Komischerweise war ich heute richtig gut gelaunt als ich aufwachte. Verwirrt sah ich mich um, denn ich befand mich in einem Fremden Zimmer. Plötzlich bewegte sich etwas neben mir und ich erschreckte mich so, dass ich aus dem Bett fiel. "Scheiße!" Ich schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht. "Alles okay?" fragte Ryan verschlafen. Ich nickte. "Ja alles okay..." "Wie gehts dir heute?" "Eigentlich ganz gut ich hab keine schlechte Laune mehr und fühl mich nicht mehr so dreckig ..." Ich verstummte. Das ich auf der Party, an die ich mich nicht mehr errinnern kann, mit jemanden geschlafen habe, braucht Ryan nicht wissen. Ich stand auf und streckte mich. "Hunger?" fragte ich bevor Ryan näher auf das Thema eingehen konnte. Ryan brauchte mich nur anzugrinsen. "Und wie!" Ich lachte und zusammen gingen wir in die Küche. 

Anscheinend ist keiner außer uns wach. Gut so. Ich holte einen Topf und zwei Pfannen raus und machte mich ans Werk. Eine gute halbe Stunde später saßen wir am Tisch und Ryan musterte seinen Teller misstrauisch. "Was ist das fürn Zeug?" Vorsichtig stocherte er in den Baked Beans. Ich lachte. "Probier es einfach! Glaub mir es schmeckt unglaublich gut!" Nachdenklich nahm er einen Bissen und kaute es. Seine Miene hellte sich schlagartig auf und er nahm noch einen Bissen. "Du hattes Recht!" lachte er. Ich schüttelte lachend den Kopf.

"Du kannst echt gut kochen!" lobte mich Ryan.  "Danke" Ich lächelte verlegen und ließ mich auf der Couch neben Ryan nieder. "Was willst du heute noch machen?" fragte er neben bei, als er den Fernseher angemachte. "Keine Ahnung auf was du Lust?" Ryan machte gerade den Mund auf als sich Liam mit Amy auf den Schoß zu uns setzten. Sofort starrte ich auf meine Hände. "Warum habt ihr uns nicht zum essen gerufen?" fragte Amy empört. Ich weiß nicht ob es Liam war oder Amy. Aber plötzlich wurde ich wütend. Ich sprang auf und sah Amy böse an, wenn Blicke töten könnten wäre sie schon lange nicht mehr am Leben. "Hör zu Amy oder soll ich Flittchen sagen, so wie du dich an Liam ran schmeißt! Was kann ich dafür wenn du zu blöd bist dir essen zu machen und dich lieber flach legen lässt? Soll ich dir deinen scheiß Frass auch noch ans Bett bringen, wenn du gerade Liam flach legst?" Ich war so wütend wie noch nie. So krasse Stimmungsschwankungen hatte ich noch nie, aber das liegt wahrscheinlich an den beiden. Liam und Amy. Amy stand auf und kam auf mich zu. Sie dachte wohl, dass das mich einschüchtern wurde, aber da hat sie sich geschnitten. "So Kate. Ich bin froh, dass ich überhaupt flachgelegt werde." Amy sah mich von oben bis unten an. "Und zu dem bin ich froh, dass ich nicht so fett bin wie du. Kein wunder, dass dich keiner will." Jetzt ging ich auf sie zu, bis wir nur noch wenige Zentimeter entfernt von einander standen. Das musste ihr Angst gemacht haben den sie sah nicht mehr so Mutig aus wie sie hätte sein wollen. "Pass mal auf Schlampe  dich ficken die Jungs nur weil du dich ihnen halbnackt um den Hals wirfst. Du lässt dich von allem flachlegen was nicht gleich bei drei auf den Bäumen ist. Ach ja und noch was, also ich bin nicht fett. Ich glaub ich seh da eine Fette Kuh. Ach ja das bist ja du!" Die Jungs beobachteten gespannt unseren Streit. Plötzlich holte Amy mit ihrer flachen Hand aus und traf meine Wange. Ich sah sie sprachlos an, dann zu Liam und dachte er würde etwas tun, aber er sah nur weg. Ich drehte mich wortlos um und ging in mein Zimmer. Ich will nach Hause einfach weg. 

***

Es waren einige Wochen vergangen. Liam traf sich mit Amy nur noch bei ihr, seit Amy und ich diese Auseinandersetztung hatten. Ryan und ich unternahmen viel. Wir waren am Strand und beim Lasertake. Die Ferien neigten sich dem ende zu. Schon nächste Woche ging die Schule wieder los. Verschlafen wachte ich auf, mir war schon seit gestern andauernt schlecht. Ich presste mir die Hand gegen meinen Mund und rannte ins Bad, wo ich mich übergab. 

Als ich mich wieder etwas gefangen hatte, ging ich runter zum Frühstück. "Morgen..." murmelte ich und setzte mich neben Ryan. "Musstest du dich schon wieder übergeben?" fragte er besorgt. Ich nickte. "Süße du sieht ganz schon blass aus. Soll ich dich heute zum Arzt fahren?" Mum musterte mich, aber ich schüttelte den Kopf. "Nein geht schon..." John stellte gerade den Topf mit den Baked Beans auf den Tisch, als ich so richtig heiß hunger auf Bohnen mit Nutella hatte. Also schmierte ich mir ein Brot mit Nutella und tat ein paar Bohnen drauf. Ryan fing an zu würgen und drehte sich weg. Meine Mum betrachtete mich nachdenkend. John lachte. "Kate! Bei deinem Essverhalten könnte man meinen du bist schwanger." Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich es vielleicht sein könnte. Nervöus lachte ich. "Ach was..." Ich legte das Brot auf den Teller und ging damit in die Küche. 

Scheiße? War ich auf der Party echt zu betrunken um zu verhüten? Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. Ich spürte heiße Tränen die mir über die Wange liefen, ich bis mir auf die Unterlippte um nicht laut zu schluchzen. "Alles Okay?" fragte Liam der plötzlich hinter mir auftauchte. Ich schüttelte den Kopf und dann tat er das was ich nicht von ihm erwartet hätte. Er nahm mich in den Arm. Erst jetzt wurde mir bewusst wie sehr ich, dass vermisst hatte. Ich krallte ich in sein T-Shirt und atmete tief durch. Er roch so wie immer, doch das Parfüm von Amy hatte sich mit seinem Duft vermischt. Liam drückte mich an sich und legte sein Kinn auf meinen Kopf. Ich schluchtze an sein T-Shirt und ließ es einfach raus. 

"Alles wird wieder gut Kate." Er gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel, ließ mich los und ging. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sofort vermisste ich seine Nähe, seine Zuneigung. Ich schaute ob die anderen noch beim essen waren. Mum, John und Ryan sahen aus wie eine perfekte Familie, so wie Mum, Dad und ich früher. Kopfschüttelt ging ich in mein Zimmer legte mich auf mein Bett und skypte Zoe an, sie nahm den Anruf sofort an. "Hey süße!" Sie lächelte mich an. Ich wusste gleich was das Lächeln bedeutete. "Du hast einen Jungen kennengelernt!" Zoe nickte und sah verlegen auf ihre Hände. Ich seufzte ich wollte auch so glücklich sein wie sie. Leider ist es bei mir viel komplizierter. "Kate was ist los? Schon wieder Liam?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein... Okay doch... Er ist jetzt mit Amy zusammen und sind die ganze Zeit zusammen... und..." Ich holte tief Luft. Ich hatte Zoe noch nichts von meinem Absturz und meinem Ersten Mal erzählt. Gespannt sah sie mich an. "Und was!" "Ich war vor ein paar wochen auf einer Party..." Ich suchte nach Worten, es ist echt nicht leicht, vor allem wenn ich wirklich schwanger sein sollte. Was sollte ich mit dem Kind machen? Ich bin erst 17 Jahre alt und kann dem kleinem Baby nichts bieten. Wie soll das gehen? Ich weiß ja nicht mal wer der Vater ist. "Ich hab viel Alkohol getrunken, viel zu viel und dann ist etwas passiert und..." Ich brach ohne es zu wollen in Tränen aus. "Kate was ist los du machst mir Angst, hat dir jemand was angetan?" Ich schüttelte den Kopf. "Man Zoe ich war total dicht ich errinnere mich an nichts! Und ich hatte Sex! Ich kann mich nicht errinner mit wenn... und es könnte sein das ich schwanger bin!" Ich fing an zu schluchzen. "Scheiße" war das einzige was Zoe rausbekam. "Man Zoe was soll ich machen wenn ich es bin! Ich bin 17 und kann dem Baby nichts bieten!" Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Kate du machst so einen scheiß Test! Jetzt also los geh einen holen und ruf mich dann wieder an." Ich nickte und klappte mein Notebook zu. 

Keine halbe Stunde stand ich in der Apotheke. "Hallo" freudlich begrüßte mich die Apothkerin. Ich lächelte zaghaft und ging auf sie zu. "Ähm..." Ich sah mich und starrte die Schwangertests an. Die Dame nickte nur und packte mir einen an. Sie sah mich mitleidig an und gab mir die Tüte. "Ich hoffe er ist negativ." sagte sie und ich nickte und verließ stumm den Laden. Ich ging nach Hause und dachte auf den Weg nach was ich machen könnte, wenn der Test positiv ist. Also abtreiben kommt gar nicht in Frage, dass kann ich nicht. Das kleine kann ja nichts dafür, dass ich und sein unbekannter Vater zu dumm waren zu verhüten. Ob ich in der Lage bin es weg zu geben ist sehr gering. Also behalten. Okay. Als erstes versuche ich die Schule fertig zu machen, es ist ja nur noch ein Jahr. Das kann ich schaffen, dann such ich mir so schnell wie Möglich einen Job und ziehe in eine kleine Wohnung. Ja das könnte ich schaffen. "Kate!" Jemand rief nach mir. "Hey! Wie gehst ich hab lang nichts mehr von dir gehört!" Miri taucht neben mir auf. "Äh hey!" Miri musterte die kleine Tüte. "Bist du krank?" Ich erstarrte. "Ähm ... Ja ich hab Magenkrämpfe." Miri lächelte mich mitfühlend an. "Ich bring dich nach Hause und koch dir eine Suppe!" Ich schüttelte den Kopf. "Nein schon okay ich brauch einfach Ruhe..." Miri betrachtete mich. "Nagut aber ich bring dich noch nach Hause und davon lasse ich mich nicht abbringen." Na toll...