Kapitel 2
Ohne viel Zeitaufwand hatte ich herausfinden können, auf welche Schule meine Neffen gingen. Während ich auf die beiden wartete, ging ich verschiedene Nachrichten durch. Als die beiden mich sahen, tauschten sie kurz Blicke aus und kamen dann langsam auf mich zu. Nachdem sie vor mir zum Stehen kamen, hockte ich mich zu ihnen, um auf Augenhöhe mit ihnen zu sein. Ich legte jeweils eine Hand auf ihre Wangen und strich vorsichtig darüber darauf bedacht, ihnen keinen Schaden zuzufügen auch wenn ich es eigentlich wollte. Die beiden sahen tatsächlich aus wie Akari. Ihre schwarzen Haaren, die dunklen Augen, die mir einen Schauer über den Rücken liefen ließen und die Art, wie sie einen herablassend ansahen. Als ich Akari sah, erhob ich mich und ging zu ihr. Ein breites Grinsen bildete sich auf meinen Lippen, als ich vor ihr stehen blieb. Ich legte meine Hände auf ihr Gesicht und verzog ihre Lippen zu einem Lächeln.
Sie stieß mich von ihr weg und schrie beinahe: “Du geisteskranke, was tust du hier?!”
“Geisteskranke hört sich ja schon an wie ein Anfang.” , sagte ich lächelnd “Ich habe auf meine Neffen gewartet.” , beantwortete ich dann ihre Frage.
Sie sah mich schockiert an und kam dann einen Schritt näher. “Lass meine Kinder ihn ruhe.” , sagte ich und packte mein Gesicht.
“Keine Sorge ich will nur dich verrückt werden lassen.” , erwiderte ich und griff nach ihrem Handgelenk. “Deine Söhne sind dir wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten.” , sagte ich, bevor ich an ihr vorbei ging. Ein dezentes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich sah, wie Akari ihre Söhne nach Wunden oder sonstigen Dingen ab suchte.
Mein Auftauchen allein reichte offenbar schon, um sie langsam den Verstand verlieren zu lassen, aber das reichte mir nicht, ich wollte sie leiden sehen. Ich wollte, dass sie dafür bezahlt, was sie getan hatte. Mit einem Grinsen setzte ich mich in das Auto und fuhr zum Anwesen des älteren Herrn. Als ich dieses betrat, wurde ich freundlich begrüßt.
“Guten Tag, Akiko."
“Guten Tag, gibt es heute ihrend welche Termine?” , fragte ich.
“Du wurdest zu einem Essen heute Abend eingeladen, du solltest dich fertig machen.” , erwiderte er und ich tat, was er sagte.
Ich ging an meinen Kleiderschrank und nahm mir einen dunkelgrünen Anzug, er war maßgeschneidert und ich liebte es ihn zu tragen. Als ich vorm Spiegel stand, richtete ich meine kurzen dunkelbraunen Haare etwas, dabei kam mir mein Vater in den Sinn. Er und Arari hatten immer beteuert, dass ich meine Haare lang lassen solle, da kurze Haare nicht zu mir passten. Jetzt ließ ich sie extra immer kurz schneiden, um nicht wie früher zu sein. Ich wollte alles hinter mir lassen und das absolute Gegenteil von dem werden, was ich damals war. Als ich zum Anwesen fuhr, was mir genannt wurde, überlegte ich, um was es wohl gehen würde. Ich hoffte inständig, dass es nicht wäre, was meinen Plan behindern würde.Das Anwesen war riesig und alles war hell. Ein junger Mann brachte mich zu einem gedeckten Tisch, auf dem verschiedene Speisen standen. Es roch atemberaubend lecker und ich hoffte, ich dürfte auch etwas davon essen, was dort aufgetischt war.
“Guten Abend, Sie müssen Akiko sein.” , begrüßte mich die Familie, die hier lebte. Ich nickte und begrüßte sie dann ebenfalls.
Sie eröffneten das Essen und ich griff sofort zu dem gebratenen Reis. Gerade als ich einen Happen nehmen wollte, wurde ich angesprochen.
“Kommen wir direkt zur Sache, wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Sohn heiraten würden.”, unter Schock verschluckte ich mich auf dem Reis und hustete auf. Als ich mich wieder etwas gefasst hatte, antwortete ich: “Bitte nehmen Sie mir das nicht übel, aber ich habe etwas vor und da ist so etwas ziemlich ungünstig und auch danach sehe ich es als äußerst problematisch an.” , der Sohn der beiden atmete erleichtert aus, er hatte offensichtlich genau so wenig Interesse daran zu heiraten wie ich oder zumindest daran, mich zu heiraten.
“Danke für das Essen.” , sagte ich, bevor ich das Anwesen verließ.
Eine Hochzeit kam überhaupt nicht in Frage, für wen hielten sie mich nur. Ich fuhr zurück zum Anwesen des älteren Herrn und parkte den Wagen ab. Als er mich sah, fragte er mich, wie es gelaufen war.
“Es war ziemlich ereignisreich, wir drücken es so aus.” , erwiderte ich und ging in mein Zimmer. Ich ging in das anliegende Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Langsam lief ich zurück in mein Schlafzimmer und ließ mich in mein Bett fallen.
Vor meinen Geistigen Augen sah ich wieder meine Schwester wie sie vor unserem Toten Vater hockte und mir die Schuld in die Schuhe schob. Danach befand ich mich wieder im Gefängnis, einige Male bettelte ich die Wärter an, meine Unschuld beweisen zu dürfen, doch jedes Mal schlugen sie mich nieder. Diese Momente sorgten dafür, dass ich kein guter Mensch mehr sein wollte, sondern ein Monster. Ich wollte das werden, was alle in mir sahen, um selbst mit mir klarzukommen. Ich öffnete die Augen und sah eine Weile nur an die Decke, ohne irgendetwas zutun. Ich setzte mich aufrecht hin und schwang meine Beine aus dem Bett. Als ich vor meinem Kleiderschrank zum Stehen kam und mir meine Klamotten für den heutigen Tag heraus suchte, nahm ich mir einen Schwarzen zweiteilig und zog diesen an. Nachdem ich das Zimmer verlassen hatte, wartete ich auf den älteren Herrn, da er ein Mittig in seiner Firma hatte. Als seine Chauffeurin war es meine Aufgabe ihn zu fahren und diese Aufgabe hatte ich noch nie vernachlässigt. Ich setzte ihn ab und fuhr dann zur Schule meiner Neffen. Mit einer inneren vorfreude Akari verrückt werden zu lassen. Ein Lächeln zeichnete meine Lippen, als ich das Auto parkte und das Schulgelände betrat.
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