Kapitel 7

"champagne problems" - Taylor Swift

https://youtu.be/wMpqCRF7TKg

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"Hmhn...", etwas benommen blinzelte ich, als ich am nächsten Morgen wach wurde.

Ich drehte mich auf die Seite.

Wie immer fasste meine Hand neben mir ins Leere...


Die Enttäuschung in meinem Herzen spürend, blieben meine Augen ganz von alleine offen.

"Immer das selbe...", verließ es in gewohnter Resignation meine Lippen.

Stumm schaute ich die leere Bettseite an, während ich die Erinnerungen an letzte Nacht Revue passieren ließ.

Ich dachte daran, wie Jimin und ich gemeinsam duschen gegangen waren.

An das Gefühl, als sein nasser Körper sich an meinen geschmiegt hatte.

An die Nähe...

Auch nachdem wir anschließend das Bett neu bezogen und uns hingelegt hatten, hatte kein Millimeter zwischen uns gepasst.

Ich erinnerte mich an die Geborgenheit...

An die Dankbarkeit, die ich verspürt hatte, weil Jimin beim Einschlafen in meinen Armen gelegen hatte.

Jeden Abend wusste ich es über alle Maßen zu schätzen, wenn er bei mir war.

Jeden Morgen wachte ich alleine auf...


Genau wie in Bezug auf Jimins tagsüber distanziertere Art hatte ich eigentlich keinen wirklichen Grund, mich an dieser Begebenheit zu stören.

Wir hatten darüber gesprochen...
Jimin hatte mir erklärt, dass es nicht böse gemeint war.

Dass er einfach keine Lust hatte, die Gerüchteküche anzustoßen, falls sein Bett morgens leer aufgefunden werden würde.

Seit Jahren stand er deshalb noch vor allen anderen Bediensteten auf.

Er machte sich fertig, um dann Stunden später auf mich zu treffen, als wären wir nicht die ganze Nacht zusammen gewesen.


Ich verstand Jimins Bedenken.

Ich verstand, dass es für ihn eigentlich viel anstrengender war, als für mich.

Mehr noch.

Ich war unbeschreiblich dankbar, dass er nachts bei mir blieb, obwohl es ihm solche Umstände bereitete.

Trotzdem kam ich nicht umhin, mir zu wünschen, dass es anders wäre.

Die paar Morgen, an denen Jimin bei mir geblieben war, weil wir uns beide frei genommen und ich die Bediensteten weggeschickt hatte, konnte ich an zwei Händen abzählen.

Undiskutabel waren es die schönsten Morgen meines Lebens gewesen.

Neben Jimin aufzuwachen war das wundervollste Gefühl auf der Welt.

Die Wärme, die ich spürte, wenn er das erste war, das ich Morgens zu Gesicht bekam...

Alles in mir wünschte sich, dieses Gefühl öfter zu erleben.

Ich wünschte mir, dass er da war.

Auch wenn ich selbstverständlich wusste, dass das nicht ging...

Nichts lag mir ferner, als Jimin zu etwas zu drängen, mit dem er sich nicht wohl fühlte.

Egal wie viele Einschränkungen es gab...

Ich stellte meine Wünsche gern hinten an, wenn wir dafür zusammen sein konnten.

Wenn ich dafür hoffen konnte, dass es eines Tages anders sein würde.


Unwichtig wie lange es dauern würde...

Jimin war mir alle Geduld der Welt wert.



Tief in meinen Gedanken versunken bemerkte ich im ersten Moment gar nicht, wie es an der Tür klopfte.

Erst beim zweiten Mal schreckte ich hoch.

"Herein!", rief ich.


Kaum hatte die Tür sich geöffnet strömten einige Zimmermädchen herein.

"Guten Morgen, my Lord.", begrüßte Grace mich.

"Habt Ihr gut geschlafen?", erkundigte sie sich, während sie zu mir kam und bereits anfing, das Bett zu richten, obwohl ich noch drin saß.


Ich nickte, während meine Augen einem der anderen Zimmermädchen dabei zusah, wie sie meinen Kleiderschrank öffnete, um Kleidung herauszusuchen.

"Habt Ihr einen Wunsch?", fragte sie, zu mir schauend.


Wie immer nicht wirklich bereit für den morgendlichen Trubel, schüttelte ich den Kopf.
"Ihr sucht bestimmt etwas passendes heraus.", sagte ich.

Ganz von selbst legte sich dabei mein typisches Lächeln auf meine Lippen.

Dieses fast echte Lächeln, welches ich im Laufe meines Lebens so kontinuierlich auf der Mimik getragen hatte, dass es sich inzwischen vollkommen automatisch einschaltete.


Freundlich lächelte das Zimmermädchen zurück, bevor sie nickte und meine Kleidung durchsah.


"Eure Mutter ist heute bereits früh zu einer Freundin aufgebrochen.", zog Grace wieder meine Aufmerksamkeit auf sich.

Sie war eine der Bediensteten, die meiner Familie am nächsten stand.

"Wünscht Ihr im Bett zu frühstücken oder soll das Speisezimmer vorbereitet werden?", erkundigte sie sich.

Ein Teil meiner Erziehung war ihr zuzuschreiben, so lange war sie schon bei uns.


Die Informationen verarbeitend, klappten meine Augen auf und zu.

"Hat Jimin bereits gefrühstückt?", verließ es dabei ganz von selbst meine Lippen.

Ich wusste, dass er seit mehreren Stunden wach war.

Allerdings war es nicht unbedingt abwegig...


Das etwas verschmitzte Lächeln auf Graces Gesicht bestätigte meine Vermutung.

"Soweit ich weiß, hat er auf euch gewartet.", antwortete sie.

Dabei schlich sich ein Hauch warmer Amüsanz in ihre Stimme.

Für Jimin war ein Großteil des Personals soetwas wie seine Familie.

Allerdings war Grace auch bei ihm deutlich hervorgestochen.

Außer Mutter kannte uns wahrscheinlich niemand so gut wie sie es tat.

Natürlich nicht vollständig...

Mutter war die einzige, die um die Natur von Jimins und meiner Beziehung wusste.

Für die restlichen Bediensteten und besonders Grace war es dennoch schwer zu übersehen, dass Jimin und ich einander sehr nah standen.

Sein offizielles Verhalten änderte nichts daran, dass Jimin eine kleine Sonderstellung in meiner Familie genoss.

Zwar waren wir nicht blutsverwandt...

Dennoch bedeutete es etwas, dass es meine Eltern gewesen waren, die damals beschlossen hatten, ihn aufzunehmen.

Niemand sonst in diesem Anwesen nahm gemeinsam mit uns Mahlzeiten ein.

Der Tisch würde niemals nur für ihn gedeckt werden...

Trotzdem stört sich niemand, wenn er daran saß.

Genauso würde ich, wenn meine Eltern nicht da waren, immer gefragt werden, ob ich ein Frühstück im Bett bevorzugen würde, obwohl der Fragende die Antwort bereits kannte.

Jimin und ich aßen immer zusammen...



Wissend schmunzelte Grace, nachdem ich bestätigt hatte, dass ich gern im Speisezimmer frühstücken würde.

"Ich lasse Bescheid geben.", versprach sie mit weicher Stimme.

Kurz strich sie meine Decke glatt, bevor sie sich von mir entfernte.

"Vielleicht seid Ihr bis dahin auch etwas wacher.", zwinkerte sie.

Im Gegensatz zu den meisten war es ein leichtes für sie, meine Miene zu durchschauen.


Grace klatschte in die Hände, um den anderen Zimmermädchen anzudeuten, dass sie ihre Tätigkeiten beenden sollten.

Meine Kleidung wurde bereit gelegt.

Aus meinem Badezimmer drang bereits der Dampf von dem heißen Wasser, das eingelassen worden war.

Meine Wäsche von gestern wurde weggeschafft.


So schnell wie der Trubel eingezogen war, war er wieder verschwunden.



Kaum war ich alleine, entfuhr mir ein kleines Seufzen.

"Himmel...", verließ es meine Lippen, während ich mir innerlich dafür dankte, dass ich schon vor Jahren angefangen hatte, allen Bediensteten zu versichern, dass ich keine Hilfe beim Waschen oder Einkleiden brauchte.

Ursprünglich hatte ich nur sicherstellen wollen, dass niemand sich wunderte, wenn ich abends nicht mehr gestört werden wollte.

Allerdings empfand ich es inzwischen als ausgesprochen angenehm, noch etwas Zeit für mich zu haben, bevor der Alltag vollends begann.

Der einzige Mensch, dessen Gesellschaft ich mir gerade gewünscht hätte, wollte leider nicht.

Entsprechend war das hier die beste Option...


Sekundenlang blieb ich in meinem Bett sitzen, während ich erneut an gestern Nacht dachte.

Diesmal weniger enttäuscht.

Viel mehr glücklich.

An Jimin zu denken ließ meine Mundwinkel nach oben zucken.

Es füllte mein Herz mit Wärme.

Meinen Bauch mit einem angenehmen Kribbeln.


Stumm lächelte ich vor mich hin, während ich erneut feststellte, wie sehr ich ihn liebte.

Wie unbeschreiblich froh ich war, dass wir einander so nah standen.

Dass ich jeden Morgen etwas hatte, an das ich zurückdenken konnte.


Der bloße Gedanke, gleich mit ihm frühstücken zu können, ließ mich wacher werden.



Mehr als ihn an meiner Seite zu wissen...

Schließlich stand ich auf.


...brauchte ich nicht.


Update~
Das letzte ist schon wieder viel zu lange her ^^
(Actually, könnt ihr euch bei den Leuten im Discord bedanken, dass es so lange gedauert hat. Ich hab Eunoia mehrfach mit in die Umfrage getan, aber es hat nie gewonnen. (Which is ofc fine, deshalb frag ich ja) Aber deshalb hab ich es jetzt einfach mal so hochgeladen ^^)

In diesem Kapitel haben wir ein paar mehr Einblicke in den Alltag von Tae und Jimin bekommen.
Habt ihr Gedanken dazu?
Hat euch etwas überrascht? ^^
Und generell wie fandet ihr das Kapitel?
Please let me know <3

Actually, jetzt wo ich es hochgeladen hab, bin ich irgendwie sehr excited auf Vmins gemeinsames Frühstück.
Mal sehen, wann ich es zum Leben erwecken kann <3

Ich hoffe ihr habt einen schönen Tag <3

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