Kapitel 28
Am nächsten Morgen
„Vielleicht sollten wir sie noch etwas schlafen lassen?" meint Aisha als wir ihr Zimmer betreten. Mein Blick fällt auf Bloom und die Armbänder. „Die aktuelle Situation gibt uns nicht viel Zeit. Die Lage ist ernst. Wir müssen jede Minute nutzen, die wir kriegen können."
„Na schön." ich gehe zum Fenster rüber und packe den Vorhang. „Ich vermute das geht netter aber ich bin eine Lichtfee und wir brauchen nun mal Licht." ich öffne den Vorhang und es hat den erwünschten Effekt. Bloom wacht auf und schaut uns mit großen Augen an.
Man sieht deutlich die Spuren des vergangenen Tages. Rosalind hat ihr ganz schön zugesetzt. Mir will immer noch nicht in den Kopf, wieso sie das getan hat. Sicher sie war Rosalind aber sich selbst opfern. Etwa nur, damit Mum den Krieg ausrufen konnte. Das will ich einfach nicht glauben.
„Wie hast du geschlafen?" fragt Aisha Bloom und ich kann beobachten, wie sie sich ihre Handgelenke reibt. „Hier." ich reiche ihr ein kühles Tuch. „Das wird sicher helfen."
„Danke Stella. Ich konnte nicht wirklich schlafen. Immer wenn ich meine Augen geschlossen habe, kamen die Bilder zurück. Von Rosie wie sie Rosalind Angriff, wie Rosalind sie niederschlug und dann mein Werk aber das habe ich nicht so deutlich gesehen. Nur schemenhaft als wäre ich Zuschauer gewesen und nicht die handelnde Person. Ich kann mich kaum erinnern ich weiß, das klingt verrückt aber es ist als würde mich etwas blockieren."
„Gut dann helfe ich dir einfach dich zu erinnern. Du und Rosie wart in der ersten Welt und habt die schreckliche Wahrheit über Ms. Dowlings Verschwinden erfahren. Als ihr zurückkamt, hat Rosalind euch bereits aufgelauert und einen Kampf mit Rosie provoziert. Nach dem ihr Plan nicht aufging und sie sie niedergeschlagen hat ging sie auf dich los. Sie wollte ihre Taten vertuschen. Alles was du getan hast, war nur dich und Rosie zu schützen."
„Das ergibt irgendwie Sinn, denke ich." „Ja natürlich ergibt das Sinn und ich werde auch beweisen, dass es so war, vor dem Tribunal keine Sorge. Das solarische Gesetz ist kompliziert und umfangreich aber zu deinem Glück habe ich es seid Kindesaltern studiert. Wir kriegen das schon hin."
„Stella hat recht. Du hast viele Seiten Bloom. Die meisten sind wundervoll und manche nervig aber du bist keine eiskalte Killerin. Deine Magie war durcheinander, das lag an deinen Gefühlen."
„Wo ist Rosie?" „Das wüssten wir auch gerne. Als Sam heute früh wach wurde, lag sie nicht mehr im Bett und in der WG war sie auch nicht. Aber keine Sorge Sam und Terra suchen sie bereits." versichere ich ihr. Ich vermute, sie braucht einfach Zeit für sich. Das gestern war keine einfache Erkenntnis. Wie soll man auch richtig reagieren, wenn man erfährt, dass die eigene Mutter von der leiblichen Mutter brutal ermordet wurde.
„Sie hasst mich sicherlich." verwirrt sehe ich Bloom an und Aisha geht es genauso. „Wie kommst du darauf?" „Ich kann es ihr nicht verdenken. Meinetwegen sind Ms. Dowling und Rosalind tod. Sie konnte sich im Kampf mit Rosalind kontrollieren. Ich konnte es nicht. Ich habe gespürt wie wütend sie war und dennoch konnte sie aufhören. Wie es scheint hat sie die Drachenflamme besser im Griff als ich."
„Das liegt daran, dass Rosie ihre Magie schon formt seid sie klein ist. Die Drachenflamme ist sicher mit ihrer Magie verschmolzen und deswegen kann sie besser damit umgehen. Mach dich nicht so schlecht. Du kannst mit deiner Magie auch gut umgehen. Überleg mal vor ein paar Monaten hast du das alles noch für Humbug gehalten." will ihr Aisha Mut machen.
„Bloom du kannst uns alles sagen, das weißt du doch, oder?" sage ich ihr den an ihrem Blick sehe ich das sie noch etwas auf den Herzen hat. „Ich habe manchmal das Gefühl, dass meine Magie oder besser gesagt die Drachenflamme mich kontrolliert. Es ist schwer zu erklären aber es ist als würde sie meine Handlungen bestimmen."
„Das solltest du im Prozess definitiv nicht sagen, meine Mutter zerreißt dich sonst in der Luft." „Was passiert jetzt mit mir?" fragt sie mich ängstlich und wenn ich ehrlich bin, würde ich das auch gerne wissen aber die Wahrheit ist. Ich weiß es nicht.
„Nun ja, es wird zum Prozess kommen aber ich kann dir nicht sagen welches Strafmaß greifen wird. Es ist ein Todesfall im Spiel, das kann alles heißen. Von einer kleinen Freiheitsstrafe bis hin zu einer hohen aber noch ist nicht die Zeit den Kopf hängenzulassen. Du hast mich und die anderen an deiner Seite. Ich bereite den Prozess bestmöglich vor. Du hast nichts falsch gemacht. Jeder hätte in dieser Situation so gehandelt." ich hoffe wirklich das meine Mutter das einsieht, denn wenn nicht, weiß ich nicht wie das Urteil aussehen wird.
Sie war Rosalinds größte Befürworterin.
Am Steinkreis
„Wieso wusste ich nur das ich dich hier finde?" erschrocken drehe ich mich um. „Saul. Ist etwas passiert?" „Nein nur wollte ich nach dir sehen und dein Zimmer war leer." „Ich musste da raus." ich habe die Nacht trotz Sam's Anwesenheit kein Auge zugemacht. Ständig hatte ich Bilder von Mum vor Augen wie sie nach Hilfe ruft oder wie Rosalind sie ermordet und auf dem Friedhof verscharrt hat.
„Rosie wie" „Stopp frag mich nicht wie ich mich fühle sonst Schrei ich." genau solche Sätze will ich nicht hören. „Na schön dann frage ich dich nicht." „Ich will nicht das mich die Menschen das fragen, weil ich nicht weiß was ich antworten soll. Ich fühle mich wie betäubt. Das ist so viel Schmerz, so viel Wut, so viel Trauer." „Das ist verständlich. Bist du deswegen hier?"
„Ja irgendwie schon. Ich dachte, etwas Magie freizusetzen würde helfen aber je mehr ich es tue, um so wütender werde ich. Wie konnte sie die ganze Zeit auf ihren Stuhl sitzen mit dem Wissen, das sie Tod ist. Wieso hat sie das getan. Sie hat mir alles genommen, Saul. Wie soll ich jetzt weitermachen?"
„Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht ist es nicht wahr." „Glaubst du sie würde einen Mord zugeben, denn sie nicht begangen hat." „Um ihre Ziele zu erreichen vielleicht und was Sebastian angeht, wissen wir ja das man ihm nicht trauen kann. Ich würde dir gerne etwas zeigen, wenn du Lust hast?"
„Was ist es?" „Etwas was du schon lange sehen solltest." Saul nimmt meine Hand und zieht mich Richtung Friedhof. „Was?" „Keine Sorge wir gehen nicht zu dieser Stelle unser Ziel liegt gleich hier hinter den Bäumen" gut.
Ich weiß nicht, ob ich den Ort schon betreten könnten. Wir lassen die besagten Bäume hinter uns und ich sehe einen wunderschönen Grabstein. Der ist mir noch nie zuvor aufgefallen. Frische Blumen auf dem Grab. Als ich den Grabstein genauer mustere, sehe ich wessen Grab das ist und umklammere Sauls Arm fester.
„Mein Dad." flüstere ich leise und spüre die Tränen in meinen Augen. „Wieso habe ich den Stein nie bemerkt?" „Nun ja, er liegt zum einen sehr abgelegen und zum anderen hat Rosalind ihn seid ihrer Ankunft mit Magie verschleiert. Jetzt wo sie Tod ist, ist die Magie gelöst." erklärt mir Saul und für mich gibt es kein Halten mehr.
Die Tränen laufen unkontrolliert und ich sacke auf meine Knie. Das ist alles so viel. Saul kniet sich neben mich und zieht mich in seine Arme.
„Er wäre so stolz auf seinen kleinen Drachen. Sie geht ihren Weg und steht für die Sachen ein, die er mit Schild und Schwert verteidigt hat. Er war ein toller Mann und ein toller Mentor. Ich weiß nicht, ob ich heute der Mann wäre, der ich bin ohne ihn."
„Er war dein Ausbilder?" frage ich überrascht. „Ja, das und über die Jahre hinweg wurde er mein Freund. Er war so glücklich, als er dich das erste Mal in den Händen hielt. Er hätte dir die Sterne vom Himmel geholt, hätte er es gekonnt. Es tut mir so leid, dass du ihn nie kennenlernen durftest aber wenn das hier alles vorbei setzen wir uns zusammen hin und ich erzähle dir all die Geschichten über ihn, die ich kenne. Ich habe auch Tonnenweise Fotos von der damaligen Zeit. Ich weiß, das kann ihn nicht ersetzen aber so kann ich dir wenigstens ein Gefühl geben von dem Mann, der er war."
„Ich bin mir sicher, dass du viel von ihm mitgenommen hast und das wäre sehr schön. Bis jetzt kenne ich ja nur wenige Bruchstücke über ihn." „Farah wollte das eigentlich nach dem Kampf mit den Verbrannten übernehmen." „Mein Herz will es nicht glauben aber mein Kopf sagt die Beweise sind da."
„Ich verstehe dich mir geht es auch so. Egal wo Farah ist sie ist immer bei uns. Das glaube ich ganz fest." „Danke Saul." „Wir sind eine Familie Rosie und Familie lasse ich nicht im Stich. Ich habe deinen Vater und deiner Mutter geschworen immer für dich da zu sein und dieses Versprechen werde ich halten komme was wolle." ich bin so froh, dass Saul wieder hier ist.
„Sind die Blumen von dir?" „Ja und von Ben. Feuerlilien waren seine Lieblingsblumen. Eine Sache von vielen, die ihr gemeinsam habt." ich kann es kaum erwarten von den anderen zu erfahren.
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