Kapitel 5
Akaris Angst zu sehen, machte mich glücklicher als alles andere. Ich merkte, wie sie versuchte, ihre Angst zu verbergen, doch sie war ziemlich schlecht darin. Selbst in meinem Wagen grinste ich noch. Auf dem Weg zum Anwesen des älteren Herren machte ich einen kurzen Zwischenstopp bei der Firma des Mannes meiner Schwester. Sie betrieben eine recht erfolgreiche Modefirma. Einer der Anzüge, die sie verkauften, fiel mir sofort ins Auge. Er war hellblau mit goldenen Details. Nachdem ich bezahlt hatte, stieg ich zurück in den Wagen und fuhr nun endgültig zum Anwesen zurück. Alle Lichter waren aus und kein Muck war zu hören. Skeptisch betätigte ich den Lichtschalter und lief die Treppen zum Zimmer des älteren Herrn hinauf. Zögerlich klopfte ich an der Tür und ging dann einen Schritt zurück. Der ältere Herr öffnete die Tür und ich war etwas beruhigter als zuvor.
“Was gibt es Akiko?” , fragte er daraufhin.
“Ich war nur verwundert, dass sie nicht zu Abend essen wie sonst.” , erklärte ich und ging wieder hinunter.
Als ich mich am nächsten Morgen auf den Weg zu meiner Schwester machen wollte, hielt mich der ältere Herr auf. Er erklärte mir, dass ich mich mit jemandem treffen solle, also tat ich was er sagte. Als ich angekommen war, kam sofort ein Mann auf mich zu. Ohne einen einzige meiner Emotionen Preis zu geben, folgte ich dem Mann und versuchte herauszufinden, warum ich mich mit ihm treffen sollte.
“Guten Tag, mein Name ist Kiyoshi Katō und sie müssen…” , bevor er zu Ende sprechen konnte, fiel ich ihm ins Wort.
“Akiko Itō , warum wollten sie sich mit mir treffen?”
“Sie sind genauso wie Sie beschrieben wurden , freut mich Sie kennenzulernen.” , lachte er.
“Schön ,dass sie meine Anwesenheit so erfreut.” , erwiderte ich kühl. Was für eine Zeitverschwendung und dafür hatte ich auch noch dazu Tank verschwendet.
“Ihr Arbeitgeber hat mich in Ihren Plan eingeweiht und ich würde Ihnen gern bei der Umsetzung behilflich sein.” , etwas schockiert sah ich ihn an.
"Inwiefern würden sie denn nützlich für die Umsetzung sein.” , fragte ich nun.
“Nun bin ich von der Polizei und könnte im Falle einer auftretenden Gefahr eingreifen, außerdem könnte man Verdacht schieben, wenn sie immer alleine sind und sich nur auf ihre Schwester fokussieren.”
“Polizist? Das klingt in der Tat gar nicht mal so übel, sollten Sie jedoch Probleme bereiten, habe ich keine Angst davor, Ihnen Probleme zu bereiten.” , erwiderte ich. Er nickte und bestellte dann etwas zu essen. Ich tat es ihm gleich und wartete dann darauf , mein Essen zu erhalten. Als ich eine Nachricht von dem älteren Herrn erhielt, lass ich sie mir sofort durch, schließlich war er mein Boss.
Vergraul den Polizisten bloß nicht, er könnte dir behilflich sein, selbst wenn es dir nicht recht ist.
Ich verdrehte kurz die Augen und schrieb zurück.:
Ich hatte nicht vor ihn zu vergraulen er könnte noch nützlich werden selbst wenn ich jetzt noch nicht weiß wobei.
Nachdem ich die Nachricht verfasst hatte, legte ich mein Handy beiseite und widmete mich meinem Essen. Nachdem ich fertig mit dem Essen war, bezahlte ich die Rechnung und machte ihm klar, dass er mir folgen sollte. Er sah mich etwas verwirrt an, als ich mit ihm zu meinem Wagen lief.
“Steig ein, du willst doch helfen, oder?" , sagte ich und setzte mich ans Steuer. Er stieg ein und ich fuhr los. Obwohl ich die ganze Zeit nur auf die Straße sah, bemerkte ich, dass Kiyoshi mich ununterbrochen ansah.
“Habe ich was im Gesicht oder warum starrst du mich die ganze Zeit an?” , fragte ich dann etwas genervt. Sofort sah er weg. Ein kleines Grinsen zeichnete sich auf meinen Lippen wieder wegen seines Verhaltens.
“Versuch dich vor meiner Familie zu konzentrieren, sonst bist du keine Hilfe.” , sagte ich bevor ich den Motor abstellte. Kiyoshi hielt inne und sah mich verwundert an.
“Du wirst meinen Freund spielen müssen, wenn du nicht auffallen willst.” , erklärte ich genervt. “Ich hatte eigentlich nicht vor, mit jemandem zusammenzuarbeiten, aber du wolltest es ja so.” , fügte ich resigniert hinzu.
Er nickte nur stumm und öffnete die Tür. Ich stieg ebenfalls aus dem Wagen und lief zum Haus meiner Schwester. Bevor ich die Klingel betätigte, setzte ich noch ein Lächeln auf und sah kurz zu Kiyoshi, der versuchte nicht allzu geschockt zu wirken. Als er sich einigermaßen zusammen riss und es nicht mehr allzu stark auffiel ,dass er überfordert mit der Situation war, betätigte ich die Klingel. Als meine Neffen mich erblickten, strahlten sie mich an , doch als sie Kiyoshi sahen, schauten sie etwas verwundert drein.
“Seit ihr so nett und lasst uns rein?” , fragte ich dann lächelnd.
Meine Worte befreiten sie aus ihrer kurzen Starre. Sie traten zurück und ließen uns rein. Als meine Schwester mich sah, zeichnete sich wieder sichtliche Angst in ihren Augen. Ich begrüßte sie höflich und grinste sie breit an. Kiyoshi stand dicht neben mir und begrüßte Akari ebenfalls. Verwundert sah sie ihn an.
“Das ist mein Freund Kiyoshi.” , stellte ich ihn vor. Es störte mich, ihn als meinen Freund zu bezeichnen, aber ich musste glaubwürdig sein.
Akari kam auf mich zu und griff nach meinem Handgelenk, um mich mit sich zu ziehen. Ich bemerkte, dass Kiyoshi störte, deshalb sagte ich schnell zu ihm: "Beruhig dich, meine Schwester möchte nur mit mir reden.” , er nickte und ließ sie mich mit sich ziehen.
“Hast du ihn auch bedroht?” , fragte sie mich aus heiterem Himmel.
“Warum hätte ich das tun sollen?”
“Er hat sich also freiwillig auf dich eingelassen?”
"Ja, warum denn nicht? etwa weil ich im Gefängnis war? Ich möchte dich kurz daran erinnern, dass du die Täterin warst.” , entgegnete ich und kam einen Schritt näher. “Warum sollte ich also niemanden an meiner Seite wissen dürfen?” , fragte ich nun.
“Weil du eine Geisteskranke bist.”
Auf meinen Lippen bildete sich ein Grinsen und ihre Augen füllten sich mit Angst. Nach einigen Minuten verließ ich das Arbeitszimmer wieder und ging zu Kiyoshi, der sich mit dem Mann meiner Schwester unterhielt. Ich müsste ihn wohl noch eine Weile ertragen, um keine Fragen aufzuwerfen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top