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„Viel besser.", betrachtete Hobi sein Werk, beziehungsweise mich, nachdem er mir ein Outfit rausgesucht hatte. Ich hatte das Oberteil das ich trug, sogar schon in der Kombination mit dem kurzen Rock getragen, allerdings war ich immer zu schüchtern gewesen damit rauszugehen. Aber er hatte mich so lange genervt, bis ich endlich nachgegeben hatte und es einfach anbehielt.
„Glaub mir das ist echt schön.", schwärmte Hobi und ich bis mir leicht verlegen auf die Unterlippe.
„Oh warte hast du eigentlich Hunger?", fragte er mich aus dem nichts und darauf zog mich kurz, ohne auf meine Antwort zu warten, mit sich in die Küche,die gleichzeitig auch als Esszimmer diente und setzte mich dort an den kleinen Tisch. Kaum hatte ich mich hingesetzt, fing Hobi wieder an zu reden.
"Du weißt doch,dass du Montag mit in die Schule musst oder?" Ich wunderte mich über diese Frage, denn natürlich wusste ich dass ich Montag mitkommen musste.
Ich nickte daher leicht zögernd.
„Okay...aber mein Schulweg ist etwas zu lang um zu Fuß zu gehen.",erzählte er.
Ich sah ihn nur fragend an.Was genau wollte er mir jetzt damit sagen?
„Können wir nicht mit dem Bus fahren?",fragte ich ihn.
Er schüttelte den Kopf.
"Nein...hier in der Gegend halten nicht so viele Busse und wenn wir zur nächsten Haltestelle laufen würden,könnten wir auch gleich zur Schule laufen."
Ich nickte verständnisvoll.
„ Aber ein Fahrrad hab ich auch nicht."fuhr er kleinlaut fort, was mich ihn nun verirrt ansehen ließ.Wie kam er ohne Fahrrad oder Bus alleine zur Schule, wenn er nicht dorthin lief?
„Ich fahre mit dem Skateboard!Kannst du damit fahren?",fragte er mich interessiert.
Ich schüttelte schnell heftig den Kopf.
Niemals würde ich einen Fuß auf dieses Ding setzen! Entweder würde ich durch meine tollpatschigkeit runterfallen oder ich würde durch meine untalentiertheit runterfallen.
Beides lief auf das gleiche heraus und ich würde mir am besten noch was brechen.
„Ich bring es dir bei!", sagte Hobi voller Freude. Seine Freude würde ihm definitiv vergehen,sobald er sehen würde wie ich mich mit diesen Dingern anstellte. Trotzdem bedankte ich mich dafür bei ihm, da er es im Endeffekt ja wirklich nur gut meinte.
Während des Essens fiel mir dann etwas auf.
Wo war eigentlich seine Mutter?
War sie auf der Arbeit?
„Ist deine Mutter nicht da?"fragte ich ihn dementsprechend, weshalb er nur den Kopf schüttelte.
„Nein sie ist arbeiten.Das ist sie oft."
In seinem letzten Satz konnte ich eine Spur von Frustration wahrnehmen.Und genau deswegen änderte ich anschließend schnell das Thema.
„Wann kommen deine Freunde?",fragte ich also.
„Weiß ich nicht...die kommen einfach wenn sie gerade Lust haben." Genau in der Sekunde,in der er den Satz beendete,klingelte es an der Tür.
„Sag ich ja.",meinte Hobi zwinkernd.
Bedeutete das,dass ich gleich die Freunde von Hobi kennenlernen würde? Seine männlichen Freunde, die mir fremd waren und garantiert nicht mit meiner Schüchternheit kompatibel waren? Hobi ist ja ganz nett aber ich wusste eben nicht wie die anderen so waren.
In mir machte sich Nervosität und das Unwohlsein breit und sofort atmete ich ein wenig schwerer.
Ich ärgerte mich ehrlich gesagt über mich selbst.Warum kam ich eigentlich mit niemandem klar?Lag das an meiner Schüchternheit? Das ich etwas zu schüchtern war,war mir bewusst und auch,dass ich mich Personen mehr öffnen sollte,wusste ich.
Doch wie machte man das?
Ich hörte wie Hobi die Tür öffnete und kurz darauf nahm ich mehrere Stimmen war, sodass meine Nervosität zunahm.
Hobi begrüßte jemanden die Personen, von denen ich noch nicht wusste, wie viele es waren. Naja aber das ganze sah bis jetzt nicht sonderlich gut für mich aus, da ich gerade mindestens fünf Stimmen zählen konnte.
Jetzt bekam ich wirklich Angst.
Waren es wirklich so viele? Hobi hatte so viele Freunde, während ich nur eine hatte. Gut er war auch sichtlich aufgeschlossener als ich, aber wie macht er das? Waren es gute Freunde? Meistens gingen solche großen Freundeskreise nie gut aus,das hatte ich selbst schon oft in der Schule mitbekommen.
Schnelle Schritte näherten sich der Küchentür, was mich angespannt zu dieser sehen ließ.
Nachdem ich mein Leben kurz in Frage stellte, lugte plötzlich ein Junge, mit kurzen hellbraun gefärbten Haaren um die Ecke und kaum sah er mich, kam er lächelnd schnell auf mich zu. „Du bist ja voll süß!", rief dieser und setzte sich prompt neben mich. Verunsichert rutschte ich ein kleines Stück von ihm weg und wusste nicht was ich sagen sollte, weshalb ich ihn nur awkward anstarrte.
„Tae ich hab dir doch gesagt du sollst das nicht sagen!",rief Hobi hinter ihm und zog ihn ein Stück von mir weg. Dankbar sah ich zu Hobi hoch, welcher mich einmal sanft anlächelte,was mich sofort auch lächeln ließ.
Wie schaffte er das immer?
Mein Blick flog auf die Jungs hinter ihm,die mich neugierig beobachteten. Ich wäre vor Schock fast von der Bank gekippt, auf der ich saß. Es waren ganze fünf Jungs, plus diesem 'Tae' neben mir, die dazu noch gut unheimlich aussahen, und mich alle anstarrten. Somit fühlte ich mich unglaublich unwohl und logischerweise kannte ich auch niemanden von ihnen außer Hobi. Obwohl... dort im Gang hinten, den hatte ich schonmal irgendwo gesehen.
Oh Gott das war der Typ aus dem Flugzeug!
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