Kurzgeschichte

Diese Kurzgeschichte schreibe ich für einen kleinen Wettbewerb.
Und wollte sie euch einfach mal zeigen.

Warnung: Dramatisch und eventuell traurig.

Der Abschied von dieser Welt

Ich hielt seine warme Hand in meiner und sie gab mir Hoffnung und Halt.
Ich spürte den von der Sonne erwärmten Sand, unter meinen nackten Fußsohlen und lauschte dem sanften Rhythmus des Meeres.

Alles klang noch so friedlich und still.

Es war ein wunderschöner Tag, keine Wolke zierte den blauen Himmel und die Reflektion des Sonnenlichtes auf der Wasseroberfläche blendete mich, weswegen ich meine Augen zusammen kniff.

" Wie lange noch? ", wisperte ich, kaum hörbar in die Ruhe vor dem Sturm.

" 5 Minuten", kam die knappe Antwort von der honigweichen Stimme zurück.

Ich wendete den Blick von dem kristallklaren Wasser, auf mein Ziel.
Unser Ziel.

Der graue Felsen war mein absoluter Lieblingsort, denn hier war ich Jason zum ersten Mal begegnet.
Er sollte der letzte Ort sein, den ich noch vor meinem Tod sah.

Jason kletterte vor mir nach oben und half mir dann hoch.
In der Mitte des rauen Gesteins verbarg sich eine kleine Kuhle, mit direktem Blick auf das Meer.
Ich setzte mich und lehnte mich an Jason an. Sein Herzschlag war so viel langsamer als mein eingener.
Langsam umhüllte mich sein vertrauter Duft und schlagartig entspannten sich meine Glieder.
Kein Mensch auf dieser Welt hatte mir je so eine Geborgenheit geschenkt wie er.
Dieser Junge hatte mir mein Herz gestohlen und war der Grund für mich geworden, für den es sich zu leben lohnte.

Fast schon panisch zog sich das Wasser vor unseren Augen zurück, als würde es Angst vor uns haben.
Jedoch hatte ich die Angst.
Mit jedem Meter den die Wellen zurück wichen, stieg mein Puls an.

" Ich habe Angst", flüsterte ich.

Jason legte einen Arm um mich, aber ich befreite mich aus seinen Griff und drehte mich, mit wehenden Locken zu ihm um.

" Ich meine es ernst. Ich will nicht gehen, nicht jetzt. Es gibt noch so vieles das ich tun wollte.
Viel zu viele Worte die unausgesprochen bleiben. Versprechen, die nun gebrochen werden.
Aber vorallem will ich dich nicht verlieren. Ich will dich nicht verlieren, Jason."
Meine Augen begannen verdächtig zu schimmern und ich senkte beschämt den Blick.

Jasons Finger strichen ruhig eine Träne von meiner Wange und er hob leicht mein Kinn an, damit sich unsere Blicke wieder trafen.

Seine braunen Augen, mit den kleinen goldenen Sprenkeln strahlten voller Zuversicht und Leben.
" Wahre Liebe geht über ein Leben hinaus, Kleines. Ich verspreche dir hiermit unser eigenes Universum."
Er lächelte ehrlich und spendete mir mit einem einzigen Augenaufschlag soviel Liebe, dass ich für einen Moment vergaß zu atmen.
Unwillkürlich umspielte auch ein keines Lächeln, meine Mundwinkel.

Auf einmal hielt ich den Abstand zwischen uns nicht mehr aus.
Ich beugte mich zu seinem, von der Sonne leicht gebräunten Gesicht und unsere Lippen trafen sich.
Augenblicklich begann sich eine wollige Wärme in mir auszubreiten. Die Wärme verwandelte zu einer lodernde Flamme, in meinem Herzen und entfachte ein Feuerwerk.
Jason schmeckte nach vergangenen Sommertagen, Regen und Glück doch ein herber Nachgeschmack blieb, Verlust.
Er raubte mir den Atem und zog mich näher an sich heran, sodass kein Blatt mehr zwischen uns Platz gefunden hätte.
Ein angenehmer Schauer floss mir den Rücken hinunter.
Ich hörte das Rauschen der gewaltigen Wasserwand, die uns jeden Moment erreichen würde, doch ich blendete das bedrohliche Geräusch einfach aus.

Da waren nur Jason und ich, nichts anderes.

Keine Furcht, kein nahender Tod, kein besorgter Gedanke.

Die Welt wie wir sie kannten versank im Chaos.
Menschen schrien, alleine gelassene Kinder weinten und die Tiere versuchten verweifelt sich in Sicherheit zu bringen.
Doch die Sicherheit war nirgendwo.

Dort wo die Wellen nicht hin kamen, erschütterten Erdbeben das Land.
Die Reichen hatten sich schon vor Monaten 'abgesichert'.
Flogen nun im All herum, mit der Hoffnung den anderen Planeten zu erreichen, bevor ihr Sauerstoffvorrat ausging.
Keiner hatte ihnen erzählt, dass dies unmöglich war.

Doch hier war nichts von Alldem. Hier waren nur Jason und ich.

Als uns die gewaltige Wasserwand erreichte, war nur ein Gedanke in meinen Kopf.
Auch wenn das, der Abschied von dieser Welt war, würden sich unsere Seelen in einem anderem Universum wiederfinden.

Er hatte es mir versprochen.

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Nicht wirklich ein Happy End
:D....

Schreibt trotzdem mal wie ihr es so findet.

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