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Schon als ich meine Augen öffnete,konnte ich sagen, dass es heute wohl sehr warm werden würde, da es jetzt schon sehr stickig und warm im Zimmer war. Hobi lag unten auf der kleinen Matratze und tat mir ein wenig leid,da er wohl sehr ungemütlich auf dieser schlafen musste.

Nachdem ich Hobi geweckt hatte, er sich anschließend im Bad seine Schuluniform anzog und ich mich so weit es ging fertig gemacht hatte,aßen Hobi und ich schweigend unser Frühstück. Dieses Schweigen erinnerte mich an gestern, denn genau diese Stille hatte zwischen uns geherrscht als wir Händchen haltend durch die Straßen gelaufen sind. Obwohl es noch nicht dunkel war und die Sonne gerade erst unterging, sodass diese höchstens ein paar lange Schatten zog,hatte Hobi die Dunkelheit als Ausrede benutzt. Wahrscheinlich hatte er selbst Angst,anders konnte ich mir das nicht erklären.

Ich wusste bereits, dass wir heute mit der Klasse erneut in ein Museum ging,also hatte ich bereits wenig Lust in den Tag zu starten. Aber um ehrlich zu sein war der Tag im Nachhinein betrachtet gar nicht so schlimm wie ich es erwartet hatte, denn ich wusste zuerst nicht, dass es ein eigentlich ziemlich interessantes Museum war,welches über die Geschichte Süd Koreas erzählte und außerdem war mir,sowie auch den anderen,auch nicht nicht bewusst,dass wir plötzlich in der Bahn neben unseren Austauschpartnern sitzen würden,mit denen wir heute zusammen etwas unternehmen sollten.

„Was machst du denn hier?",fragte ich dementsprechend Hobi als dieser plötzlich,wie immer mit einem Lächeln auf den Lippen, welches ich durch den Mundschutz jedoch nur an den Augen erkennen konnte,neben mir stand.
„Wir unternehmen heute etwas zusammen!",rief Hobi begeistert,was die Aufmerksamkeit mehrerer anderer Passagiere auf sich zog,da Hobi wie so oft,nicht gerade leise sprach.
„Wusstest du das schon seit gestern?"
„Ja,aber ich wollte dich überraschend und habe einfach gehofft dass niemand anderes es dir erzählt.",erklärte er stolz.
„Also kommt ihr mit?",fragte ich immer noch verwirrt. Er nickte als Antwort und setzte sich neben mich auf die Bank der Bahn.
„Hobi du zerdrückst mich",beschwerte ich mich,da nicht gerade viel Platz auf der Bank blieb mit mir,Hobi und Celi,die vertieft in ihre Musik von mir und Hobi an die Wand der Bahn gedrückt wurde und uns lediglich einen genervten Blick zuwarf.

Hobi sah mich kurz von der Seite an,dessen Blick ich allerdings nicht erwiderte,da ich genau wusste,dass wenn ich meinen Kopf jetzt drehte hundertprozentig Hobis Gesicht mit meiner Nase berühren würde,so eng war es auf der Bank. Es blieb allerdings auch kein anderer Platz für ihn,da schon alles von meine Mitschülern und ihren Austauschpartnern belagert wurde und hier auch noch normale Passagiere mitfuhren.

Er rutschte leicht zur Seite,was mich denken ließ,er wolle mir Platz machen,jedoch hob er mich im Gegensatz zu meinen Erwartungen an der Hüfte hoch und rutschte schnell auf meinen Platz,bevor er mich auf seinem Schoß herunterließ und seine Arme von hinten vor meinem Bauch legte um mich so festzuhalten,denn sonst wäre ich aufgestanden, womit er leiderem schon gerechnet hatte.

Celi warf mir einen ihrer größten Pedoblicke, die ich jemals erleben durfte zu, als Hobi zudem auch noch sein Kinn auf meine Schulter legte. Für andere musste es momentan wirklich so aussehen,als wäre Hobi mein fester Freund,also konnte ich die Blicke meiner Mitschüler,deren Austauschpartner,sowie die der beiden Lehrerinnen nur allzu gut nachempfinden.

Wenn man mich kannte,könnte man sich nur allzu gut denken,dass ich mit total roten Wangen und gesenktem Blick den Rest der Bahnfahrt verbrachte und mich möglichst nicht bewegte,um keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Dementsprechend war ich womöglich eine der glücklichsten Menschen der Welt,als die Bahn an der besagten Haltestelle hielt und wir aufstehen mussten.

„Ich hasse dich dafür.",sagte ich beleidigt zu Hobi,als dieser hinter mir lief,sobald wir die Bahn verlassen hatten und den Lehrern durch die Menschenmassen folgten.
„Wieso denn ich hab es nur komfortabler für uns gemacht.",meinte dieser nur unschuldig.
„Witzig.",antwortete ich,ihm gegenüber ,das erste mal genervt.
„Sei doch nicht so.",lachte er und pickte mich unerwartet und zudem nicht gerade sanft in die Seite,sodass ich ziemlich laut aufquiekte,was von einem Schrei begleitet wurde und daraufhin,durch dieses witzige Geräusch, lachen musste und meine zuvor schlechte Laune wie verflogen war.

Sobald wir am Museum angekommen waren,baten unsere Lehrerinnen um Ruhe,woraufhin unsere Tour begann.
Eigentlich hatte ich gedacht,dass es dieses Mal nicht so langweilig werden würde wie letztes Mal,weil ich das Thema dieses Museums eigentlich ziemlich interessant fand,aber da unser Führer so sehr nuschelte, dazu noch auf koreanisch und es total langweilig erklärte,so als hätte er keine Lust auf diesen Beruf,war es einfach nur zum Sterben langweilig.

So gut wie alle,als relativ große Gruppe,zogen Gesichter,die einem mehr als zeigten,dass das hier nur Todes langweilig war,inklusive mir, obwohl ich versuchte nützliche Informationen herauszufiltern,was nicht so gut klappte.
Besonders unsere Partner aus Korea,die die Geschichte Koreas sowieso schon kannten, schienen sich wohl sehr zu langweilen.
So auch Hobi neben mir,welcher sich schon an meine Schulter angelehnt hatte um sich auszuruhen,wobei ich wusste,dass er vor sich hin döste. Somit weckte ich ihn leicht aus seinem Halbschlaf,als die Gruppe weiterzog und ich mich in Bewegung setzte,jedoch hielt er mich schnell am Arm fest und zog mich in die entgegengesetzte Richtung mit.

„Hobi was hast du vor?",fragte ich ihn verwirrt.
„Ich zeig dir was viel interessanteres als das hier."

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