Punkt 20) Charles x Victor
Für: Gifthexe
Fahrer: Charles Leclerc x Victor Martins
Punkt 20: Roadtrip durch Korsika
Anhaltspunkte: Eine Rückkehr an den Ort, an dem sie sich das erste mal bewusst wahrgenommen haben und ein Paar geworden sind.
A/N: Ich habe null Ahnung was ich selbst von dem OS halten soll. Ich finde ihn jetzt nicht grottenschlecht, aber auch nicht überragend super. Irgendwo dazwischen sollte er sein ;)
Ich habe die Vorgabe vielleicht nicht ganz zu 100% umgesetzt, aber es kommt Korsika vor :D
Ich habe mich mit den beiden tatsächlich auch etwas schwer getan, weswegen ich schon stolz bin das geschrieben zu haben, was am Ende dabei raus gekommen ist ^^
Victor ist hier in dem OS noch in der Formel 3 unterwegs :-*
Ich hoffe sowohl das die liebe Gifthexe halbwegs Zufrieden seit und ihr anderen natürlich auch <3
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Der Blick auf das Mittelmeer war atemberaubend. Der steile und steinige Aufstieg war jede Mühe wert gewesen.
Sonne strahlte vom Himmel und ließ das Meer in einem wunderschönen Blau schimmern. Es war ruhig, kaum eine Welle war zu sehen, dafür aber einige Schiffe und Yachten, die ihre Bahnen auf dem ruhigen Blau zogen.
Wohlig ließ sich Victor die Sonne auf das Gesicht scheinen, kramte in seinem Rucksack nach einer Flasche Wasser und genehmigte sich einen großen Schluck. Hier auf diesem Fleckchen Erde war es einzigartig. Umgeben vom Meer war Korsika an Land von unzähligen Bergen eingenommen, welche er schon erfolgreich bestiegen hatte. Es waren keine 8000er und auch sonst keine anspruchsvollen Bergaufstiege, aber man brauchte bei einigen der steinigen Vertreter doch Erfahrung.
Aber es war nicht nur die Insel, das Meer oder das Wetter, was ihn an Korsika so faszinierte. Hier hatte er vor einem Jahr der Person, die sein Herz höherschlagen ließ, endlich die Wahrheit gesagt. Hatte der Person gestanden, romantische Gefühle zu empfinden.
„Es tut mir leid."
„Davon kann ich mir auch nichts kaufen. Mensch, Arthur, was hast du dir nur dabei gedacht?"
Es war nicht so, dass Charles seinem Bruder lange böse sein konnte. Irgendwie hatte dieser schon immer das Nesthäkchen-Gen und setzte dieses schonungslos ein. Und unter anderen Umständen wäre die Idee von Arthur sicher auch lieb gewesen. Aber für seine aufwühlenden Gefühle machte dies gerade keinen Unterschied.
„Ich ... ich wollte nur helfen. Ich konnte nicht mehr mitansehen, wie ihr beide leidet."
„Ich weiß das wirklich zu schätzen, aber das war einfach nicht richtig, Victor und mich so ins offene Messer laufen zu lassen. Victor hat sich auf einen entspannten Urlaub mit Freunden gefreut, so wie ich mich auf Urlaub mit meinem Bruder gefreut habe. Und du hast ja gemerkt und gesehen, wie Victors Reaktion war, als er mich gesehen hat und es in seinem Kopf KLICK gemacht hat."
Den entsetzten, aber auch verletzten Blick würde er nie mehr vergessen. Der junge Franzose wirkte erschrocken, hatte so gar nicht damit gerechnet, dass neben Arthur noch jemand im Ferienhaus sein würde. Am Blick des Jüngeren hatte Charles deutlich erkennen können, dass ihn sein Auftritt komplett aus der Bahn geworfen hatte.
„Mais tu es pressé."*
„Ce n'est pas parce que ton vieux n'a pas compris que je suis pressé."** Lachend drehte sichmVictor zu Charles um, der tatsächlich etwas abgekämpft aussah, aber nicht weniger breit und glücklich lachte wie er selbst.
„Frechdachs."
Stürmisch wurden Arme um ihn geschlungen und Sekunden später schmiegte er sich an die schmale Brust des Monegassen, während ihre Stirnen einander berührten und sie sich verliebt in die Augen schauten.
„Ich habe mehr zu tragen als du."
„Ja ja. Immer diese Ausreden."
Frech schnappte Victor nach den verführerischen Lippen des Älteren und seufzte wohlig, als sich ihre Lippen verbanden und Charles den Kuss erwiderte. Wie konnte man nur so verdammt süchtig nach Küssen werden? Aber schon seit ihrem ersten Kuss bekam er von dem Brünetten nicht genug. Oft musste sich Victor selbst noch kneifen, um zu realisieren, dass Charles wirklich sein Freund war.
„Arthur meinte es nur gut."
„Ich weiß. Trotzdem blöd. Ich habe mich auf den Urlaub mit Arthur gefreut. Wir verstehen uns echt gut."
Es hatte ewig gedauert, bis er den vier Jahre jüngeren Piloten gefunden hatte. Gefühlt hatte er halb Korsika abgesucht, obwohl Victor nur knappe 15 Minuten von ihrem Ferienhaus entfernt einen schönen Aussichtspunkt als Fluchtort auserkoren hatte.
Nun saßen sie hier auf der Bank, welche einen herrlichen Blick über die Landschaft gewährte. Das Meer war ruhig, schimmerte in der Sonne und die umgebenden Wälder und Berge machten das ganze Bild noch malerischer.
„Ist es so schlimm, dass ich hier bin?"
„Nein. Natürlich nicht. Es hat mich eben überfordert und überrascht. Ich hatte gehofft, dass ich noch etwas mit Arthur reden könnte."
„Über mich?"
„Ja."
„Arthur hatte recht?"
„Charles? Wirklich? Du weißt genau, dass er recht hatte."
Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sich etwas näher an den Franzosen schob. Ganz vorsichtig legte Charles seine Hand auf die von Victor, welche auf der Bank ruhte.
„Sagst du es mir auch selbst?"
„Sagst du es mir auch?"
Lächelnd stupste er Victor mit der Schulter an. Die Anspannung war noch immer greifbar, aber entspannte sich langsam. Sie wussten beide, wieso sie hier waren und was sie füreinander fühlten. Immerhin musste Arthur von beiden Seiten Kummer und Gejammer hören. Dass sein Bruder irgendwann genug hatte, war nachvollziehbar gewesen.
„Ich bin in dich verliebt. Schon verdammt lange und ich habe Arthur, glaube ich, echt schlimm in den Ohren gelegen."
„Geht mir genauso. Ich habe Arthur ständig über dich ausgefragt. Ich wollte immer wissen, wie Wochenenden bei euch waren und wie du dich nach einem Rennen fühlst. Irgendwann hat er eins und eins zusammengezählt und mir an den Kopf geknallt, dass ich in dich verliebt bin. Und recht hatte er."
„Wir haben es deinem Bruder echt schwer gemacht."
„Und dann maule ich ihn auch noch so an. Ich muss mich unbedingt entschuldigen. Arthur wollte uns nur helfen." Vorsichtig schob er seine Finger zwischen die von Victor, verband ihre Hände nun richtig. Sanft strich er mit den Fingerspitzen über die warme, etwas zittrige Hand.
„Hier hat alles angefangen."
„Ich bereue es nicht, dass ich dich gesucht habe. Zwar denke ich, dass wir auch so zusammengekommen wären, aber als ich dich hier gefunden habe, war es etwas Besonderes. Dieser Ort ist besonders."
Nickend pflichtete er Charles bei, löste sich schmunzelnd von diesem und half dem Älteren den schweren Rucksack abzunehmen.
„Du hättest nicht so viel mitnehmen müssen."
„Wir feiern unseren Jahrestag, auch wenn der vor einer Woche war. Da ist das Beste gerade gut genug für dich."
Errötend senkte Victor den Kopf. Es war nicht mehr so befremdlich, wenn Charles ihn groß ausführte oder Komplimente machte. Aber am Anfang ihrer Beziehung hatte er sich schon etwas unwohl gefühlt, da meistens Charles die Rechnung übernommen hatte, wenn sie essen oder im Kino waren. Selbst ihren ersten Urlaub hatte Charles übernommen, was kurzweilig auch zum ersten etwas hitzigen Streit geführt hatte, der aber schnell wieder aus der Welt geräumt werden konnte.
„Vic?"
„Hm?"
„Schau mich an, chéri."
Zögernd hob er den Kopf an, schluckte kräftig, als er in die warmen, freundlichen Augen von Charles blickte.
„Fühlst du dich unwohl?"
„Nein. Das ist es nicht. Aber das Beste ist gerade gut genug ... Das empfinde ich nicht für mich. Ich bin nichts Besonderes. Und du machst immer so viel. Die ganzen kleinen Überraschungen, wenn wir uns länger nicht sehen. Deine Wohnung, wo ich schon einen großen Teil einnehme. Wir sind seit einem Jahr zusammen und ich habe einfach Angst, dass ich aufwache und feststelle, dass alles nur ein Traum war. Ich habe Angst, dass ich dich einenge, zu viel Aufmerksamkeit fordere oder schlichtweg zu jung für dich bin. Ich bin nur Formel-3-Fahrer."
Sie hatten schon öfter über diese Ängste und Sorgen geredet. Es war also nichts Neues für Charles und trotzdem tat es ihm immer wieder weh, wenn er sah, wie sein Freund litt. Bezüglich der Kosten hatte er sich zurückgenommen, auch weil seine Familie ihm das geraten hatte. Victor war ein selbstständiger junger Mann mit einem Job in der Formel 3. Auch wenn er nicht die ganzen Sponsoren und Gelder hatte, die er selbst sammelte, so war Victor sicher keine arme Kirchenmaus. Und er wollte seinen Freund ja auch nicht absichtlich schikanieren oder etwas unter die Nase reiben. Für Charles war es einfach selbstverständlich, dass er Rechnungen im Restaurant zahlte, dass er seinem Freund, wann immer es ging, Aufmerksamkeit in Form von Geschenken oder gemeinsamer Zeit schenkte.
„Ich liebe dich, Victor. Daran wird sich für mich nichts ändern. Du bist weder zu jung, noch engst du mich ein. Ich würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen, aber wir wissen beide, dass dies bei unserem rasanten Job nichts möglich ist. Wenn ich dir mit kleinen Überraschungen eine Freude machen kann, oder einem gemeinsamen Wochenende, bin ich bereit, alles dafür zu tun. Ich bin so dankbar, dich an meiner Seite zu haben."
Schneller als Charles hätte reagieren können, schlang Victor die Arme um seinen Hals und schniefte leise gegen seinen Hals.
Solch rührende Worte hörte er nicht das erste Mal vom Älteren, aber sie sagten und zeigten ihm jedes Mal, wie wichtig er dem Monegassen war. Und Victor selbst wusste, dass es kein Fehler gewesen war, dem Brünetten die wahren Gefühle gestanden zu haben. All die Ängste und Sorgen, die er damals gehabt hatte, waren seit ihren Geständnissen wie weggeblassen. Er war weder zu unbedeutend noch zu jung für Charles.
„Ich muss dir danken, dass du mir die Chance auf eine Beziehung mit dir gegeben hast. Ich liebe dich, Charles, und ich möchte wirklich eine lange und gefestigte Partnerschaft mit dir. Vielleicht müssen wir uns irgendwann nicht mehr verstecken und ich kann damit angeben, dass Charles Leclerc mein Freund ist."
Glucksend legte Charles die Arme um den Rücken seines Freundes, drückte kleine Küsse auf den Haarschopf und genoss einfach die Nähe zu Victor. Solange sie ihre Liebe geheim halten mussten, würde er alles unternehmen, um Victor glücklich zu machen, um diesem zu zeigen, was für einen großen Stellenwert dieser in seinem Leben hatte.
„Meinst du, du wärst jetzt bereit, unseren Jahrestag zu feiern?"
„Ja. Ja, ich bin bereit."
Nachdem sie sich wieder losgelassen hatte, breite Charles eine Decke auf ihrer Bank aus und verteilte einige Schüsseln und Dosen mit Leckereien. Es war Victors Idee gewesen, ein Picknick zu machen. Er selbst hätte seinen Freund auch schick zum Essen ausgeführt, fand die Idee auf ihrer Bank zu picknicken aber auch besser. Zwar hatten sie vor einer Woche ihren Jahrestag und er hatte Vic schöne Blumen geschenkt, aber durch ihren engen Terminkalender waren sie erst gestern auf Korsika angekommen, wo sie ein paar Tage verbringen würden.
„Es ist genauso schön wie vor einem Jahr."
„Noch schöner, weil wir heute als Paar hier sind. Damals bist du hierher geflohen. Zum Glück. Vielleicht hätten wir diesen schönen Fleck sonst nie entdeckt. Für mich sind Korsika und dieser Berg, diese Bank, das alles drumherum ein besonderer Ort."
Auch wenn Arthur sie beide damals gegeneinander ausgespielt hatte, waren sie diesem bis heute dankbar, die Karten in die Hand genommen zu haben. Ohne das Eingreifen von Arthur hätten sie sich vielleicht weiterhin nur still und heimlich angeschmachtet und Arthur weiter ihr Leid geklagt.
„Wir sollten Arthur ein Bild schicken."
Und schon hatte Victor sein Smartphone in der Hand, lehnte seinen Kopf an den von Charles und lächelte breit, als er das Selfie knipste.
„Arthur ist bei Dennis?"
„Ja, sie wollten ein paar Tage nach Norwegen."
Das Bild war schnell gesendet, genauso wie liebe, dankende Worte. Danach widmete sich Victor wieder seinem Freund. Gemeinsam genossen sie die Sonne, fütterten sich gegenseitig mit feinen Häppchen, Obst und Gemüsesticks. Auch an leckeren Getränken hatte Charles nicht gespart. Und zur Feier des Tages gab es Cola, Säfte, aber auch einen Sekt.
„An Sektgläser hast du aber nicht gedacht, oder? Nachdem du den halben Kühlschrank mitgenommen hast?" Vic konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als Charles den Sekt tatsächlich in Pappbecher füllte.
„Glas klirrt so. Außerdem hatte ich Angst, dass die Gläser kaputt gehen. Du hast nur die Getränke getragen." Schmollend nippte Charles an seinem Pappbecher. Das war also der Dank dafür, dass er den schweren Rucksack mit den Leckereien getragen hatte.
„Nicht doch, mon cœur."*** Rasch griff er nach der freien Hand von Charles, führte diese an seine Lippen und küsste sanft die Handknöchel. „Ich hätte mich auch mit Wasser zufriedengegeben. Wichtig ist nur, dass wir hier sind. Gemeinsam. Dass wir hier unseren Tag feiern."
Zustimmend nickte Charles. Lächelnd hob er den Pappbecher an und stieß mit Victor an.
Gemeinsam würden sie noch viele Jahre nach Korsika zurückkehren. Zu der Insel, die so viel für sie getan hatte. Die sie mit ihrer Magie eingenommen hatte.
ENDE
*„Du hast es aber eilig."
**„Nur weil du alter Mann nicht hintergekommen bist, habe ich es nicht eilig."
***„Nicht doch, mein Herz."
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