39

Die nächsten beiden Tage passierte nicht viel spannendes. Zum einen hatten wir das verpasste Schulmaterial aus Deutschland per E-Mail zugesendet bekommen, da die Ferien in Deutschland nun angefangen hatten und dieses es in den folgenden Stunden zusammen bearbeitet. Das waren die langweiligsten Stunden,die ich in meiner ganzen Zeit hier in Korea ertragen musste.

Zudem hatte mir Hobi immer noch nicht erzählt,was zwischen ihm und seiner Mutter vorgefallen war,jedoch wollte ihn auch nicht fragen,da ich mir nicht sicher war ob es mich etwas anging oder er überhaupt darüber reden wollte.Enttäuschend war,dass seine Mutter ihn nichtmal aufsuchte um mit ihm zu reden,denn auch wenn er sauer auf sie war,war ich der Meinung,dass es angemessen wäre sich trotzdem um seinen Sohn zu sorgen.
Entweder sie tat dies wirklich nicht oder sie wusste einfach nicht wie sie in mit dieser Situation umgehen sollte und hoffte dass Hobi zu ihr kommen würde. Ich tippte auf letzteres.

Hobi und ich waren gerade auf dem Weg ein wenig weiter ins Center von Seoul,wofür wir den Bus und die Bahn nahmen. Hobi hatte nur gesagt,dass er kurz zu Namjoon müsste,um etwas zu besprechen,was dort auf seinem Laptop oder so war. Allerdings hatte er auch gesagt,dass es etwas damit zu tun hatte,warum Namjoon in Deutschland war und ich deswegen draußen warten musste.

„Wir gehen ins Studio.",hatte er gesagt,als wir nebeneinander in der Bahn saßen und uns unterhielten. „Wie wärs wenn du währenddessen irgendwo auf mich wartest?Vielleicht in einem Café oder so?",fragte er mich und lächelte entschuldigend.
„Darf ich nicht mit rein?",stellte ich unsicher eine Gegenfrage.
„Nein das ist es nicht!",schrie Hobi panisch. „Es ist nur so...es ist momentan nicht gerade aufgeräumt.",gab er leicht beschämt zu,bevor er mich aus dem nichts begeistert angrinste. Vermutlich hatte er gerade einen Geistesblitz gehabt,aus dem eine Idee folgte.

„Aber du kannst Sonntag mit mir kommen!Wenn du Lust hast kann ich dir da ein paar Sachen zeigen."
„Das fände ich toll.",nickte ich lächelnd.

Es war nicht gelogen,denn es interessierte mich brennend wie es da wohl aussah,wie er seinen Tag dort verbrachte und was genau sie eigentlich immer dort machten. Dementsprechend hatte ich also wirklich Lust zusammen mit Hobi am Sonntag ins Studio zu gehen,was sich bestimmt viele Fans wünschten. Irgendwie hatte ich schon wieder vergessen,dass er eine Berühmtheit war,bis er ein weiteres Mal mit Mundschutz und Cap in der Bahn neben mir saß.

„Warte einfach hier auf mich.",schlug Hobi vor und zeigte auf das,vor uns liegende,Café. „Setz dich einfach auf den Platz am Fenster da.", sagte Hobi lächelnd und deutete auf die,von uns aus gesehene,linke Seite des Cafés.
„Okay...dann bis nachher.",verabschiedete ich mich von ihm.
„Eher bis gleich.",verbesserte mich Hobi."Es dauert nicht so lange."
„Ah...dann bis gleich.",sagte ich, drehte mich um und lief ein Stück nach vorne in Richtung des Cafés.

„Heyy!Wo bleibt mein Abschiedskuss?",rief Hobi mir gespielt beleidigt hinterher und stemmte die Hände in die Hüften, als ich mich leicht verwirrt zu ihm umdrehte.
„Hier!", rief ich leicht lächelnd und warf ihm spaßeshalber einen Luftkuss zu,woraufhin er so tat,als würde er diesen fangen und drückte seine Hände,als würde er jemanden knuddeln,an sich.
„Bis gleich!",lachte ich und schüttelte gleichzeitig den Kopf.

Nachdem ich mich an den Platz gesetzt hatte,auf welchen Hobi gezeigt hatte, beschäftigte ich mich mit meinem Telefon und bestellte etwas, da das Café echt lecker aussehende Dinge besaß, während ich wartete.
Eigentlich war es gar nicht so schlimm,da ich so Zeit hatte meine Mutter kurz anzurufen, was ich schon die ganze Zeit vorhatte. Wirklich viel redeten wir jedoch nicht,vor allem da sie gerade erst aufgewacht war und noch sehr müde war.

Nachdem ich in unserem Gespräch erfahren hatte,wie es ihr ging und was sie so ohne mich machte,beschäftigte ich mich damit,meine Nachrichten zu lesen,welche ich zwischendurch bekommen hatte. Ich hatte zwei Nachrichten von Hobi erhalten,während ich telefoniert hatte. Verwundert,da er ja eigentlich im Studio sein sollte,klickte ich auf den Chat.

Hobi

Hobi
Hab deinen Kuss gefangen.

Leicht lächelnd betrachtete ich das Bild und sicherte es zur Sicherheit noch ein weiteres Mal. Ich antwortete jedoch nicht auf seine Nachricht,da mich in diesem Moment jemand ansprach,der nicht Hobi war,allerdings meinen Spitznamen benutzte.

„Ally?Was machst du denn hier?",fragte mich diese stimme,woraufhin ich meinen Kopf verwirrt zu dieser drehte.
„Oh...Hallo Jae.",antwortete ich ihm noch immer verwirrt. „Ich warte auf Hobi und du?"
„Ich helfe hier gelegentlich aus,das Café gehört meinen Eltern.",erklärte er und deutete auf die braune Schürze mit seinem Namen drauf.
„Achso das wusste ich nicht."
„Ich glaube Hoseok auch nicht.",stellte Jae fest und schob sich die Brille hoch.

„Darf ich mich zu dir setzen?",fragte er leicht schüchtern und lächelte schief.
„Klar.",antwortete ich leicht lachend und deutete auf den Stuhl,um ihn zu zeigen,dass er sich setzen könne.
„Und?",fragte er."Was machst du hier so allein ohne Hoseok?"
Ich denke mal Jae wusste wie die anderen auch,dass Hobi jemand berühmtes war,also antwortete ich ihn ganz ehrlich.
„Er ist gerade im Studio und bespricht eine geheime Sache,die ich nicht erfahren darf."
„Ohhh ich weiß was es ist .",lachte er schadenfroh.
„Warum erzählt er es dir aber mir nicht?",fragte ich schmollend und war zugegeben ein wenig beleidigt.

„Er hats mir nicht erzählt.",meinte Jae grinsend."Ich hab's durch andere Quellen erfahren."
„Und wie?",fragte ich vollkommen begeistert,in der Hoffnung das Geheimnis auch durch diese 'anderen Quellen' zu erfahren.
„Das bleibt mein Geheimnis!"
„Kannst du mir sagen was das Geheimnis ist?"

Mit einem großen Lächeln auf den Lippen sah ich ihn an und beugte mich leicht über den Tisch. Jae betrachtete mich kurz schmunzelnd,wahrscheinlich wegen meiner Reaktion,bevor er antwortete.
„Tut mir leid Ally,aber das würde die Überraschung kaputt machen.",sagte er entschuldigend und seufzte.
„Ally?Woher hast du diesen Spitznamen?",unterbrach eine stimme unser Gespräch,welche zu Hobi gehörte.

Als ich in sein Gesicht sah,welches leicht mürrisch verzogen war,fiel mir auf,dass er mich mit dieser Mimik betrachtete,die über den Tisch gerade noch freudestrahlend zu Jae gebeugt war. Schnell löste ich mich aus dieser Position und sah lächelnd zu Hobi,welches er jedoch nicht erwiderte.
„Spitzname?",fragte Jae verwirrt.
„Ja...ich heiße eigentlich Alexa.",antwortete ich auf seine ungestellte frage.

„Genau und so wirst du sie auch nennen...komm Ally wir gehen.",erhob Hobi das Wort,bevor er um den Tisch gelaufen kam,mich an der Hand zu sich hochzog,seinen Arm über meine Schulter legte und mich dabei übertrieben an sich drückte. Dabei warf er Jae einen Blick zu,welchen ich noch nie zuvor bei Hobi sehen durfte. Aus meiner Sicht,war es einer dieser Todesblicke,die ich Celi manchmal zuwarf.  Jae lächelte ihm jedoch nur leicht zu,nachdem wir allerdings schon aus dem Café waren und Hobi mich noch ein kleines Stück die Straße entlang mitzog,indem er es so aussehen ließ als wären wir ein Paar und keine besten Freunde. Auch wenn ich es ein wenig merkwürdig fand,dass alle Leute diese Aktion sahen und sein Handeln ein wenig unerwartet war,fand ich seine Nähe,wie vorher auch,schön.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top