46▪ Das Typische Chaos
Amilia|| Mit verschränkten Armen schaut Harry mich an, während ich die Schoko Cupcakes auf einen Teller stelle. Unbeeindruckt gehe ich zum dem Korb den ich mitgebracht habe und hole die dunklen Schokoladenraspeln, weißen Schokodrops und die Marzipan Blüten um die Leckereien noch mit Jens Deko zu ende zu dekorieren. Während ich mich heute explizit an das Rezept meiner besten Freundin gehalten habe und mit großer Mühe diese Muffins gebacken habe und anschließend ganze viermal dieses blöde Frostigen zubereitete, hat Jen mir lediglich die Mascarponecreme darauf gespritzt und mir die Marzipan Blüten vorbereitet.
„Lautete unsere Abmachung nicht selbstgemacht?“, will Harry von mir wissen. Ich nicke und schaue ihn an. „Die sind selbstgemachten.“, halte ich dagegen und fange an die Dekorationen auf die Cupcakes zu verteilen. „Sicher. Jen hat sie gemacht. Unsere Abmachung war aber….“ - „Ruf Jen an und Frag sie wer die Cupcakes gemacht hat.“, unterbreche ich meinen Freund und halte ihm mein Handy hin. Er zieht eine Augenbraue hoch. „Du willst mir also sagen, dass….“ - „Ich diese Teile selber gemacht habe, ja. Jen hat bloß diese blöde Mascarponecreme darauf gemacht und mir diese Marzipan Blüten mitgegeben. Und das auch nur, weil sie nicht mit ansehen konnte, wie die Küche weiterhin in Chaos versinkt oder alles früher oder später gegen die Wand geklatscht wäre.“, falle ich ihm erneut ins Wort und sehe wie er tatsächlich Anfängt zu grinsen. „Nun grins nicht so bescheuert.“, fordere ich, woraufhin er in schallendes Gelächter ausbricht. „Nett. Du bist heute wirklich nett Harry. Vielleicht sollte ich dich den Rest einfach alleine machen lassen - immerhin war es auch deine grandiose Idee.“
„Sorry, aber ehrlich. Jules und Jen haben mich schon vorgewarnt, dass du in der Küche die reinste Katastrophe bist, wenn es ums kochen oder backen geht.“, informiert er mich noch immer ziemlich belustigt. Wirklich äußerst Freundlich, dass mir gerade meine beiden besten Freundinnen in den Rücken fallen. Ganz so schlimm, bin ich dann nun auch nicht. Okay, backen liegt mir vielleicht nicht ganz so, aber ich bin mir sicher, dass es da noch einigen anderen so geht. „Ich sag ja: Du bist heute verdammt nett!“, gebe ich von mir und stelle die Cupcakes in den Kühlschrank nachdem ich mit der Dekoration fertig bin. „Nun sei mal nicht gleich beleidigt.“, kommentiert er und will mich zu sich ziehen, allerdings gehe ich schon aus Prinzip ein paar Schritte zurück. Er verdreht bloß die Augen, geht ein paar Schritte auf mich zu und schlingt dann die Arme um mich.
„Nee, nee, nee. Du kannst nicht erst gemein zu mir sein und dann einfach so tun, als wäre überhaupt nichts gewesen. Außerdem müssen wir uns noch um den Hauptgang kümmern - ich hoffe du hast alles eingekauft.“, kommentiere ich und schiebe ihn wieder von mir weg, um mich dann aus seiner Umarmung zu winden. Er verschränkt die Arme und zieht die Augenbrauen hoch. „Solange du das Gemüse mitgebracht hast.“, entgegnet er. Verdammt da war doch tatsächlich noch etwas. Warum muss es auch so kompliziert sein, so blöde Cupcakes zu machen? „Ich hab beschlossen, wir lassen das Gemüse einfach weg.” Überrascht schaut er mich an. „Du beschließt so etwas einfach? Alleine.“ Ich zucke mit den Schultern. „Du beschließt ja auch einfach, dass du deinen Freunden ein Drei Gänge Menü versprichst.“, kontere ich. „Touché“
Harry dreht sich zum Kühlschrank und öffnet diesen, bloß um eine Schale mit Bohnen und eine überdimensionale Tüte heraus zu holen. „Du hast Gemüse gekauft.“, stelle ich fest und bin etwas enttäuscht, dass er von vornherein erwartet hat, dass ich dieses vergesse. „Ja, allerdings nur weil ich dachte wir könnten eventuell eine alternative gebrauchen, falls etwas schief geht.“ „Also falls das Fleisch und die Kartoffelecken schief gehen, servieren wir Gemüse?“, hake ich nach. Grinsend nickt er und haucht mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Genauso sieht es aus. Ich habe auch noch irgendwo ein Beutel Nudeln und Tomatensauce wird sich auch finden lassen.“ „Dann also Nudeln mit Tomatensauce und Bohnen?“ Wieder nickt er. „Du hast es erfasst. Kaisergemüse habe ich auch noch da, also werden es nicht nur Bohnen.“ „Und warum genau machen wir uns dann die Mühe und wollen uns an Kartoffelecken und Steak versuchen?“ „Der Gedanke zählt.“, ist das einzige was er dazu erwidert und murmelt etwas davon, dass wir ja auch noch Speck Bohnen machen könnten.
Um endlich einen Anfang zu machen, nehme ich die Kartoffeln. „Hast du deine Mum gefragt, auf wieviel Grad wir die Kartoffeln backen sollen und wie lange?“, frage ich ihn und teile die Kartoffel einmal der lange nach. „Nein, ich habe im Internet geschaut. Da war von einer halben Stunde bis anderthalb Stunden so gut wie alles dabei.“, antwortet er mir und nicht mir die Tüte mit den Kartoffeln weg um diese erst einmal im Waschbecken zu waschen. „Genau deshalb solltest du deine Mum fragen.“, kontere ich. „Du könntest ja auch einfach dein Handy nehmen und deine Fragen.“, ist sein Vorschlag, welchen ich direkt ablehne.
Adrian und Elisa sind zwar mittlerweile fester Bestandteil meines Lebens, allerdings muss ich auch zugeben, dass sie mir in den letzten Tagen schon ziemlich weit auf die Pelle gerückt sind. Ständig waren sie im Café. Elisa schreibt mir ständig und ruft mich genauso oft an, wegen ganz belanglose Dinge und um ehrlich zu sein, wird es mir manchmal einfach zu viel, weshalb ich sie heute einfach ausblende - oder es zumindest versuche….
„Siehst du. Lass es uns doch einfach nach Gefühl machen. Anderthalb Stunden finde ich definitiv zu lange.“ Ich verdrehe nur die Augen und kommentiere das ganze mit einem Wie du meinst.
Gute anderthalb Stunden später, stehen wir vor pampigen Kartoffeln, die nach absolut nichts schmecken, verkohlten Steaks und verkochtem Gemüse. „Und nun?“, will ich von Harry wissen und koste von seiner Kürbissuppe, bloß um im nächsten Moment die Nase zu rümpfen. „Wir servieren nur die Cupcakes?“ „Oh nein, du mein lieber hast uns das ganze hier eingebrockt als servierst du mir nun auch eine Lösung, die nicht ganz so peinlich für uns endet.“, lehne ich ab und verschränke die Arme vor der Brust. „Also bitte, ich kann ja nichts dafür, dass wir beide nicht kochen können. Und du meine liebe hast mit dem geknutsche angefangen.“ Ich schlage ihm gegen die Schulter. Letzteres mag vielleicht stimmen, aber dennoch ziehe ich mir den Schuh sicherlich nicht ganz allein an. „Du jedoch hast das Fleisch auf hoch stehen lassen und eigentlich meinte ich die Tatsache, dass du den anderen dieses blöde drei Gänge versprochen hast.“
Resigniert nickt er und drückt mir ein Kuss auf die Stirn. „Hier um die Ecke ist ein Argentinisches Restaurant. Was hältst du davon, wenn wir dort einfach etwas bestellen?“, ist sein nächster Vorschlag. Ich beiße mir auf die Wangeninnenseite. „Glaubst du die schaffen das noch, bevor die Jungs hier sind?“, hake ich nach. Harry zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber wenn wir noch etwas anderes für die Vorspeise zaubern, finden sie es sicherlich auch nicht ganz so schlimm, wenn ans Licht kommt, dass die Steaks nicht von uns sind.“ Ich seufze, nicht wirklich zufrieden mit der Antwort, aber was bleibt uns anderes übrig. „Gib dein Okay, der Gedanke zählt schließlich.“, versucht er mich zu überreden. Noch immer zögernd schaue ich ihn an. Wirklich begeistert bin ich von der Sache ehrlich gesagt nicht.
„Und wenn wir ganz auf die Steaks verzichten zum Supermarkt fahren und alles für eine Lasagne kaufen oder Spagetthie Bolognese besorgen?“, schlage ich nun vor und sehe wie Harry mich diesmal ziemlich skeptisch anschaut. „Und du glaubst wir beide bekommen diese besser hin?“ Ich zucke mit den Schultern und sehe ihn herausfordernd an. „Wenn du es schaffst mal zwanzig Minuten die Finger von mir zu lassen, denke ich das es kein alt so großes Problem werden wird.“ Kurz scheint er zu überlegen, dreht sich dann um und verlässt die Küche.
Ich runzle kurz die Stirn und folge ihm dann. „Was genau suchst du?“, will ich wissen und Beobachte ihn dabei, wie er die Kissen seiner Couch hoch hebt. „Mein Tablet, ich will die Nummer vom Restaurant heraussuchen und schnell telefonisch vorbestellen. Vielleicht Online vorher sogar in die Karte schauen, um genau zu schauen welche Beilagen sie anbieten.“ Ich verdrehe die Augen und drehe mich Lachend wieder in Richtung Küche. „Ich schau mal ob wir noch etwas in der Küche haben, was wir für die Vorspeise gebrauchen können.“
⏭️⏮
Harry hatte recht, die Jungs haben es uns alles andere als Übel genommen, dass wir die Steaks ein paar Straßen weiter beim Profi bestellt haben, dafür war das Fleisch einfach viel zu gut. Letztendlich haben wir uns doch dazu entschieden, uns noch einmal an die Kartoffelecken und das Kaisergemüse zu wagen und es relativ gut hinbekommen. Mittlerweile sitzen wir bei Harry im Wohnzimmer auf der Couch. Während die Jungs sich noch über die Cupcakes her machen, bin ich einfach nur satt von dem Feldsalat mit gerösteten Pinienkerne und der Hauptspeise.
„Deine Freundin macht echt einzigartige Cupcakes, Amilia.“, höre ich Niall sagen und funkelt ihn an. „Ich habe diese Dinger gemacht!“, stelle ich klar. „Nach Jens Rezept. Sie hat lediglich die Creme drauf gemacht, weil ich dafür zu blöd war. Der Rest jedoch, war ganz allein mein verdienst.“ Abwehrend hebt er die Hände. „Schon gut. Amilia deine Cupcakes sind einzigartig.“, lässt er mich nun wissen und steckt sich den Rest in den Mund. „Besser?“
Zufrieden nicke ich und lege mein Kopf auf Harrys Schultern ab. „Erinnere mich das Nächste mal bitte daran, dass ich dir den Kopf abreisse, wenn du noch einmal so eine blöde Idee hast.“, bitte ich ihn. Mein Freund steckt sich die Marzipandekoration in den Mund und ich bedauere es gerade ein wenig, mir so viel Mühe mit den Teilen gemacht zu haben. „Glaub mir, nochmal werde ich so etwas nicht anzetteln. Außer du lernst zufällig noch kochen.“, versichert er mir woraufhin ich ihm einen stoß in die rippen gebe. „Kochst du denn für dich nie frisch?“, mischt sich nun Louis ein. „Doch klar, so einfache Sachen für mich alleine oder für die Mädels und mich, bekomme ich schon noch hin. Allerdings kochen wir selten Steaks und werden zwischendurch auch nicht abgelenkt.“, antworte ich wahrheitsgemäß, verschweige jedoch dass eher meine jüngste Mitbewohnerin diejenige ist, die bei uns in der Küche steht und uns täglich eine warme Mahlzeit zaubert.
„Dass sie mich jedoch absolut nicht gebremst hat und meine unbeabsichtigte Ablenkung sicherlich ziemlich genossen hat, verschweigt sie natürlich.“, wirft Harry ein und beißt gerade in sein Nachtisch, als ich Noch einmal mit meinem Ellbogen aushole, woraufhin er zuckt und das meiste der Creme eher über seinen Mund und auf seiner Nase landet. Er beschwert sich mit einem „Ey.“ und ehe ich mich versehe landet auch in meinem Gesicht ein wenig von der Mascarpone. Ich richte mich auf und schaue ihn mit großen Augen an. Grinsend erwidert er meinen Blick, zuckt mit den Schultern. „Ich kann überhaupt nichts dafür, dass ich durch deine zuckungen ebenfalls welche bekommen habe.“, lautet seine Erklärung. Na klar. Ich atme einmal tief durch wische mir mit den Fingern das klebrige Zeug aus dem Gesicht und setze mich wieder in meine Ausgangsposition.
„Oh Harry nun musst du aber aufpassen, würde ich sagen.“, bemerkt Liam. „Wieso?“ „Lia hat es gerade einfach so hingenommen, ich bin mir ziemlich sicher, dass dich ihre Rache verspätet trifft.“ „So ein Quatsch. Oder Schatz?“ Ich lasse mir ein wenig Zeit mit meiner Antwort und zucke dann mit den Schultern. „Abwarten.“
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Ihr Lieben, mir tut es furchtbar Leid, dass es in der letzten Zeit so verdammt ruhig bei mir war. Meine Muse hat mich verlassen und irgendwie habe ich bei all meinen Geschichten, ein wenig den Faden verloren. Nun allerdings gelobe ich Besserung und nehme mir fest vor, meine Niall Story und diese in sehr naher Zukunft abzuschließen. Ich bin mir noch nicht ganz so sicher, aber mehr als zwei Kapitel folgen hiernach bestimmt nicht mehr....
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