Kapitel 021
Hand in Hand liefen wir vom Parkplatz aus ein kleines Stück über einen schmalen Weg hoch zum Hauptpfad, welcher an den Klippen entlanglief. Umso näher wir dem kamen, desto frischer wurde es. Doch das konnte mir in diesem Moment nicht weniger egal sein.
"Vielleicht wäre ein wärmerer Tag besser gewesen", murmelte Louis und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen unsicher an. Ich schüttelte meinen Kopf und zog ihn etwas näher zu mir. "Nein, der Tag ist perfekt. Mach dir nicht so viele Gedanken Louis. Die kalte Brise... Mir macht das nichts aus." - "Mir auch nicht", erwiderte er und lächelte mich an. "Gut", erwiderte ich und küsste kurz seine Wange.
Für einen Moment blieben wir stehen und schauten auf das Wasser hinaus. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Louis versuchte seine Röte zu verstecken, aber sowas war einfach schier unmöglich. Nach mehreren Minuten konnte ich es immer noch nicht fassen das wir beide hier standen. Wie lange wollte ich schon hierherkommen und hatte dafür aber nie Zeit gehabt?
Da wollte ich gar nicht drüber nachdenken.
Ich hatte das alles immer nur auf Bildern gesehen, aber jetzt hier oben zu stehen und den Anblick genießen zu können... Das haute mich glatt um. Würde Louis nicht neben mir stehen und sich an meiner Hand festkrallen, dann hätte ich mit Sicherheit gedacht, dass es nur ein Traum wäre und ich gleich aufwachen würde.
"W-Wie tief es darunter geht", äußerte Louis besorgt und ging direkt einen Schritt zurück. Ich lachte leise und ging ebenfalls etwas nach hinten. "Keine Sorge, du fällst da schon nicht herunter. Ich hab' dich ja", antwortete ich und drückte seine Hand leicht.
Louis wurde wieder rot und nickte schnell. Allerdings ging er doch wieder ein paar Schritte nach vorne. "Okay, doofe Idee", murmelte er leise und verfestigte seinen Griff um meine Hand. "S-Sollen wir weiter oder möchtest du noch einen Moment hierbleiben?" - "Wie können ruhig weiter", lächelte ich und gemeinsam gingen wir los. Wie süß er sich festklammerte, wenn er immer wieder zum Wasser blickte.
Tatsächlich war der Wind ein wenig eisig und nach den ersten Kilometern taten mir die Wangen etwas weh, aber das kam vermutlich eher davon, dass Louis gerade aus heiterem Himmel gestolpert war und ein lustiges Geräusch von sich gegeben hat. Es war irgendwas zwischen Ersticken und Quietschen.
"Hör auf zu Lachen", flehte Louis und ging langsam weiter. Doch ich musste stehen bleiben, da ich einfach nicht gleichzeitig lachen und laufen konnte. "Komm endlich und hör auf zu Lachen... Dir... Dir kann das auch passieren", meckerte Louis und stemmte sich die Hände in die Hüfte. "Ich komme ja schon", erwiderte ich und joggte zu ihm, als ich mich beruhigt hatte. Bei ihm angekommen schubste ich ihn leicht. "Siehst du, hier bin ich."
"Das hast du nicht gemacht", grummelte er und sah mich danach geschockt an. Ich grinste nur ging schnell weiter. Wobei.... Vielleicht sollte ich nicht so herumrennen, nachher fällt er wirklich hin.
"Hier geblieben, Tomlinson!", rief Louis mir nach und brachte mich damit wieder zum Lachen. Er hatte mich schnell wieder eingeholt und rempelte mich mit der Schulter an. Ich schlang meinen Arm daraufhin fest um seine Schulter, zog ihn näher an mich heran und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf.
Louis lächelte mich verlegen an und gemeinsam gingen wir weiter. "Ich bin echt froh, dass ich wieder da bin, auch wenn ich nur eine Woche weg war." - "Ich auch." Er sah lächelnd auf den Weg vor uns und versuchte seine Unsicherheit hinter ein paar Fragen zu verstecken. Natürlich wusste ich war er damit bezwecken wollte und so leicht kam er mir nicht davon. "Habe ich die Woche irgendwas verpasst?"
Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, eigentlich habe ich dir alles geschrieben", antwortete ich. "Echt? Es war so unspektakulär?" - "Es passiert halt nichts Spannendes, wenn du nicht da bist." Louis' Wangen wurden wieder rot und er sah aufs Wasser hinaus.
"Lass das", murmelte er und sah mich mit zusammengekniffenen Augen böse an. "Du bist echt fies." Jedoch fing er dann an zu lächeln und zog kurz an meinem Arm. Ich erwiderte sein Lächeln. "Ich mag es aber dich so verlegen zu sehen", flüsterte ich in sein Ohr. Louis kaute leicht auf seiner Unterlippe herum und sagte nichts mehr.
Wir liefen eine Weile schweigend nebeneinanderher und jeder ging seinen Gedanken nach. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es eine unangenehme Stille war, aber als wir die vier Kilometermarke knackten hielt ich meine Gedanken einfach nicht noch länger aus.
Ich wusste nicht, ob es jetzt der richtige Moment war. Die Woche, die Louis nicht da war... Ich hatte die gesamte Zeit darüber nachgedacht und mich meist mit diesem Gedanken in meinem Kopf so sehr von der Arbeit abgelenkt, dass Nick mich auch ein paarmal anstupsen musste.
Eigentlich dachte ich schon darüber nach seitdem wir beide in einem Bett geschlafen hatten. Und das war jetzt schon zwei Wochen her... Wie lange einen so etwas quälen konnte. Ich schluckte und blickte auf den steinigen Weg, auf dem wir liefen.
War es nicht zu früh?
Ich hatte meinen Ehering er vor wenigen Wochen abgelegt und seitdem auch gar nicht mehr an William gedacht. Und wenn dann auch nur kurz, aber dann ging es nicht darum, weil ich ihn vermisste, sondern weil Sophie etwas gefragt hatte oder weil ich das Bild von uns im Wohnzimmer angesehen hatte. Warum war das alles immer so schwer?
Oder warum machte ich es mir so schwer?
Ich hatte es mir schon vorgestellt und in meinem Kopf war es perfekt... Naja, so perfekt wie so etwas halt sein könnte. Doch jetzt? Die Realität sah immer so verdammt anders aus.
"Harry?", fragte Louis leise und blieb stehen. "I-Ist alles okay? Du... Dein Griff ist ganz schön fest geworden, du klemmst mir gleich das Blut ab. Möchtest du zurück? Wir- Wir können auch noch umkehren." - "Oh Gott, tut mir leid... ich, dass war nicht meine Absicht. Jetzt hatte ich schon Louis wehgetan und verunsichert.
Toll gemacht.
"Es ist alles okay, nur..." Fest biss ich mir auf die Lippe und löste meine Hand von seiner. Leicht schüttelte ich meinen Kopf. Nein, jetzt war wirklich kein guter Zeitpunkt. "Komm, gehen wir weiter", sagte ich, doch Louis ließ sich davon nicht beeindrucken.
"Was ist los? Harry, wenn du dich gegen mich... Dann sag mir das bitte. Ich kann nicht mit dem Gedanken-" Ich legte meine Hände an seine kalten Wangen und strich mit meinem Daumen vorsichtig über seine Oberlippe. "Ich habe mich nicht gegen dich entschieden", flüsterte ich und legte meine Stirn an seine, als ich meine Hände von seinem Gesicht nahm.
"W-Was?" Ich sah in Louis blaue Augen und schloss meine, als mein Herz immer schneller schlug. Wie lang es her war und wie nervös mich so etwas machte. Ich war es einfach nicht mehr gewöhnt jemanden zu küssen. Ich schluckte leicht und blickte dann wieder in Louis' Augen, welche mich aufgeregt musterten. Doch egal wie sehr ich da bereits drüber nachgedacht hatte, ich konnte mir einfach keinen Ruck geben, weswegen ich schlussendlich seine Stirn küsste.
Louis schien damit aber zufrieden zu sein, denn er legte seine Hand an meine Wange und lächelte mich an. "Alles gut?", fragte er mich leise. Ich schmiegte mich leicht an seine Hand und erwiderte sein Lächeln. Wir blieben einen Moment so stehen, bis Louis anfing zu kichern. "Jetzt siehst du mal unsicher aus." - "Kommt nicht oft vor, genieß es", lachte ich. Louis kicherte wieder und sah dann den Weg hoch.
"Wenn wir noch weiter so stehen bleiben erfrieren wir und kommen nicht mehr nach Hause... Vielleicht können wir die Pause dort an der kleinen Hütte einlegen. Sie liegt bei der Hälfte der Strecke." Ich nickte und nahm seine Hand von meiner Wange, nur um sie festzuhalten und leicht zu drücken. "Du hast recht. Wir sollten weitergehen, aber vorher gibst du mir noch den Rucksack."
Ich löste mich von Louis und nahm ihm auch direkt den Rucksack ab. "Harry..." - "Keine Widerrede. Du hast ihn ja schon fast die halbe Strecke getragen. Ich nehme ihn jetzt noch die letzten Kilometer bis zu Hütte." Und danach würde ich ihn auch wieder nehmen. Louis seufze leise, nickte jedoch und bedankte sich. So wie er sich streckte war es ihm wohl doch ganz schön ins Kreuz gegangen.
"Was ist denn da alles drin", murmelte ich als ich den Rucksack schulterte und die Träger etwas länger machte. "Na ein paar Sachen zur Verpflegung...?" - " So wie es sich anfühlt habe ich aber ein ganzes Buffet hinten dran", lachte ich. Louis musste auch grinsen. "Ich habe keine Ahnung, was Gemma alles eingepackt hat. Lassen wir uns einfach überraschen."
Ich nahm seine Hand und gemeinsam gingen wir weiter. Die wenigen Kilometer bis zur Hütte hatten wir schnell überwunden. Dort angekommen setzten wir uns auf die Bank im inneren der Hütte. Direkt stellte ich auch den schweren Rucksack ab und öffnete meine Jacke. Hier war es windstill und die Sonne, welche vor ein paar Minuten herausgekommen war spendete für den Oktober doch noch eine enorme Wärme.
"Lass sie bitte was zu trinken eingepackt haben", murmelte Louis und ich öffnete den Rucksack. Direkt sah ich die große Flasche Wasser und reichte sie ihm. "Davon gibt es noch eine zweite. Kein Wunder das der Rucksack so schwer ist. Vier Liter Wasser, ne große Menge geschnittenes Obst und..." Ich fing an zu lachen und schüttelte meinen Kopf.
"Was hast du denn?", fragte Louis direkt und schaute neugierig in den Rucksack hinein. "Warte... sind das nicht deine Cupcakes?" Ich nickte und nahm die Tupperdose heraus. "Ja, die habe ich gestern noch gebacken. Gemma meinte sie wären für Freundinnen... Tja, damit waren wohl wir beide gemeint."
"Dein Nagellack passt ja schon mal", sprach Louis mit ernster Stimme, grinste dann aber. "Ich hab' aus meinen Fehlern gelernt", ergänzte er noch, stellte die Flasche zwischen seine Beine und nahm meine freie Hand in seine. "Ich glaub, ich habe mich für meine Worte auch nie entschuldigt. Tut mir wirklich leid, dass ich sowas gesagt habe. Lottie meinte du hast alles mitbekommen und hat mir abends noch ordentlich den Kopf gewaschen."
"Schon gut, deine Worte waren ja noch nett. Da habe ich schon weitaus schlimmere Dinge gehört." - "Tut mir leid..." Ich zuckte mit meinen Schultern und schenkte ihm ein Lächeln. "Früher habe ich mich meist nicht getraut, weil ich einfach dieser Konfrontation aus dem Weg gehen wollte. Aber nach der Schule... Keine Ahnung, da habe ich mich weit aus freier gefühlt und habe mit den Sachen angefangen, die ich schon immer machen wollte. Da kam das auch mit den dummen Kommentaren, aber ich werde gewiss nichts ändern."
Louis stimmte mir mit einem Nicken zu. "Ja, sollst du auch nicht. Und das mit der Schule kenne ich auch... Auch jetzt ist es nicht so einfach...", murmelte er, griff direkt wieder nach der Flasche und trank einen Schluck. "Magst du drüber sprechen?" Er sah mich unsicher an und seufzte.
"In Doncaster... Es ist noch nicht mal eine kleine Stadt, aber... Die Leute sind konservativ und klammern sich sehr an das was in der Bibel steht. Mein Vater... Es war überhaupt nicht leicht und es tut mir so leid, dass ich trotzdem was gegen deine Handtasche oder deinen Nagellack gesagt habe. Ich hätte es besser wissen müssen."
Ich hörte ihm aufmerksam zu und nickte dann. "Hättest du, aber du weißt es ja jetzt besser. Lou, niemand ist perfekt. Man macht Fehler und lernt aus diesen. Und das hast du ja." Ich beugte mich zu ihm herüber und küsste seine Wange. "Außerdem bist du jetzt auch hier", flüsterte ich in sein Ohr.
"Du kannst du selbst sein. Unsere Familien sind verdammt offen und meine Freunde sind es ebenfalls. Wie... Wie sieht das eigentlich bei dir in der Mannschaft aus? Fußballer sind ja meist... Ja es ist Klischeedenken, aber-"
"Ich weiß was du meinst. Ehrlich gesagt war es noch nie Thema und ich traue mich auch nicht es anzusprechen. Naja, wenn du da bist dann... Keine Ahnung", nuschelte er und sah hinunter. "Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Mist."
Ich sah ihn nachdenklich an und biss mir auf die Lippe. Natürlich wollte ich ihn nicht mit meiner Anwesenheit zu etwas zwingen, wozu er noch nicht bereit war es anzusprechen. "Hey, denk da nicht weiter drüber nach. Außerdem, ich könnte auch irgendjemand sein." Ich zuckte mit meinen Schultern.
"Bist du aber nicht. Du bist nicht einfach irgendjemand." Louis wurde immer leiser und starrte mich dann mit großen Augen an. Ich hatte das dringende Bedürfnis ihn einfach in die Arme zu nehmen und das tat ich auch. Ich stellte die Cupcakes auf die andere Seite und zog ihn fest an meine Brust. Als ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub spürte ich an meiner Wange wie unglaublich schnell sein Herz schlug.
"Für mich bist du auch nicht irgendjemand", erwiderte ich leise und küsste seine zarte Haut. Ich hörte wie Louis schluckte und mich unsicher ansah als wir uns lösten. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen zuckten nervös hin und her. "W-Wirklich?"
Ich nickte und strich über seine Wange. "Wirklich."
Er fing an zu lächeln und die bedrückte Stimmung verschwand vollkommen. Allerdings merkte ich auch, dass Louis so nervös war, dass ich das Thema wechselte. Ich wollte nicht, dass er mir hier noch zusammenklappte. Nicht hier oben und wenn der Rückweg so lang war. Das würde kein gutes Ende nehmen.
Ich trank auch endlich etwas und sah dann zu Louis, welcher sehnsüchtig die Cupcakes ansah. "Meintest du nicht, du hast die Woche genug Mist gegessen", lachte ich. Er fing an zu schmollen. "Es sind aber deine Cupcakes, da mache ich eine Ausnahme." Grinsen hielt ich ihm die Dose hin. "Ist das mit Schokolade und Pfefferminz?" Seine Augen wurde immer großer und schnell schnappte er sich den Cupcake mit dem quietschgrünen Topping. Ein Wunder das die Cupcakes die kleine Reise überhaupt überstanden hatten.
"Ja, ich bin allerdings nicht so der Fan davon." - "Perfekt, dann habe ich den für mich ganz alleine und muss nicht teilen." Ich schmunzelte, stellte die Dose zu ihm rüber und nahm die andere mit dem Obst hinaus. Die Waffeln zum Frühstück hatten mir vollkommen gereicht. Da brauchte ich nicht nochmal so eine Kalorienbombe.
Es dauerte eine Weile bis wir weitergingen und Stunden später waren wir passend zum Sonnenuntergang an dem Weg angekommen, welcher zum Parkplatz führte. Zusammen schauten wir den Sonnenuntergang Arm in Arm an. Jedoch hatte ich kaum Augen für die untergehende Sonne, sondern betrachtete lieber Louis, welcher mit einem leichten Lächeln auf den Lippen die letzten Strahlen auf der Haut genoss.
Als er merkte, dass ich ihn ansah, wurde er wieder rot und versteckte sein Gesicht. "L-Lass das", murmelte er und versteckte sich ein bisschen mehr in dem hohen Kragen seiner Jacke. Ich küsste nur seine Schläfe und sagte nichts dazu. "Du bist doof", murrte Louis noch und lehnte sich letztendlich an mich. "Ich weiß", erwiderte ich und legte meine Lippen etwas länger an seine Schläfe.
Wenn ich mich schon nicht traute seine Lippen zu liebkosen, dann konnte ich ihn wenigstens so ein paar Küsschen schenken.
"Ich glaube ich schaffe es nicht zurückzufahren", gähnte Louis und sah mich aus müden Augen an. "Nicht schlimm. Ich hatte eh vor zu fahren." - "Danke", murmelte er und lehnte seinen Kopf wieder gegen meine Brust. "Komm, dann lass uns auch zum Auto." Louis nickte und wenige Minuten später saß ich hinter dem Steuer und fuhr nach London zurück.
Kurz sah ich zu Louis, doch er war bereits eingeschlafen. Sein Kopf kippte mehrmals nach vorne, weswegen ich meine Hand immer wieder an seine Stirn legte und versuchte seinen Kopf in eine andere Position zu bringen. Er sollte nicht mit Nackenschmerzen aufwachen. Leider überkam mich plötzlich auch die Müdigkeit, weswegen ich bei der nächsten Raststätte hinausfuhr und anhielt.
Louis wachte auf und blinzelte mich an. "S-Sind wir schon da?", fragte er gähnend und rieb sich die Augen. "Noch nicht, aber ich muss kurz anhalten und mir einen Kaffee holen. Ich schlafe sonst ein, willst du auch etwas?"
Doch er blinzelte wieder und schüttelte leicht seinen Kopf. "Nur nach Hause ins Bett. B-Bleibst... Bleibst du eigentlich über Nacht?", fragte er zögerlich und spielte mit dem Reißverschluss seiner Jacke. "Möchtest du das ich bleibe?"
"Ich möchte wieder in deinen Armen einschlafen."
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2690 Wörter 05/03/2021
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