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„Ähm...was?",fragte ich nochmal zur Sicherheit nach und spürte derweil, dass ich gerade wirklich kurz davor war auszurasten.
„Du"
Hobi zeigte auf mich.
„Und ich."
Er zeigte auf sich.
„Schlafen in einem Raum!"
Beendete er den Satz und formte ein Herz mit seinen Armen,während er lächelte.
„I-ich hab das...schon verstanden", stellte ich stockend klar.
„Ja ich weiß...du magst das wahrscheinlich nicht so aber wir sind doch Freunde!",rief er freudig und schlug mir leicht gegen die Schulter. „Da geht das doch!"
Hatte ich überhaupt eine Wahl?Nein oder?
War es denn wirklich so schlimm bei ihm zu schlafen? Wir schliefen sowieso getrennt,also seufzte ich geschlagen.
„Ist okay.",gab ich mich schließlich geschlagen.
Hobi schien sich sehr darüber zu freuen, dass ich zustimmte und umarmte mich freudig,wobei man das wohl eher erwürgen nennen sollte. Sofort begann ich meine schöngeredete Entscheidung zu bereuen,und hatte ehrlich gesagt ein wenig Angst vor Hobi.
„Entschuldigung!",rief Hobi und sprang von mir weg, als er bemerkte wie ich mich verkrampft hatte.
Ich lächelte verlegen.Er dachte bestimmt ich wäre komisch oder so was in der Art.
War ich das nicht eigentlich auch?
Aus Frust seufzte ich einmal und schmiss anschließend meinen Rucksack auf die Matratze.
Hobi öffnete derweil seine Schranktür,welche von Innen komplett leer war. Vermutlich hatte er ihn zuvor ausgeräumt.
„Hier kannst du deine Sachen einsortieren!",erklärte er lächelnd und deutete dabei auf meinen Koffer. „Aber vielleicht lieber erst morgen...es ist schon ziemlich spät...zum Glück ist morgen Samstag."fügte er hinzu und gähnte einmal lautstark,womit er seine Müdigkeit bewies. Ich nickte nur leicht.
„Ich geh ins Bad."informierte ich ihn leise, als ich meine kleine Tasche mit den Hygieneartikeln und so weiter, aus meinem Koffer gekramt hatte. Er nickte und ließ sich seufzend,rückwärts auf sein Bett fallen.
Somit lief ich durch die Tür auf die andere Seite des Flurs, wo sich das Badezimmer befand, welches direkt gegenüber von Hobis Zimmer war. Das Bad war wie alles andere hier ein wenig klein. Es gab eine kleine Dusche aber keine Badewanne,allerdings störte mich das wenig,da ich hier sowieso nicht baden gehen würde, es dauerte einfach viel zu lange.
Ich seufzte einmal auf und genoss meine kurze Privatsphäre, bevor ich meine Haare schnell von all den Knoten entwirrte,was ohne Schmerzen leider nicht funktionierte, mir die Zähne putzte und mich umzog.
Letztendlich stand ich also mit kurzer Hose und T-shirt im Bad. Heute war ein anstrengender Tag gewesen und ich merkte so langsam, wie müde ich inzwischen war, da ich auch im Flugzeug nicht viel geschlafen hatte.
Vorsichtig öffnete Hobis Zimmertür und lief ein Stück in den Raum. Komischerweise war jedoch niemand zu sehen. Hobi war nicht mehr auf seinem Bett und ich konnte keine Geräusche aus dem Zimmer Vernehmen, somit ging ich davon aus, dass er vielleicht bei seiner Mutter war.
Ich wollte also gerade weiter ins Zimmer gehen, als Hobi plötzlich hinter der Tür hervorsprang und mich zu Tode erschreckte.
Vor Schreck kreischte ich einmal auf und war aus Reflex kurz davor ihn zu schlagen.
Ich atmete einmal durch und sah anschließend böse zu ihm,allerdings schaute ich schnell wieder weg.
Ein Rotton bildete sich auf meinen Wangen.
Hobi stand vor mir, aber ohne Shirt und das irritierte mich ziemlich.
Ich hörte Hobi leise kichern und eine Hand schob sich in mein Blickfeld.
„Sorry haha das wollte ich nicht!",lachte Hobi.
Ich schüttelte den Kopf,drehte mich von ihm weg, schloss die Augen und verschränkte meine Arme.
"Heyyyy",beschwerte er sich gespielt beleidigt, als ich ihm nicht antwortete.
Ich konnte mir ziemlich gut vorstellen wie sich seine schönen Augenbrauen zusammenzogen.
„Zieh dir erst was an!",sagte ich stur.
Es war kurz still, bevor er versuchte gespielt beleidigt zu protestieren. „Aber es ist so warm heute."
„Das ist doch egal...ich lauf so auch nicht rum!",erwiderte ich.
„Könntest du aber rein theoretisch.",lachte Hobi.
Ich riss empört die Augen auf und drehte mich um. „Nein könnte ich nicht!"rief ich und schlug ihn einmal leicht, was Hobi dazu brachte mit erhobener Hand zu Boden zu sinken.
„Ah!Ich wurde getroffen!", krächzte er und kreischte theatralisch.
Ich lachte einmal laut auf. Es war nicht beabsichtigt und ich konnte es wirklich nicht zurückhalten,ich wusste nichtmal was genau ich daran jetzt so witzig fand,aber ich lachte.
Hobi sah mich kurz still an, sichtlich überrascht darüber, fing dann aber auch an zu lachen.
„Ich weiß ja das ist alles jetzt sehr aufregend aber bitte seid nicht so laut.",erklang die Stimme von Hobis Mutter,die plötzlich hinter uns stand und sich müde die Augen rieb.
„Entschuldigung",flüsterten wir beide gleichzeitig. Sie nickte nur und verschwand wieder in ihr Zimmer,um vermutlich schlafen zu gehen.
Als ich mich wieder zu ihm drehte, sah ich nur noch wie er sich,zu meinem Glück, schnell ein Shirt überschmiss. Währenddessen begab ich mich schnell unter die Decke,auf der Matratze, von der ich ausging, dass sie für mich war.
Hobi drehte sich um, sah mich dann allerdings ziemlich vorwurfsvoll an und verschränkte sogar seine Arme.
„Nein...das kommt gar nicht in frage...dann fühl ich mich schlecht.",sagte er kopfschüttelnd und kam auf mich zu.
Fragend sah ich ihn an und wich ein kleines Stück zurück. Was genau meinte er jetzt?
"Du schläfst in meinem Bett.",bestimmte er und zeigte auf sein Bett, woraufhin ich heftig den Kopf schüttelte.
„Nein."
„Doch.",widersprach er mir.
„Ich möchte aber nicht."
„Es ist viel weicher als diese alte Matratze.",versuchte er mich zu überzeugen.
„Ich schlafe hier.",beendete ich unsere kleine Diskussion stur und legte mich mit dem Rücken zu ihm hin.
Es war wieder kurz still. Als er weiterhin nichts sagte,dachte ich leichtsinnig er habe nachgegeben, also schloss ich einfach meine Augen und hoffte dass er das Licht ausmachte, was er glücklicherweise auch tat.
Allerdings hörte danach rein gar nichts mehr. Kein Schritte, keine Bettdecke geschweige denn sein Bett, welches Geräusche machte, wenn man sich auf dieses setzte.
Ich lauschte kurz verwirrt und wollte gerade meine Augen öffnen, als mich aus dem nichts zwei starke arme hoch hoben,woraufhin ich erschrocken aufquiekte und wild zappelte.
„Ah!Lass mich ru-",versuchte ich zu schreien,wurde aber von seiner Hand,welche nun auf meinem Mund lag, unterbrochen.
„Shhh!Nicht so laut!",flüsterte Hobi und setzte mich sanft auf seinem Bett ab.
„Mach das nie wieder!",zischte ich in die Dunkelheit,dahin wo ich ihn vermutete.
„Okay.",flüsterte und strich über meine Haare.
Ich schlug seine Hand wütend weg.
„Lass das!"
„Ich darf dich doch wohl mal ärgern.",lachte er nun und da sein Lachen so verdammt ansteckend war musste selbst ich schmunzeln, aber zum Glück sah er es durch die Dunkelheit nicht.
Ich hörte wie sich seine Schritte auf dem Holzboden entfernten und anschließend ganz verstummten.
„Gute Nacht.",sagte er,als er sich hingelegt hatte.
„Gute Nacht."
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