Kapitel 035

"H-Hazza?", hörte ich Louis leise fragen und grummelte als er mich anstupste. "Bist du... Bist du etwa eingeschlafen? Hast du mir nicht zugehört?" Ich nickte leicht und murmelte ein leises 'Doch, natürlich'.

"Was habe ich denn gesagt?" - "Weiß ich nicht", antwortete ich schläfrig, ließ meine Augen geschlossen und schlang meine Arme fester um seinen Körper. "Harry", lachte mein Freund und wandte sich aus meinem Griff. "Du hast mir überhaupt nicht zugehört. Möchtest du es denn gar nicht wissen?"

"Was wissen?", murmelte ich und gähnte ausgiebig. "Na das mit S-Sophie, ob sie für mich mehr als nur deine Tochter sein könnte", erwiderte Louis, weswegen ich meine Augen aufschlug und ihn blinzelnd ansah. "Oh..."

Ich hatte ihn ja wirklich etwas gefragt...

Louis sah mich mit roten Wangen an und lächelte dann vor sich hin. "Bist du so müde?", fragte er, wobei sein Lächeln fiel und er mich mit besorgtem Blick musterte. "Es ist nur so gemütlich", nuschelte ich leise und zog Louis wieder zurück in meine Arme. "Harry", meckerte er und stütze sich mit seinen Händen an meiner Brust ab.

"Bleib doch hier", bat ich ihn und versuchte ihm die Arme wegzuziehen, allerdings hielt er gut dagegen, weswegen ich aufgab und schmollte.

"Setzt dich doch hin, sonst schläft du wieder ein, wenn ich mit dir rede." Da ich anscheinend keine andere Wahl hatte seufzte ich laut und richtete mich langsam auf. Verschlafen sah ich Louis an und neigte meinen Kopf zur Seite. "Zufrieden?"

Er nickte leicht und fuhr sich mit zittrigen Fingern durch die Haare. "M-Möchtest du es denn jetzt wissen?" Ich brummte und drückte Louis einen Kuss auf die Stirn. "Natürlich", erwiderte ich und anstatt sitzenzubleiben, legte ich meinen Arm um seine Taille und legte mich wieder mit ihm hin. "Harry..." Allerdings schüttelte ich meinen Kopf und breitete die Decke über unsere Körper aus.

"Du kannst es mir doch auch so sagen." - "Aber nicht einschlafen", flüsterte Louis und drückte seine Lippen auf meine Wange. "Mach so weiter und ich kann es nicht verhindern." Natürlich wollte ich seine Antwort wissen, aber es war so unglaublich gemütlich und kuschelig, da könnte er mir jetzt einfach alles erzählen. Mir wäre es egal.

Was zählte war, dass ich meinen Freund in den Armen hielt und mit ihm so schmusen konnte wie ich es wollte. "Also ich hatte... H-Hörst du zu?" Direkt nickte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Mhm, ich höre zu", flüsterte ich gegen seine Haut.

"Ich kann es mir schon vorstellen", fing Louis an, brach dann aber ab und als er nichts mehr sagte öffnete ich meine Augen und sah ihn verwundert an. "Lou?" Er sah mit roten Wangen hoch und blickte dann zur Seite. "Ich habe aber auch Bedenken", murmelte er nach einem Moment und atmete tief durch.

"Was geht dir durch den Kopf?", hakte ich nach, wanderte mit meiner linken Hand seinen Rücken hinab und zog sein Shirt etwas hoch, damit ich über seine Haut streichen konnte. "Ich- Sind wir überhaupt soweit um über unsere Kinder zu sprechen?"

Etwas überrascht sah ich ihn an und musterte ihn dann nachdenklich. "Unsere Kinder?" Louis wollte sich auf die Lippe beißen, jedoch verhinderte ich es wieder mit meinem Daumen, in dem ich ihm den dazwischenschob. "Sag was du denkst, anstatt deine Lippen wieder leiden zu lassen", wisperte ich und fuhr mit meinem Daumen über seine Unterlippe.

Louis' Augen zuckten unruhig hin und her, bis er sich fasste und leicht nickte. "Ich kann mir wirklich vorstellen Sophie irgendwann als meine Tochter zu sehen. Wir verstehen uns bereits gut und ich möchte sie nie wieder missen müssen, gleiches gilt auch für dich... Und-", sprach er leise und versuchte seine roten Wangen zu verstecken.

Stolz nahm ich seine Hand in meine, führte sie zu meinen Lippen und hauchte mehrere Küsse auf seine Knöchel. "Das freut mich Louis, das tut es wirklich. Sophie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich könnte es nicht ertragen, wenn es zwischen euch nicht so gut laufen würde, aber was liegt dir noch auf dem Herzen?", fragte ich vorsichtig nach.

Er hatte gerade von 'unseren Kindern' geredet... Wollte er selbst welche? Wir hatten noch nie darüber gesprochen... Aber dafür konnte es nie zu früh sein, warum auch? Dann wusste ich wenigstens, woran ich war. Abgesehen davon war Louis der reinste Familienmensch.

Ich hatte mir Sophie immer schon als große Schwester vorgestellt, nach Williams Diagnose hatte ich allerdings keinen weiteren Gedanken daran verschwendet. "Ich weiß nicht wie ich es sagen soll..."

"Sprich es einfach aus Lou, ich verurteile dich nicht. Habe ich nicht und damit werde ich auch gewiss nicht anfangen. Ich liebe dich", erinnerte ich ihn, drückte sein Kinn leicht hoch und mit etwas Anstrengung schaffte ich es auch ihn in dieser Position zu küssen.

"Ich liebe dich auch", erwiderte Louis, streckte sich etwas und küsste mich erneut. Da ich den Kuss nicht unterbrechen wollte und ich hoffte, dass sich Louis durch die Zärtlichkeiten etwas entspannte, richtete ich mich während des Kusses auf und drehte uns beide so, dass er anschließend unter mir lag.

"W-Was machst du denn?", fragte Louis zögerlich, hatte aber gar keine Gelegenheit weiter darüber nachzudenken, da ich seine Lippen direkt wieder in Beschlag nahm. Ich lächelte in den Kuss hinein und löste mich erst als Louis seine Hand an meine Brust legte und mich leicht von sich wegdrückte.

"W-Würdest du noch ein weiteres Kind haben w-wollen? Mit mir? Nicht jetzt, auf gar keinen Fall, aber... Später? Irgendwann? Ich- Ich habe es mir früher immer vorgestellt und-" Damit er nicht weiter herumstotterte legte ich meine Lippen wieder auf seine und verwickelte ihn in einen unglaublich sanften und liebevollen Kuss. Zumindest empfand ich es so und als Louis leise, aber glücklich in den Kuss seufzte, konnte ich nicht verhindern und lächelte leicht gegen seine Lippen.

"D-Darf ich das als ein Ja deuten?", fragte er zögerlich und sah mich gespannt an. "Ja, darfst du", schmunzelte ich und legte meine Stirn an seine. "Ich kann nicht glauben... Das wir da gerade drüber sprechen." - "Warum denn nicht? Wer sagt denn das es erst nach 3 Jahren Beziehung angesprochen werden darf? Eine Beziehung besteht nicht aus Achievements und das man nacheinander Sachen freischalten muss, um über das nächste Thema zu sprechen."

Louis kicherte leise und drückte seine Stirn etwas mehr gegen meine. "Du bist doof", lachte er und kuschelte sich wieder in die Kissen. "Mag sein", grinste ich und stupste mit meiner Nase gegen seine. "Sophie sagt das schließlich auch jeden Tag mindestens einmal zu mir."

"Dann muss da etwas dran sein", feixte Louis und lachte. Während er das tat beobachte ich ihn grinsend und biss mir leicht auf die Lippe. Wie schön er aussah, wenn er so losgelöst lachte. "Wolltest du noch etwas loswerden?", fragte ich ihn nach einer Weile, da er es jedoch verneinte vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und legte mich einfach auf ihn drauf.

"He! Du bist unheimlich schwer...", keuchte Louis und klopfte mir auf die Schulter. "Hazzaaa", jammerte er, doch ich ließ mich nicht davon beeindrucken, weswegen er seufzte und dann stillhielt. "Du bist..." - "Doof", lachte ich und begann kleine Küsse auf seiner Haut zu verteilen.

Louis schien es zu kitzeln, denn er zog seine Schulter leicht hoch und wollte mich wegdrücken, jedoch ließ ich es nicht zu und küsste die entsprechenden Stellen weiterhin. "M-Müssen wir nicht Sophie?", japste er und hielt mich diesmal mit seiner Hand an meiner Stirn auf Abstand und sah mich aus zusammengekniffenen Augen an.

"Das hat noch Zeit", sagte ich ihm nach dem ich einen Blick auf die Uhr geworfen hatte und wieder zu Louis sah. "Wollten wir nicht spazieren gehen?", fragte ich und grinste als Louis mit den Augen rollte.

"Du wollest ja lieber schlafen."

"Na du bist ja auch unheimlich bequem, wie soll ich es denn dann schaffen wachbleiben?" Louis lachte nur und schlang seine Arme um meinen Hals. "Wollen wir dann los?" Anstatt zu antworten, nickte ich und legte meine Lippen kurz auf seine.

Tatsächlich schafften wir uns aufzuraffen und als ich die Tür öffnete, drehte ich mich zu Louis herum und sah ihn entschuldigend an. "Ich glaube das mit dem Spaziergang können wir vergessen. Es ist sogar zu windig für einen Schirm...", murmelte ich und sah wieder hinaus.

Es regnete in Strömen und so wie der Himmel aussah würde es auch in der nächsten Stunde nicht aufhören. Louis sah aus traurigen Augen aus der Haustür und nickte dann leicht. "Eine Regenjacke habe ich gar nicht dabei und ein nasser Verband ist jetzt auch nicht so schön..."

"Denkst du ich würde dich einfach so aus dem Haus lassen?", fragte ich ihn etwas beleidigt und zog eine Schnute. "Oh Gott Nein! S-So war das nicht gemeint... Harry... T-Tut mir leid." Ich fing an zu lachen und zog ihn näher an mich heran. "Wie süß du bist", wisperte ich und vergrub meine Nase in seinen Haaren.

Louis meckerte leise vor sich hin, ließ meine Berührungen aber zu und schmiegte sich näher an mich heran. "Wann holst du Sophie normalerweise ab?", wechselte er dann das Thema und sah nachdenklich zu mir hoch. "Meist nachmittags." Louis nickte und fing an zu lächeln. "Können wir uns dann wieder irgendwohin kuscheln?"

"Warst du nicht derjenige, welcher gesagt hat das er die ganze Zeit, die er krankgeschrieben ist, nicht einfach so herumliegen kann? Das du nicht der Mensch für so etwas bist?" - "Du machst mich zu diesem Menschen", schmunzelte Louis, griff meinen Arm und zog mich in Richtung Wohnzimmer.

Tatsächlich taten wir die restlichen Stunden nichts anderes als aneinander gekuschelt unter einer Decke zu liegen und immer wieder Küsse auszutauschen. Definitiv konnte ich nach den anderthalb Wochen Urlaub nicht mehr so leicht zur Arbeit. Vermutlich würde mir Louis' Nähe die gesamte Zeit fehlen oder mich daran hindern überhaupt aufzustehen.

"Ihr seht komisch aus", stellte Sophie einige Stunden später im Flur fest und sah erst mich und dann Louis merkwürdig an. "Kann nicht sein", erwiderte ich, zog meine Schuhe aus und hing unsere Jacken auf. "Lou hat sogar komische Streifen im Gesicht."

Ich sah zu Louis und biss mir auf die Lippe, um nicht zu lachen. Er hatte tatsächlich vom ganzen Ausruhen noch das Muster vom Kopfkissen auf seiner Wange. "Da ist doch gar nichts", erwiderte mein Freund und fuhr sich mit dem Handrücken durchs Gesicht.

"Lou, hast du den Mittagsschlaf ohne mich gemacht?", fragte sie dann und verschränkte ihre Ärmchen. "Da siehst du nämlich auch so aus." Überrascht sah ich ihn an. "Du hast sie früher aus dem Kindergarten geholt?"

"War doch nur die zwei Tage", erwiderte er und zuckte mit den Schultern. "Nur die zwei Tage? Lou du hast dich mehr um Sophie gekümmert als-"

"Sind das Cupcakes?", rief Sophie aufgeregt und flitze ans uns vorbei ins Wohnzimmer, wo die Box noch stand. "Sie hat aber gute Augen", stellte Louis nuschelnd fest und sah ihr hinterher. "Es geht um Süßigkeiten, was hast du erwartet?", lachte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Allerdings solltest du deine verteidigen. Sie beißt gerade hinein."

"Sophie! Die gehören mir! Das steht da sogar drauf", fing Louis an und stampfte ins Wohnzimmer. Breit grinsend blieb ich im Flur stehen und beobachtete den kleinen Kampf aus sicherer Entfernung. "A-Aber ich will auch von den blauen", jammerte sie und versuchte sich den Cupcake zurückzuholen.

"Du darfst nochmal beißen, aber dann möchte ich auch etwas von deinem haben." - "Nö, du hast mehr Cupcakes." Und bevor Louis noch irgendwas machen konnte, schnappte sie sich seine Hand und biss in den Cupcake hinein.

Waren die zwei die vergangenen Tage so miteinander umgegangen?

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15/05/2021

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