Punkt 3) Arthur x Paul

Für: orange_army

Fahrer: Arthur Leclerc x Paul Aron

Punkt 3: Nachts im Wald schlafen

Anhaltspunkte: Im Wald verlaufen?

Wunsch: %

A/N: Meine Lieben...ich wünsche euch schöne Feiertage...genießt die freie Zeit und das schöne Wetter :-*

Die beiden haben Spaß gemacht =) Ich hab sie selbst noch nicht geschrieben, ging aber ganz gut ^^

+.+.+.+

Bloß nichts anmerken lassen.

Cool bleiben.

Es gab absolut nichts, wovor er Angst haben musste. Nichts, was dafür sorgte, dass seine Gänsehaut eine Gänsehaut bekam und sich sämtliche Haare an seinem Körper aufstellten.

Es gab nichts.

Außer der Dunkelheit.

Die Stille. Stille? Hatte es nicht gerade hinter ihnen geraschelt? Und was waren das für laute Vögel um diese Zeit?

Noch nicht mal die Sterne wollten ihm helfen. Wenn diese und der Mond wenigstens klar am Himmel gestanden hätten, wäre dieser ganze Mist nur halbwegs so schlimm, wie es sich gerade anfühlte.

„Paul? Sollen wir wieder umdrehen? Du zitterst."

„N-nein, alles gut."

„Wirklich? Du musst das hier nicht mitmachen, Paul."

„Doch! Ich lass' dich nicht allein."

Leises Lachen drang an sein Ohr und das war wohl gerade das Schönste, was er hörte. Arthurs Lachen übertönte sogar die grausige Stille, die eigentlich keine Stille war.

„Wir sind ein Team. Dennis ist mit Dino losgezogen und Jak kuschelt jetzt sicherlich mit seinem Ollie-Bär. Wir sollen nur diese eine Nacht hier draußen im Wald verbringen. Das wird wohl machbar sein."

Vorsichtig, um den Jüngeren nicht zu erschrecken, streckte Arthur seinen Arm aus und legte die Hand auf den Unterarm des Esten. Wie zu erwarten war zuckte Paul heftig zusammen, weswegen Arthur nun doch seine Taschenlampe nahm und diese anknipste. Anfangs fand er es ganz lustig, sich ohne Licht den Weg durch den Wald zu suchen. Aber schon nach wenigen Metern merkte er selbst, wie dämlich diese Idee gewesen war.

Es war tiefschwarze Nacht. Leichten Lichtschimmer gab es nur vom Haus, welches an diesem Wochenende ihre Unterkunft war. Wie Angela und Rene auf die Idee gekommen waren, dass sie diese Nacht draußen im angrenzenden Wald verbringen könnten, war ihm ja ein Rätsel.

Obwohl ... so skurril war es auch wieder nicht, wenn er sich daran erinnerte, was sie nicht schon alles für schräge und verrückte Sachen in der FDA unternommen hatten. Es gab auch sinnvolle und praktische Zusammenkünfte, bei denen sie viel trainierten und lernten, aber in den meisten Fällen hatte ihr Chef nur lustige Ideen.

„Ich bin froh, dass sie uns nicht in einem fremden Wald ausgesetzt haben, sondern nur in dem angrenzenden hinter dem Haus."

„Wenn Rene wirklich auf die irrwitzige Idee gekommen wäre, uns in einem fremden Wald auszusetzen, damit wir da die Nacht verbringen, wäre ich heimgeflogen. Das hätte ich nicht mitgemacht. Ich bin ja schon froh, dass ich mich in diesem Wald nicht verlaufe, dass das Haus nur ein paar hundert Meter von uns entfernt ist und wir jederzeit hingehen können."

Es spiegelte sich pure Angst auf dem Gesicht des blonden Esten wieder. Eine Tatsache, die Arthur nicht gefiel. Auch wenn Paul ein loses Mundwerk hatte und manchmal vielleicht auch zu direkt wurde, so wusste er auch, dass sich ein sehr sensibler junger Mann hinter dieser Fassade versteckte.

„Ich beschütze dich, Paul."

„Was?"

„Ich beschütze dich. Hier oder in einem anderen Wald. Ich hätte nicht zugelassen, dass man dich in einem fremden Wald aussetzt. Teamförderung hin oder her."

„Wir-wirklich? Du würdest mich beschützen?"

„Selbstverständlich."

Damit Paul auch verstand, dass er seine Worte ernst meinte, leuchtete sich Arthur selbst etwas mit der Taschenlampe an. Lächelnd nickte er dem Blonden zu.

„Danke."

„Wir sind ein gutes Team, Paul. Wir beide werden diese Nacht meistern. Wir zeigen es den anderen."

Nun war Paul doch froh, dass es so dunkel war. Sein Gesicht glühte sicher. Die Wärme, die Arthur mit diesen Worten auslöste, durchzog seinen ganzen Körper und es war nicht das erste Mal, dass er wegen des Älteren Herzklopfen bekam. Schon vor langer Zeit hatte sich Paul eingestanden, sich in den jungen Leclerc verliebt zu haben. Es war kein Geheimnis unter ihnen, dass er bisexuell war und schon mit beiden Geschlechtern seine Erfahrungen gesammelt hatte. Aber es war Arthur, der für diese legendären Schmetterlinge im Bauch und das Herzrasen sorgte. Der dafür verantwortlich war, dass sein Körper kribbelte, wenn der andere ihn auch nur zufällig berührte.

„Was macht dir Angst, Paul? Die Nacht? Der Wald? Oder dass du die Nacht mit mir in einem kleinen Zelt verbringen musst? Ich weiß, dass Dino und du sehr eng miteinander seid. Wäre dir Dino als Begleitung lieber gewesen?"

„Ich verbringe die Nacht gerne mit dir in dem kleinen Zelt. Das stört mich nicht. Dino und ich werden sicher noch andere Gelegenheiten bekommen. Jetzt darf sich Dennis gerne mit dem kleinen Klammeraffen auseinandersetzen."

„Dino kuschelt also auch gerne?"

„Und wie. Wir sind oft morgens aufgewacht, dass jeder uns für ein Paar hätte halten können, weil mein kleines schwedisches Äffchen an mir klammerte."

Das schelmische Lächeln und Funkeln in den Augen standen Paul viel besser als die Angst.

„Ralf und ich haben uns als Kinder mal im Wald verlaufen. Das war in Estland. Wir waren bei unseren Großeltern. Wie Kinder eben sind, haben wir nicht gehört, als unsere Oma sagte, wir sollten nicht zu weit vom Haus weg gehen. Ich war damals vier oder fünf. Ralf müsste zehn oder elf gewesen sein und hatte alles andere als Lust, auf seinen kleinen Bruder aufzupassen. Aber ich hing wie eine Klette an ihm, so dass er irgendwann genervt war und mich in den Wald gebracht hat. Ich glaube, er wollte seine Ruhe, hat sich dabei aber selbst überschätzt, so dass wir uns beide verlaufen haben. Es war schon stockdunkel, als unsere Großeltern und Eltern uns gefunden haben."

Bestürzt blickte er den jungen Esten an.

Sich als Kind im Wald zu verlaufen, war sein größter Alptraum gewesen. Es war nicht so, dass er Angst vor Wäldern hatte, aber als Kind hatte er es schon vermieden, zu weit in einen Wald zu gehen. Aber es konnte auch daran gelegen haben, dass Lorenzo und Charles ihm das ein oder andere Schauermärchen erzählt hatten. Je älter er wurde, desto weniger wurde die Angst, sich in einem Wald zu verlaufen. Heute mochte er gerne in Wäldern sparzieren, wenn sich die Gelegenheit bot.

„Das war echt fies von Ralf. Nur leider gehört das wohl bei großen Brüdern dazu. Lorenzo und Charles haben mir damals schaurige Dinge über Wälder erzählt. Ich glaube, bis ich zwölf, dreizehn war, hatte ich echt Angst, mich in Wäldern zu verlaufen. Heute bin ich cool damit."

+

„Jetzt reicht es aber."

Raschelnd öffnete Arthur den Reißverschluss seines Schlafsackes, griff nach der Taschenlampe und knipste diese an. Sofort fiel der Strahl des Lichtes auf seinen heutigen Übernachtungspartner.

„Du kommst aus Estland, wieso zitterst du so?"

„Ich ... ich ... wollte dich nicht vom Schlafen abhalten ... Entschuldigung ..."

„Ach Paul. Wenn dir kalt ist, komm mit in meinen Schlafsack."

Lächelnd nahm er die Reaktionen des Jüngeren wahr. Es sah niedlich aus, wie die Augen des Esten größer wurden.

„Mir ist nicht kalt."

„Nicht? Ich spüre dein Zittern bis in meinen Schlafsack und der ist jetzt keine Billigware."

„Irgendwie habe ich von damals geträumt."

„Oh. Als Ralf und du euch im Wald verlaufen hattet?"

„Ja. Doof, oder? Es ist Jahre her und ich habe auch keine Angst vor Wälder oder der Nacht."

„Das ist nicht doof. Weil wir darüber geredet haben, werden Erinnerungen wieder hervorgekommen sein. Und dein Unterbewusstsein verarbeitet dies in den Träumen."

Irgendwie war Paul erleichtert, dass Arthur so locker damit umging, dass er zitternd durch einen Alptraum neben ihm lag. Immerhin hielt er den Älteren unnötig vom Schlafen ab. Außerdem hatte er schon etwas Angst gehabt, dass sich Arthur lustig machen würde, aber das wäre irgendwie nicht die Art des Älteren gewesen. Und trotzdem half es ihm nicht bei seinem Problem. Sobald er die Augen schloss, fand er sich in einem düsteren Wald vor. Allein. Er hörte nur die Stimmen seiner Eltern und die von Ralf, die nach ihm suchten.

„Was machst du da?"

Perplex blinzelte er im Schein der Taschenlampe, als sich Arthur an seinem Schlafsack zu schaffen machte.

„Wenn ich Alpträume hatte, bin ich immer zu Charles gegangen, in sein Bett gekrabbelt und habe mich ganz fest an ihn gekuschelt."

„Aha."

„Vielleicht haben Ralf und du das auch früher gemacht?"

„Hm. Nicht so oft, aber als ich noch ganz klein war, wollte ich immer bei Ralf schlafen und nicht in meinem Bett."

„Ich kann dir Ralf jetzt leider nicht herbeizaubern. Aber ich hoffe, dass ich auch genüge."

In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, drehten sich wie in einem Karussell. Arthur wollte mit ihm eng zusammenliegen? Kuscheln? Damit er ruhig schlafen konnte und keine Alpträume mehr hatte?

Sein armes Herz würde das sicher nicht mitmachen. Jetzt schon schlug es kräftig und schnell. Und je mehr Arthur ihn aus dem Schlafsack befreite, desto heftiger wurde das Pochen.

„Es ist dir doch nicht unangenehm, mit mir zu kuscheln, oder?"

„Nein, keineswegs."

„Sehr gut."

Für einen kurzen Moment konnte Paul das Gesicht des anderen sehen, erkannte das scheue Lächeln. Ob es Arthur ähnlich ging? War er mit seinen Gefühlen vielleicht nicht allein? Aber er konnte Arthur kaum mitten in der Nacht beim Zelten fragen, ob dieser auch Gefühle ihm gegenüber hegte, die in eine andere Richtung als reine Freundschaft gingen.

„Komm zu mir in den Schlafsack, Paul. Das wird zwar sehr eng, aber wir breiten deinen Schlafsack über uns aus, dann müssten wir genug Wärme für die Nacht haben."

Sein Körper würde allein als Heizung herhalten können, so heiß war dieser, als er sich eng an Arthur schmiegte. Dieser hatte seinen Arm unter seinen Kopf durchgeschoben, diente quasi als Kopfkissen und er konnte den Atem des Monegassen in seinen Haaren spüren. Zögerlich schob er seine Arme um Arthur, unsicher, wie viel der andere zuließ.

„Alles gut, Paul."

„Sicher?"

„Sehr sicher. Es fühlt sich schön an, so mit dir zu liegen. Zu Kuscheln."

„Ja ... das ist wirklich schön."

Für einen kleinen Moment ließ Arthur die Taschenlampe noch an, bis sie beide richtig lagen und auch Pauls Schlafsack über ihnen ausgebreitet war. Danach löschte er das Licht und legte wie selbstverständlich eine Hand auf den Kopf des Jüngeren und strich durch die fluffigen blonden Haare.

„Arthur?"

„Ja?"

„Ich mag dich ... sehr."

„Ich dich auch."

Sein Herz stolperte fast vor Freude, sorgte dafür, dass er sich noch etwas enger an Arthur schmiegte. Und es war, als würde eine Last von seinen Schultern fallen, von der Paul nicht gewusst hatte, dass sie so schwer gewogen hatte. Leise seufzend schloss er die Augen, brummte leise, als er einen Kuss auf seinem Kopf verspürte.

„Schlaf gut, Paul."

Es dauerte nicht lange, bis er das gleichmäßige Atmen des Esten an seiner Seite vernehmen konnte. Und auch Arthur brauchte nicht viel länger, um in einen erholsamen Schlaf zu fallen. So verrückt er die Idee am Anfang noch gehalten hatte, so gut empfand er es jetzt, mit Paul zusammen in diesem Zelt übernachten zu dürfen.

ENDE

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