.",schlug Hobi vor. „Auf die Plätze,fertig los!",rief er plötzlich noch und rannte lachend los.
„Hey Hobi!Ich habe nie gesagt,dass ich rennen will außerdem bin ich nicht so schnell wie du!",schrie ich ihm hinterher,sobald ich ihm,nach einigen Sekunden Verwirrung, hinterherrannte. Es nützte ihm nichts zu rennen, denn wenn man sich eine Stadt ansehen wollte, tat man das doch in Ruhe und nicht rennend.

„Du hast nur Angst zu verlieren.",rief und lief wieder ein Stück schneller.
„Wo ist denn überhaupt das Ziel?!",schrie ich zurück.
„Hobi wenn ich dich verliere muss ich dafür aufkommen!",schrie ich nun ziemlich laut,da er schon sehr weit vor mir war.
„Hobi lauf langsa-!"
Mir hätte klar sein müssen,dass irgendwann der Moment kommen würde,in dem ich über meine eigenen Beine stolpern würde und vor dem Eingang des Stadtparks,in welchen Hobi gerade gerannt war,hinfiel.

„Autsch.",fluchte ich leise,als ich meine aufgeschürften Hände betrachtete und bemerkte,dass meine Hose an den Knien kaputt gegangen war.
„Na schönen Dank auch Hobi.",redete ich vor mich hin,als plötzlich die Stimme vom Schuldigen ertönte.
„Hast du dir wehgetan?!Ist alles okay?!Geht es dir gut?!".fragte er panisch und griff mir schnell unter die Arme,um mich hochzuheben.
„Ja alles gut.",erwiderte ich und klopfte mir den  Dreck bin der Kleidung.
„Es tut mir so so leid!Wirklich!Ich wollte nicht dass du hinfällst!",erklärte Hobi besorgt.
„Nein alles gut ist ja nichts passiert.",winkte ich ab und lächelte leicht.
„Komm wir holen jetzt die anderen und fahren zurück!",befahl er und stellte sich in die Hocke vor mich.
„Ich glaube das ist keine gute Idee Hobi.",sagte ich zweifelnd,denn ich lief lieber selbst als von Hobi Huckepack genommen zu werden,denn wir würden zu hundert Prozent umkippen,da ich mein Gleichgewicht bei so etwas nicht gut halten konnte.

Hobi jedoch seufzte lediglich einmal,bevor er plötzlich rückwärts nach hinten lief, sodass ich mich vor Schreck an seinen Schultern festhielt,woraufhin er tiefer in die Hocke ging und einmal hochsprang,weshalb er meine Beine greifen konnte und sie festhielt.
Das alles passierte so schnell,dass ich es gar nicht wirklich mitbekam und mich dann schon auf dem Rücken von dem ,mittlerweile wieder laufenden, Hobi wiederfand,der wieder in die Richtung zurückrannte aus der wir gekommen waren.

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