Kapitel 047
Lächelnd sah ich zu Louis und stupste seine Nase mit meiner an. Grinsend erwiderte er die Geste und legte seine Arme um meinen Nacken. "Ich liebe dich", murmelte ich leise bevor ich meine Lippen auf seine drückte. Mein Freund erwiderte den sanften Kuss, löste sich und flüsterte mir die drei Worte ins Ohr.
"Ihr beide seid so verknallt", murrte Lottie und seufzte übertrieben laut.
"Die anderen starren schon", fügte sie noch hinzu und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
"Na und?", antwortete Louis schnippisch und versuchte seine Schwester böse anzusehen, jedoch hatte er schon so viel Glühwein intus, dass er es gar nicht mehr schaffte. Mit der Weihnachtsmütze, den verwuschelten Haaren und den roten Bäckchen sah er eher aus wie ein betrunkener Weihnachtself.
Ich lachte bei der Vorstellung leise, drückte Louis erneut einen Kuss auf die Lippen und wandte mich dann an Lottie, welche ihr Gesicht verzog als ich ihr ein Küsschen auf die Wange gab. "Was habt ihr überhaupt gemacht, dass ihr euch wie ein frischverliebtes Pärchen verhaltet? Ihr seid ja mehr verknallt als Gemma und Michal. Und die beiden Knutschen schon wieder rum", grummelte sie und biss sich auf die Lippe.
Bei ihren Worten konnte ich Louis nur mit einem dämlich verlieben Lächeln ansehen und schlang meinen Arm um seine Taille. Das was wir gemacht hatten behielt ich lieber für mich.
"Das frisch verliebte Pärchen steht ja auch unter einem Mistelzweig", ging Liam lachend auf Charlottes Worte ein und zog seinen Verlobten etwas mehr an seine Seite als ein paar Leute sich um die Tische drängten. Es war süß zu beobachten, wie Liam verhinderte das jemand anderes Zayn anrempelte.
"Musstet ihr alle mit eurem Partner kommen?"
"Du hast doch mich", erwiderte Daniel, legte einen Arm um Lotties Schultern und lächelte seine Tochter breit an. "Danke Papa, wirklich", schnaubte sie und kramte in ihrer Handtasche nach Kleingeld. "Ich hole mir jetzt einen kandierten Apfel und bringe euch nichts mit", motzte sie und stiefelte davon.
"Was ist eigentlich mit ihr los?", fragte Zayn und schlang seine Finger um die dampfende Tasse, welche auf dem Stehtisch stand. "Ihr Date hat sie stehen lassen", beantwortete Gemma die Frage und löste sich das erste Mal seit einigen Minuten von Michal.
"Dann war es eh nicht der Richtige, wenn er sie von vornherein so behandelt", dachte Zayn laut nach und leerte so wie Louis seine Tasse. "Ich hole nochmal eine Runde, wer möchte was?", fragte Daniel und lenkte so die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. "Ich helfe dir", versicherte ich Daniel und löste mich langsam von Louis, welcher leise grummelte und seine Arme verschränkte.
"Hey", lachte ich als Louis versuchte wieder meine Hand zu nehmen. "Ich bin doch gleich wieder da. Was möchtest du?", fragte ich meinen Freund, küsste seine Stirn und richtete anschließend seine Mütze. Ich konnte aber einfach nicht widerstehen und legte meine Hand an seine Wange. Er war so süß anhänglich.
Am liebsten würde ich seine Hand nehmen, mit ihm nach Hause marschieren und uns im Schlafzimmer einsperren. Allein was er heute morgen mit seinen Hüften angestellt hatte... Ich wusste nicht, dass Louis so ein Naturtalent war. Und obwohl es nicht wirklich nett war seinen alkoholisierten Zustand auszunutzen... Reizte es mich doch sehr zu schauen, wie er dann auf bestimmte Dinge reagierte.
"K-Kinderpunsch, ich hatte genug Alkohol", beantwortete er mir die Frage leise und lächelte mich an. "Ja, das ist vielleicht besser", erwiderte ich, strich mit meinem Daumen über seinen Wangenknochen und atmete kurz durch. Auf keinen Fall wollte ich mich jetzt komplett wuschig neben meinen Schwiegervater stellen, der merkte sowas nämlich unglaublich schnell und auf die Witze konnte ich jetzt tatsächlich verzichten.
"Ihr seid glücklich", schnitt Daniel das Thema an, als wir an der Bude standen und die Getränke bestellt hatten. "Sind wir", erwiderte ich und sah ihn von der Seite aus lächelnd an.
"Du weißt gar nicht wie sehr mich das freut Harry. Ich finde es schön, dass ihr so zueinander gefunden habt. Vor allem das Louis so locker und losgelöst ist. Ich hatte eben nochmal an das erste Frühstück gedacht... Da hatte ich ja Sorge, dass ich den armen Kerl auf sein Zimmer bringen muss, damit er nicht noch einen Herzinfarkt erleidet. Und ihn jetzt so zu sehen... Ich fühle mich wie ein stolzer Papa."
"Die vergangenen Tage war mir das auch nochmal durch den Kopf gegangen, schon unglaublich wie sich das alles in den letzten Wochen geändert hat", erwiderte ich und nahm die ersten Tassen in die Hand. "Passt gut aufeinander auf, ja?" Ich stimme ihm mit einem Nicken zu und brachte die Tassen an unseren Stehtisch.
"Louis?" Verwundert drehte ich mich um und suchte meinen Freund, welcher offensichtlich nicht mehr da war. "Habt ihr gesehen, wo er hin ist?", fragte ich Liam, welcher nur mit dem Kopf schüttelte. Seufzend fuhr ich mir durchs Gesicht und stelle mich auf Zehenspitzen, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.
Leider liefen hier so viele mit roter Weihnachtsmütze herum, dass es gar keinen Sinn machte danach Ausschau zu halten. "Na super..." Ich wusste nicht auf was für Ideen Louis kam, wenn er so viel Glühwein getrunken hatte. Zayn sah mich entschuldigend an als ich vor mich hin fluchte. "Bin gleich wieder da."
Als erstes ging ich zu der Bude zu welcher Lottie verschwunden war und anscheinend war das Glück nicht auf meiner Seite, denn Louis war nicht bei ihr und verdrückte mir ihr zusammen keinen kandierten Apfel.
Das durfte doch jetzt nicht wahr sein...
Tatsächlich wurde ich an meiner eigenen Bude fündig. Jedoch war Louis nicht allein. Martin, jemand den ich noch aus der Schule kannte, unterhielt sich mit ihm. "Hey", begrüßte ich die beiden und sah dann zu Louis, welcher einen von 'seinen' blauen Cupcakes in der Hand hielt.
"Oh Hallo Harry, du bist auch hier?", begrüßte mich Martin überrascht und reichte mir seine Hand. Ich erwiderte den Gruß und nach einem kurzen Smalltalk legte ich meine Hand an Louis' unteren Rücken. "Kommst du wieder mit zu uns? Der Punsch steht auch schon auf dem Tisch." Louis nickte abwesend, drückte mir den Cupcake in die Hand und nuschelte ein unverständliches 'Für dich, Sweetcheeks'.
Ich bedankte mich bei ihm mit einem Kuss auf den Kopf und sah zu Martin, welcher sein Gesicht angewidert verzog. "Man sieht sich", verabschiedete er sich und verschwand schnell. "Komischer Vogel", nuschelte Louis und betrachtete das ganze Gebäck, welches hinter einer Plexiglasscheibe ausgelegt war.
Ich zuckte hingegen nur mit meinem Schultern und sah meinem ehemaligen Klassenkameraden nach. Er war schon immer etwas... speziell. Vielleicht sollten wir nach der Runde mit dem Kinderpunsch nach Hause. Eigentlich wollte ich das schon vor einer Weile, aber Louis wehrte sich vehement dagegen.
"Hey Chef", begrüßte mich Niall und verwickelte Louis dann in ein Gespräch. Während die beiden über die Lebkuchen sprachen sah ich zu unserem Tisch und verdrehte bei dem Bild, welches sich mir bot, die Augen. Lottie stand mit verschränkten Armen bei ihrem Vater, Gemma und Michal klebten wieder zusammen und Liam versuchte Zayn davon abzuhalten noch mehr zu trinken. Wie gut das meine Eltern nicht dabei waren... Ich wüsste nicht wie ich zwei Twists und einen Tomlinson heil nach Hause bringen sollte.
Ich verabschiedete mich mit einem Lächeln von Niall, welcher es geschafft hatte Louis einen weiteren Cupcake anzudrehen und zog meinen Freund anschließend an seiner Hand zurück zu unserer Familie.
"Ist er ausgebüxt?", lachte Daniel und sah zu seinem Stiefsohn, welcher meine Hand fest umklammerte und beherzt in seinen Cupcake biss.
"Wir gehen auch gleich nach Hause. Es wird Zeit", murmelte ich, wischte Louis das blaue Frosting aus dem Mundwinkel und küsste ihn anschließend. "Du musst deinen auch essen. Niall hat mir die einfach so geschenkt", lächelte er stolz und sah auf den Cupcake, welchen ich mit der Serviette auf den Tisch vor uns gestellt hatte.
Na hoffentlich verschenke Niall nicht allzu viele... Und selbst wenn, ich konnte ihm nicht mal böse sein. Er war ein so lieber Junge und naja irgendwie war es auch eine gute Werbung, wenn er die Cupcakes so verteilte.
"Iss du ihn doch", erwiderte ich und hielt Louis den Cupcake vor die Nase. Erstaunlich wie sehr er sich darüber freuen konnte. Schon irgendwie süß.
Meine Gedanken schweiften zu William und wie er meistens sehr aggressiv wurde... Louis verwandelte sich hingegen zu einem knuffigen etwas, was sich von allem Möglichen begeistern ließ.
Nachdem ich unsere leeren Tassen weggebracht und mir das Pfand in die Hosentasche gestopft hatte, ging ich mit Louis an der Hand zu meinem Wagen, welchen ich auf dem Hinterhof der Bäckerei geparkt hatte. Praktisch wenn man seinen eigenen privaten Parkplatz hatte.
Während ich Louis auf den Beifahrersitz verfrachtete und mich über ihn beugte, um ihn anzuschnallen, zog er mir meinen Schal weg und begann meinen Hals zu küssen. "Louis", schmunzelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Was denn?" Ich lächelte nur, küsste seine Stirn erneut und setze mich hinters Steuer. Der Weg nach Hause war recht angenehm, da Louis auf dem kurzen Weg tatsächlich noch eingeschlafen war. Seine Hand lag dabei auf meinem Oberschenkel, gefährlich nah an meinem Schritt.
Am nächsten Morgen bekam ich die Rechnung dafür, dass ich Louis abends nicht nochmal geweckt und ihm eine Schmerztablette gegeben hatte.
Jammernd saß er am Frühstückstisch, hatte seinen Kopf auf den Armen liegen und schnaufte immer wieder. "Ich hasse Glühwein." - "Warum trinkst du das dann?", fragte Sophie schmatzend und löffelte zufrieden ihren Joghurt.
Louis sah sie mit zusammengekniffenen Augen an und zischte leise. "Ruhe auf den billigen Plätzen", murrte er. "Selber", lachte unsere Tochter, schien dann aber zu überlegen und hielt Louis einen Löffel ihres Joghurts hin. "Magst du?"
Ich beobachtete die zwei weiterhin vom Türrahmen aus und konnte nichts anderes tun als breit zu lächeln. Normalerweise teilte sie ihr Essen nie, besonders nicht, wenn es um den Joghurt ging. Aber jetzt die beiden so zu sehen, wie Sophie Louis fütterte... Mein Herz machte einen Sprung und ließ mich glücklich fühlen.
Da ich noch ein paar Sachen im Haus erledigen musste, ließ ich die beiden in Ruhe frühstücken, schnappte mir die beiden Wäschekörbe und verschwand im Keller. Dort sortierte ich das alles und schmiss eine Waschmaschine an.
Nach dem ich jedoch wieder die Treppe nach oben ging stand Sophie plötzlich vor mir und zog an meiner Hand. "Papa Lou geht es nicht gut", murmelte sie und zog mich zum Badezimmer. "Ich kümmere mich schon", erwiderte ich, drückte ihr einen Kuss auf den Kopf und ging zu Louis, welcher über der Toilette hing und strich über seinen Rücken.
"Geh weg", murmelte er und übergab sich erneut. Ich erwiderte vorerst nichts, machte einen Waschlappen nass, setze mich neben ihm und wischte Louis über den Mund. "Nein." Louis wollte gerade etwas sagen, doch da wandte er seinen Kopf ab und spuckte nur noch Galle. "Aua...", jammerte er leise und ließ sich schweratmend gegen meine Brust fallen.
Besorgt legte ich meinen Arm um ihn, spülte ab und küsste seinen Kopf. "Komm, putz deine Zähne und dann legen wir dich ins Bett", wisperte ich. Nach wenigen Minuten lag Louis dann jedoch eingekuschelt mit Sophie auf dem Sofa und ich saß mit dem Handy am Ohr daneben.
"Zayn hat mir die ganze Bude vollgekotzt", jammerte Liam und ich hörte wie Zayn im Hintergrund irgendwelche Beleidigungen fluchte. Grinsend sah ich zu meinen zwei Lieblingsmenschen. "Louis geht es auch nicht gut."
"Können wir nicht so ein Krankenlager errichten? Daniel meinte das Lottie sich nach dem wir gegangen sind auch noch abgeschossen hat. Mit Gemma zusammen." Leise seufzte ich und legte meinen Daumen und Zeigefinger an die Nase. "Wie möchtest du denn die Schnapsleichen herumtransportieren? Die sind doch froh, wenn sich gerade nichts bewegt."
"Ich will das aber nicht alleine durchstehen", nuschelte mein bester Freund und seufzte laut. "Zayn warte, nicht- KANNST DU NICHT EINFACH IM BAD BLEIBEN?!"
Ich zuckte zurück und hielt mir das Handy vom Ohr. "Ich muss auflegen", lachte ich und überließ Liam sein selbstgewähltes Schicksal. Hoffentlich würde es bei ihrer Hochzeitsfeier anders aussehen.
"Papa? Lou schläft", teilte mir Sophie mit und beobachtete Louis dabei genau. Sie lag mittlerweile an seiner Seite und hatte sich mit ihren Ärmchen auf seine Brust gestützt. "Er verzieht aber das Gesicht so komisch", murmelte sie und fuhr mit ihren Fingern über seine Stirn.
"Lass ihn schlafen, Kirschblüte", schmunzelte ich und strich ihr durch die Locken. "Dann geht es ihm später auch besser." Sophie sah mich mit großen Augen an und nickte dann. "Gesund kuscheln", murmelte sie und legte ihren Kopf auf Louis' Brust ab.
"Genau, Kuschel Papa Lou mal gesund", schmunzelte ich, griff nach einem der Kissen und machte es mir ebenfalls gemütlich. Ich wachte vor den beiden wieder auf und damit Louis später überhaupt etwas im Magen hatte bereitete ich eine Suppe zu. Ich füllte etwas davon in Tassen, packte für das Gemüse einen Löffel hinzu und für die Brühe einen Glasstrohhalm.
Da die beiden in der Zeit, die ich in der Küche verbracht hatte, aufgewacht waren konnte ich ihnen direkt die Tassen in die Hände drücken. "Tassensuppe", rief Sophie begeistert, weshalb Louis zusammenzuckte und sich die Augen zukniff. "N-Nicht so laut", nuschelte er und nahm die Tablette, welche ich noch für ihn hatte, dankbar an.
"Aber erst wenn du was im Magen hast. Der ist schon genug gereizt", bat ich ihn und küsste seine Stirn. Der Rest des Tages war verlief so wie der Vormittag. Unglaublich gemütlich und eingekuschelt auf dem Sofa.
Abends wollte Sophie unbedingt Louis ins Bett bringen. Von oben hörte ich die beiden kichern und schmunzelte bei der Tatsache, dass es Louis anscheinend viel besser ging. Kurz vor Mitternacht kam auch noch Ann vorbei, brachte mir das Geld vom Weihnachtsmarkt und nachdem ich das noch gezählt und alles sortiert hatte ging es auch für mich ins Bett.
Sophie lag halb auf meiner Seite, weswegen ich sie etwas mehr zu Louis schupsen musste, um etwas Platz zu finden. Bevor ich jedoch meine Augen schloss küsste ich den beiden auf die Stirn und flüsterte ein leises 'Ich liebe euch'.
Auch der Sonntag sah nicht anders aus und als ich Montagmittag zur Bäckerei fuhr, wäre ich am liebsten wieder umgedreht, nur um mich im Bett zu verstecken. Anscheinend hatte Niall ein bisschen zu viel Werbung gemacht. Die Schlange zog sich bis hin zur Straße an der nächsten Ecke.
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10/07/21
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