Kapitel 37 - Bei Kerzenschein

"Hermine, hast du eigentlich schon Pläne für die Weihnachtsferien? Ich meine, heute ist der letzte Schultag und du hast dich noch gar nicht zu dem Thema geäußert." Ginny schaut mich erwartungsvoll durch den Badezimmerspiegel an, während sie ihre langen roten Haare zu einem lässigen Pferdeschwanz schlingt.

"Hm, ehrlich gesagt weiß ich das noch nicht so genau. Naja, es ist...irgendwie kompliziert", antworte ich und senke schnell den Blick. "Es ist ja auch nicht so wichtig, immerhin sind es nur drei Wochen und die sind schnell wieder vorbei."

Ginnys zweifelnder Blick verrät mir, dass sie mir den letzten Teil nicht wirklich abkauft. Und sie hat Recht: Auch wenn ich vor meiner besten Freundin jetzt so tue, als wäre das Ganze keine große Sache, habe ich in Wahrheit fast jede Sekunde der letzten Wochen darüber nachgedacht, wie ich die Winterferien verbringen könnte.

"Du könntest mit in den Fuchsbau kommen, das weißt du, oder? Harry und ich würden uns sehr freuen, wenn du dich uns anschließen würdest, und Mama wäre auch ganz aus dem Häuschen! Du kennst sie doch, sie liebt es, alle zu bekochen und je mehr Gäste sie hat, desto glücklicher ist sie!", erwidert meine beste Freundin grinsend.

Auch ich muss beim Gedanken an die mütterliche Molly Weasley lächeln. "Klar weiß ich das, Ginny, und danke für das Angebot! Aber ich glaube, dieses Jahr ist das einfach nicht das Richtige für mich. Die Situation mit Ron ist immer noch so angespannt, und ich möchte weder euch, noch mir das Weihnachtsfest kaputt machen." Mit diesen Worten wende ich mich wieder meinen Haaren zu, die wie immer wirr in alle möglichen Richtungen abstehen. Seufzend ziehe ich den Holzkamm durch die störrischen Locken, aber als er stecken bleibt gebe ich den Versuch auf, sie auf natürliche Weise bändigen zu wollen, und lege die Bürste achselzuckend auf das Waschbecken zurück. Stattdessen zücke ich meinen Zauberstab, murmele eine kurze Formel und sehe zufrieden zu, wie sich die Haare plötzlich in sanften Wellen um meinen Kopf legen. Magie hat doch seine Vorteile!

"Ach, Ron soll sich mal nicht so anstellen!", nimmt Ginny das Gespräch wieder auf, während sie sich ihre langen, geschwungenen Wimpern schwarz tuscht. "Ich sage ihm einfach, dass ich ihn verhexe, wenn er sich blöd benimmt. Außerdem geht es bei Weihnachten doch gerade um Besinnlichkeit, Familie und Beisammensein, vielleicht wäre das ja eine gute Gelegenheit, das zwischen euch wieder in Ordnung zu bringen. Ich meine, jeder sieht doch, dass ihr beide unglücklich seid mit der aktuellen Situation. Oder irre ich mich etwa?"

Meine Antwort besteht in einem Kopfschütteln: Nein, glücklich bin ich mit der angespannten Situation zwischen Ron und mir nicht.

Konzentriert binde ich mir die Krawatte in den rot-goldenen Gryffindor-Farben um den Hals, die verpflichtender Bestandteil unserer Schuluniform ist, und denke dabei über Ginnys Worte nach. Vielleicht hat meine beste Freundin Recht, vielleicht wären Weihnachtsferien im Fuchsbau eine gute Möglichkeit, um mich wieder mit Ron zu vertragen. Und trotzdem...

"Ginny, du weißt wie sehr ich deine Familie und die entspannte Atmosphäre im Fuchsbau liebe, aber dieses Weihnachten bei euch zu verbringen würde sich irgendwie falsch anfühlen. Ich bin mir nicht sicher, ob Ron schon bereit für eine Aussprache ist. Das letzte Mal, als ich das versucht habe, ist alles ganz schrecklich schief gegangen. Und ich fürchte, solange dein Bruder noch Gefühle für mich hat, wird sich das auch nicht ändern. Wir können erst wieder beste Freunde sein, wenn wir beide dasselbe wollen, verstehst du? Außerdem könnte ich die Enttäuschung deiner Eltern nicht ertragen. Sie haben mich doch fast schon wie eine Schwiegertochter behandelt, bevor...bevor ich mit Ron Schluss gemacht habe."

Resigniert fahre ich mir mit der Hand über die Stirn.

"Ach Quatsch, meine Eltern lieben dich, egal ob du Rons Freundin bist oder nicht. Da musst du dir wirklich keine Sorgen machen! Aber ich kann verstehen, dass du dieses Jahr nicht mitkommen willst. Kannst du mir den Lippenstift da hinten in der Ecke geben?"

Mit dem Blick folge ich Ginnys ausgestrecktem Zeigefinger und reiche ihr dann das pfirsichfarbene Lipgloss, auf das sie deutet.

"Aber Mine, sei ehrlich...bist du sicher, dass du nicht noch mehr Gründe für deine Entscheidung hast?", fragt Ginny mich im nächsten Moment mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. "Ich habe gehört, dass Malfoy die Ferien in Hogwarts verbringen und nicht nach Malfoy Manor reisen wird. Das hat nicht zufällig etwas damit zu tun, dass du auch lieber hier bleiben willst?"

Ertappt weiche ich Ginnys Blick aus.

"Naja, vielleicht ein bisschen", gebe ich schließlich zu, während ich fühle, wie mir das Blut ins Gesicht schießt. "Also...Draco hat mich noch nicht gefragt, ob ich mit ihm hier bleiben will, aber...ja. Ich würde die Weihnachtsfeiertage gerne mit ihm verbringen."

"Oh, das ist so süß", freut sich Ginny und klatscht in die Hände. "Es wird wohl wirklich ernst zwischen euch beiden! Ich meine, ihr habt in den letzten Wochen schon ziemlich viel unternommen, aber Weihnachten zusammen zu verbringen, das ist nochmal ein ganz anderes Kaliber!"

"Ich weiß", erwidere ich und streiche mir eine meiner Haarsträhnen hinter das Ohr. "Genau deshalb mache ich mir auch etwas Sorgen. Ich habe einfach Angst, dass ich mir zu große Hoffnungen mache, verstehst du? Wie gesagt, Draco hat mich bisher noch überhaupt nicht auf Weihnachten angesprochen. Was ist, wenn er gar nicht vorhat, mit mir zu feiern?"

Ginny schaut mich an, als ob ich jetzt komplett den Verstand verloren hätte, bevor sie in gespielter Verzweiflung die Augen verdreht. "Ach Mine, Malfoy hat sich so ins Zeug gelegt in letzter Zeit. Die ganze Schule weiß mittlerweile, dass er auf dich steht, und hat er dir nicht sogar ins Gesicht gesagt, dass du zu ihm gehörst? Was soll der arme Junge denn noch machen, eine Anzeige im Tagespropheten schalten?"

Sie kichert über ihren eigenen Witz, während ich ihr nur einen finsteren Blick zuwerfe und dann einen tiefen Atemzug nehme.

"Du hast ja Recht, meine Ängste sind vermutlich vollkommen unbegründet und irrational. Ich hätte nur erwartet, dass er mal mit mir über Weihnachten spricht. Gestern zum Beispiel, da hätte er mich doch mal fragen können, was ich in den Ferien so vorhabe, oder nicht?"

"Klar", sagt Ginny trocken, "aber du hättest das Thema doch auch anschneiden können."

"Das weiß ich auch!", erwidere ich und vergrabe mein Gesicht in den Händen. "Ich wusste nur nicht, wie...und, naja. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass er mich fragt."

Lachend knufft Ginny mich in den Arm und drückt mich danach noch einmal aufmunternd. "Ohje Mine, du machst dir das Leben selbst viel zu schwer! Aber ich bin mir einhundert Prozent sicher, dass Malfoy und du wundervolle Weihnachtsfeiertage haben werdet. Du wirst schon sehen! Aber vorher...vorher machen wir uns noch einen schönen Abend! Denn wenn du schon nicht mit zum Fuchsbau kommst, dann müssen wir wenigstens noch etwas zu zweit machen, bevor ich morgen wegfahre. Okay, lass mich nachdenken...Ja genau, treffen wir uns nach dem Quidditch-Training auf dem Astronomieturm? Da können wir ganz unter uns sein und werden nicht von den anderen genervt."

Etwas skeptisch schaue ich zu der rothaarigen Gryffindor und runzele die Stirn. Der Astronomieturm wäre jetzt nicht mein erster Vorschlag gewesen, vor allem weil es da abends doch ziemlich kalt wird zu dieser Jahreszeit. Aber ich möchte Ginny nicht schon wieder absagen müssen, deshalb lächle ich sie an: "Klar, warum nicht. Ich warte dann nach Kräuterkunde auf dich."

"Super, das wird toll!", grinst meine beste Freundin, bevor sie sich bei mir unterhakt und mich durch die Tür aus dem Zimmer zieht. "Komm am besten direkt hoch zum Turm, ich bin vermutlich eh vor dir da."

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Während des restlichen Tages habe ich kaum Zeit, mich auf den anstehenden Mädelsabend zu freuen oder mich wegen meines blonden Slytherins zu sorgen. Stattdessen hetze ich von einem Unterricht zum nächsten und versuche, all die Hausaufgaben mitzuschreiben, die die Lehrer uns für die Ferien aufbrummen.

Erst nach der allerletzten Stunde habe ich Zeit, mich wieder auf etwas anderes als auf Aufsätze, Ausarbeitungen oder Abhandlungen zu konzentrieren. Erleichtert verlasse ich mit dem Rest der Schüler die Gewächshäuser, nachdem Professor Sprout den Unterricht beendet hat, und atme befreit auf. Auf mich warten jetzt drei Wochen ohne anstrengende Tiraden von Professor Slughorn, ohne langweilige Vorträge von Professor Binns und ohne kritische Musterungen von Professor Demby. Und auch wenn ich die Schule liebe kann ich es kaum erwarten, die viele Freizeit zum Lesen von interessanten Büchern zu nutzen, die nicht auf dem Lehrplan stehen.

In Gedanken schon bei der Liste an Büchern, die ich unbedingt als Nächstes lesen muss, mache ich mich langsam an den Aufstieg zum höchsten Turm von Hogwarts. Dabei spüre ich trotz meiner Versunkenheit, wie mein Magen anfängt, vor Hunger zu knurren und zu rumoren.

Mist, vielleicht hätten wir uns vor dem Treffen erst etwas zu essen holen sollen.

Kurz überlege ich, wieder umzukehren, um Proviant aus der großen Halle zu holen, aber da ich schon fast ganz oben angekommen bin, beschließe ich, zuerst zu Ginny zu gehen. Gemeinsam können wir eh mehr tragen.

Entschlossen betrete ich daher den letzten Abschnitt der kurvigen, engen Wendeltreppe, der nach weiteren zwanzig Stufen in die runde Aussichtsplattform des Turms mündet. Dort angekommen blicke ich mich um, suche nach Ginny, doch sie ist nicht zu sehen. Allerdings ist das auch kein Wunder, denn ich sehe REIN GAR NICHTS. Vor mir erstreckt sich eine tintige, fast schon lebendige Schwärze, die alles um sich herum zu verschlucken scheint. Und zwar wirklich alles: Nicht einmal das kalte Glitzern der Sterne oder der fahle Schein des Mondes dringt durch diese unnatürliche Dunkelheit hindurch.

Als hätte jemand jegliches Licht in der Umgebung mithilfe eines Deluminators ausgeknipst.

Kurz zögere ich. Die Dunkelheit vor mir lässt mir die Haare zu Berge stehen, schüchtert mich ein. Trotzdem mache ich vorsichtig einen Schritt nach vorne und strecke dabei unwillkürlich eine Hand aus, um nach Hindernissen zu tasten.

"Ginny, bist du da?"

Meine Stimme hallt laut und unheimlich auf der Plattform wieder.

"Nein, Ginny ist nicht da."

Die seidenweiche Antwort lässt mich vor Schreck in die Höhe springen und bringt meinen Puls zum Rasen. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, hier in dieser Dunkelheit auf jemanden zu treffen, und diese Stimme hätte ich hier oben erst recht nicht erwartet.

"D-Draco? Bist du das?"

Irgendwo links von mir nehme ich eine Bewegung wahr, fließend, fast geräuschlos. Dann höre ich ein Flüstern, und mit einem Mal flammen Dutzende von Kerzen gleichzeitig auf.

Mit offenem Mund schaue ich mich um.

Die Plattform des Astronomieturms, die ich von Hunderten Unterrichtsstunden kenne, sieht vollkommen verwandelt aus. Neben den vielen Kerzen, die den Raum in ein sanftes, flackerndes Licht tauchen, schmücken dunkelgrüne Teppiche die Wände und den Boden und verleihen allem eine gemütliche Atmosphäre. Daneben fallen mir von der Decke hängende Mistelzweige ins Auge, ehe mein Blick an dem großen Tisch in der Mitte der Plattform hängen bleibt, der von zwei bequem aussehenden Stühlen flankiert wird. Die vielen Leckereien, die dort ausgebreitet stehen, lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen.

Ganz am Schluss streift mein Blick Draco, der mit beneidenswerter Lässigkeit an einer Säule links von mir lehnt, und mir zuzwinkert.

„Überraschung, Granger."

Ich starre ihn nur an, unfähig, auch nur ein Wort von mir zu geben.

„Gefällt es dir?", fragt Malfoy, während er sich von der Säule abstößt und auf mich zukommt. „Du solltest restlos begeistert sein, denn es hat mich einiges gekostet, das hier zu arrangieren." Grinsend haucht er mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Anschließend greift er meine Hände und zieht mich in Richtung der Raummitte, hin zu dem festlich gedeckten Tisch.

Immer noch vollkommen sprachlos und überwältigt folge ich ihm.

„Draco, was...was machst du hier?", stoße ich schließlich hervor. „Ich wollte mich eigentlich mit Ginny treffen..."

„Weiß ich, das war alles Teil meines genialen Plans. Und ich muss ehrlich sagen; ich bin etwas beeindruckt von der kleinen Weaselette. Ich hätte nicht gedacht, dass sie dir das Ganze verkaufen kann, ohne dass du Verdacht schöpfst. Aber so wie du aussiehst, warst du vollkommen ahnungslos. Respekt, wirklich! Die Kleine hat wohl einiges an Schauspieltalent."

Mit schwirrendem Kopf versuche ich, Dracos Worten zu folgen: „Soll-soll das heißen, dass Ginny das alles eingefädelt hat? Sie wollte sich gar nicht mit mir treffen?"

Draco zieht belustigt eine Augenbraue nach oben. „Ja, genau das soll es heißen. Bei Merlins Bart, das hat jetzt aber etwas gedauert. Und dabei dachte ich immer, du wärst so schnell von Begriff, meine kleine Streberin."

„Ach, sei bloß still!"

Ich werfe ihm einen bösen Blick zu, den er mit einem frechen Grinsen beantwortet.

„Du hast mich einfach überrumpelt, Malfoy. Normalerweise bin ich nicht so leicht zu überraschen. Aber mit so was", schulterzuckend deute ich mit einer Geste auf alles um mich herum, „mit so was hätte ich im Leben nicht gerechnet, als ich hier hochgekommen bin. Wirklich, es...es sieht wunderschön aus!"

„Tja, Granger, in mir stecken noch so einige Überraschungen, das wirst du noch merken. So, jetzt setz dich endlich hin und nimm dir einen Schokofrosch. Denn ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich sterbe vor Hunger!"

Lächelnd lasse ich mich in den ausladenden Sessel gleiten, den mein blonder Slytherin mir galant zurechtrückt, bevor er sich in dem Stuhl gegenüber von mir niederlässt. Dann betrachte ich interessiert die vielen, überaus lecker aussehenden Speisen vor mir. Von der riesigen Auswahl überwältigt zögere ich, unsicher, womit ich anfangen soll. Dabei sehe ich aus den Augenwinkeln, wie Draco sich neben Kürbispasteten und Kartoffeln auch eine ganze Handvoll Schokofrösche auf den Teller lädt.

„Sag mal, was hast du eigentlich immer mit Schokofröschen? So toll sind die doch gar nicht", frage ich amüsiert, während ich mein Kinn auf meine Hände stütze.

Empört lehnt Draco sich in seinem Stuhl zurück, verschränkt die Arme vor der Brust und hebt eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen. „Also wirklich Granger, wie kannst du es wagen? Schokofrösche sind der Wahnsinn! Ich könnte Tonnen davon essen."

"Ist das dein Ernst?", lachend schaue ich den blonden Slytherin an, der meinen Blick mit übertrieben ernster Miene erwidert.

"Natürlich, es gibt nichts Besseres als Schokofrösche! Ohne die Dinger könnte ich nicht leben. Ich wette, wenn ich jemals in den Spiegel Nerhegeb schauen könnte, würde ich mich selbst sehen - mit einem Schokofrosch in der Hand!" Mit theatralischer Geste zieht Draco einen der vor ihm liegenden Frösche aus der glänzenden Verpackung, nur um ihm im nächsten Moment den Kopf abzubeißen. "Hm, so gut! Aber du siehst noch nicht wirklich so aus, als würdest du mir glauben. Tja, dann muss ich dich wohl vom Gegenteil überzeugen."

Mit einem fast schon teuflischen Grinsen im Gesicht erhebt Malfoy sich elegant aus seinem Stuhl. Im nächsten Moment steht er vor mir und zieht mich ebenfalls hoch, allerdings so schwungvoll, dass ich gegen ihn pralle.

"Nicht so stürmisch, Granger", raunt Draco mir zu, während er den Mund zu dem typisch selbstgefälligen Grinsen verzieht, das mich früher immer sofort zur Weisglut gebracht hat. Mittlerweile finde ich es allerdings gar nicht mehr so...schlimm.

"Du lächelst ja, woran denkst du, meine kleine Streberin?"

"Das geht dich überhaupt ni-!", versuche ich, zu erwidern, doch Draco senkt den Kopf und nimmt meinen Mund in Besitz, ehe ich den Satz beenden kann. Sofort schließen sich meine Augen und alles, was ich gerade eben noch sagen wollte, ist augenblicklich vergessen. Wie von selbst legen sich meine Arme um seinen Nacken, und ebenso automatisch öffnen sich meine Lippen, vertiefen den Kuss. Dabei schmecke ich die Schokolade, die Draco gerade eben gegessen hat, vermischt mit seinem ganz eigenen, unverkennbaren Geschmack. Vollkommen berauscht von diesem Mix stelle ich mich auf die Zehenspitzen, um meinem blonden Slytherin noch näher zu kommen.

Einige Augenblicke später beendet Draco den Kuss wieder, aber er löst sich nicht komplett von mir. Stattdessen lehnt er seine Stirn an meine.

"Und, gib es zu, ab jetzt bist du vollkommen vernarrt in Schokofrösche."

Ich spüre das süffisante Grinsen auf seinem Gesicht mehr, als das ich es sehe. Belustigt verdrehe ich die Augen und streiche ihm dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nein, Malfoy, aber netter Versuch. Ich stehe einfach mehr auf Gummibärchen als auf Schokolade; und daran wirst selbst du nichts ändern können. Ich hoffe, dein Ego verkraftet das."

Für einen kurzen Moment steht Draco einfach nur da, dann wirft er prustend den Kopf in den Nacken. Das tiefe, kehlige Gelächter, das dabei ertönt, fasziniert mich und lässt mir einen wohligen Schauer über den Rücken laufen. 

Er sollte viel öfter lachen.

Es dauert einige Augenblicke, bis sich der blonde Slytherin wieder beruhigt hat. In seinen grauen Augen blitzt der Schalk, während er mich anerkennend mustert. „Nicht schlecht, meine kleine Streberin, so viel Humor hätte ich dir gar nicht zugetraut. Und keine Sorge, mein Ego ist groß genug, um diesen kleinen Rückschlag zu verkraften. Trotzdem...ich finde, dass du ganz schön frech bist. Und das kann ich so nicht durchgehen lassen, fürchte ich." 

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