Versöhnung

Keuchend erwachte ich aus- ja was eigentlich? Tiefschlaf? Albtraum? Ich hatte keine Ahnung mehr, aber irgendwas hatte dafür gesorgt, dass ich zerstreut und schweißgebadet aufgewacht war. Nachdem meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, suchte ich die Hütte nach Veränderungen ab, aber nichts dergleichen. Alles war wie immer.

Zwei starke Arme legten sich sanft von hinten um meinen Körper und ich beruhigte mich sofort. Thabo wollte nicht wissen was passiert war, ob ich schlecht geträumt hatte. "Alles ist gut. Ich bin da.",das flüsterte er in meine Haare und ich vertraute ihm. In Zeitlupe und verwirrt nickend ließ ich mich auf die Matratze zurücksinken. Ich gewährte Thabo, seine Arme weiterhin beschützend um mich zu schlingen und starrte durch das Dachloch in die tiefe Nacht. Schließlich sickerten meine Ängste aus mir heraus und mein Atem normalisierte sich. Thabo flüsterte irgendetwas in die Dunkelheit, doch der Schlaf hatte mich bereits übermannt.

"Morgen." Ich kreischte und fuhr hoch. Fluchend bewarf ich Thabo mit einem leeren Bastkorb. "Musstest du mich so erschrecken?", fragte ich beleidigt. "Tut mir Leid. Ich dachte, es wäre besser, wenn du jetzt mal langsam aufwachst. Was hätte ich sonst sagen sollen?", lachte Thabo und rieb sich die Stelle, an der mein Bastkorb ihn getroffen hatte. Ich krabbelte über den Boden und spähte durch die Tür. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel. "Thabo verdammt, du hättest mich viel eher wecken sollen!", rief ich und stolperte nach draußen. "Es ist fast Mittag! Beeil dich, wir müssen ins Heim!" Ich wollte gerade durch den Fluss stürzen, da packte Thabo meine Hand und zog mich zurück. "Pssst", machte er und ich verdrehte die Augen. "Thabo, die Zeit läuft uns davon!", zischte ich, woraufhin er den Kopf schüttelte. "Ich war schon im Heim. Und im Garten auch.", erklärte er. Meine Miene entspannte sich. "Wann denn?", fragte ich. "Heute Morgen. Als es noch dunkel war und ich nicht mehr schlafen konnte." Der Wind frischte auf und ich verfing mich in seinen faszinierenden gold-braunen Augen. Er lockerte den Griff um meinen Arm und ließ schließlich los. Sein bannender Blick, der sich in meinen bohrte, machte mich unruhig. Ich senkte den Kopf und sah auf meine wippenden Fußspitzen. "Danke.", sagte ich so leise, dass der Wind meine Worte gleich wieder mitnahm. "Was?", fragte Thabo, der mich also nicht gehört hatte und strich ein paar widerspenstige Strähnen aus meinem Gesicht. Ich hob den Kopf. "Danke!", sagte ich nun etwas lauter und schaute gleich in Richtung Heim, um seinen Blicken zu entkommen. Er legte seine Hand unter mein Kinn und drehte meinen Kopf grob zu ihm. "Was ist denn los? Du siehst so unglücklich aus.", sagte er. Ich schüttelte den Kopf, griff nach seiner Hand und sah ihm nun endlich in die Augen. "Ich bin glücklicher denn je, nur womöglich muss ich mich damit erst anfreunden." Er lächelte, aber ich war noch nicht fertig. "Und ich...", druckste ich herum, "Ich bahandle dich irgendwie oft so feindselig, höre dir nicht bis zum Ende zu, oder unterschätze dich. Ich habe das Gefühl, ich mache alles falsch!" Eine Träne bahnte sich den Weg aus meinem Auge, rollte über meine Wange und fiel auf den Boden.

Nein, nein, nein!, dachte ich. Bloß nicht weinen! Nicht jetzt! Nicht vor Thabo! Doch irgendwie befand ich mich in solch einem Dilemma, dass ich gegen die Tränen keine Mittel hatte und blickte Thabo durch deren Schleier hindurch an, während ich leise schluchzte. Er drückte mich seufzend an sich und nun kam alles in mir hoch und ich heulte in seine breiten Schultern. "Ver-verzeihst du mir?", schluchzte ich schließlich und löste mich aus seiner Umarmung. Er lachte. "Na klar! Ich weiß gar nicht, was du hast! Wärst du nicht so, wie du bist, würde ich dich womöglich gar nicht so sehr mögen." Jetzt musste ich auch lachen. Vor Erleichterung und über mich selbst, dass ich wegen dieser Kleinigkeit geheult hatte wie ein kleines Mädchen.

Wir gingen ins Haus zurück und verschlangen ein Frühstück aus Antilopenfleisch mit Öl, Zwiebeln und Gewürzen und ein paar roten Beeren. Danach kramte ich meine improvisierte Zielscheibe hervor und gab Thabo den Speer, damit er damit Zielen üben konnte. Ich glaube, für Pfeil und Bogen war er wirklich nicht gemacht, aber er besaß genug Kraft, den Speer viele Meter weit zu werfen.

So verbrachten wir die restlichen 10 Tage seiner Kampflehre, nach der er tatsächlich überraschend gut mit dem Speer und den Messern umgehen konnte. Und eines Tages landeten wir sogar gemeinsam im Fluss.

Was mir am Anfang unangenehm gewesen war, war mit nun egal und ich begann, das neue Leben richtig zu genießen.

Tadaaa! :D Nun, ich muss mich bedanken, denn ich hab die 10.000 Leser geschafft *KREISCH* *-* ♡

Vielen, vielen Dank, ich liebe euch!

Bitte kommentiert ganz doll, ok? :-*

-Alitschi

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