Kapitel 20
Mit dem Anbruch der Dunkelheit machten Tana und ich uns bereits für einen Mord. Akari war dabei ihre letzten Züge zu setzen. Das Ende war nahe, jetzt musste ich sie nur noch ins Schachmatt setzen. Bevor Tana und ich uns auf den Weg zu Akaris Anwesen machten, kramte ich meinen besten Anzug aus meinem Schrank, den ich extra für diesen Tag aufbewahrt hatte, und zog ihn mir an. Meine kurzen Haare ließ ich offen. Auch Tana hatte sich sichtlich herausgesucht. Sowohl er als auch ich trugen lederhandschuhe um Fingerabdrücke zu vermeiden.
Als wir das Anwesen meiner Schwester erreichten, bereiteten wir auch dort alles für meinen Plan vor. Nachdem alles vorbereitet war, stellten wir das Licht im gesamten Anwesen aus. Langsam öffnete sich eine Tür. Meine Schwester lugte verunsichert hinter der Tür hervor, bevor sie vorsichtig einen Schritt nach dem anderen machte. Gerade als sie den Lichtschalter erreichte, tauchte Tana hinter ihr auf und verband ihr sowohl Mund als auch Augen. Sie versuchte, Hilfe zu schreien, doch das Tuch ließ ihre Schreie untergehen. So beachten wir sie in ihrem Keller und banden sie an einem Stuhl fest. Erst nachdem das getan war, nahm Tana die Bänder von ihnen, Augen und ihrem Mund.
“Warum hilfst du dieser verrückten?!” , schrie Akari ihn an.
Auf seine Lippen legte sich ein breites Grinsen, bevor er antwortete.: “ Was soll ich sagen, das ist wie für mich gemacht.” , nachdem er das gesagt hatte, ging er um den Stuhl herum und legte ein Seil um ihren Hals, welches er immer fester zusammenzog. Sie begann nach Luft zu ringen. Erst als sie am Rand der Bewusstlosigkeit war, ließ Tana das Seil wieder los. Gequält hustete sie auf und atmete tief ein und aus. Kurz darauf kam Tana auf mich zu und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich freie Bahn hatte.
Ich ging auf sie zu und beugte mich so weit zu ihr vor, dass ich mich in der Spiegelung ihrer weit aufgerissenen Augen spiegeln konnte.
“Das wird vielleicht etwas wehtun.” , sagte ich, nahm ein Messer und stach es ihr ins Bein. Sie schrie auf und ich ergötzte mich an ihrem Schmerz. Als ich das Messer wieder aus ihrem Bein zog, verteilte sich Blut auf meinem Anzug. Meine Augen waren genau auf Akari gerichtet. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen begann ich einen langen Schnitt an ihrem Oberarm zu ziehen. In Akaris Augen bildeten sich Tränen, während sie vor Schmerzen schrie. Sie so zu sehen, ließ mich alles andere vergessen. Ich war wie in Trance, als ich das Messer in ihrem Körper vergrub und sie leiden ließ. All die Jahre hatte ich mich nach Rache gesehnt und es war noch viel befreiender als ich geglaubt hatte. Akaris Blut floss in Strömen aus ihrem Körper und verteilte sich auf dem Boden.
“Bitte hör auf.”, bettelte sie mich an.
“Warum sollte ich?” , entgegnete ich und stach ein weiteres Mal auf sie ein.
“Du hast recht, es gibt keinen Grund, schließlich musstest du wegen mir leiden. Aber bevor ich sterbe, solltest du wissen, warum ich ihn umgebracht habe.” , sagte sie und holte röchelnd Luft bevor sie zum weiterspielen ansetze.: “Unser Vater hat bei Mord unserer Mutter mitgeholfen, ich weiß nicht wer der anderen Täter war aber als ich herausfand was unser Vater getan hatte konnte ich mich nicht beherrschen. Vielleicht ist es das Schicksal unserer Familie das wir uns gegenseitig umbringen oder wir sind einfach alle verrückt.” , sagte sie und hustete dann gequält auf.
“Wenn es sowieso unser Schicksal ist, uns gegenseitig zu töten, möchte ich es in vollen Zügen genießen und hoffen, dass es bei deinen Söhnen nicht so ist wie bei uns.” , entgegnete ich und Schnitt ihr daraufhin die Kehle auf. Als ich ihren leblosen Körper so sah, verschwand die Euphorie, die ich bis zu diesem Moment verspürt hatte, gänzlich und es blieb nicht als Lehre zurück. Stille nichts als Stille erfüllte den Raum, bis Tana langsam auf mich zukam. Er hatte das gesamte Geschehen beobachtet. Auf seinen Lippen lag ein kleines Lächeln, als er sich vor mich stellte.
“Wie fühlst du dich?” , fragte er mich besorgt und sah mir genau in die Augen.
“Bis vor ein paar Minuten fühlte ich mich toll, aber jetzt habe ich keine Ahnung, was ich fühle.” , antwortete ich ehrlich. Er nickte verstehend und legte seine Arme um mich.
“Was es auch ist, was du fühlst, ich bin bei dir.” , sagte er ruhig.
Nach einer Weile löste er die Umarmung wieder und sah mir in die Augen.
“Ich beseitige das Chaos hier, du solltest schon mal gehen, ich komme nach, wenn ich fertig bin.”, sagte er und begann das Blut weg zu putzen. Ich nickte und ging leise aus dem Keller.
Als ich wieder in meinem Anwesen ankam, ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Vor meinem geistigen Auge stand ich wieder im Garten meiner Schwester. Tana lächelte mich freundlich an und riss mich in seinen Bann. Ein leises Klopfen weckte mich. Müde ging ich zur Tür und sah in Tanas dunkle Augen.
“Habe ich dich geweckt?” , fragte er mich plötzlich.
"Ja, aber mach dir keinen Kopf, ich muss mich sowieso noch umziehen.” , antwortete ich und steuerte meinen Kleiderschrank an, um mir frische Kleidung zu nehmen, die nicht mit Blut verschmiert waren. Kurz darauf ging ich ins Badezimmer, um mir das Blut vom Körper zu waschen. Als ich wieder zurück in mein Zimmer ging, lächelte Tana mich wie immer freundlich an. Sein Blick war genau auf mich gerichtet und für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, dass die Welt um uns herum stehen geblieben war. Wenn ich bei Tana war, fühlte ich mich sicher fast so, als könnte ich kein Leid empfinden. Ich wusste, es war unrealistisch und doch liebte ich dieses Gefühl.
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