35

Sam bleibt vor dem Gerichtsgebäude stehen und zündet sich erleichtert eine Zigarette an, bevor wir zu seinem Wagen laufen.

"Jetzt ist dir ein Stein vom Herzen gefallen, nicht wahr?", frage ich lächelnd.

"Ein Stein? Eine ganze Gebirgskette."

"Glaube ich dir. Ist auch wirklich schön gewesen, zu hören, wie gut das Mädchen sich gemacht hat. Solide Beziehung mit 'nem wirklich guten Typen, Medizinstudium, ganz nebenbei noch diesen Wichser hinter Gittern gebracht.."

"Richtig, richtig gut", pflichtet er mir bei und inhaliert den blauen Qualm tief in seine Lunge.

"So sehr ich mich für Malia freue, habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob es Esmeralda irgendwann auch so gehen wird. Ob ich irgendwann genauso tief zufrieden hinter ihr stehen werde, sie mich so verliebt anlacht und der ganzen Welt erzählt, dass ich ihr da rausgeholfen habe und sie nun endlich friedlich, frei und selbstbestimmt leben kann." Mein Herz schlägt höher, während ich diese Bilder vor meinem inneren Auge erzeuge.

"Ich denke, das hat ihr Lionel sich auch in jeder schlaflosen Nacht gefragt. Und du siehst ja: durchhalten lohnt sich."

Ich nicke gedankenverloren. "Sollen wir irgendwo noch zusammen zu Mittag essen?", schlägt Sam vor und schnipst seine Zigarette achtlos auf den Boden.

"Gute Idee, ich habe total Hunger. Ich habe heute Morgen nur Müsli und einen Proteinshake gefrühstückt", antworte ich und steige auf der Beifahrerseite in seinen Wagen.

"Worauf hast du Bock?"

"Bei uns in Oberhausen hat ein neues Steakhouse eröffnet, das soll richtig gut sein. Nedim war mit seinen Schwestern und seinem Schwager letztens da und war total begeistert."

"Zu Fleisch sage ich nie nein", grinst mein dunkelhaariger Freund mit den stechend blauen Augen, startet den Motor seines Wagens und fährt los.

...

Nach unserem Restaurantbesuch fährt Sam mich nachhause. Ausnahmsweise bin ich mal ganz alleine in dem großen Haus, nur unsere beiden Fellnasen streifen im Erdgeschoss umher, sodass ich mich gemütlich auf die weiche Wohnlandschaft fläze und Esmeralda anrufe.

"Hallo Süße, wie geht's dir?"

"Gut, danke und dir? Wie war die Verhandlung?", erkundigt sie sich interessiert, während im Hintergrund Teller klappern.

"Lief ganz gut, muss ich dir später mal erzählen. Bist du noch auf der Arbeit?"

"Ja, leider. Meine Ablösung verspätet sich, ich hänge hier wohl noch eine gute Stunde fest", seufzt sie genervt in den Hörer.

"Das tut mir leid für dich. Überstunden sind immer scheiße, erstrecht, wenn sie kurzfristig außerplanmäßig eingeschoben werden. Dann lass uns unser Treffen verschieben, ja?"

"Nein, nein", antwortet sie sofort. "Ich haue hier so schnell wie möglich ab und komme dann direkt zum Bahnhof. Ich habe zum Glück noch Wechselsachen auf der Arbeit und kann mich direkt hier umziehen. Dann können wir wenigstens noch eine Runde zusammen spazieren gehen oder so. Ich will dich nämlich unbedingt sehen."

Lächelnd drehe ich mich von der Seite auf den Rücken. "Du weißt doch, dass ich dich auch immer sehen will, Liebling. Ich will nur nicht, dass du mir meinetwegen Druck machst. Wenn es wirklich passt, treffe ich mich natürlich liebend gerne mit dir."

Eine gute Stunde später ist es Esmeralda, die mich anruft und mir mitteilt, dass sie nun auf dem Weg ist. Ich hole sie wie gewohnt am Oberhausener Hauptbahnhof ab und fahre mit ihr zum Kaisergarten, einem öffentlichen Wildtierpark im Herzen der Stadt, direkt zwischen dem Schloss Oberhausen und dem Niederrhein-Stadion.

Mit der Zeit sind wir ein bisschen lockerer geworden, der Radius unserer Treffen wird immer kleiner, auch wenn wir weiterhin versuchen, Orte zu wählen, an denen wir Esmeraldas Familie nicht vermuten. Und die Vorstellung, von Esmeraldas Bruder Adonis mit seinen geleckten Haaren und einem seiner schrillen Trainingsanzüge im Streichelzoo löst allenfalls ein Lachen, ganz bestimmt aber keine Besorgnis in mir aus.

Esmeralda verschränkt ihre schlanken Finger mit meinen, während wir von einem Tiergehege zum nächsten schlendern. In der anderen Hand hält sie eine grüne Pappschachtel mit Tierfutter, das wir an einem der Automaten gekauft haben. Ich beobachte sie zufrieden dabei, wie sie sich von mir löst und ein paar der Futterkroketten auf ihre Hand schüttet, um die zotteligen Schafe zu füttern, die sich lautstark blökend am Rand des Metallzaunes sammeln und um die Aufmerksamkeit und vor allem das Futter in der Hand meiner Freundin buhlen.

Gedankenverloren lasse ich meinen Blick schweifen. "Sie lebt mit ihrem Freund zusammen bei seiner Familie. Die beiden haben immer zusammengehalten und er hat sie in allem unterstützt. Sie hat es da raus geschafft, macht nun eine Therapie und studiert."

Esmeralda hebt ihren Blick von den wolligen Vierbeinern und sieht mich fragend an.

"Das Mädchen, bei deren Gerichtsverhandlung wir heute waren", erkläre ich und suche ihren Blick.

"Die, deren Freund sie anschaffen geschickt hat?"

Ich nicke bestätigend.

"So eine schlimme Geschichte", sagt sie traurig und ihr schlankes Gesicht verdunkelt sich zusehends.

"Total, aber es hat mir irgendwie Hoffnung gemacht, sie heute zu sehen, gesund und glücklich, frei von diesem widerlichen Typen und diesem dreckigen Milieu."

Schweigend hängen wir beide für einen kurzen Moment unseren Gedanken nach.

"Du kannst das auch schaffen", sage ich zögerlich.

Sie wendet ihren Blick von mir ab, kippt wieder etwas Futter auf ihre Hand und widmet sich den Schafen.

"Das ist nicht so einfach wie du denkst, Nick", nuschelt sie leise.

"Ich habe nie behauptet, dass es einfach sein würde."

Sie fährt zu mir herum und funkelt mich aus ihren grünen Augen mit einem wütenden Blick an, den ich bisher nicht von ihr kannte. "Du hast doch gar keine Ahnung, wie meine Familie wirklich tickt. Du weißt gar nichts über uns, außer das, was du glauben willst. Dass wir asozial sind, Zigeuner, arm, dumm, dreckig, kriminell. Das, was eure Spiegel TV-Dokumentationen euch eben glauben lassen."

Überrascht betrachte ich sie kurz, doch in ihrem zarten Gesicht findet sich kein Anzeichen dafür, dass sie scherzt. Stattdessen ist ihre Miene ungewöhnlich verhärtet, ihr schlanker Körper angespannt.

"Was soll das denn jetzt?", frage ich sie offen und lege den Kopf ein wenig schief. "Habe ich dir jemals das Gefühl gegeben, dass ich deine Familie für dumm, asozial oder dreckig halte?" Nicht mal als Wiederholung kommen mir diese Worte leicht über die Lippen.

"Das ist es doch, was du insgeheim denkst, auch wenn du es nicht aussprichst. Das ist es, was ihr alle von uns Roma denkt."

Ein sanfter Windstoß weht durch ihre offenen Locken und pustet ihr eine der vorderen Strähnen ins Gesicht, sodass sie sie harsch hinters Ohr streicht.

"Okay Esmeralda, was ist los mit dir?", frage ich alarmiert, bringe etwas Abstand zwischen uns und sehe ihr ernst in die Augen. Ihre Worte verletzen mich, schließlich sollte sie wissen, dass ich der Letzte bin, der solche Vorurteile hegt. Im Gegenteil: ich habe ihr und auch Nelu immer geholfen, wo ich nur konnte. Hat sie das etwa vergessen? Nichtsdestotrotz lassen sich gewisse Punkte auch nicht von der Hand weisen. Dass ihre ganze Sippe ausnahmslos kriminell, vorbestraft und Hafterfahren ist, ist ein belegbarer Fakt und keine Auslegungssache.

"Nichts ist los mit mir, ich bin es einfach nur leid", zischt sie. Die cremefarbene Strickjacke, die sie heute über einem weißen Top und einer hellblauen Boyfriendjeans trägt, schlingt sie sich enger um den Körper und reckt mir ihr Kinn trotzig entgegen.

Ich atme tief durch und zwinge mich, ruhig zu bleiben, auch wenn ich merke, dass es in mir brodelt.

"Das kann ich verstehen. Vorurteile sind immer scheiße. Ich denke jeder Mensch kennt es, zu Unrecht vorverurteilt zu werden, ob wegen seiner Herkunft, seiner Optik oder wie bei mir wegen meines Berufes, schließlich sind ja alle Bullen machtgeile, korrupte Nazis, blind regimetreu und sowieso per se scheiße.

Nichtsdestotrotz habe ich dir nun wirklich nichts getan. Ich wollte doch nur ausdrücken, sie sehr ich mir wünsche, dass du auch das Leben leben kannst, welches du verdienst. Ohne Brüder und einen Vater, die dich unterdrücken. Dass du einen guten Schulabschluss machen kannst und arbeiten, was du willst, dass du eine Beziehung führen kannst, mit wem du willst und dass du nicht noch weiter in den Strudel aus Kriminalität und Gewalt hereingezogen wirst, der ja bei aller Liebe in eurer Familie kein ausländerfeindliches Stereotyp ist sondern die traurige Wahrheit."

Esmeralda schluckt und atmet nun ihrerseits tief durch. Ich wollte gar nicht so einen scharfen Ton anschlagen, doch ihre Vorwürfe haben mich ernsthaft gekränkt.

"Ich habe dir immer ehrlich meine Meinung zu dir und deiner Familie gesagt, doch dass ihr asozial oder dumm seid gehört definitiv nicht dazu und sowas lasse ich mir auch nicht unterstellen", schiebe ich entschieden hinterher und verschränke meine muskulösen Arme demonstrativ vor meiner Brust.

Zerknirscht beißt Esmeralda mit den Schneidezähnen auf ihre volle Unterlippe und senkt den Blick. "Ich weiß. Du hast recht. Tut mir leid."

Ich schlucke hart und schiebe meinen Ärger beiseite. Besänftigt durch ihre aufrichtige Entschuldigung nähere ich mich ihr wieder ein wenig. Sanft lege ich meinen Zeigefinger an ihr Kinn und schiebe ihren Kopf hoch, sodass sie gezwungen ist, mir in die Augen zu sehen.

"Was ist wirklich passiert, Süße?"

Sie hadert sichtlich mit sich, steckt stumm die Futterpackung in ihre beige Handtasche und wischt ihre Hände fahrig an den Hosenbeinen der hellen Jeans ab. "Heute Morgen war so eine Tussi vom Jugendamt bei uns. Die hat uns angedroht, dass Stella und Aurelia in eine Pflegefamilie kommen und Ilya, Corvin, Nelu und Adonis in irgendwelche Jugendwohngruppen."

Überrascht sehe ich sie an. "Welchen Grund hat sie genannt?" Nicht, dass ich nicht selber genug Gründe für eine Kindeswohlgefährdung sehen würde, es interessiert mich nur, welcher davon den Behörden endlich mal aufgefallen ist.

"Es ging um die unzumutbaren Wohnverhältnisse, dass Stella und Aurelia ständig in der Schule fehlen und natürlich auch um die ganzen Anzeigen der Jungs."

Ich nicke wortlos.

Esmeralda hebt den Blick und sieht mir herausfordernd in die Augen. "Habt ihr die benachrichtigt?"

Ich schüttele den Kopf. "Nein, aber über kurz oder lang hätten wir das auch tun müssen."

Ihre Augen füllen sich mit Tränen. "Ich weiß, dass wir keine gute Familie haben, bei uns läuft ziemlich viel falsch, aber wir gehören zusammen, weißt du? Die Vorstellung, dass wir Geschwister auseinander gerissen werden, tut einfach unfassbar weh."

"Kann ich mir vorstellen", antworte ich mitfühlend und lege meine Hand auf ihre Schulter. Eine beschissene Familie zu haben ist eben immer noch besser als gar keine Familie zu haben und alleine dazustehen. Vorsichtig lege ich mir die Worte zurecht, bedacht darauf, Esmeralda nicht noch mehr zu verletzen. "Aber kannst du dir auch vorstellen, dass das eine Chance für deine Geschwister sein könnte? Eben jene Chance, von der ich dir die ganze Zeit erzähle?"

Wieder kaut sie auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie mir schweren Herzens zustimmt.

Sie will gerade antworten, als sich plötzlich ihre Augen weiten und die Farbe aus ihrem sonst so schön gebräunten Gesicht weicht, sodass sie kalkweiß wird.

Ich folge ihrem Blick und sehe einen Mann, eine Frau und drei kleine Kinder im Kindergartenalter, die sich lautstark vor einem der Gehege unterhalten.

"Wir müssen hier weg", zischt sie aufgeregt, senkt den Kopf und versteckt sich nahezu hinter ihren vielen dunklen Locken.

Ich nicke verstehend und schiebe sie wortlos Richtung Süden. "Da vorne kommt ein Ausgang, der uns direkt in den umliegenden Wald führt", informiere ich sie, während ich sie mit der Hand an ihrem Rücken und schnellen Schritten weiter über den Schotterweg bugsiere.

Immer wieder schaut Esmeralda sich panisch um und vergewissert sich, dass uns niemand hinterherkommt.

Erst, als wir den Park durch die stählerne, dunkelgrüne Drehtür verlassen haben und wie versprochen in einem menschenleeren Waldstück stehen, gesäumt von vielen hohen Eichen und Buchen, in unserem Rücken der Rhein-Herne-Kanal, auf dem gerade ein Koloss von Binnenschiff seelenruhig flussaufwärts schippert, atmet Esmeralda durch.

Ich führe sie einige Meter weiter, wo sichtgeschützt durch eine kleine Hecke eine schwarze, schmiedeeiserne Bank mit Blick aufs Wasser steht.

Erleichtert lässt sich Esmeralda neben mich fallen, den Blick zum Horizont gerichtet, wo langsam die Sonne hinter dem schmutzig grau-blauen Wasser verschwindet. Von hier aus hat man einen schönen Blick aufs Gasometer, eins der Wahrzeichen der Stadt, ein Industriedenkmal, das zum Museum umgebaut wurde. Vom angrenzenden Spielplatz klingen auch zu dieser späten Stunde noch lautes Kinderlachen und Stimmengewirr zu uns herüber, der Duft frisch gemähten Grases liegt in der lauen Spätsommerluft. Eigentlich ziemlich idyllisch, doch die gedrückte Stimmung zwischen uns nimmt dem Moment die Leichtigkeit, die ich sonst in unserem Umgang miteinander so schätze.

"Wer war das?", frage ich sie nun, wo sie ein wenig zur Ruhe gekommen ist.

Sie wendet den Blick von der malerischen Landschaft ab und sieht mir in die Augen. Immer wieder, auch nach all den Monaten, haut mich das strahlende grün ihrer Augen und die Intensität ihrer Blicke beinahe um. Sie übt eine Magie auf mich aus wie kein Mensch je zuvor. Die Anziehungskraft, die von ihr ausgeht, ist stärker als jeder Magnet, so stark, dass ich mich einfach nicht dagegen wehren kann - und ich habe es oft genug versucht.

Es kommt mir immer noch vor wie ein Traum, dass sie meine Freundin ist, dass sie gerne Zeit mit mir verbringt, meine Nähe sucht, mich küsst und wir nun sogar miteinander geschlafen haben. Esmeralda ist so strahlend schön, jede ihrer Bewegungen zeugt von einer eigenen Eleganz, anmutig wie eine Katze bei jedem ihrer Schritte, dabei ein reines Herz wie man es nur selten sieht.

"Ein Freund von Corneliu", holt Esmeraldas glockenhelle Stimme mich zurück ins hier und jetzt.

Erst, als ich mir den Satz ein zweites Mal auf der Zunge zergehen lasse, bemerke ich, was mich daran stört. Corneliu. Das Wort "Papa" nimmt sie sowieso selten in den Mund, doch normalerweise nennt sie ihn immerhin Vater. Dass sie ihn jetzt mit dem Vornamen erwähnt, lässt mich stutzig werden. Haben die beiden sich gestritten? Fängt sie so an, sich mehr und mehr von ihm und seinen Patriarchalen Strukturen zu lösen?

"Also, ähm, von meinem Vater", schiebt sie indessen hinterher, als sie bemerkt, dass ich stutzig geworden bin. Ich fange ihren Blick ein, schaue für einen Moment still und regungslos in ihre edelsteingrünen Augen, in der Hoffnung, irgendwas in ihnen ablesen zu können, doch ihr Ausdruck ist unergründlich.

"Ich bin mir sicher, dass er uns nicht gesehen hat", versuche ich sie zu beruhigen. Ich studiere ihr schmales Gesicht und erst jetzt fällt mir auf, wie erschöpft und ausgelaugt sie wirkt.

"War ein harter Tag, nicht wahr?", frage ich und lege ihr zärtlich meine große Hand auf den Oberschenkel. Sie legt wiederum ihre Hand auf meine, nickt und schließt kurz die Augen. Ich rutsche ein wenig zur ihr auf, was sie zum Anlass nimmt, sich schutzsuchend an meine Schulter zu lehnen.

"Du brauchst mal Urlaub. Schade, dass das nicht geht. Ich würde so gerne mit dir irgendwohin fliegen, wo den ganzen Tag die Sonne scheint und die schwierigste Frage, die wir uns stellen, ist, ob wir heute lieber im Pool oder im Meer schwimmen und ob wir den Schokokuchen oder ein Eis zum Dessert essen."

"Solch eine Frage würde ich mir nie stellen", winkt sie ab und zum ersten Mal am heutigen Tag schleicht sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Ich würde immer einfach beides nehmen."

Ihr Lächeln steckt an. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Du würdest es nicht hinkriegen, ein paar Tage von zuhause loszukommen, oder?"

Sie schüttelt den Kopf. "Eine Nacht geht schon, aber mehrere Nächte? Meine Familie würde sofort Verdacht schöpfen und mich kontrollieren."

"Willst du dann am Samstag bei mir schlafen?", frage ich mit einem Funkeln in den Augen. "Ich habe mir den Sonntag sowieso freigenommen. Dann können wir nach meiner Geburtstagsfeier gemütlich ausschlafen, zusammen im Bett frühstücken und entspannt in den Tag reinkuscheln", versuche ich, ihr die Idee schmackhaft zu machen.

"Gerne", antwortet sie zu meiner Freude. "Ich sage zuhause einfach, dass ich bei Kyra schlafe."

Ich lege meinen Arm um sie, schmiege mich an sie und genieße für einen Moment die Ruhe und die Wärme, die von ihrem schlanken Körper ausgeht. Sie riecht wie Kleopatra nach Milch und Honig.

Einige Minuten verharren wir so, schweigend ineinander verschlungen, als würden wir beide unsere Akkus aufladen, bis ich mich irgendwann aus der Starre löse.

Die Sonne ist bereits tiefrot gefärbt und nur noch zur Hälfte über dem dunklen Kanal zu sehen, wodurch es sich deutlich abgekühlt hat.

"Komm, Liebes, ich fahre dich nachhause. Du gehörst ins Bett", bestimmt ich lächelnd, nachdem sie sich bereits zum dritten Mal in kurzer Zeit ein Gähnen verkniffen hat.

"Besser ist das", pflichtet sie mir bei und erhebt sich schwerfällig. "Schließlich muss ich für Samstag fit sein.

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