Happy Halloween

Dichte Nebel Schweden versperrten mir die Sicht und verliehen gleichzeitig meinem Anwesen eine unheimliche Atmosphäre. Langsam lief ich die Einfahrt entlang und vergrub dabei die Hände in den Jackentaschen. Ein Windstoß wirbelte die bunten Blätter durch die Gegend. Beim Anblick machte sich ein Lächeln auf meinen Lippen breit. Als ich die Haustür erreichte, holte ich meinen Schlüssel aus der Jackentasche und trat in das Anwesen. Beeindruckt sah ich mich um. Alles war geschmückt. Von der Decke hingegen sind gigantische Spinnen und zahlreiche Geister. An den Wänden standen Skelettfiguren und die Türen waren mit Blut verschmiert. Außerdem gab es einen Spiegel, der den Anschein machte, als würde ein Gespenst herauskommen. Plötzlich nahm jemand meine Hand und ich zuckte zusammen. Tana sah mich lächelnd an und zog mich mit sich mit. Vor dem Sofa blieb er stehen. Darauf lagen ein blutiges Brautkleid und ein blutiger Anzug. Verwundert war ich zu Tana , der mich noch immer anlächelte. Vorsichtig hob ich das Kleid auf , von dem ich mir sicher war, dass es für mich gedacht war. Es war Weiß und hatte ein Blumen Muster. Die blutigen Stellen ließen es sehr hervorstechen. Gemeinsam mit dem Kleid verschwand ich in meinem Zimmer, wo ich mich auszog. Meine Haare ließ ich offen, allerdings steckte ich mir ein paar Blumen in die Haare und schminkte mich etwas blasser und den Anschein einer Leiche zu machen. Es war ungewohnt ein Kleid zu tragen und für einen Moment wünschte ich mir wieder einen Anzug tragen zu können aber als ich mich im Spiegel ansah fand ich das gesamtbild gar nicht mal so schlecht, also verließ ich mein Zimmer wieder und hielt ausschau nach Tana der sich mittlerweile auch umgezogen haben sollte. Als ich ihn erblickte, verschlug sein Anblick mir die Sprache. Der blutige Anzug stand ihm ausgesprochen gut. Für eine Weile sahen wir uns nur schweigend an. Bis Tana plötzlich zu klatschen begann. Ich sah ihn verwundert an, als er auf mich zu lief und genau vor mir stehen blieb.

“Das Kleid steht dir wirklich gut.” , sagte er kurz darauf und strich mir über die Haare.

Meine Augen waren starr auf ihn gerichtet. Er hatte etwas an sich, was mir die Sprache verschlug. Wie ein Kunstwerk, welches man sich immer wieder ansehen konnte und dabei immer wieder begeistert war , weil es so einzigartig war. Schon seitdem ich ihn das erste Mal gesehen hatte, verschlug er mir die Sprache und sorgte dafür, dass ich mir wünschte, dass die Zeit stehen bleiben würde.

Plötzlich klopfte es an der Tür.

“Das müssen die Gäste sein.” ,sagte Tana daraufhin und ging zur Tür, um sie zu öffnen und die Gäste zu begrüßen.

Ich tat es ihm gleich und ging zu ihm an die Tür. Es dauerte eine Weile bis alle Gäste angekommen waren und es dauerte noch länger, jeden einzeln zu begrüßen. Als ich plötzlich Kiyoshi in einer Ecke des großen Raumes erblickte, hielt ich inne. Tana sah mich daraufhin verwirrt an und folgte meinem Blick. Nachdem er Kiyoshi registriert hatte , musterte er mich nur schweigend. Ich wandte meinen Blick kurz darauf auch wieder von Kiyoshi ab und sah stattdessen Tana lächelnd an. Er erwiderte mein Lächeln und legte seine Arme um mich. Plötzlich ließ Tana mich los und ging auf eine Gruppe von Menschen zu. Jeder von ihnen trug einen schlichten schwarzen Anzug. Sie machte nicht wirklich den Anschein davon, etwas Gutes im Schilde zu führen, vor allem nicht der etwas ältere Herr in der Mitte. Doch genau vor diesem blieb Tana stehen. Für einen kurzen Moment überlegte ich zu ihm zu gehen, doch ich entschied mich letztendlich doch dagegen. Stattdessen beobachtete ich ihr Gespräch aus der Ferne und hoffe, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Erschrocken fuhr ich herum und blickte in Kiyoshi's vertrautes Gesicht. Er lächelte mich sanft an und versuchte offensichtlich glücklich zu wirken, allerdings konnte man die Traurigkeit in seinen Augen gut erkennen.

“Geht es dir gut?” , fragte er mich, nachdem wir uns kurzzeitig nur angesehen hatten.

“Mir geht es besser als zuvor, ich bereue es nicht, gegen zu sein. Wäre ich bei dir geblieben, hätte ich einen Fehler gemacht. Such dir jemanden, mit dem du glücklich werden kannst. Ich habe meine Person schon vor Jahren gefunden, aber ich wurde leider von ihm getrennt und jetzt, wo ich ihn wieder gefunden habe, will ich ihn nicht noch einmal verlieren.” , antwortete ich wahrheitsgemäß und lächelte ihn freundlich an.

In seinen Augen bildeten sich Tränen, als er sich lächelnd von mir weg drehte und wieder in der Menge verschwand. Kurz nachdem er wieder unter den Gästen verschwunden war, tauchte Tana wieder hinter mir auf. Besorgt sah ich ihn an, da ich diesen Männern nicht traute , doch Tana lächelte nur unbesorgt und griff nach meiner Hand und mit mir zum Buffet zu gehen, das wir vorbereitet hatten.

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Während ich Akiko in den Armen hielt, erblickte ich in der Ferne meinen Vater und seine Männer, die ihn immer begleiteten und alles für ihn tun würden. Als mein Vater mich ebenfalls erblickte und mir mit einem Handzeichen klar machte, dass ich zu ihm kommen sollte, lief es mir kalt den Rücken herunter. Langsam ging ich auf ihn zu und blieb genau vor ihm stehen.

“Du solltest dich doch von diesem Mädchen verhalten,  sie ist nicht mehr nützlich für uns.” , sagte mein Vater Ernst.

“Warum muss denn immer alles nur nützlich sein?" "Ich möchte das alles nicht mehr.” , entgegnete ich und sah ihn flehend an.

“Hör auf dich so aufzuführen." Ohne mich wärst du niemand, aber du sagst mir, du willst dich mir widersetzen, für ein nutzloses Mädchen. "Noch nicht mal deine Mutter war so.” , sagte mein Vater daraufhin erst.

“Es ist mir egal, ob sie nutzlos ist , ich kann sie nicht aufgeben, egal wie hoch die Folgen meiner Handlung sind.” , erwiderte ich und sah meinen Vater dabei genau an.

“Ich hatte tatsächlich geglaubt, dass du endlich zur Vernunft gekommen bist, aber ich habe mich wohl geirrt,  ich hoffe du bist dir im Klaren darüber, dass ich dieses Verhalten nicht dulden kann, selbst wenn du mein Sohn bist.” , sagte mein Vater daraufhin. Ich nickte verstehend und wandte mich schließlich von ihm ab und ging wieder zu Akiko, die immer noch an derselben Stelle stand.

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