~7~
Ich wachte durch das Klingeln meines Handy's auf und sah, dass mein Vater anrief.
„Guten Morgen Dad." gähnte ich. „Morgen süße, wie geht es dir?" fragte er glücklicher als er zuvor war. „Ja geht.. dir?" fragte ich zurück und es war kurz ruhig. „Oma wird es nicht schaffen aber ich habe gehört, dass du bald raus bist, das macht es ertragbar." entgegnet er leise und etwas traurig. „S-Sie wird es nicht schaffen?.." fragte ich traurig und war meinen Tränen nah. Ich ließ mein Handy sinken und starrte auf es. „Ja.. leider. Aber deine Mutter sagte, dass es dir gut geht also ist es wie gesagt ertragbar, solange ich euch beide nicht verliere ist alles im Grünen Bereich." antwortete er erneut. Meine Mutter log ihn an, wieso nur? Aber ich hatte nicht die Kraft ihm die Wahrheit zu sagen.. nicht jetzt. „Süße? Bist du noch da!?" hörte ich ihn rufen, doch antwortete nicht weswegen er dann auflag. Mein Leben geht weiter geht den Bach runter gerade wie konnte es dazu nur kommen? Ich wünschte es wäre einfach anders.
Später dann traf ich mich im Park mit Jungkook. Aber das Geschehnis mit Ayleen, die ich angeblich sah ging mir ebenfalls nicht aus dem Kopf, ich musste einfach lernen meine Gedanken zu sammeln und nicht über alles nach zu denken, auch wenn es richtig komisch war. „Hey Zwerg!" rief Jungkook mir zu und wank mir, es war ihm anscheinend egal, dass andere auf ihn sahen wie als wäre er Geisteskrank. „Schrei doch nicht so über den halben Park." meckerte ich ihn an mit einem Lächeln im Gesicht. „Ist doch egal oder nicht? Ich meine.. die kennen uns sowieso nicht." antwortete er mit einem Schulter zucken. „Hast recht." stimmte ich ihm zu. „Wie nimmst du eigentlich die Neuigkeiten auf?" fragte er. Ich sah auf meine Füße während ich ging und überlegte kurz. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen oder nicht? Ich hätte nichts zu verlieren.. „Naja geht.. ich kann nichts mehr dagegen machen, ich muss es so hin nehmen und hoffen wieder Gesund zu werden. Meine Mutter hat sogar meinen Vater angelogen und ihm gesagt, dass ich nichts schlimmes habe, weil seine Mutter im Sterben liegt.. nicht mal sie kann ich besuchen.." erzählte ich ihm und war den Tränen wieder mal nahe. Ich spürte seine Hand in meiner und sah auf ihn runter. Er hatte ein leichtes Lächeln im Gesicht. „Es wird alles okay werden! Klar deine Oma kannst du nicht vor dem Tod bewahren und die Lüge wird auffliegen aber deine Eltern lieben sich und du sie! Und liebe ist stärker als Hass." sagte er und munterte mich gleichzeitig auf. Ich ging hinter seinen Rollstuhl und schob ihn, seine Hände und Arme müssten schließlich doch schmerzen. Die Sonne strahlte etwas aus den Wolken heraus, wodurch es ein wenig wärmer ist, jedoch nicht all zu warm. „Danke Jungkook.. im Ernst.. ich bin froh jemanden wie dich zu haben hier." sagte ich während ich ihn weiter durch den Park schob. Mir war egal ob er diese Behinderung nun für immer hat oder nicht, der Mensch zählt und er war ein verdammt guter Mensch. „Dafür sind Freunde doch da!" antwortete er und ich hörte ein kleines lachen von ihm.
Nachdem wir für Stunden einen Spaziergang machten und über alles mögliche redeten brachte ich ihn in sein Zimmer zurück, da die Ärzte ihn untersuchen mussten. „Hast du denn gar keine Angst nie wieder laufen zu können?" fragte ich ihn als wir in den Fahrstuhl gingen und drückte die Zahl des Stockwerkes in dem sein Zimmer lag. „Nein eigentlich nicht, nur dann wäre mein Traum gefährdet oder sogar ganz vorbei aber so lange ich meine Freunde habe ist alles gut." Antwortete er ernst und sah mir in die Augen. „Aber Träume zu verlieren oder gar nicht machen zu können.. nicht mal versuchen zu können es zu schaffen ist doch schon Scheiße." meinte ich. „Ja aber freunde zu verlieren wäre doch noch schlimmer oder nicht? Mein Traum kann sich dann immer noch ändern." antwortete er erneut aber diesmal lächelte er etwas. „Ja okay.. hast recht.. was ist denn eigentlich dein Traum?" „Ein Idol zu werden. Nicht wegen des Geldes aber ich liebte es schon immer zu tanzen und zu singen und ich will nicht, dass andere sich selbst hassen.. ich will Ihnen eine Message geben die sie auch auf den Weg mit nehmen weißt du?" erzählte er mir und ich nickte. Der Fahrstuhl blieb stehen und ich schob ihn in sein Zimmer wo die Ärzte dann auch schon auf ihn warteten. „Danke d/N!" sagte er und streckte seine Arme für eine Umarmung aus. Er roch nach Schokolade... jetzt habe ich Hunger. Ich verabschiedete mich von allen und ging die Treppen runter um in mein Zimmer zu gehen, was ich nicht wusste war, dass Marie davor stand. „OMG D/N!!" schrie sie durch den ganzen Flur als sie heulend auf mich zu gerannt kam, mich in den Arm nahm und mich fast umfallen ließ. „Hey hey hey was ist los? Beruhig dich!" sagte ich hektisch und strich ihr die Haare aus dem Gesicht die von den Tränen nass waren. Ihre Augen waren rot vor weinen und ihr Gesicht pitschnass. „M-meine Tochter.. s-sie hat einfach so hohes Fieber bekommen und ist in B-Behandlung seit über einer S-Stunde..." stotterte sie. Ich wusste nicht wie ich sie auf muntern könnte. Ich hörte von einer Krankheit(?) keine Ahnung auf jeden Fall waren die ersten 3Monate bei einem Kind die, in denen man extra vorsichtig sein musste, weil viele hohes Fieber dort bekamen, meistens waren es Jungs aber Mädchen waren auch davon betroffen. Was wäre wenn es genau das ist und ich würde ihr falsche Hoffnungen machen.. ich konnte dies nicht riskieren. „Beruhig dich okay?.. das ist nicht gut für dich wenn du weiter hin so weinst.." sagte ich dann nur und ich spürte wie sie anfing zu zittern und in die andere Richtung sah. Ich drehte mich um und sah einen Arzt auf uns zu kommen. „Marie?" fragte er und sie nickte. „Könntest du sie vielleicht halten?" forderte er mich auf. Als würde ich sie nicht schon halten ;-; ich ließ meine Hand an ihren Becken runter schleifen und meine andere hielt sie an der Hand. Ich hoffte so sehr, dass es ihrer Tochter gut ging aber so wie dieser Arzt hier redete und auf uns sah, sah es nicht danach aus. „Marie.. deine Tochter hat es nicht geschafft.." sagte der Arzt in einer monotonen Stimmlage und war ernster denn je. Ich spürte wie Marie zu Boden fiel und sie zog mich mit ihr runter. Sie ließ meine Hand los um ihr Gesicht damit ihren beiden Händen zu stützen und weinte stärker als zuvor.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top