„Ally?",wiederholte Celi den Spitznamen, welchen Hobi mir gegeben hatte.
„Keine Ahnung wie er auf einmal darauf kommt.",sagte ich schulterzuckend.
„Hm...naja wie war dein erstes Wochenende so?",fragte sie mich und redete direkt weiter. „Also ich wurde von ihr und ihrem Vater abgeholt und oh mein Gott du glaubst nicht was mir passiert ist als ich in das Haus gegangen bin! Also erstmal ist das riesig und ich habe sogar ein eigenes Zimmer! Ich durfte mich erstmal einrichten und kurz zur Ruhe kommen und dann sollte ich essen kommen...sie hat einen Bruder ein bisschen älter ist und der sieht so krass gut aus!Und er tanzt und singt,laut seiner Schwester,aber er ist voll oft nicht zuhause!",schwärmte sie vor sich hin und bekam sich gar nicht mehr ein vor quieken und herumhüpfen. Was wohl die anderen Schüler,die gerade an uns vorbei ins Schulgebäude liefen,von ihr denken mussten.

„Wenn ich dich daran erinnern darf,du hast einen Freund."
„Aber ich darf dich wohl für andere Jungs schwärmen.",meinte sie stur.
Meiner Meinung nach nicht,denn war man Vergeben war man eben vergeben,da sollte man auch nichts von anderen wollen. Jedoch wollte ich jetzt keine Diskussion anfangen,also hielt ich meinen Mund.
„Du musst ihn dir nur mal ansehen dann verstehst du es."
Seufzend gab ich nach.
„Hast du ein Foto?."

Wie aufs Stichwort holte sie schnell ihr Handy aus der Tasche und tippte darauf herum kurz darauf herum, bevor sie es mir vor die Nase hält. „Das ist er,hat mir Hyuni geschickt."
Auf dem Bild waren zwei Personen abgebildet. Ich erkannte darauf einmal Hyuni und...Namjoon?

Ich hätte bei dem 'er kann singen und tanzen und ist voll oft nicht zuhause' misstrauisch werden sollen. Die Schwester von Namjoon war also Hjuni und diese war die Austauschpartnerin von Celi. Warum waren wir uns am Wochenende dann nicht begegnet, wenn ich schon bei Namjoon im Haus war?
„Warst du am Wochenende viel unterwegs?"
„Ja wir waren so gut wie den ganzen Tag bei ihrer besten Freundin,aber sie hat kein Deutsch gewählt deswegen hat sie auch niemanden aufgenommen."
„Achso.",sagte ich dazu nur.

Eigentlich sollte ich ihr als meine beste Freundin davon erzählen,dass Namjoon einer der Freunde von Hobi war und bei uns gewesen war,jedoch würde sie mich dann die ganze Zeit nerven und versuchen sich,mithilfe von mir,mit ihm zusammenzubringen.
Und das obwohl sie einen Freund hatte,denn ich wusste von Anfang an,dass dieser Mike nicht der richtige für sie war und sie wahrscheinlich nur einen Freund haben wollte. Ich liebte Celi aber manchmal war sie wirklich schräg.

„Kommt ihr bitte einmal alle zusammen!",rief plötzlich Frau Kien,welche gerade am Eingang angekommen war und uns versuchte zu sich zuwinken. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt,dass sie schon da war.
„Erstmal guten Morgen euch allen!Wir haben einen Raum in der Schule bekommen,in dem wir uns immer treffen können und den werde ich euch jetzt zeigen,danach besprechen wir alles weitere in diesem." Und so lief sie,gefolgt von uns Schülern,in das große Gebäude,durch mehrere Flure und ein paar Treppen hoch,bis wir vor einer blauen Tür standen.

Auf dem Weg dorthin wurden wir oft von den,auf die Lehrer wartenden,Schüler angesehen und es wurde oft getuschelt und gelacht. Es war mir eigentlich egal,da ich wusste dass wir natürlich anders aussahen und man das an der Schule wahrscheinlich nicht allzu oft sah.

Der Raum war von innen ziemlich hell gestrichen,wenn man aus dem Fenster sah könnte man den Schulhof sehen, der mit vielen Bäumen und Blumen geschmückt war und sogar einen Fußballplatz besaß. Über dem Smartboard hing überraschenderweise eine deutsche und eine südkoreanische Flagge. Wow die hatten hier Smartboards,dagegen kam unsere alten Schultafeln nicht an.

Jeder suchte sich schnell einen Platz,aber da sich jeder gerade mit seinen Freunden über die letztlich erlebten Ereignisse austauschte,war es sehr laut und ich wunderte mich ein wenig darüber, dass Frau Kien dies nicht änderte, indem sie um Ruhe bat. Kurz darauf erfuhr ich auch warum. Anscheinend wollte sie etwas von mir,da sie sich vor mich stellte und mich mit meinem Namen ansprach.

„Ich wollte nur noch einmal nachfragen,ob alles gut verlaufen ist am Wochenende.",fing sie an."Es wurde mir gesagt,dass Hoseok sehr offen wäre und deswegen dachte ich ihr beide würdet gut miteinander klarkommen,wobei du eigentlich ja ein wenig schüchtern bist."
„Es ist alles gut zwischen uns.",sagte ich schnell und lächelte einmal.
„Wenn es Schwierigkeiten oder Missverständnisse gibt kannst du einfach zu mir oder Hoseoks Deutschlehrerin kommen.Die ist auch sehr freundlich.",bot sie mir an,woraufhin ich einmal nickte.
„Schön,dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.",sagte sie freudig und lief nach vorne.

Dort erklärte sie ein wenig über den Tagesablauf von heute und morgen. Heute würde dieser nur aus dem einfachen reden zwischen uns bestehen,da sie meinte es wäre sehr wichtig sich mit anderen über seine Erfahrungen zu unterhalten. Morgen jedoch stand etwas mehr auf dem Plan,denn dort würden wir Seoul erkunden und uns ein wenig mehr umsehen. Zu den nächsten Tagen hatte sie noch nichts gesagt,sie meinte nur, dass sie morgen ein wenig mehr darüber erzählen würde.