Seefahrt
„Was machen wir?!" fragte Elea entsetzt. „Wir brechen doch auf, die lycaner haben zwar Fallen in der Grotte aufgestellt, aber sie halten es für sicherer uns Erben wegzubringen." antwortete Rowena gelassen. „Nun das hätte ich nicht erwartet..." murmelte Elea.
Die beiden Schiffe der Lycana segelten hart am Wind nach nordwesten, um die nördlichste Spitze Irlands zu umrunden. Elea saß auf einem Tau. Mit ihr auf dem kleinen Küstensegler reisten Alisa, Ivy, Franz-Leopold, luciano ein paar Schatten und Donnchadh mit seiner Catriona. Die anderen waren in einem schmaleren, jedoch schnellerem Schiff untergebracht. Elea lächelte, nun das traf sich gut, wenn sie etwas näher gehen würde könnte sie vielleicht Gesprächsfetzen hören. Enttäuscht musste sie feststellen das es nur um belanglose Themen ging. Ivy erzählte über den Wachturm an dem sie gerade vorbei segelten. Irgendeine Geschichte über die Engländer und die Spanier kamen vor. Wenn sie sich nicht täuschte hatte sie schon mal etwas darüber gelesen. Natürlich musste Franz-Leopold einen Kommentar abgeben. Doch gerade als Elea dachte das es spannend werden würde kam Catriona ans Deck und schickte sie in ihre Kisten. Alisa fragte verwirrt: „Lassen sie das Schiff nun treiben bis es dunkel wird, wir sind doch auf offener See da kann man nicht ankern." Ivy beantwortete die Frage: „Nein, es gibt bestimmte Wege nicht vom Kurs abzukommen."
Erschöpft schloss Elea ihren Sarg, die See bekam ihr gar nicht gut.
Als Elea wieder ans Deck trat sah sie wie Alisa und Leo zankten. Franz-Leopold hatte wieder einen blöden Kommentar zu Lucianos großem Blutdursts abgegeben. Doch das war es nicht was Elea schmunzeln lies, nein sie fand es sehr ungerecht und überhaupt nicht angemessen von dem Dracas, doch sie fand es so süß wie Alisa und Franz-Leopold sich immer zankten. Dabei ging es doch meistens um belanglose Dinge. Ein kleiner Stich bohrte sich in ihr Herz als sie an Alexander dachte. Nein, er wollte nicht mit ihr befreundet sein oder jedenfalls nicht mit ihr gesehen werden. Sie schnaubte und zuckte dann zusammen als sie sah das sie von einem Schatten beobachtet worden war.
Er lehnte sich an die Reling. Die Schiffe legten an einem kleinen Steg an und Alexander freute sich wieder ans Land zu können, jedoch stellte sich heraus das nur ein paar Schatten auf die Jagd gingen um sich selbst und den Erben Blut zu bringen. Eine kleine Rangelei angefacht von den Pyras entstand. Malcom kam Ireen zur Hilfe als diese geschubst wurde. Sein etwas jüngerer Bruder beschwerte sich sofort. Was für Narren! Jedoch musste er auch zugeben das dies eine lange Zeit ohne Blut war. Eine sehr lange Zeit. Alexander verzog das Gesicht.
Nach einem weiteren Tag waren die Erben an einem kleinem Turm angekommen. Die Engländer hatten ihn gebaut um die Iren ausspionieren zu können. Der Nachthimmel funkelte nur so vor Sternen und der Mond leuchtete sanft auf die Mauern. Selbst das Meeresrauschen war perfekt. Elea legte ihren Kopf in den Nacken, so etwas schönes hatte sie noch nie gesehen. In ihrem Leben als halb Mensch war sie nicht viel herumgekommen, da sie immer einen heftigen Ausschlag bekommen hatte sobald sie in der Sonne war. Zu gerne wäre sie damals mit ihren großen Brüdern ausgeritten, jedoch verachteten diese sie nahezu da sie anders war. So hatte Elea ihre Kindheit die meiste Zeit in der Bibliothek verbracht. Ihre Beine lies sie über dem mittlerweile ruhigem Wasser baumeln. Nur leider war die Nacht bald vorbei und die Sonne würde die Sterne verblassen lassen. „Hallo Elea." Alexander. Er setzte sich vorsichtig, darauf bedacht sich die Hosen nicht zu reißen, hin. „Was willst du?" fragte sie eiskalt, obwohl es ihr schwer viel sich nicht zu freuen das er zurück gekommen war. „Ich weiß das du denkst das ich nicht mit dir befreundet sein möchte." Der Vampir atmete hörbar laut aus. „Und?" fragte Elea spitz. Er murmelte: „Du hörst die gerade wie meine Cousinen an." Sie zog gekonnt die Augenbraue hoch und verschloss ihre Gedanken. Es machte einen Heidenspaß ihn denken zu lassen er würde ihr egal sein. Schnell rettete sie sich davor zu grinsen und setzte wieder ihr ausdrucksloses Gesicht auf. „Ich möchte aber mit dir befreundet sein." gab er letzendlich zu. Elea jauchtzte und sprang in die Luft vor Freude. Nun wenn er auch mit ihr als Freunde gesehen werden wollte hatte sie nichts dagegen. „Es würde mir nichts ausmachen mit dir befreundet zu sein." antwortete sie schlussendlich.
Sie liefen die Treppen hoch, die junge Vampirin mit einem strahlendem Gesicht und Alexander mit einem leichtem Lächeln auf den Lippen. Doch als sie um die Ecke bogen sah Elea zwei Gestalten und zog Alexander zurück. Dieser wollte etwas erwidern doch sie presste ihre kalte Hand auf seine Lippen. Was ist los fragte er verwirrt in ihrem Geist. Genervt dachte sie : Na da sind Franz-Leopold und Ivy, ich werde es dir später erklären, sei jetzt leise ich will lauschen. Elea vermeinte ein leises Murren in ihrem Kopf zu hören, doch Alexander drückte sich brav an die Wand neben sie. Elea versuchte sich zu konzentrieren und schnappte ein paar Gesprächsfetzen auf. Anscheinend hatten die beiden ein Fischerboot gesehen das jedoch in Richtung Küste fuhr anstatt wie jedes andere Boot zu dieser Zeit aufs offene Meer. Sie wartete bis die Schritte der beiden verklungen waren, dann ging sie weiter. Dabei bemerkte sie, dass sie die ganze Zeit ihre Hand auf den weichen jedoch kalten »Lippen des Vampirs gepresst hatte. Diesen jedoch störte das gar nicht, Alexander wollte nur wissen warum sie gelauscht hatten. „Ich glaube sie wissen mehr als wir, jedenfalls wollen sie das. Außerdem warte ich auf Abenteuer und Die vier scheinen diese ja gerade nur so anzuziehen." Er nickte gewissenhaft und ohne sie auszulachen, wofür Elea sehr dankbar war. „Meinst du das du Hilfe dabei gebrauchen könntest? Vor allem die hübschesten Frauen sollten sich nie alleine auf Abenteuer begeben." Elea schwieg da ihr Hitze ins Gesicht stieg und sie sich ganz sicherlich nicht verhaspeln wollte. „Meinst du nicht?" fragte er etwas verunsichert da er dachte sein närrischer Witz sei nicht zu verstehen gewesen. „Doch," schmunzelte sie, „Sogar eine Dame wie ich könnte ihre Hilfe gebrauchen." Sofort war Alexander wieder der Alte und bot ihr zum Spaß seinen Arm an. Diesen nahm sie gespielt dankend an, doch es war ihr zu viel Körpernähe, sodass sie ihn los lies und zu dem kleinem Fenster in der Wand tippelte. Mit etwas Furcht sah Elea, dass das Boot wirklich in die falsche Richtung fuhr. Ihnen war doch niemand gefolgt oder? „Nun wollen wir hoffen das es nicht so ist." Alexander trat neben sie und war etwas erstaund das sie nicht motzte weil er in ihre Gedanken eingedrungen war.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top