Da niemand etwas dagegen hatte,und ich eigentlich die einzige war die sich ein wenig Sorgen machte,durfte Celi mitkommen und zusehen. Was war aber wenn sie BTS irgendwo her kannte oder es mal zufällig gehört hatte?
Auch wenn diese Vorstellung vielleicht ein bisschen weit hergeholt war,da sie die Jungs definitiv schon erkannt hätte,würde sie diese kennen,beseitigte das meine Sorgen nicht.

Celi sah mich auf dem Weg runter in die Garage ziemlich merkwürdig an. Sie sah mich intensiv an und deutete dann stark mit den Augen und einem Kopfnicken auf die Jungs vor uns. Sein wir ehrlich, bei ihr war es nicht schwer zu erraten was sie damit meinte.
Ich wusste ganz genau, dass die Jungs gut aussahen und an Celi ging das auch nicht vorbei, allerdings machte sie eine größere Sache daraus als ich. Beispielsweise in dem Moment,als wir beide uns an den Rand des inneren Teils der Garage,in der die Jungs probten wenn sie gerade im 'Urlaub' waren, gesetzt hatten. Denn als die Jungs kurz abgelenkt waren,um sich zu besprechen,die Musik anzumachen und sich aufzustellen, beugte sie sich zu mir.

„Du warst mit denen alleine?!",flüsterte sie geschockt,woraufhin ich ihr nur ein nicken zur Antwort gab.
„Wie hast du das ausgehalten?Du magst sowas doch nicht und dann gleich sieben gut aussehende?"

Jetzt wo ich so darüber nachdachte,war es für mich eigentlich gar nicht mehr so schlimm.
Vermutlich hatte ich mich einfach daran gewöhnt.
„Es ist okay.",antwortete ich also.
„Warum kann mir sowas nicht passieren?Können wir tauschen?",fragte sie belustigt,allerdings löste das in mir etwas anderes aus.

Anfangs hätte ich liebend gern zugestimmt,aber seitdem Hobi und ich uns persönlich kennengelernt hatten und ich ihn, das musste ich zugeben,ein wenig ins Herz geschlossen hatte,hatte ich nicht mehr das Gefühl unerwünscht zu sein und würde nicht gerne tauschen.
„Nein lassen wir das lieber.",sagte ich leicht lächelnd.
„Dieser Hoseok hat dich verändert... Normalerweise wärst du mir dafür vor Freude in die Arme gesprungen."
Ich lachte leicht darüber,denn genau das wäre passiert.

„Ihr kommt bestimmt irgendwann mal zusammen.",sagte sie als wäre es das normalste auf der Welt und sah den Jungs zu wie sie sich aufwärmten. Geschockt sah ich zu ihr,nachdem ich verstanden hatte was genau sie gerade gesagt hatte,denn irgendwie war diese Aussage für mich so absurd gewesen,dass ich sie erstmal begreifen musste.
„Was sagst du da?Nein bestimmt nicht!",rief ich noch immer geschockt,jedoch so leise,dass die tanzenden uns nicht hören konnten,auch wenn sie sowieso kein Wort verstehen könnten.
„Und warum wirst du dann so rot?",grinste sie mich an und suchte dann Hobi mit ihrem Blick.

Ich klatschte mir meine Hände auf die Wangen,da so versuchte die Röte vergeblich zu verstecken.
„Es ist mir schon aufgefallen,als du mit ihm vorgestellt hast.",fing sie an und verfolgte Hobi mit ihrem Blick."Er mag dich und du ihn auch."
„Hey!Hör auf damit,wir mögen uns nur als Freunde."
„Freundschaft plus oder wie?",fragte sie lachend und auch wenn es ein Scherz war,fand ich das gar nicht so witzig und redete so lange nicht mit ihr,bis die Jungs fertig mit dem Training waren und Hobi mir seine Hand zum aufstehen hinhielt.

"Hast du Hunger?Ich muss heute wieder zu dem Haus meiner Oma und da ein bisschen den Haushalt schmeißen und danach wollte ich gerne nochmal ins Krankenhaus.", fragte Hobi anschließend. Wäre ich Hobi,wäre das erste was ich tun würde zu duschen,da ich mich einfach unwohl fühlen würde und daher fand ich es total stark von ihm sich erst um seine Großmutter zu kümmern.
„Na klar ich komm gerne mit."
„Wäre es nicht schlauer erst ins Krankenhaus zu fahren?Ich muss die anderen sowieso absetzten und dann können wir auch gleich dorthin fahren und auf dich warten.",mischte sich Jin ein und stellte sich neben Celi,die das Gespräch von mir und Hobi interessiert verfolgt hatte,auch wenn sie bestimmt nicht alles verstanden hatte.
„Celi wir gehen wohl gleich.",übersetzte ich für alle Fälle.
„Hab's schon verstanden.",antwortete diese stolz.

Kurz darauf, nachdem die Jungs sich wieder umgezogen hatten,verabschiedeten wir uns von Namjoon und seiner Schwester, sowie von Celi und stiegen zusammen in Jins Auto.
Dieser setzte lediglich Yoongi ab,bevor er zusammen mit uns zum Krankenhaus fuhr.

Als Hobi später wiederkam,erfuhren wir,dass es ihr schon viel besser ging,was Hobi ziemlich freute,allerdings musste sie noch zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. So wurden Hobi und ich also ungefähr eine halbe Stunde später,beim Hochhaus abgesetzt,in welchem seine Großmutter lebte. Hobi hatte mir auf dem Weg dorthin erklärt,dass er jede Woche mindestens einmal kam und ihr half zu putzen und aufzuräumen. Meistens aß er dann auch gleich mit ihr zusammen,jedoch waren wir beide nun alleine und konnten nicht mit ihr essen.

Mit einem der vielen Schlüssel an seinem Schlüsselbund,schloss er die Tür auf und stieg die,mir schon bekannten,Treppen hinauf.
Ich folgte ihm still,bis er die Tür öffnete und ich das Wort erhob.
„Hobi?",setzte ich an,woraufhin ich einen fragenden Blick als Antwort erhielt.
„Willst du hier duschen gehen?",fragte ich ihn.
Diese Frage war mir schon vorhin im Auto gekommen,da es mich ziemlich beschäftigt hatte,denn wie gesagt ich würde mich total unwohl fühlen,wenn ich so verschwitzt noch den Abend überstehen müsste.
„Wenn es für dich okay ist.",sagte er sichtlich erleichtert."Ich wollte dich hier nicht so alleine lassen...vielleicht würdest du dich ja unwohl fühlen oder so.",gab er zu.

„Was müssen wir denn machen? Wenn du schnell unter die Dusche springst, kann ich doch schonmal anfangen."
„Du könntest ihre Blumen gießen,darum hat sie mich vorhin gebeten.Eigentlich ist gar nicht so viel zu tun,vielleicht Staub wischen,aber so einen richtigen Putztag machen wir meistens erst nach drei bis vier Wochen also bist du davon befreit.Und in der Woche mache ich halt nur Kleinigkeiten und bin eigentlich nur zur Beschäftigung da.",erklärte er noch etwas genauer,als vorhin im Auto.
„Also so etwas wie eine Putzkraft?",fragte ich scherzhaft in der Hoffnung er würde nicht so schnell beleidigt sein wie Celi es war,sobald ich so einen Witz riss.
„Putzkraft Hoseok zu Diensten!",rief er plötzlich sehr laut,verbeugte sich übertrieben und erschreckte mich so ziemlich.

Kaum hatte ich mich wieder gefasst war er auch schon im Bad verschwunden. Ich denke das war eben Hobi,so wie er eben war.
Vielleicht sollte man aus ihm ein Adjektiv machen,würde jedenfalls oft als Beschreibung ausreichen.

Belustigt über diesen Gedanken schnappte ich mir schnell ein Glas,aus dem Küchenschrank und füllte es mit Wasser,um mich um die erste Pflanze zu kümmern. Derweil hörte man das plätschern der Wassertropfen auf dem Boden,was mir zeigte,dass Hobi bereits unter der Dusche stand.

Ich war gerade mal mit der Hälfte fertig,als Hobi um die Ecke gesprungen kam,mit neuer Kleidung am Körper die er wahrscheinlich mal hier gelassen hatte,und so fast das Glas zu Bruch gegangen wäre,hätte er es nicht aufgegangen. Kopfschüttelnd und gleichzeitig grinsend hatte ich ihn darüber belehrt,so etwas nicht mehr zu tun. Sobald Hobi und ich dann komplett fertig damit waren,die Blumen zu gießen ein wenig Staub zu wischen und zu saugen,war es bereits später Abend und die Sonne war schon dabei unterzugehen.
Erschöpft schloss Hobi die Tür auf und lief mit mir im Schlepptau die Treppen herunter.
Unten angekommen steckte er den Schlüsselbund wieder ein und ließ die untere Tür des Hochhauses zufallen.

Da ich ein wenig müde war streckte ich mich einmal,um wieder einen kleinen Energieschub zu bekommen und Hobis Zuhause noch sicher zu erreichen. Ich war gerade dabei vor Hobi auf den Bürgersteig zu treten,um den kurzen Weg zu seiner Wohnung anzutreten,als ich plötzlich etwas warmes an meiner Hand spürte.
Anders als ich es erwartet hätte,stellte ich fest,dass es Hobis Hand war,der gerade unsere Finger miteinander verschränkte und ganz unschuldig auf den Boden vor uns sah,als ich verwirrt zu meiner Hand blickte.

„Nur...damit du keine Angst im Dunkeln bekommst.",sagte er schüchtern und noch immer den Boden vor uns betrachtend.