Teams

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Es war, als wäre dieser Tag ein ganz normaler gewesen. So schien es jedenfalls für Chae Hyungwon, der wie an jedem dieser Tage in diesem Gebäude stand, das ihm so gut tat.

Die Schrift, die lautete 'I could be social or I could read. I'm going to read', strahlte auf seinem T-Shirt, das er unter der hellblauen Weste trug.

Erneut rückte er das kleine Namensschild zurecht, dessen Nadel manchmal etwas in seine Haut piekste. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es für seinen besten Freund noch nicht an der Zeit war zu arbeiten und somit musste er sich den Arbeitstag alleine totschlagen.

Er liebte diesen Job, keine Frage. Doch es gab diese Tage, an denen die Bibliothek eben nicht so besucht war, wie sonst. 

Ein leichtes Seufzen entwischte also dem Blonden, ehe er sich zum Computer umdrehte und die E-Mails der Bibliothek checkte. Schon seit jeher hatte sich der fleißige Student es sich zur Arbeit gemacht, die E-Mails zu überprüfen und sie, falls nötig, zu seinem Chef weiterzuleiten.

Während Hyungwon jedoch vertieft in die tägliche Werbung war, bemerkte er seinen Kunden erst als dieser sich räusperte. Mit einem Drehen wandte er sich an den kleineren Jungen mit den unglaublich herausstechenden magenta-pink farbenen Haaren. Sofort fing dieser an zu lächeln, zeigte dabei seine strahlenden Zähne und hielt das Buch hoch, das er das letzte Mal ausgeliehen hatte. ,,Oh..hi.", murmelte Hyungwon, nahm das Buch hastig an sich. ,,Und.. hat es geholfen?"

Wonho, der sich an dem Tresen anlehnte, da er noch immer eine Schiene trug,  zuckte mit den Schultern. ,,Ich brauche immerhin keine Krücken mehr." 

Hyungwon lächelte sanft, während er den Buchrücken scannte. Plötzlich hielt er inne, gab ein kurzes 'Ah! Einen Moment' von sich und verschwand für ein paar Sekunden im kleinen Lager, das sich direkt neben dem Tresen befand.
Wonho, der ihm etwas verwundert hinterher blickte, wartete geduldig bis der Blonde mit einem kleineren Sachbuch zurück kam. Mit einem stolzen Grinsen reichte er es dem Pinkhaarigen, der es sofort an sich nahm und durchblätterte. ,,Da sind Rezepte drin, die dir beim Aufbau der Muskeln nach einem Bruch helfen können.", erklärte der Bibliotheksarbeiter freundlich, tippte dann Wonhos Namen in den Computer ein. ,,Wow, das hast du extra für mich gesucht?", fragte sein Gegenüber verwundert, etwas warm fühlten sich seine Ohren an. ,,Ach..", Hyungwon senkte seinen Blick ,,das hab ich zufällig im Lager gefunden und dachte mir, es könnte dir helfen."

Das strahlende Lächeln des muskulösen, jungen Mannes war atemberaubend. Beinahe als wolle er gegen das Strahlen der Sonne ankommen, würde sie ganz klarerweise besiegen.

,,Danke, das ist echt ziemlich aufmerksam."

Ein etwas roter Schimmer zauberte sich auf Hyungwons Wangen, doch er wunk nur ab. ,,Nicht der Rede wert." 

,,Was hälst du davon..", fing Wonho plötzlich an, lächelte schon in sich hinein ,,hättest du Lust mit auf ein Spiel von meinem Team zu kommen?"

Etwas verschlug es dem Arbeiter die Sprache, einige Sekunden brauchte er um zu realisieren, dass der Pinkhaarige ihn gerade zu einem Treffen eingeladen hatte. ,,Also Minhyuk und ich gehen dahin, aber etwas Gesellschaft wäre bestimmt nicht schlecht.", lächelte Wonho, ließ Hyungwons Miene sofort fallen. Als er den Namen 'Minhyuk' hörte, schnürte es ihm beinahe die Kehle zu.

Er hatte nichts gegen den Sohn seiner Vermieter, doch nach den letzten Treffen mit Minhyuk, hatte er gemerkt wie unsicher er in der Gegenwart des Tennisspielers war.

Dennoch zwang sich der Hochgewachsene ein Lächeln auf, auf diese Gelegenheit wollte er nicht verzichten und nickte. ,,Danke für die Einladung."

Wonhos Gesicht strahlte noch mehr als zuvor, man konnte ihm die Freude direkt ansehen. ,,Die Uhrzeit und den Ort schick ich dir dann."

,,Aber du hast doch nicht meine Nummer", erwiderte Hyungwon etwas verwirrt, blickte im Raum umher ob ihnen Jemand vielleicht lauschte.

,,Das war auch ne Aufforderung", grinste der Ältere, hielt dem Blonden schon sein Handy vor die Nase. Dieser musste nur kichern, etwas heiß wurden seine Ohren aber dennoch als er seine Nummer schlussendlich ins Handy des Pinkhaarigen eintippte. 

Er konnte es nicht verleugnen, etwas Nervosität zu verspüren und hoffte innerlich, er würde nicht knallrot im Gesicht sein. 

Er freute sich, Wonho besser kennenlernen zu dürfen doch er war auch vorsichtig, denn so war Hyungwons Person eben. 

Auch noch auf dem Weg nach Hause dachte Hyungwon darüber nach, ob es denn eine gute Idee wäre diesem Treffen zuzusagen. Schließlich fand er Wonho sehr attraktiv und dann passte Minhyuk gar nicht in diese Verabredung. 

Er fühlte sich unsicher, wenn Jemand dabei war während er versuchte jemand Interessantes kennenzulernen. 

Gedanken verloren erreichte der junge, fleißige Arbeiter sein Zuhause, zog die Schlüssel aus der Hosentasche und steckte ihn ins Schlüsselloch. Sofort schockte er auf, als eine bekannte Stimme ertönte. ,,Hyungwon", meinte die raue Stimme freudig. Etwas wehmütig drehte sich der Blonde zu seinem Nachbar um, lächelte jedoch freundlich. ,,Hi."

,,Ich hab gehört, dass du beim Spiel mitkommst", fing Minhyuk an, fuhr sich durchs pechschwarze Haar. Natürlich trug er wieder einen seiner Trainingsanzüge, perfekt farblich aufeinander gestimmt. Sogar die Schuhe passten hervorragend. 

,,Das ist echt cool!", sagte er froh, grinste über beide Ohren als Hyungwon auf seine Frage nickte. Die Freude des Tennisspielers ließ Hyungwon etwas skeptisch werden. Schließlich hatte er, nach Hyungwons Meinung, keinen Grund sich so zu freuen.

Eher sollte er sich beschweren, dass sein bester Freund einen beinahe Fremden mit ins Boot geholt hatte. Und noch dazu war es sein nerviger Nachbar.

,,Wir hängen sonst immer nur zu zweit ab", erzählte der Offene lächelnd ,,wird schon beinahe langweilig."

Bloß ein schiefes, eher aufgezwungenes Grinsen erschien auf Hyungwons Gesicht, dann nickte er zum zweiten Mal. 

Verwunderung zeigte sich in seinem Ausdruck und auch Minhyuk bemerkte dies. ,,Wir sehen uns dann, ja?", grinste er, schritt an ihm vorbei zur Tür und drückte diese auf. Natürlich, Hyungwon hatte durch die Aufregung vergessen dass die untere Haustüre ja eh bis Abends offen war. ,,Nach dir", sagte Minhyuk freundlich, hielt dem Jüngeren die Tür auf. 

Etwas beschämt zog Hyungwon seinen Schlüssel aus der Tür und schritt mit einem 'Ja, wir sehen uns' an dem schwarzhaarigen Nachbarn vorbei.

Schon an der Wohnung angekommen wusste er, er müsste diese Erlebnisse seinem besten Freund erzählen, hoffte dass dieser überhaupt zu Hause war.

Dieser war sofort im Wohnzimmer aufzufinden. Konzentriert vergrub er sein Gesicht in einem Buch, das äußerst ungewöhnlich für den 22-Jährigen war. 

Als Hyungwon den Schlüssel auf den hohen Papageientisch abgelegt hatte, strich er sich die Schuhe von den Füßen und betrat das große Zimmer. 

,,Was ist denn hier los, bist du krank?", fragte er seinen besten Freund verwundert, zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. Der Angesprochene hob nur kurz seinen Blick, senkte ihn dann wieder auf's Buch. ,,Hmm.", kam nur aus dem konzentrierten Studenten. Hyungwon entwischte ein Kichern, schüttelte dabei den Kopf über den Zustand von Changkyun. 

,,Der hat's dir echt angetan." ,,Hmm."

Während der große Blonde sich ein Glas Wasser aus der Küche holte und Changkyun vom Türrahmen aus beobachtete,  setzte sich dieser auf und legte das Buch namens 'Abendrot' auf dem Sofa ab. ,,Was ist?"

,,Ich wurde zu nem Fußballspiel eingeladen."

Etwas ungläubig spitzte Changkyun die Augen, lachte dann gespielt. ,,Was, duuu?"

,,Ja, iiiich", verdrehte der Ältere die Augen und nahm den letzten Schluck aus dem Glas. ,,Drei Mal darfst du raten mit wem."

,,Drei Mal?", fragte der Dunkelhaarige gespielt schockiert, legte seinen Daumen ans Kinn und tat so, als würde er wirklich schwer nachdenken. ,,Vielleicht mit dem pinkhaarigen Muskelpaket?"

Hyungwon konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, er mochte den Ausdruck auf irgendeine Weise.

Mit einem schiefen Grinsen ließ er sich auf das Sofa neben seinen besten Freund fallen, stellte das Glas auf dem kleinen Tischchen ab und legte die langen Beine dort ab. ,,Richtig, ein Punkt für das verliebte Faultier."

,,Hey", brummte Changkyun und verschränkte die Arme ,,ich bin nicht mehr so faul."

Hyungwon lachte sofort, versteckte seinen Mund hinter einer Hand ,,Genau."

,,Aber noch Jemand kommt mit, was weniger cool ist." ,,Neiiiin", maulte der Tontechnik Student, ließ sich theatralisch in die Lehne des Sofas zurückfallen und seufzte übertrieben laut.

Wenn es eines war, das Changkyun konnte, dann war es dramatisch sein.

,,Sag nicht, Jemand stört euer romantisches Date, außer 500 jubelnde und saufende Fußballfans."

,,Ich meine Minhyuk", fluchte der Ältere, zog die Unterlippe nach vorn und schmollte somit vor sich hin. 

Changkyuns Kinnlade klappte runter, ließ ihn erschrocken wirken und noch während Hyungwon ihn schief anblicken konnte, schüttelte er hektisch den Kopf. ,,Nicht der."

,,Immerhin sagte er, er würde sich freuen, dass ich mitkomme", schmunzelte Hyungwon, rückdenkend an Minhyuks vorherigen Worte. 

,,Ja, damit er dir seinen Tennisschläger unter die Nase reiben kann." ,,Eigentlich wollte ich, dass du mich aufmunterst und mir sagst, es wäre nicht so schlimm", brummte der Blonde, verschränkte nun ebenfalls die dünnen Arme vor seiner Brust.

,,Sorry", Changkyun klopfte seinem Freund auf die Schulter ,,sowas machen nur Mädchen."

,,Ihre Freunde unterstützen?"

Der Dunkelhaarige nickte zur Antwort und aus Hyungwon kam bloß ein nasales Lachen. ,,Ich fühl mich echt scheiße, beim Gedanken daran dass ich keinen Plan von Sport habe."

,,Das stimmt nicht so ganz", verbesserte der Student sofort ,,du hast ja früher mal Ping Pong gespielt."

,,Ja, in der Schule." ,,Ja, das ist doch fast wie Tennis", meinte Changkyun, grinste fröhlich in der Hoffnung er wäre die perfekte Aufheiterung für seinen Mitbewohner. ,,Na musste man mitmachen, sonst bekam man ne schlechte Note."

,,Stimmt", bedauerte der 22-Jährige und senkte seinen Blick ,,der Lehrer war echt ätzend."

Nachdem die beiden sich einige Minuten anschwiegen, wagte Hyungwon eine Frage, bei der er sich der Antwort eigentlich sicher war. Doch er hoffte einfach, sein bester Freund würde ja sagen. Es würde so vieles vereinfachen.

Er wusste, dass Changkyun ebenfalls nicht der beste Sportler war, doch er würde sich um einiges besser fühlen, wenn er ihn begleiten würde.

Es wäre erleichternd, nicht alleine zwischen zwei Sportlern sitzen zu müssen sondern Jemand bei sich zu haben, der genauso wenig von Fußball verstand wie er selbst. 

,,Würdest du…", fing er also an, zog das zweite Wort extra lang ,,mitkommen?"

Changkyun, der sich mittlerweile in die Gemütlichkeit der Couch sinken gelassen hatte, war wieder hellwach. Völlig perplex richtete er sich auf, starrte seinem langjährigen Freund in die müden Augen. Er wusste, er würde ihn nicht fragen, wenn es nicht ernst gemeint wäre.

Er machte sich wirklich Gedanken darum und Changkyun dachte sofort an den Vorfall, als Hyungwon bei der Arbeit für ihn einsprang, ihm somit das Treffen mit Kihyun ermöglichte.

,,Glaubst du echt, das wäre eine gute Idee?" ,,Natürlich", schoss es sofort aus dem Großen ,,wem sollte ich denn sonst fragen, außer dich."

,,Hast ja auch keine anderen Freunde", neckte der Angesprochene sofort, erntete einen Schlag gegen die Schulter. Zischend fasste er sich an die schmerzende Stelle, rieb seine Hand daran auf und ab. ,,Na gut", brummte er wehmütig, dachte an seine Worte von damals, als Hyungwon ihm aus der Patsche half ,,ich komme mit."

Ein strahlendes Lächeln erschien im Gesicht des Blonden, freudig packte er seinem Gegenüber an die Schulter und sagte:,,danke, Kyun!"

,,Ich schulde dir ja was."

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