Punkt 5) Jüri x Liam

Für: MoNiQuE-23

Fahrer: Jüri Vips x Liam Lawson

Punkt 5: Mit Haien schwimmen

Anhaltspunkt: Als Este kennt Jüri Schwimmen mit Haien nicht. 

A/N: Puhhh. Ich habe es geschafft. Endlich ein neuer OS. Aber dafür brauchte ich einen neuen Laptop :( Meiner hat Vorgestern den Geist aufgegeben. Ich muss irgendwie noch an meine Dokumente kommen, gerade alles was geschrieben habe Q.Q Die Tastatur mag aber nicht mehr und ich komme nicht mehr in meinen alten Lappi rein :(

Vorerst versuche ich mich mit meinem neuen Lappi Anzufreunden. Und ihr bekommt endlich wieder was zu lesen. Ich weiß gerade nicht ob ich Jüri x Liam schon mal geschrieben habe Oo

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Was hatte er sich eigentlich gedacht?

Wahrscheinlich nichts. Immerhin ging es hier um Jüri, der gefragt hatte. Und sobald der Este ihn auch nur anlächelte, schaltete sein Hirn aus und er sagte zu allem Ja und Amen.

Aber wer konnte schon dem charmanten, manchmal schelmischen Lächeln widerstehen? Und wenn Jüri dabei noch so süß guckte, konnte er einfach nicht Nein sagen. Zu nichts. Auch nicht dazu, mit Haien schwimmen zu gehen.

MIT HAIEN!

Himmel, was war da nur in seinem Oberstübchen schiefgelaufen? Natürlich freute er sich, dass Jüri den Kontakt zu ihm hielt, auch wenn das Jahr für den Esten beschissen verlaufen war. Nach dem Rausschmiss von RB hatte Liam Angst, dass sich Jüri auch ihm nicht mehr nähern würde, immerhin war es seine dämliche Aussage über das rosa Cap gewesen, welches Jüri in die missliche Lage gebracht hatte.

Aber nicht mit einem Wort hatte der andere ihm Vorwürfe gemacht. Jüri hatte weiterhin Körperkontakt gesucht, was seinem kleinen verliebten Herzchen nicht wirklich gutgetan hatte, aber er war nun schon so lange in Jüri verliebt, dass er den Blonden gar nicht hätte von sich stoßen können. Schon gar nicht, als all der Hass auf diesen einprasselte.

„Liam?"

„Ja?"

„Wo bist du mit deinem Kopf?"

„Hier und da. Aber ich glaube, du willst das lieber nicht wissen."

Fragend blinzelte Jüri ihn an, nachdem dieser seinen Kopf angehoben hatte. Sie waren tatsächlich wieder am Strand und ließen die Sonne auf sich brennen. Als Este war dieses Wetter hier in Neuseeland ungewohnt für Jüri. Umso glücklicher war er, das Jüri trotzdem mitgekommen war. Immerhin waren sie erst wenige Tage in seiner Heimat und in zwei Tagen würden sie mit Haien schwimmen gehen.

„Du würdest mir sagen, wenn du dich was bedrückt, oder?"

„Was sollte mich bedrücken? Ich habe Urlaub, bin in meiner Heimat und mein liebster WG-Mitbewohner ist bei mir."

Lachend und ohne Vorwarnung rollte sich Liam auf den Esten, welcher vollkommen überrascht von der Attacke war und ein paar Sekunden brauchte, bevor er die Arme um den Rücken von Liam legte und diesen an sich drückte.

Für seinen Blutdruck und Herzschlag war dies nicht förderlich und er hoffte inständig, dass Liam nichts merken würde, aber so nah war er dem Neuseeländer schon ewig nicht mehr gewesen. Lange hatten sie zusammengewohnt und vieles gemeinsam unternommen. Weder Liam noch er gingen auf Abstand, wenn es um Körperkontakt ging. Jüri genoss es sehr, den Jüngeren bei sich zu haben. Auch als er merkte, dass er mehr als Freundschaft für Liam empfand, hielt er sich mit den süßen Qualen nicht zurück.

„Nun bist du aber mit dem Kopf woanders."

Bevor sich Liam selbst kontrollieren konnte, hatte seine rechte Hand ein Eigenleben entwickelt und strich eine der widerspenstigen blonden Strähnen aus Juris Gesicht.

„Ich bin hier. Bei dir."

Nickend legte Liam den Kopf etwas schief, strich mittlerweile durch die blonden Haare. Was hatte sich in den letzten Minuten mit einem Mal geändert? Noch vor wenigen Momenten hatte er Panik geschoben, weil er morgen mit Jüri zu den Haien gehen würde und nun lag er auf seinem ehemaligen WG-Freund und guten Kumpel. Seine Gedanken überschlugen sich, fuhren Achterbahn, obwohl diese Situation gar nicht so neu für sie beide war.

„Liam?"

„Ja?"

„Was ist gerade passiert?"

„Ich weiß nicht genau. Wir haben früher schon gekuschelt, viel Zeit zusammen verbracht. Ich bin so froh, dass du mir meine Dummheit nicht übelgenommen hast und weiterhin Kontakt zu mir gehalten hast. Ich wollte nie schuld daran sein, deine Karriere zerstört zu haben. Und trotzdem habe ich es mit meinem unüberlegten und blöden Kommentar. Es tut mir so leid, Jüri."

Überrascht traf nicht direkt das Wort, welches er suchte.

Geschockt auch nicht wirklich.

Jüri wusste, dass sich Liam lange Schuld daran gegeben hatte, was geschehen war, obwohl dieser ja wirklich nur einen unüberlegten Kommentar von sich gegeben hat, welcher schon mehrfach anderen Menschen ebenfalls passiert war. Natürlich war er für einen Moment geschockt über das gewesen, was Liam gesagt hatte, aber nie war er wirklich ernsthaft enttäuscht oder verletzt gewesen. Dafür war der Neuseeländer viel zu wichtig für ihn.

„Liam, wir haben schon vor Monaten darüber geredet. Ich bin dir nicht böse. Wir waren alle schon mal in solch einer Situation, wo man unüberlegt etwas sagt."

„Aber es hat dich alles gekostet."

„Aber nicht, weil du das rosa Cap erwähnt hast, sondern weil ich selbst Mist geredet habe."

Auch wenn es Jüri noch immer schmerzte, von Red Bull so mies behandelt worden zu sein, so hatte er auch Gutes kennen lernen dürfen. Nach dem Streaming-Vorfall hatte sich gezeigt, wer wirklich zu ihm stand und wer einfach nur zum Schein eine Freundschaft zu ihm gepflegt hatte. Neben Liam waren es ins besonders Max, Dennis, Isack, Marcus, Callum und sehr viele andere Jungs gewesen, die zu ihm standen und unterstützten.

„Liam, ich bin dir und den Jungs so dankbar, dass ihr mich nicht weggestoßen habt. Ihr habt zu mir gehalten. Und du hast mich sogar nach Neuseeland eingeladen, um von all dem Mist wegzukommen. Du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet."

Sein Herzschlag setzte für einen Moment aus, bevor Liam seinen ganzen Mut zusammennahm. Diese Frage konnte nicht schwerer zu stellen sein, als mit Haien zu schwimmen und trotzdem hatte er kurzweilig das Gefühl, keine Luft zu bekommen.

„Hattest du dich auch so gefreut, wenn Marcus dich gefragt hätte? Oder Dennis dich nach Norwegen eingeladen hätte?"

„Sicher hätte ich mich da auch gefreut, aber als du mich gefragt hast, ob ich dich nach Neuseeland begleiten möchte, war ich unfassbar glücklich. Du bist mir sehr wichtig geworden, Liam. Mit jedem Tag, den wir beide zusammengelebt haben, zusammen verbracht haben, hast du dich mehr und mehr in meinem Herzen breit gemacht. Oft war ich neidisch auf das, was Callum und Marcus hatten. Ich wollte auch gerne, dass du mehr als nur mein WG-Mitbewohner bist."

Es hatte sich etwas Grundlegendes geändert. Ihre Blicke ruhten aufeinander und keiner wollte den Augenblick zerstören, indem der Augenkontakt gelöst worden wäre.

„Wenn du sagst, du warst auf Marcus und Callum neidisch, meinst du das, was ich denke? Was ich schon so lange heimlich hoffe?"

„Ich weiß nicht, was du denkst. Aber ich würde auch gerne deine Hand halten, neben dir einschlafen und aufwachen. Alles, was Marcus und Callum genauso machen wie andere Paare auch."

„Dann ... dann sind meine Hoffnungen nicht umsonst?"

„Nein."

Lächelnd legte Jüri seine Hand an die Wange des Jüngeren, strich über die warme, weiche Haut, während ihre Blicke noch intensiver wurden.

„Du meinst, wir hätten das hier schon viel früher haben können, wenn wir mutiger gewesen wären?"

Am liebsten hätte sich Liam vor die Stirn geschlagen. Da träumte er nun schon so lange von dem Esten, hatte sogar moralische Unterstützung von Marcus und Callum und seiner Familie und hatte trotzdem nie den Mut aufbringen können, Jüri anzusprechen.

„Ich bin mir sicher, dass wir beide die gleichen Beweggründe gehabt haben, weswegen wir erst jetzt darüber reden."

„Callum hat mir damals erzählt, dass er mit Marcus auch diese Angst hatte. Angst, alles zu verlieren, wenn man sich seinen Gefühlen hingibt, diese offenbart und dann eine Abfuhr bekommt. Für Callum war die Vorstellung, dass Marcus keinen Kontakt mehr zu ihm hätte haben wollen, so schrecklich, dass er alles unternommen hat, um von seinen Gefühlen gegenüber seines Kiwis loszukommen."

Jüri konnte den jungen Briten vollkommen verstehen. Er konnte nachvollziehen, woher die Angst kam und dass Callum lieber heimlich litt, als den Mann zu verlieren. dem sein Herz gehörte. Genauso erging es ihm ab dem Moment, in dem er sich in Liam verliebt hatte.

„Was ist heute anders? Was hat dich dazu bewegt, mir jetzt davon zu erzählen, dass du in mich verliebt bist?"

Seufzend ließ Liam seinen Kopf auf die nackte Brust des Esten sinken. Natürlich hatte Jüri eine Erklärung verdient.

„In erster Linie, weil ich Angst hatte, die Chance verpasst zu haben, dir zu sagen, dass ich in dich verliebt bin. Das bin ich schon lange und es wurde immer schlimmer. Nach dem Mist im Stream habe ich mich so sehr gehasst. Ich hatte solche Angst, dich verloren zu haben, dass ich Marcus vollgeheult habe. Er hat irgendwann Callum angerufen und beide haben mir versichert, dass du mich nicht fallen lassen wirst, dass du mich nicht hasst. Und sie waren da schon davon überzeugt, dass meine Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen würden. War für mich damals unvorstellbar."

Gedankenverloren glitten seine Finger durch die blonden Haare. Gehasst hatte er Liam nie. Kurzweilig war er wütend und enttäuscht gewesen, aber nie hatte er den Neuseeländer gehasst, was sicher auch mit seinen Gefühlen zu tun hatte, die er damals schon für Liam hegte.

„Übermorgen könnte so viel schief gehen, da will ich wenigstens gesagt haben, was ich für dich empfinde."

„Warum sollte übermorgen was schiefgehen?"

„Du warst so begeistert, als ich dich nach Neuseeland eingeladen habe und hast wie ein Kind pure Freude ausgestrahlt, als du gefragt hattest, ob wir mit Haien schwimmen, gehen könnten. Wie hätte ich dir das abschlagen können?"

Achtsam schob Jüri eine Hand unter das Kinn des Jüngeren, drückte Liams Kopf etwas nach oben, um diesen ein weiteres Mal anschauen zu können. Doch Liam machte ihm einen Strich durch die Rechnung, vermied den Augenkontakt und starrte lieber auf seine Brust.

„Du hast Angst?"

„Ja."

„Liam, warum hast du mir das nicht gesagt? Ich hätte doch nie danach gefragt. Man kann so vieles hier in Neuseeland machen. Ich muss nicht mit Haien tauchen gehen. Ich hätte es nur faszinierend und aufregend gefunden, aber niemals würde ich dich dafür in Gefahr bringen."

„Ich habe gedacht, du lachst mich aus. Außerdem dachte ich, dass ich etwas gutmachen kann nach Rosa-Cap-Gate."

„Ach Liam."

Kopfschüttelnd, aber sanft lächelnd schlang er die Arme um den Nacken des anderen, brachte ihre Gesichter so dicht aneinander, dass sich ihre Nasenspitzen berührten.

„Man lacht niemanden aus, der Angst hat. Egal ob vor Spinnen, Haien oder engen Räumen. Ich gehe gerne mit dir wandern, schwimmen oder lasse mir die Umgebung zeigen. Wichtig ist nur, dass du dabei bist. Wirklich, Liam. Ich muss nicht mit Haien schwimmen gehen. Ich kann das auch alles von einem Boot aus beobachten."

Leise seufzend schmiegte er sich an Jüri, küsste dessen Nasenspitze, bis sein Kopf wieder den Platz auf der Brust fand.

„Danke."

„Immer."

Vielleicht musste er Jüri wirklich dankbar sein. Ohne dessen Wunsch mit Haien schwimmen zu gehen, hätte seine Angst vielleicht nie so eine Macht bekommen und er hätte Jüri auch die nächsten Wochen und Monate weiterhin heimlich geliebt.

„Du findest es nicht komisch, dass ich Angst vor Haien habe?"

„Weil du hier in Neuseeland geboren wurdest?"

„Ja."

„Das bedeutet ja nicht automatisch, dass Haie und du Buddys sein müsst. Liam, wirklich, es ist alles in Ordnung. Haie sind furchteinflößend, aber sie werden auch oft einfach zu unrecht verfolgt und gefürchtet. Lass uns die gemeinsame Zeit hier genießen und herausfinden, ob wirklich mehr aus uns werden kann. Ich hätte dich sehr gerne als festen Freund, aber möchte auch nichts überstürzen. Wir kennen uns so lange, waren immer sehr gut befreundet und immer für den anderen da. Ich muss dich nicht erst richtig kennen lernen, trotzdem würde ich sehr gerne auf Dates gehen. Du sollst wissen, dass ich nicht darauf aus bin, dich ins Bett zu bekommen. Ich möchte eine richtig intakte Beziehung."

Sein Herz stolperte fast, als er sich enger an Jüri schmiegte. Diese Worte taten so gut, fühlten sich schmeichelnd, liebevoll und wundervoll an. Zwar hatte Liam schon geahnt, dass es Jüri nicht nur um Sex ging oder eine einmalige Sache. Die Worte zu hören, bestätigten nur sein Bauchgefühl.

„Dein Herz schlägt ganz doll."

Lachend nickte Jüri, legte beide Hände auf den Rücken Liams und küsste dessen blonden Haarschopf. Hier unter ihrem Sonnenschirm, in einem sicheren und privaten Strandabschnitt, konnte er Liam so nahe sein, wie er wollte. Nachdem sie beide über Monate hinweg still und heimlich geliebt hatten, sich nach dem Körperkontakt des anderen sehnten, durfte er ab diesem Moment offiziell so viel Nähe zu Liam suchen, wie er wollte und wie der Neuseeländer zuließ.

Die sanften Liebkosungen ließen Liam müde werden. Zwar wollte er nicht einschlafen, da er Jüri einen Schwimmwettkampf im Meer versprochen hatte, aber all die Anspannung und Aufregung der letzten Monate fielen langsam von seinem Körper und seiner Seele ab. Sein Körper holte sich das, was er diesem in all der langen Zeit der Ungewissheit verwehrt hatte.

„Alles gut, Li. Ich bin da. Immer."

Das waren die letzten Worte, die Liam noch mitbekam, bevor er seinem Körper den Schlaf gewährte, den dieser forderte.

Verträumt lächelnd beobachtete Jüri seinen Freund, konnte kaum die Finger von Liam nehmen und genoss es, wie sich dieser an seinen halbnackten Körper schmiegte.

Inwieweit sie als Partner eine Chance hatten, konnte Jüri nicht einschätzen, er wusste aber genau, dass er die Beziehung mit Liam unbedingt haben wollte. Nachdem das Jahr so beschissen war, er seinen Job und Sponsoren verloren hatte, war es an der Zeit, dass er ein wenig Glück zurückbekam.

Und dieses Glück lag auf seiner Brust.

ENDE.

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