18 ▪️ Paragliding vs Parasailing
#34. Mindestens einmal Paragliding oder Parasailing ✔✔
Zufrieden mache ich den zweiten Haken hinter Punkt 34. und mache ein Foto davon um dies zusammen mit den Beweisfotos, die Harry gemacht hat, dass ich auch wirklich heute beides gemacht habe, an Juls und Jen zu schicken. Die beiden haben ihre Versprechen, dass sie mir einen Ausgeben werden, wenn ich einen zweiten Hake hinter Punkt 17 (etwas verrücktes machen) mache erweitert: Sollte ich nun hinter irgendeinem Punkt einen zweiten Haken machen und dies sogar Bildlich beweisen kann, werden sie mir entweder einen Ausgeben oder einen meiner Wocheneinkäufe übernehmen oder mir meine dann aktuellen Aufgaben im Haushalt übernehmen.
Heute Morgen waren Harry und ich Paragliding und vier Stunden später haben wir fast das selber noch mal am Meer gemacht. Obwohl mir beides anfangs wirklich nicht geheuer war, habe ich es gemeinsam mit Harry durchgezogen - er kann aber auch manchmal wirklich überzeugend sein. Paragliding mussten wir leider getrennt voneinander machen. Zwar sind wir gemeinsam diesen komischen Berg mit den Bus hochgefahren (sofern man es denn Berg nennen kann), mussten dann aber jeweils mit einen erfahrenden „Flieger" nach unten. Hätte der Lockenkopf mir aber oben am Startpunkt nicht immer wieder gut zugeredet und mir den Vortritt gelassen, wäre ich wahrscheinlich auf die gleiche Weise wieder runter, wie ich auch hoch gekommen bin.
Grade kommen wir vom Parasailing. Dies wiederum haben wir gemeinsam gemacht und ich muss wirklich zugeben, dass es das bisher coolste war, was ich bisher gemacht habe. Am liebsten würde ich es gleich noch mal machen, allerdings sind die Plätze für heute schon alle ausgebucht und schon morgen früh geht es mit einer kleinen Propellermaschine nach Bogotá - mal schauen wie es dort wird, denn ein Hotelzimmer oder etwas ähnliches wo wir übernachten können, haben wir noch nicht gebucht. Harry meinte das man das Hotel oder Hostel viel besser beurteilen kann, wenn man es sich vor Ort anschaut, als wenn man ein Zimmer übers Internet bucht. Anschein ist der Sänger nicht erst einmal reingefallen....
„Wenn du magst, können wir in Kolumbien auch noch mal schauen, ob wir nochmal Paragl..." - „NEIN. Auf keinen Fall.", unterbreche ich ihn direkt als er doch tatsächlich auf das Paragliding hinaus will. „Ich habe gedacht du fandst es cool.", bemerkt er. „Das vorhin war cool, dass heute Morgen war zwar echt abgefahren und eine echt tolle Erfahrung, aber definitiv nicht wiederholungsbedürftig.", stelle ich klar. „Okay, okay, dann eben nicht.", erwidert er. „Wenn du das gerne noch mal machen willst, begleite ich dich natürlich gerne, fahre dann aber wieder mit den Bus oder Auto zurück zum Landepunkt, wo wir uns dann gerne treffen könne.", lasse ich ihn wissen. „Gut zu wissen, dass du mich genauso unterstützten würdest, wie ich es heute getan habe.", beschwert er sich. Ich schupse ihn ein wenig zur Seite. „Hey, dich hat niemand dazu gezwungen ebenfalls Paragliding zu machen oder überhaupt mit mir irgendwas durchzuziehen.", erinnere ich ihn. Abwehrend hebt er die Hände. „Schon gut. Schon gut. Ich finde es hat Spaß gemacht und ich bin echt froh, dass wir uns über den Weg gelaufen sind.", entgegnet er. Überrascht schaue ich ihn an. „Weil du nun der armen Amilia dabei helfen kannst, diese blöde Liste abzuarbeiten?", frage ich ihn ein wenig barsch und kann mir selbst nicht erklären wieso meine Stimmung nun so einen Schwenker gemacht hat. Er antwortet mir direkt mit einem Kopfschütteln. „Nein, weil ich durch dich wieder etwas Abwechslung habe. Ohne dich wäre ich sicherlich niemals auf die Idee gekommen heute oder wann anders zum Paragliding oder Parasailing zu gehen.", antwortet er mir. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Das ist doch fast dasselbe, was ich grade auch gesagt habe." Er runzelt die Stirn. „Ähm Nein." „Ähm doch.", kontere ich. Er schüttelt den Kopf. „Nein. Du hast es grade so dargestellt, dass ich einzig und allein froh darüber bin, weil ich dir so bei dieser doofen Liste helfen kann, wie du sie immer selber nennst. So ist es aber nicht. Wir verstehen uns ziemlich gut und haben spaß zusammen, nebenbei sorgst du dafür, dass ich nicht mehr so alleine herum reise und mir nur die Sehenswürdigkeiten anschaue. Ohne dich hätte ich mit Sicherheit nicht diese drei Tägige Tour durch den Regenwald gemacht, sondern wäre wenn überhaupt nur mit zum Dorf gefahren und am gleichen Tag auch wieder mit zurück gefahren. Außerdem helfe ich dir bei dieser Liste nur, wenn du es auch willst.", erklärt er mir nun. Okay vielleicht hört sich das nun doch etwas anders an, als wie ich das grade hingestellt habe. Abwartend schaut er mich an, allerdings gebe ich nur ein nicken von mir, was ihm jedoch zu reichen scheint.
Mittlerweile sind wir wieder am Hotel und um ehrlich zu sein habe ich heute nicht wirklich mehr viel Lust auf Aktion. „Musst du eigentlich noch viel packen?", will Harry von mir wissen, als wir die Lobby betreten. Ich schüttle den Kopf. „Nein eigentlich nicht. Ich war gestern im Waschsalon und muss jetzt eigentlich nur noch alles in meinem Rucksack verstauen.", lasse ich ihn wissen, denn den gestrigen Tag haben wir ausnahmsweise Mal ohneeinander verbracht. „Wieso warst du ohne mich Wäsche waschen?", will er von mir wissen. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Wieso sollte ich das nicht machen?" „Na weil ich vielleicht auch hätte waschen müssen und dann wäre ich doch mitgegangen.", informiert er mich. Ich zucke nur mit den Schultern. „Kann ich ja nicht wissen. Es hätte ja auch sein können, dass du den Service des Hotels nutzt um deine Wäsche zu machen.", erwidere ich. Zugegeben ich habe auch ziemlich lange drüber nachgedacht, allerdings nehmen die für einmal Wäsche waschen gut das Fünffache wie ich im Waschsalon bezahlt habe. „Naja, habe ich heute Morgen auch, wenn ich allerdings gewusst hätte, dass du zum Waschsalon gehst, wäre ich eher mit dir mitgegangen.", lässt er mich wissen. „Nächste Mal sage ich dir bescheid.", verspreche ich ihm.
„Okay. Was hältst du denn davon, wenn wir in Ruhe unsere Sachen für Morgen zusammen packen und es uns dann mit einer Pizza auf der Dachterrasse gemütlich machen?", schlägt er vor. Zustimmend nicke ich. „Klingt gut, allerdings möchte ich diesmal die Pizza bezahlen.", fordere ich, denn schon viel zu oft hat er unser Essen bezahlt. „Klar meinetwegen."
Drei Stunden später (ich bin eingeschlafen, als ich mich nochmal ein paar Minuten hinlegen wollte, weil ich so schnell mit packen meiner Reste fertig war) sitzen wir wie besprochen auf der Dachterrasse, essen Pizza und genießen den Sonnenuntergang. Wie schon heute Morgen auf der Fahrt zum Startpunkt, fürs Paragliding, stellen wir uns abwechselnd Fragen um mehr über den jeweils anderen zu erfahren, denn auch wenn wir schon einige Tage gemeinsam unterwegs sind, wissen wir noch kaum etwas über den jeweils anderen. So habe ich mittlerweile schon erfahren, dass er eine ältere Schwester hat und das er mit seiner Band vielleicht doch etwas erfolgreicher ist, als ich anfangs gedacht habe, aber als ich den Namen der Band noch einmal gehört habe, hat es auch bei mir Klick gemacht. Ändern tut es an der ganzen Sache allerdings nichts.... „Okay ich bin dran. Erzähl mir irgendwas aus deiner High School Zeit." Ich schaue ihn an. „Das ist aber keine Frage.", kommentiere ich. Er zuckt mit den Schultern. „Na und." Ich verdrehe die Augen. „Okay......", gebe ich von mir und überlege kurz. „Ich denke ich habe meine Lehrer teilweise echt zur Weißglut gebracht - vor allem so das letzte Jahr." Er zieht die Augenbrauen hoch. „Wieso das denn?" „Weil ich das letzte Jahr so einen kleinen Hänger hatte und gerne Mal verschlafen habe und den Lehren wohl das Gefühl gegeben habe, dass sie mich noch ein weiteres Jahr an der Backe haben.", erzähle ich ihm. Noch immer schaut er mich skeptisch an. „Warst du denn so nervig, dass die Vorstellung dich noch ein weiteres Jahr dort zu haben so schlimm ist?", will er von mir wissen. „Eigentlich nicht." „Na die Antwort lass ich mal gelten, aber anscheint hast du dein Abschluss ja doch geschafft.", stellt er fest. „Natürlich, also bitte nur weil ich 3 von 5 Tagen in der Woche verschlafe, heißt es noch lange nicht das ich mein Abschluss vernachlässige. Ich habe sogar als zweitbeste vom ganzen Jahrgang abgeschlossen.", gebe ich von mir. „Und dann machst du doch nur ein Fernstudium?", hakt er nach. „Na hör mal ein Fernstudium ist auch nicht viel schlechter als ein normales Studium.", kontere ich. „Ich habe ja auch nichts anderes behauptet. Ich wundere mich nur.", entgegnet er. „Ich habe dir doch schon erzählt, dass ich den Start fürs Einschreiben verpasst habe und musste mich wohl oder übel für eine Alternative entscheiden und es ist echt gemütlich so wie es ist. Vor allem kann ich es super mit meinen Job im Restaurant vereinbaren und beim einen „normalen" Studium wäre ich an die Vorlesungen gebunden.", erkläre ich ihm. Er mustert mich. „Willst du denn immer in diesem Restaurant....", er stockt als ich energisch mit dem Kopf schüttle. „Juls, Jen und ich haben Pläne - wir können sie nur nicht direkt umsetzten.", lasse ich ihn wissen. „Und was genau für Pläne?" „Jens Großeltern haben ein kleines Café in London, in dem meine beste Freundin schon Jahre aushilft. Ihr Bruder studiert Jura in Cambridge und wollte noch nie etwas mit dem ganzen zu tun haben. Es war schon immer klar, dass Jen mal alles übernimmt und dann wollen Juls und ich mit einsteigen und gemeinsam unser eigenes Ding draus machen. Also wir wollen jetzt nicht Ultra viel ändern, aber es ist doch alles ziemlich alt backen und ein wenig Veränderung schadet niemanden.", erzähle ich ihm. „Meinst du nicht, dass es ein wenig gewagt ist, wenn ihr alle drei dort arbeitet? Ich mein Nehmen wir mal an, dass ihr euch streitet?", bemerkt er. „Das wird nicht passieren. Wir kennen uns schon so lange und noch nie ist etwas zwischen uns gekommen, außerdem wird es ja nicht so sein, dass wir immer und immer zu aufeinander hocken. Ich würde mich um den ganzen Papierkram kümmern, Jen will sich endlich beim backen und Torten dekorieren ausleben und Juls will zusammen mit hoffentlich zwei Aushilfen, die Bedienung rocken.", erkläre ich ihm. „Hört sich für mich nach einen Ausgetüftelten Plan an." Ich schüttle den Kopf. „Nein, das sind eher Ideen die uns so durch den Kopf geschwirrt sind, wenn wir mal wieder einen unserer Mädels Abende gemacht haben. Ob das auch alles so klappen wird, ist eine andere Sache.", stelle ich klar. „Ach ich glaube, wenn man sich etwas ganz fest vornimmt, dann klappt das schon.", höre ich ihn sagen und zucke mit den Schultern.
„Was ist mit dir? Willst du immer und immer Musik machen?", will ich von ihm wissen und schaue ihn an. „Ja ich denke erst mal schon.", antwortet er mir. „Erst mal? Und danach?" Er zuckt mit den Schultern. „Du planst doch auch nicht Jahr voraus oder?", gibt er von sich und schaut mich Fragend an. „Nein eigentlich nicht, aber das ist ja klein Jahre langes voraus planen.", lasse ich ihn wissen. „Erst mal haben wir ja noch ein paar Monate Pause und dann geht's mit der Musik weiter." Ich zucke wieder mit den Schultern, darauf kann man einfach nicht viel mehr sagen.
„Hast du eigentlich immer noch so viel Sehnsucht nach deinen Freundinnen?", fragt Harry mich plötzlich und ich bin froh, dass er das Thema gewechselt hat, denn irgendwie wurde es grade etwas unangenehm. „Es geht. Es ist einfach schade, dass man so viel verpasst.", antworte ich ihm. „Du redest jetzt aber nicht wieder von dem Punkt das deine eine Freundin nun endlich ihren ersten Freund hat und die andere ihren Schwarm trifft, oder?", will er von mir wissen. „Naja.... irgendwie schon es ist halt blöd immer nur alles über ihre Nachrichten mitzubekommen oder wenn wir skypen oder telefonieren.", versuche ich mich zu erklären, zweifle aber daran, dass er mich versteht. „Sicherlich wird es in ein paar Wochen auch noch so sein.", versucht er mich aufzumuntern. Ich schüttle den Kopf. „Nein, sicherlich nicht. Juls ist jetzt schon dabei, den armen Typen in den Wind zu schießen und das bloß, weil sie gestern seine Familie kennenlernen sollte und ihr das alles zu schnell geht.", erzähle ich ihm auch mit der Gefahr, dass es ihm überhaupt nicht interessiert. „Wie lange sind sie denn schon zusammen?", will er überraschenderweise von mir wissen. „Nicht ganz eine Woche, ab...." - „Und dann wunderst du dich, dass es ihr zu schnell geht? Sorry Amilia, aber das würde mir auch zu schnell gehen.", unterbricht er mich. Ich runzle die Stirn. „Ernsthaft? Wenn man jemanden mag, ist es doch selbstverständlich, dass man früher oder später die Familie kennenlernt." Skeptisch schaut er mich an. „Du willst mir also sagen, dass du einem Typen mit dem du grade mal ein paar Tage zusammen bist, gleich deiner Familie vorstellen willst und auch bereit bist direkt und auf der Stelle seine kennenzulernen?", hakt er nach. „Also zum einen gibt es bei mir nicht mehr großartig viel Familie die ich jemanden vorstellen könnte, aber ja mit Juls und Jen muss derjenige einfach auskommen und was seine Familie angeht, ja ich wäre alle Zeit bereit diese kennenzulernen.", gebe ich von mir. „Sorry, eigentlich hätte mir klar sein sollen, dass es bei dir nur noch deine Freundinnen gibt.", erwidert er. „Kein Problem, aber wenn wir mal davon ausgehen, dass meine Granny noch am Leben wäre, ihr hätte ich ebenfalls jeden direkt vorgestellt. Schon alleine um sicher zu gehen, dass sie mit meiner Wahl auch einverstanden ist.", gebe ich von mir. „War sie denn bislang immer einverstanden mit deiner Wahl?", fragt er mich. Ich schüttle den Kopf. „Oh nein ganz sicher nicht, sie hat meine Wahl akzeptiert, aber nicht einmal gutgeheißen. Jedoch hat sie mir auch nie vorgehalten, dass sie recht hatte.", antworte ich ihm wahrheitsgemäß und muss leicht grinsen, als ich daran denke, wie sie Jona damals immer und immer wieder Sprüche die eigentlich nicht gehen, an den Kopf geworfen hat und er sich nicht nur einmal bei mir beschwert hat und meine Großmutter als Hexe bezeichnet hat. „Hast du so eine schlechte Männerwahl?", hakt er nach. „Ich würde sagen es geht. Die ersten zwei waren eigentlich noch ganz in Ordnung, wir waren jung und beide waren Granny einfach zu sprunghaft, aber das hat auch nicht wirklich lange gehalten. Jona ist einfach ein Arch*och und im Nachhinein habe ich mir echt gewünscht, dass ich auf sie gehört hätte.", gebe ich zu. „Dann tippe ich mal darauf, dass er dich betrogen hat.", erwidert er. „Wie kommst du denn darauf?" Er zuckt mit den Schultern. „Naja, die Tatsache, dass du kein Freund hast und selber meintest du seist sehr vorsichtig, also eigentlich meintest du ja bloß das es auf beide Seiten einfach passen muss, lässt mich einfach darauf schließen, dass du schon mal ziemlich verletzt worden sein musst und jetzt die Aussage.... Ich tippe einfach darauf." „Naja, da hast du allerdings definitiv richtig getippt."
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