Kapitel 5

❗️Also erstmal vorab möchte ich sagen, dass das Kapitel möglicherweise einige von euch triggern könnte, da Gewalt und Beschreibungen von Schmerz darin vorkommen. Ich möchte einfach sicher gehen, dass es euch während des Lesens gut geht und ihr euch nicht getriggert fühlt. Es ist sicherlich keine zu brutale Erzählung, doch wenn ihr euch gegen das Lesen entscheidet, schreibt mich an & ich sage euch, was wichtiges passiert ist. Danke und passt auf euch auf❗️

•Sirius•

...doch es ist zu spät...
Gerade als ich die Türklinke zu fassen bekomme, wird mein Oberkörper von zwei Pranken zurückgerissen. Ein stechender Schmerz durchzuckt meine rechte Schulter und zieht bis in den Unterarm. Ich versuche es in meiner Tiergestalt weiter, doch ich werde sogleich am linken Hinterbein gepackt und gegen eine Wand geschleudert.

Meine Sinne werden durch puren Schmerz benebelt und schmerzverzerrte Laute, die aus meiner Kehle den Weg nach außen finden, treffen auf Werwolfsgehäul. Ich war leichtsinnig, das wird mir jetzt klar. Aber ich muss einen Ausweg finden.

Die Gestalt neben mir wird immer rasender. Ich schaffte es nur ganz knapp nicht, die Tür zu öffnen. Somit war auch er gefangen in diesem Raum. Als ich ihn durch meine glasigen Augen anblicke, ist er gerade dabei, sich vor Wut an seiner Brust aufzukratzen. Die Narben. So entstehen sie also. Ich kann es nicht mit ansehen.

„Hey, hör auf. Verletzte mich, nicht dich. Bitte, ich vertrage diesen Anblick nicht," höre ich mich mit letzter Kraft sagen.

Damit lenke ich seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. Mit einem Sprung landet er auf mir und danach sehe ich nur noch schwarz.

•Remus•

Wo bin ich? Mein Geist ist benebelt und mein Körper fühlt sich unendlich schwer an. Langsam weiß ich wieder, was geschehen ist. Es war Vollmond. Sirius war bei mir. Doch dann... nichts, ich weiß es einfach nicht mehr.

Gerade als ich mich aufsetzen wollte, kam eine hektisch aussehende Hexe im limonengrünen Umhang hinein. „Ah, Sie sind wach. Das ist gut. Wie geht es ihnen?" „Bin ich, bin ich im St. Mungo?," brachte ich in angeschlagenem Tonfall heraus.

„Ja, das sind sie. Einige Ihrer Wunden sind dieses Mal derartig tief, dass wir sie hier versorgen mussten. Poppy hatte uns alles nötige berichtet, nachdem Sie aus der Heulenden Hütte geborgen wurden."

„Poppy, Poppy? Achso, Poppy Pomfrey, ja das macht Sinn." „Oh mein Lieber, Sie hören sich aber noch sehr angeschlagen an. Legen Sie sich doch noch etwas zur Ruh und ich werde mich wieder ihrem Freund widmen, ja?"

Bei dem Wort „Freund" wurde all die Müdigkeit nebensächlich. „Sirius? Er ist hier?!" Ein wenig zu ruckartig setze ich mich auf und werfe einen Blick auf das Bett neben mir.

Sein Anblick lässt mit Tränen in die noch müden Augen steigen. „Nein, was habe ich nur getan?," wispere ich. „Ich bin ein Monster."

„Bitte sorgen Sie sich nicht, das wird Ihrem Puls nicht guttun. In nicht viel mehr als einer Woche werden wir das wieder in Ordnung gebracht haben."

Nicht viel mehr als eine Woche also.
Die Verbände, diese vielen Verbände. Ich werde diesen Anblick niemals wieder vergessen oder wenigstens verdrängen können.

Manchmal sehen die Augen ein Bild und schon genau in diesem Moment weißt du tief in dir, dass dich dieses Bild nie wieder verlassen wird. Es wird dich verfolgen. Egal, wohin du zu flüchten versuchst.

Sirius so zu sehen. Aschfahl, mit Verbänden um Armen, Beinen und einem großen Pflaster auf der rechten Wange.

Das warst alles ganz allein du, Remus. Du hast all dies zu verantworten. Seinen Schmerz, deinen Schmerz. Alles ist deine Schuld. Die typische anklagende Stimme in mir meldet sich zu Wort. Und sie hat Recht. Ich habe all das Verständnis nicht verdient. Sie sollten sich um ihn kümmern. Ganz allein um ihn sollten sie sich kümmern, nicht um mich.

„Es ist besser, wenn Sie sich noch ein wenig ausruhen. Ich werde Ihre Angehörigen über Ihren Zustand informieren und bin mir sicher, dass es bald schon viel besser um Sie und ihren Freund steht."

Nach ihren aufmunternden Worten verfalle ich in einen von Alpträumen geplagten Dämmerschlaf.

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Ich hoffe, dass es nicht zu schlimm war und euch das Kapitel gefallen hat❤️

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