(14) Draco

Was?!
Gryffindor?!
Wie konnte das sein?
Panisch kniff ich mir in den Arm, doch musste leider feststellen, dass ich vor Schmerz fast aufquietschte.
Das bedeutete dann wohl, dass es entgegen meiner letzten Hoffnung leider kein Traum war.
Verdammter Mist!
Was sollte ich tun?!
Ich hörte, wie sich in der großen Halle Getuschel ausbreitete und stand zögerlich auf um...tja. Wohin eigentlich? Zu gehen.
Sollte ich mich jetzt zu den Gryffindors an ihren verdammten Tisch setzen oder was!
Ich knurrte unzufrieden auf.
Zum Glück konnte ich behaupten, dass mein Vater in Askaban saß und mich so nicht mal wieder zu Hause mit dem Cruciatus Fluch foltern konnte.
Ich stolperte hastig die 3 Stufen hinunter und wollte mich gerade auf den Weg machen, um mich irgendwo hinten in eine abgelegene Ecke zu verkrümeln, als mir jemand ein Bein stellte.
Ich stolperte und konnte mich im letzten Moment noch halten.
Hämisches Gelächter drang an mein Ohr und ich starrte unsicher auf meine Füße, bevor ich all meinen Mut zusammen nahm und einfach an alles vorbei aus der Halle stürmte.
Mir war der Appetit so oder so schon vergangen.
Ich hatte unglaubliche Wut auf die Welt und schämte mich.
Ich schämte mich dafür, meine Familie enttäuschen zu müssen.
Ich schämte mich, jetzt bei meinen Feinden leben zu müssen.
Es war mir peinlich.
Jetzt würde ich wohl nicht mehr nur als Todesser und jemand, der seine Elfin missbrauchte betitelt, sondern jetzt würden die Leute wahrscheinlich auch noch neue Sachen erfinden, mit denen sie mich mit Wirkung aufziehen können.
Wieso hatte ich mir überhaupt nochmal diesen scheiß Hut aufsetzen lassen?!
Nur für...das?!
Ich stürmte durch die Gänge Hogwarts' und merkte, wie ich inzwischen nicht mehr wütend, sondern gar ängstlich wurde.
Ich zog eine Grimasse.
Ein Malfoy durfte keine Schwäche zeigen, das wurde mir von klein auf beigebracht.
Als dann auch noch das alte Bekannte Gefühl einer Panikattacke in mir aufkam, rannte ich in letzter Sekunde auf Myrtes Klo, bevor ich keine Luft mehr bekam und unkontrolliert anfing zu zittern.
Ich versuchte mich zu beruhigen, was mehr oder weniger nicht klappte und mir schossen Tränen in die Augen.
Ein Malfoy darf keine Schwäche zeigen!
Ein Malfoy darf nicht weinen!
Ein Malfoy zeigt keine Emotionen!
Schoss es mir durchgängig durch den Kopf.
Zitternd und nach Luft ringend griff ich nach meinem Zauberstab, der in meiner linken Hosentasche steckte.
"Muffliato"
Flüsterte ich mit brüchiger Stimme.
Sofort hörte ich das leise Summen des Zaubers und wusste, dass ich es geschafft hatte.
Dann ging ich an zu schreien.
Ich schrie allen Ärger, allen Hass, jedes negative Gefühl, meine Ängste und den ganzen Dreck aus mir raus.
Verzweiflung machte sich in mir breit.
Ich schrie noch lauter und plötzlich verwandelte sich mein Schrei unerwartet in ein kläglich es Schluchzen und ich fiel zittern zu Boden.
Die Tränen liefen mir stumm über die Wangen, während ich versuchte, ruhiger zu werden.
Hoffentlich würde mich hier keiner in dieser kläglichen Verfassung sehen.

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