13.

Ich war gerade auf dem Weg zur Schule, als mich plötzlich Jemand am Handgelenk festhielt. Ich dreht mich um und sah in das dreckige Grinsen von Adam. Er beugte sich gefährlich nah zu mir vor. Seine Lippen streiften mein Ohr und sein Atem berührte meine Wange. Sofort bekam ich am ganzen Körper Gänsehaut, vor Ekel. "Na Prinzessin? Du kommst jetzt mit." flüsterte er heißer und sein Griff wurde bei letzten Satz stärker, sodass mein Handgelenk zu Schmerzen begann. Weil ich mich nicht noch weiter in die Scheiße reiten wollte tat ich was er sagte, doch mein Verstand schrie ich sollte weglaufen, einfach weg.

 "Gutes Mädchen" sagte er als ich ihm folgte, aber was blieb mir übrig? Er brachte mich zu seinen Kumpels, die mich mit ihren Blicken auszogen, wir waren in einer kleinen Nebenstraße angekommen. Ich fühlte mich dreckig. In der Runde standen etwa vier Jungs und Liam. Sein Blick war kalt und doch sah ich einen kleinen Funken von Reue oder schlechten Gewissen? Ich war mir nicht sicher, denn er war so schnell wieder verschwunden, wie ich ihn entdeckt hatte. "Na, dann wollen wir mal" sagte einer der Jungs und Adam drückte mich gegen die Wand. Er hielt meine Handgelenke über meinem Kopf fest und presste sein Knie zwischen meine Schenkel. Ich war ihnen wehrlos ausgeliefert. Adam vergrub seinen Kopf an meinen Hals und began ihn mit feuchten Küssen zu bedecken. Hilfesuchend sah ich zu Liam, der die Sache, die ganze Zeit mit beobachtet hatte. Als unsere Blicke sich trafen, sah er einfach weg und ließ mich allein. In diesem Moment, zerbrach mein Inneres, ich wusste nicht wie oft ein Herz brechen konnte, aber diesesmal war es entgültig zerbrochen und keiner könnte es heilen. Plötzlich war mich alles egal und mein Blick wurde leer.

Doch plötzlich kam mir mein Baby in den Sinn und da wurde mir klar, dass es Jemanden gab für den ich kämpfen musste. Ich musste unwirkürlich an meinen ersten Termin beim Frauenarzt denken, wie ich geweint hatte, als ich das Herzklopfen meines Babys gehört hatte. Ich wusste nicht wie, aber ich schaffte es das Adam von mir abließ, als er mich küsste und seine Zunge sich gewaltsam in meinen Mund drängte, biss ich zu. Sofort ließ er von mir ab. "Du kleines Misststück!" schrie er mich wütend an und holte mit seiner Hand aus. Er traf mit voller Wucht meine Wange. Ein unerträglicher Schmerz machte sich an der roten Stelle meiner Wange breit. Ich biss die Zähne zusammen und rannte weg. So schnell meine Beine mich trugen und es mein Körper zuließ.

Ich hielt erst als ich zu  hause angekommen war. Erst jetzt merkte ich, dass ich weinte und mir heiße Tränen über die Wangen liefen. Doch ich versuchte mich zusammen zu reisen. Für mich und das Kleine. Und deshalb konnte ich hier keine Sekunde länger bleiben. Ich musste jetzt für zwei denken. Ich ging in mein Zimmer wischte mir meine Tränen weg und klappte mein Notebook auf. Ich buchte eine Hinreise ohne Zurückreise. Ich packte schnell die wichtigsten Sachen und dann schrieb ich für jeden einen Brief.

Mum schrieb, ich sie solle mich verstehen, ich würde wenn die Zeit reif ist zurück kommen und sie solle nicht nach mir suchen.
John schrieb ich, dass er jetzt für Mum dein sein sollte und sich gut um sie kummern sollte.
Ryan schrieb ich, dass er der beste Bruder ist den man sich wünschen kann und ich ihm dankbar bin, dass er immer für mich da war, obwohl er mich am Anfang nicht gemocht hat. Ich entschuldigte mich sogar für den Kuss, an den ich mich nicht errinnern konnte.
Liam ließ ich eine Zeile da.

Ich weiß nicht was passiert ist, an dem unsere Freundschaft zerbrochen ist, aber du bist ein Grund warum ich gegangen bin.

Mit dem meinem Gepack ging ich runter. Ich hatte Glück, dass Mum und John arbeiten waren. Liam und Ryan waren in der Schule, also konnte ich gehen ohne aufgehalten zu werden. Die Briefe hatte ich jedem auf ihr Bett gelegt.

Ich wusste, dass Mum immer noch etwas Geld hinter einem Bild, das ich ihr gemalt hatte, versteckte. Es hing im Wohnzimmer, auf dem Bild war ein Kirschbaum zusehen, unter dem ich und Mum saßen und uns umarmten. Ich hatte es kurz nach dem Tod von Dad gemalt. Vorsichtig nahm ich es herrunter und entfernte den Briefumschlag, dann hing ich es zurück. Ich warf einen schnellen Blick hinein, es mussten etwa fünf tausend Dollar sein. Ich verstaute den Brief in meiner Tasche, dann rief ich ein Taxi, das mich zum Flughafen fahren musste, denn mein Flug ging in einer Stunde.

Ich hörte draußen, dass Taxi hupen, also legte ich meinen Schlüssel auf den Esstisch und ging raus. Der Fahrer lächelte mich freundlich an und verstaute mein Gepack im Kofferraum. Mit einem traurigen Lächeln schloss ich die Tür, plötzlich überrollte mich Erleichterung und ich konnte nach gefühlt einer halben Ewigkeit wieder Atmen. Mit einem Lächeln setzte ich mich ins Taxi.

***

Ich sah mich um, ich stand vor einem Haus, das ziemlich verwildert aussah. Kein Wunder, denn es war ja auch schon seit Jahren keiner mehr hier gewesen. Langsam ging ich zur Tür und schloss auf, denn Schlüssel hatte ich in dem Schlafzimmer von Mum und John gefunden, er war in einer kleinen Box, auf der mein Name stand. Ich schloss die Augen und atmete nochmal tief durch bevor ich in das Haus trat, welches mein neues Zuhause werden sollte. Ich öffnete die Augen und fühlte mich sofort wohl, es strahlte Wärme und Geborgenheit aus. Ich stand in einem kleinem Flur, der hölzerne Boden knarrte leise, wenn man sich darauf bewegte. In den Ecken waren Spinnennetzte. Ich stellte meine Koffer an die Seite und begab mich erstmal auf Erkundungstour. Rechts neben der Haustür ging eine Treppe nach oben und links ging es in eine kleine Küche, die Möbel was sich im Haus befanden waren verstaubt und alt, aber noch zugebrauchen. Ich dachte ich müsste viel mehr ersetzten. Eine Tür auf der Rechten Seite führte in den Keller und gerade aus, gegen über der Haustür bebfand sich das Wohnzimmer. Eine große Terassentür führte in einen großen Garten, dieser war natürlich wie der Vorgarten, verwildert. Oben befanden sich ein Bad und drei Zimmer. Lächelnd sah ich mich schon mit meinem kleinem Baby hier spielen. Vielleicht sollte ich mir einen Hund zulegen, damit ich nicht so allein bin?

Nach dem Flug als ich mein Handy eingeschaltet hatte, hatte Mum mich hundert mal angerufen John und Ryan auch. Liam hat sich nicht gemeldent, entweder hatte er meinen Brief noch nicht gesehen oder es geht ihm am Arsch vorbei. Ich hatte meine alte Simkarte gegen eine Neue eingetauscht. Ich wollte einfach neu Anfangen und das war der erste Schritt.





Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top