Viele töten aus Reflex
Nala und ich waren nun unzertrennlich. Und der Esel gehörte natürlich auch dazu. Er hatte immer noch keinen Namen. Gestern war ich wieder im Regenwald gewesen und hatte Früchte geerntet. Heute war von dem Grollen eines Donners wachgeworden. Ich ging vor die Tür, Nala stand neben mir. Sie hatte die Ohren angewinkelt und duckte sich. Dann regnete es los. Die Regentage hatten also begonnen. Ein paar mal im Jahr regnete es in der Savanne und ließ sie aufblühen und das Gras saftig werden. Nala verkroch sich wieder im Haus, aber ich blieb im Regen. Es tat so gut. Es regnete die nächsten drei Tage. Am Morgen des vierten Tages, war der Boden getrocknet, der Baum trug neue Knospen, es wuchsen Blumen, das Gras wurde wieder saftig grün. Ich nutzte die Zeit aus und sammelte Früchte, Pflanzen und Blätter, die essbar waren. Ich schlachtete zwei Meerschweinchen. Es waren meine Ältesten. Ich hatte ja schon wieder Kleine. So lief eigentlich mein Leben ab. Mittlerweile begriff ich auch, dass ich allein war. Aber meine Familie fehlte mir trotzdem. Ich brauchte sie einfach. Nachts, wenn ich nicht schlafen konnte, weinte ich oft. Aber so war es nun mal. Eines Morgens jaulte Nala auf. Sie verkroch sich hinter den Krügen mit dem Fleisch. Ich hörte lautes Knurren vor meiner Tür. Ich kletterte durch das Dachloch auf den Baum und schaute runter. Löwen. Fünf Stück. Ein ganzes Rudel. Ich blieb starr sitzen. Hier konnten sie mir nichts tun. Hier auf dem Baum war ich sicher. Aber warum standen sie hier und knurrten? Ich beugte mich vor. Ich sah ein totes Zebra. Anscheinend hatte das Rudel es gerissen. Geier kamen kreischend angeflogen, einer der Löwen schlug mit seiner Pranke nach ihnen und verscheuchte sie. Doch schon kurze Zeit später kamen die hässlichen Vögel wieder. Ich und Nala mussten bis Mittag warten, bis die Löwen verschwanden. Einen Rest vom Zebra hatten sie da gelassen und ich nahm es aus und trennte es vom Fell. Die Knochen nahm ich auch. Jetzt hatte ich wieder einen vollen Fleischvorrat.
Dann ging ich durch die Savanne. Mit meinem Bogen und den Pfeilen. Nala kam mit. Wir liefen durch die Landschaft und ich redete mit Nala. Ich war ja so allein. Ich musste mit einem Fuchs reden! Auf einmal jaulte Nala auf und ich drehte mich erschrocken um. Ein Leopard hatte sie angegriffen. Wie aus Reflex, schoss ich einen Pfeil auf ihn. Aber traf ihn nur an der Schulter. Das machte ihn wütend. Er sprang auf mich zu und biss mir ins Bein. Ich schrie auf und zerrte den Pfeil aus seiner Schulter und rammte ihn mit aller Kraft in den Kopf des Leoparden. Genau oben rein. Der harte Biss des Tieres in mein Bein ließ nach. Er sank zu Boden und blieb leblos liegen. Und ich humpelte mit Nala davon. Hinter mir entstand eine Blutspur, mein ganzes Bein war voll mit Blut. Es würde Raubtiere anlocken. Zuhause verband ich mir mein Bein mit großen Bananenblättern und legte mich Schlafen.
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